Nikon D5600 Kurz-Review

10122016

Knapp 2 Jah­re nach dem Erschei­nen der Nikon D5500 Nikon bringt Nikon die D5600 auf den Markt. Wenn ihr mei­nen Blog ver­folgt, wisst ihr, dass ich ein gro­ßer Fan von der Nikons D5x00er Serie bin, und bis­her jede Kame­ra seit der D5100 beses­sen habe und dazu ent­spre­chen­de aus­führ­li­che Test­be­rich­te geschrie­ben habe. Nun kommt die D5600 auf den Markt und ich bre­che mit die­ser Tra­di­ti­on. Warum?

Zunächst ein­mal fin­de ich den Pro­dukt­zy­klus dies­mal deut­lich ange­mes­se­ner, als in der Ver­gan­gen­heit. Wäh­rend die D5500 schon ca. 15 Mona­te nach der D5300 auf den Markt kam, sind nun 19 Mona­te seit der Ein­füh­rung der D5500 ver­gan­gen. Das ist an sich okay. Lei­der jedoch, sind die Neue­run­gen in der D5600 um eini­ges spär­li­cher aus­ge­fal­len, als bei dem letz­ten Update. Die D5500 brach­te noch ein paar ech­te Neue­run­gen mit: ein neu design­tes Gehäu­se, was wirk­lich deut­lich bes­ser in der Hand liegt, das prak­ti­sche Touch-Dis­play inklu­si­ve Live-Fokus, den sehr nütz­li­chen Bild­mo­dus «Ausgewogen/Flat» sowie einen ver­bes­ser­ten Inter­vall-Aus­lö­ser. Bei der D5600 hin­ge­gen, fal­len die Neue­run­gen im Ver­gleich zu ihrer Vor­gän­ge­rin wirk­lich um eini­ges beschei­de­ner aus.

Neuerungen der D5600 gegenüber der D5500

  • Gering­fü­gi­ge Ver­bes­se­rung bei der Touch-Bedienung
  • ISO Auto­ma­tik soll sich über Fn-Tas­te schal­ten lassen
  • 5 Gramm (!) leichter
  • Ein­ge­bau­ter Zeit­raf­fer Modus (aus mei­ner Sicht sinn­los, Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen arbei­ten viel bes­ser mit dem ohne­hin schon immer vor­han­de­nen Inter­vall-Modus der Kame­ra oder noch bes­ser mit einem exter­nen Inter­vall-Aus­lö­ser, um die Ein­zel­bil­der spä­ter indi­vi­du­ell zusam­men­set­zen zu kön­nen. Die Zeit­raf­fer-Funk­ti­on in der Kame­ra hin­ge­gen setzt den Film auto­ma­tisch zusam­men, das bedeu­tet, man kann in der Bear­bei­tung kaum noch etwas machen
  • Snap­bridge zur per­ma­nen­ten Kopp­lung der Kame­ra via Blue­tooth mit dem Smart­phone oder Tablet

Der letz­te Punkt ist dann auch der­je­ni­ge, der bei mir den end­gül­ti­gen Aus­schlag gege­ben hat, eben nicht mei­ne D5500 gegen eine D5600 zu tau­schen. Die Snap­bridge Tech­no­lo­gie hat Nikon ja mit der D500 ein­ge­führt. Lei­der haben sie es geschafft, eine eigent­lich gute Idee so der­ma­ßen schlecht umzu­set­zen, dass sie vie­le Foto­gra­fen damit nach­hal­tig ver­är­gert haben.

Update 9. Mai 2019: Nikon hat mitt­ler­wei­le für alle «Snapbridge»-DSLR Kame­ras (D850, D500, D7500, D5600) Firm­ware-Updates ver­öf­fent­licht, die das gewünsch­te freie WLAN nach­rüs­ten. Dadurch wird es mög­lich, das WLAN an der Kame­ra direkt ein­zu­schal­ten und so auch Apps von Dritt­an­bie­tern zu ver­wen­den. Snap­bridge wur­de in der Zwi­schen­zeit eben­falls wei­ter­ent­wi­ckelt und ist für ein­fa­che Auf­ga­ben, wie das Über­tra­gen von Bil­dern auf ein Smart­phone mitt­ler­wei­le gut nutzbar.

Damit haben sie dem Wunsch der Com­mu­ni­ty und mir ent­spro­chen. Die Kom­bi­na­ti­on offe­nes WLAN plus Snap­bridge lässt aus mei­ner Sicht bezüg­lich der Kon­nek­ti­vi­tät kei­ne Wün­sche mehr offen. Vie­len Dank dafür!

Das Snapbridge Desaster

Ange­fan­gen hat alles mit der Nikon D500. An sich eine sehr gute Kame­ra, bei der Nikon vie­les rich­tig gemacht hat, auf die ich mich echt gefreut hat­te und über die ich auch aus­führ­lich berich­tet habe. Hier hat Nikon erst­ma­lig die Snap­bridge genann­te Blue­tooth Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Kame­ra und Smart­phone oder Tablet ein­ge­baut.  Die Grund­idee, eine schnel­le, pro­blem­lo­se Über­tra­gung von Bil­dern auf ein Smart-Gerät zu ermög­li­chen, ist ja nicht schlecht. Lei­der haben sie die Umset­zung aber völ­lig in den Sand gesetzt. Sie ist weder schnell noch pro­blem­los. Dar­über hin­aus ist die Nikon-eige­ne App (die ein­zi­ge, die nutz­bar ist) Nikon-typisch so schlecht, dass man damit so gut wie nichts anfan­gen kann.

Aber auch damit könn­ten wir leben, wenn man die­se Funk­ti­on ein­fach igno­rie­ren und wenigs­tens noch die her­kömm­li­che WLAN Kon­nek­ti­vi­tät nut­zen könn­te. Die­se gab es seit eini­gen Kame­ra-Gene­ra­tio­nen (z.B. in der D5300, D5500, D7200, D750) und sie hat super funk­tio­niert. Etli­che Spe­zi­al-Apps von Fremd­an­bie­tern basie­ren dar­auf und ermög­li­chen es die Kame­ras für alle mög­li­chen Sze­na­ri­en von der Astro-Foto­gra­fie, über die Makro-Foto­gra­fie bis hin zur Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie per App zu steu­ern. Nicht zuletzt das von mir andau­ernd für mei­ne Zeit­raf­fer-Arbeit genutz­te qDslrDa­sh­board greift über die regu­lä­re und stan­dar­di­sier­te WLAN Funk­tio­na­li­tät auf die Kame­ras zu. Lei­der kön­nen die­se Apps nun alle nicht mehr auf die neu­en Snap­bridge Nikons zugrei­fen, da Nikon dafür gesorgt hat, dass sich das WLAN schlicht nicht mehr manu­ell akti­vie­ren lässt. Wenn ihr mehr zu dem The­ma erfah­ren wollt, lest mal mei­nen Arti­kel zur D500 und Snap­bridge sowie die Kom­men­ta­re darunter.

Mein Fazit

Auf die D5600 kann ich per­sön­lich gut ver­zich­ten, sie bringt (glück­li­cher­wei­se?!) kei­ne nen­nens­wer­ten Neue­run­gen, die in mir in irgend­ei­ner Wei­se ein «Habenwollen»-Gefühl aus­lö­sen. Da blei­be ich doch zufrie­den bei mei­ner D5500.

Aber wir alle, die wir unse­re Kame­ras auch per WLAN ansteu­ern wol­len, soll­ten uns Sor­gen machen, wo die Rei­se hin­geht. Die nächs­te Nikon D760, D820 oder D7300 bringt viel­leicht Neue­run­gen, die wir ger­ne hät­ten. Und dann ste­hen wir zwi­schen den Stüh­len, weil wir für die­se neu­en Funk­tio­nen dann auf eine stan­dar­di­sier­te und extern nutz­ba­re WLAN Funk­ti­on ver­zich­ten müss­ten und statt­des­sen wie­der auf Krü­cken, wie einen exter­nen WLAN Rou­ter zurück­grei­fen müssten.

Update (Anfang 2019): Mit der Z6 und Z7 hat Nikon neben dem pro­prie­tä­ren Snap­bridge auch wie­der offe­nes WLan vorgesehen.

Lei­der pro­fi­tie­ren die vor­he­ri­gen Kame­ras, wie die D5600 davon (noch) nicht. (Erle­digt, sie­he oben!)

Wenn ihr also eine tol­le, klei­ne Kame­ra mit APS‑C Sen­sor sucht, mit der ihr auch hohe Ansprü­che befrie­di­gen könnt, greift zur Nikon D5500 (ggf. gebraucht), die­se ist natur­ge­mäß auch güns­ti­ger zu haben, als das neue Modell. Da die­se mitt­ler­wei­le schwer zu haben ist, könnt ihr natür­lich auch zur D5600 grei­fen – sie ist die das neue­re Modell und bringt seit Firm­ware 1.10 auch offe­nes WLAN.

Gepaart mit dem Sig­ma 18–35 bekommt ihr mit bei­den eine Kom­bi, die super in der Hand liegt, unglaub­lich uni­ver­sell ist, aber trotz­dem wirk­lich 1a Bil­der ablie­fert, die in den aller­meis­ten Fäl­len den Ergeb­nis­sen aus mei­nen Voll­for­mat-Bodies eben­bür­tig sind. Mit die­ser Kom­bi war ich z.B. in LA unter­wegs und in Lis­sa­bon. Auf sol­chen Städ­te­tou­ren und bei der Street-Foto­gra­fie brau­che ich nichts anderes.

Mei­nen aus­führ­li­chen Test­be­richt zur D5500, alle wei­te­ren Aspek­te der Kame­ra beschreibt, fin­det ihr hier:

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