Nach unserer Rückkehr aus Afrika steht die Bearbeitung der ganzen Fotos, Video und vor allem Zeitraffer an. Insbesondere letzteres ist eine zeitraubende Angelegenheit, da die Berechnung einer einzigen Sequenz von 30 Sekunden je nach Hardware und Bearbeitungsgrad schonmal mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Um das ganze etwas erträglicher zu machen un zu beschleunigen, habe ich mich entschlossen, einen neuen Rechner anzuschaffen, genauer gesagt, einen zusammen zu bauen. Das hat den Vorteil, dass ich genau bestimmen kann, welche Komponenten verbaut sind, keinen überflüssigen Firlefanz drin habe und keine Kompromisse eingehen muss.
Update: Anfang 2018 war es Zeit für einen Neuen! Unter folgendem Link findet ihr die neue Bauanleitung:
High End PC für Bildbearbeitung, Zeitraffer, 4K und 8K Video – Bauanleitung
Heute gebe ich euch eine Schritt-für-Schritt Bauanleitung, wie ich meinen neuen PC basierend auf dem AMD Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Kernen zusammengebaut habe. Diese Workstation ist in allen Belangen sauschnell, läuft super stabil und ist dazu flüsterleise im Leerlauf und selbst bei Vollast deutlich leiser, als mein vorheriger. Für die Bearbeitung von Bildern, Zeitraffern […]
Für maximale Leistung stellt sich auch für mich die Frage PC vs. Mac nicht – ganz abgesehen davon, dass ich mich nicht in Apples indoktrinierte, geschlossene Welt begeben möchte, leisten die Mac Pro Modelle in punkto Rechenleistung nicht das, was ich von einem modernen PC erwarte und sind dazu noch viel teurer. Zum Betriebssystem vielleicht auch noch ein, zwei Worte: für mich muss ein Betriebssystem einfach unauffällig und stabil im Hintergrund laufen und mir den reibungslosen Betrieb meiner Anwendungen ermöglichen. Ich brauche auch keinen Kachel-Firlefanz wie Microsoft es in Windows 8 eingebaut hat. Wenn die Adobe Programme, die ich hauptsächlich nutze, unter Linux laufen würden, würde ich mir das installieren. Aber so ist es einfach wieder ein Windows 7, 64bit geworden – stabil und gut.
Nun aber zu der Hardware, die ich verbaut habe.
- Gehäuse: FRACTAL DESIGN Define R4 Titanium Grey, ca. 100€ – ein klasse Gehäuse, sehr durchdacht, übersichtlich, groß und leise.
- Prozessor: Intel Core i7-3770K Tray, LGA1155, ca. 300€ – Bester kompromiss bzgl. Preis/Leistung derzeit.
- Prozessor-Kühler: Noctua NH-C14, Sockel Intel LGA1366, LGA1156, LGA1155, LGA775 & AMD AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, ca. 75€ – Ein Trumm, aber dank 14cm Lüfter sehr leise. Ich habe nur einen Lüfter oben drauf verbaut.
- Mainboard: ASUS P8Z77‑V PRO, Sockel 1155, ATX, DDR3, ca. 200€ – Viele Anschlüsse, problemloses UEFI Bios, Potenzial zum Übertakten.
- Speicher: 32GB-Kit Patriot Viper3 BLACK MAMBA, 2133MHZ, CL 11–11-11–30, ca. 275€
- Netzteil: be quiet! DARK POWER PRO 10 850W, ca. 200€ – Leise, solide und sehr aufgeräumt, da man alle Kabel einzeln anschließen oder weglassen kann.
- Grafikkarte: Gigabyte GeForce GTX 660Ti OC, 2GB GDDR5, 2x DVI, HDMI, DisplayPort, ca. 265€ – gute CUDA Leistung für die Adobe Anwendungen und sehr leise.
Update: die Grafikkarte habe ich im April 2015 durch eine GeForce GTX 980 ersetzt. - SSD1: Samsung SSD 840 Pro 256GB SATA 6Gb/s, ca. 200€
- SSD2: Samsung SSD 840 Pro 512GB SATA 6Gb/s, ca. 400€
- Einbaurahmen für zwei SSDs in einen 3,5″ Schacht (die SSDs können alternativ auch an der Rückseite des Gehäuses befestigt werden)
- Festplatten: 2x WD Caviar Black 2TB SATA 6Gb/s, ca 140€ je.
Hier noch ein paar Hinweise:
- Das Betriebssystem habe ich auf die 250GB SSD installiert, da kommen auch die Programme drauf.
- Die zweite SSD ist für den Lightroom Katalog mit den Vorschauen, die After-Effects Render-Dateien etc.
- Die beiden 2TB Festplatten habe ich als Raid‑0 verbunden, da kommen die Zeitraffer-RAW-Dateien drauf für die Bearbeitung. Später archiviere ich sie dann auf das NAS.
Fazit:
Der Zusammenbau ging flott vonstatten, kein Problem, wenn man es schon einmal gemacht hat – wenn nicht, dauert es sicherlich etwas länger aber insgesamt sind alle Teile dabei und die Beschreibungen helfen im Zweifelsfall weiter. Ein bisschen bastlerisches Interesse und Geschick sollte man schon mitbringen.
Der Rechner läuft sehr leise und stabil. Die Grafikkarte ermöglicht den Adobe Produkten wie Premiere Pro die volle CUDA Unterstützung zu nutzen. 32GB Hauptspeicher kommen insbesondere After Effects zugute. Die schnellen SSDs und Festplatten machen das Arbeiten mit LRTimelapse zum schnellen Vergnügen. Insgesamt ist der Rechner sicherlich mindestens doppelt so schnell wie mein alter (der auch schon nicht schlecht ausgestattet war mit 24GB Ram, SSD und einem i7 Prozessor).
Disclaimer:
Ich baue alle jubeljahre mal einen Rechner zusammen und habe selbst ausgiebig recherchiert, welche Teile ich kaufen sollte. Möglicherweise hätte man es noch besser machen können – sicherlich gibt es ganz Viele, die sich mit dieser Materie deutlich besser auskennen, als ich. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich keine Rechner-Beratung geben kann, ich weiß auch nicht ob andere Komponenten besser oder schlechter geeignet sind. Und ich kann Euch auch nicht helfen, wenn ihr Euren eigenen Rechner zusammenbauen wollt und dabei Schwierigkeiten habt, sorry.
Dieser Artikel beschreibt einfach nur, was ich mir gebaut habe und ist lediglich als Anregung für Selbstbauer gedacht – er entbindet Euch nicht vor weiterer eigener Recherche!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!