Nirgendwo habe ich die Omnipräsenz der Smartphones bisher so drastisch erlebt, wie in Los Angeles. Heute zeige ich euch «Smartphone-Mania», meine Lieblings-Bilder-Serie aus LA.
Ja klar, Smartphones sind tolle Werkzeuge. Ich nutze meins auch häufig und gerne. Aber eben nicht ständig und überall. Ich versuche mich ab und zu auch mal in der Realität aufzuhalten. Insbesondere, wenn ich an tollen Orten bin, die mich auch so schon in ihren Bann ziehen.
Als ich während meines LA-Besuchs über den Santa Monica Pier schlenderte, waren dort unzählige Menschen unterwegs. Wenn an einem solchen Ort (super Wetter, toller Strand, hübsche Mädels) dann aber 9 von 10 Besucher ihre Umgebung gar nicht wahrnehmen, sondern so gut wie durchgehend auf ihr Smartphone schauen, dann fällt (mir) das schon auf. Skurril ist wohl das Adjektiv, das die Atmosphäre, die ich dort empfunden habe, noch am besten wieder gibt. Assoziationen mit gewissen Zombie-Apokalypsen drängten sich auf und waren auch nicht ganz von der Hand zu weisen… :-)
Hey – ich war (abgesehen von dem Smartphone-Selfie rechts) mit der Kamera unterwegs. Und ich war so gut wie der Einzige dort der – ganz old-school – mit einer echten Kamera unterwegs war. Schnell fasste ich also den Entschluss, aus dem dort erlebten und empfundenen eine Bilderserie zu machen. Wenn nicht davon, wovon denn sonst? :-) Immerhin ist der Santa-Monica-Pier ansonsten sicher einer der tot-fotografiertesten Flecken auf dem Planeten… Das Fotografieren war übrigens entspannt wie selten, denn kaum jemand von meinem Protagonisten hat überhaupt von mir Notiz genommen… :-)
Am Ende kamen dann noch einige weitere Bilder zu der Serie dazu, die nicht am Pier entstanden sind.
Okay – here we go. Ich hoffe, die Bilder gefallen euch und machen euch vielleicht auch ein bisschen nachdenklich… :-) Vielleicht wecken sie aber auch die Lust in euch, selbst mal eine «Serie» zu fotografieren. Geht ganz einfach: sucht euch ein Thema und legt los – ihr werdet sehen, es macht riesig viel Spaß!
(Wie immer: Klick auf’s Bild vergrößert es, mit den Pfeil-Tasten Links/Rechts könnt ihr blättern.)
Haben euch die Bilder gefallen? Wie immer freue ich mich über euer Feedback in den Kommentaren!
Liebe Grüße,
Gunther
PS: Ein kleiner Lesetipp für alle, die auch diese unwiderstehliche Anziehungskraft zu ihrem Smartphone verspüren (ich hab mich da schon auch ein bisschen wiedergefunden): Theresa Bäuerlein – Laaaaaaaaangweilig (via Krautreporter)
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Mich erinnert das stets an die Geschichte von «Hans guck in die Luft». Heute wäre der Titel: Hans guck in die App. :)
Guten Morgen Gunther!
Ich hab mir jetzt noch einmal diese Seite angesehen. Wie sich die Bilder gleichen, in Graz in der Innenstadt ist es mittlerweile nicht anders. Die Menschen laufen alle ziemlich ferngesteuert herum, das betrifft mittlerweile alle Altersstufen,sogar kinderwagenschiebende Mütter, die quengelnden Kinder ignorierend – fallweise hab ich das Gefühl, daß sie während des Gehens Filme anschauen usw. Deine Bilder dokumentieren diesen Zeitgeist ganz wunderbar, abgesehen davon, daß es traumhafte Fotos sind.
Liebe Grüsse aus dem winterlichen Österreich
Gut Licht
Konstanze
Danke Konstanze! :-)
Hi Gunther,
super Smartphone Serie. Ist schon schräg, ich habe grade in Kambodscha ähnliche Situationen gesehen, unterscheidet sich kaum. Plus die extreme Selfiemania in Angkor Wat.
Gruß
Hansi
Hallo Gunther,
ich schaue mir die Serie mit etwas zeitlichem Abstand wiederholt an.
Es erschreckt gar sehr den Spiegel vorgehalten zu bekommen, wenngleich ich mich selber noch nicht so extrem sehe. Aber jedes Bild ist ja auch nur dieser kurze Augenblick wo die Kamera klickt.
Irgendwie hat das ganze schon Zombie Charakter. Und obwohl ich gerade selber am Tablet schreibe, habe ich mir vorgenommen in bestimmten Situationen ein «Stop» zu setzen und werde das auch von Freunden und Familie einfordern.
Etwa bei Treffen mit Freunden, beim Essen, oder im Restaurant.
Ein Stück zurück rudern, ohne dabei wieder aufs Bärenfell zu gehen (sagt mein Papa immer).
Beim Kinderwagen schieben, beim Hundi gassi gehn, beim Arzt, im Auto, überall… das ist zuviel.
Wenn wir Erwachsenen das schon nicht geregelt bekommen, wie schlimm ist es dann für die Kinder und Jugendlichen. Diesen Schmarren von Kommunikation braucht mir keiner zu erzählen. Das wird von der Industrie nur benutzt um den Konsum zu rechtfertigen.
Der verlinkte Artikel ist klasse!
Schaut man sich Fotos an die 20 Jahre oder älter sind, hat es den Anschein als würden wir von anderen Menschen berichten. Keine Handys und die Menschen haben trotzdem kommuniziert und sich miteinander beschäftigt.
Diese ständige Erreichbarkeit hat große gesundheitliche Folgen. Nicht nur für den Einzelnen, sondern für die ganze Gesellschaft. Irgendeiner ist immer «wichtig». Privat gibt es kaum noch. Zumal die räumliche Trennung und die Anonymität die Menschen mehr und mehr verrohen lässt, in einem immer rasanteren Tempo.
Eine besinnliche Weihnachtszeit, Liebe Grüße, Ingo.
Diese Bilder-Gesichter hängen vor ihren Smartphones, kann man ganz genau auch in Deutschland, Österreich … machen. Schrecklich so etwas. Für mich ist so etwas nicht mehr menschlich.
Hi.
Diese Erfahrung musste ich auch machen. Als ich in Mexiko mehrere Hochzeiten fotografiert habe, war das Handy morgens im Hotel ein absolutes Highlight. Surfen mit den Handys beim Frühstück und viele sogar ein Tablet in der Hand. Ich war sicherlich ein Hingucker, denn ich hatte zwar kein Internet aber war mit meiner tolle Kamera am Tisch und habe Fotos vom Vortag angeschaut :-) Aber wenn ich mit Freunden oder mit meiner Frau am Tisch sitze, gehört kein Handy dazu!
Gunter, deine Fotos sind klasse. Vielen Dank für den Upload!
Hallo Gunther,
super Serie! Wahnsinn, wie man mit quasi geschlossenen Augen durch die Welt gehen kann und das nur mit Pseudo-Unterhaltung. Beim Smartphone scheint mir die Waage «Segen oder Fluch» immer mehr Richtung Fluch bzw. Sucht zu kippen … schade, dass viele Leute es nicht mehr schaffen, ohne permanente Kommunikation zu leben. Insofern war die Serie so ein richtiger Augenöffner! Danke!
Sehr coole Serie. Die Bilder könnten genauso gut hier entstanden sein. An Touri-Spots rennt keiner mehr mit einer Kamera rum und jeder mit dem Smartphone. Kein Wunder sinkt der Anspruch an tolle Fotos irgendwie gefühlt immer noch weiter. Bald werden Hochzeiten mit dem Smartphone geschossen. Ganz schlimm :)
Liebe Grüsse
Sylvia
Tja, hier verschmelzen offenbar die virtuelle und die reale Welt im «Bewusstsein» der Menschen zu einer. Schon ganz schön strange und kommt in der Fotoserie echt gut rüber. Toll gemacht Gunther!
Mein krassestes Erlebnis in der Richtung hatte ich vor 3 Jahren in Namibia, als wir bei einer Pirschfahrt im offenen Landy unmittelbar (max. 3 Meter) neben 2 Geparden hielten und das Pärchen vor uns schnell mit dem Smartphone ein Foto geknipst‑, gleich online gestellt und sich danach nur noch mit dem Feedback beschäftigt hat, anstatt die Szene weiter zu genießen. Ich habe in der Zeit, gefühlt, ein paar Hundert Fotos geschossen. Fragt sich allerdings ob das besser ist… ;-)
Facebook, Whatsapp und Konsorten sind wohl die größten Zeitdiebe der Neuzeit. Dabei ist es so bereichernd, mal ein gutes Gespräch zu führen, ein vollständig recherchiertes Magazin zu lesen oder einen Ort mit all seinen Facetten wahrzunehmen. Aber die Sucht nach Anerkennung, der Trieb etwas verpassen zu könnnen und die Unendlichkeit des Mediums Internet lässt uns verkommen zu virtuellen Zombies. Mich leider oftmals eingeschlossen. Charmant ausgedrückt nennt man es Digital Native.
Moin Gunther,
schöne Eindrücke – keine Frage, rein «fototechnisch». Das behandelte Thema beschreibt aus meiner Sicht einen Zeitenwandel. Eigentlich ist es doch egal wo du dich gerade aufhältst. Zahlreiche Menschen scheinen nur im ständigen Vollkontakt zu ihren elektronischen Devices leben zu können. Mir fallen immer wieder Leute auf der Straße auf, die ihr Handy ständig in der Hand haben, wahrscheinlich voller Angst eine wichtige Nachricht versäumen zu können. Dein Appel am richtigen Leben teilzunehmen verhallt da hoffentlich nicht ungehört ;-)
Ich würde dieses Syndrom «Pokémon Go» nennen. Sieht zumindest ganz danach aus, dass die Leute da dieses Spiel spielen. Zumal auch sehr viele Leute ein Kabel am Handy haben um es über eine Powerbank zu laden, weil das Spiel eben sehr stark am Akku saugt.
Ein ähnliches Bild ist mir auch schon hierzulande aufgefallen. Oftmals ertappe ich mich auch selbst wie ich mich nur mit dem Smartphone beschäftige und nicht mit meiner Umgebung. Es braucht teilweise einen aktiven Willen das Gerät nicht zu benutzen. Zum Glück halten die Akkus nicht alzulange.
Das ist ja krass! Bin selbst vor einigen Jahren dort gewesen – werde heute Abend mal meine Bilder checken, ob das damals auch schon so extrem war. Aber wahrscheinlich wird es von Jahr zu Jahr schlimmer.
Unabhängig davon sind Deine Bilder (wie immer) genial! Ich habe eine Nikon D5300, aber solche Fotos wollen mir nicht gelingen. Magst Du z. b. zum ersten Bild mal die Einstellungen preisgeben – und wie viel Nachbearbeitung darin steckt (Filter?). Sieht toll aus!
Gruß
Sören
Hallo Gunther,
klasse Aufnahmen! Da hast du echt tolle Momente festgehalten, die leider die Realität darstellen. Mir selber ist das gar nicht so am Santa Monica Pier aufgefallen aber ich war auch abends dort. Das erste Bild ist einfach genial :D
Beste Grüße
Nora
Hallo Gunther,
wie immer tolle Bilder. Skurril trifft es in der Tat. Bild Nummer 14 wirkt auf mich fast wie gestellt. Kaum zu glauben, dass das das wirklich wahre Leben sein soll…
Dann verstecke ich mich doch lieber hinter der Kamera…
Super Bilder. Ja es ist erschreckend wie wir uns hinter den Smartphones verstecken..
Wow, das ist echt krass. Ich komme gerade aus Thailand und dort war es ganz extrem bei den chinesischen Touristen. Ohne Handy, Selfies ging da echt gar nix. Aber hier ist ja wirklich jeder in seiner eigenen virtuellen Welt gefangen. Interessante Bildstrecke, die etwas nachdenklich stimmt.
Das ist ja einfach unglaublich und erschreckend. Super eingefangen, tolle Bilder. Vielleicht war da je eine Pokémon Arena oder sowas in der Art.
Die können doch nicht alle einfach nur ihre Nachrichten checken. Und das bei der Umgebung. Super Idee mit der Serie. Liebe Grüße Barbara
Hallo
Waren die Leute nicht auf Suche von Pokemon?
Schöne Bilder
DANKE
Moin,
hatte mal ein Erlebnis in meinem Stammlokal in Kroatien: Eine deutsche Urlauberfamilie saß an einem Nebentisch. Sowohl Sohn und Tochter als auch Mutter waren nur mit ihren Smartphones beschäftigt – sogar während dem Essen! Nur der Vater nicht – der saß hilflos da, der einzige, der mit mit ihm kommunizieren wollte, war der Hund unter dem Tisch.
Ich nenne dieses Syndrom «Smartphone-Autismus». Merken die Leute nicht, was für ein jämmerliches Bild sie abgeben oder ist es ihnen schlicht egal?
LG aus IBK
Nachtrag: mit Entwicklungen meinte ich natürlich RAW Entwicklungen… und nicht die Art der Konversation mittels mobil-phone. Jörg
Hi Gunther,
da man von Dir hauptsächlich (tolle) Landschaftsfotos sieht, muss ich mal los werden wie super die Street / People Bilder aus L.A. sind. Mir persönlich gefallen gerade auch die Entwicklungen sehr gut! Weiter so. Jörg
Geil – könnte ich auch mal machen solch ne Serie hier. Aber man sieht schon in den Bildern, dass es dort oben (von Kolumbien aus gesehen) weit «schlimmer» ist als sonstwo. Das Bild mit der Mauer und dem Mann von Hinten ist richtig Klasse.
Wünsch dir was!
Martin
Lieber Gunther,
die Serie hat mir viel Spaß gemacht, wenngleich diese Entwicklung natürlich zum Nachdenken anregt. Ein Hoffnungsstrahl, dass einige der lokal Abwesenden wenigstens gemeinsam auf ein und dasselbe Smartphone sehen. Die mitmenschliche Kommunikation ist also noch nicht ganz ausgestorben!
Liebe Grüße und viel Freude in Peru wünscht Dir
IHW
Moin moin Gunther,
Wie immer tolle Bilder – großes Kino
Dann gehe mal nach Hongkong oder China Mainland… auch im Sinne von Mehr-Handygebrauch. Ich sage nur: WeChat.
Grüße
Steffen
Ja, tolle Serie, gefällt mir auch sehr gut. Das ist schon echt Wahnsinn, dass da so viele Menschen rum gehen und fast alle aufs Handy gucken.
Wir schauen wohl alle zu viel darauf (mich eingeschlossen), und wenn nicht aufs Handy, dann durch die Kamera … ;-)
Hallo Gunther!
Schöne Fotos und treffend formulierter Einleitungstext! Gefällt mir richtig gut!
Auf unserer – mittlerweile fast 2 Jahre andauernden – Weltreise haben wir eine vergleichbare Handynutzung in Südamerika erlebt und selbstverständlich in Singapur.
Viele Grüße
Thomas
Sehr schöne Bilder. Die Sache macht einen wirklich nachdenklich.
Aber wenn man die Handymania betrachtet, wie schnell man zu den Handy-Nutzern dazu gehört.…
Heute sind doch Handy-Verträge billiger als Festnetz, ich selbst habe gar kein Festnetz mehr. Ergo geht alles über das Handy. Fotos, E‑Mail, Fahrplan, Kindle usw. Und sogar anrufen kann man noch damit.
Moin Gunther, klasse Serie. Gefallen mir gut deine Eindrücke.
Machen auf jeden Fall nachdenklich ;-)
Gruß Till
Tolle Bilder! Wie bekommst du die sandige, warme Farbe hin?
Ausschließlich in Lightroom bearbeitet.