Zum Glück war uns das Wetter im Süden Schleswig-Holsteins wohlgesonnen, so dass ich euch nun einige schöne Impressionen der Sonnenfinsternis 2015 zeigen kann!
Zunächst einmal vielen Dank für eure unglaubliche Resonanz auf meinen Artikel mit den Tipps zum Fotografieren der Sonnenfinsternis! Sie zeigt mir, dass solche (seltenen) astronomischen Ereignisse sich doch einer ungeheuren Beliebtheit erfreuen und ich bin froh, dass ich euch einige Tipps geben konnte. Sogar das Fernsehen war in Gestalt eines Teams vom Sender Hamburg 1 bei mir und hat mich zu dem Thema interviewt. Den entstandenen Beitrag könnt ihr euch hier ansehen.
Ich hoffe, auch bei euch hat alles gut funktioniert und ihr konntet – sofern das Wetter mitgespielt hat – einige schöne Aufnahmen machen!
Ich hatte, wie angekündigt, schon am Abend vorher auf der Terrasse mein Stativ mit der Astro-Nachführung Vixen Polarie aufgebaut. Am Abend vorher deswegen, da ich so den Polarstern zur Einnordung des Systems verwenden konnte. Mit diesem System kann ich die Kamera automatisch nachführen lassen, damit die Sonne bei der Zeitrafferaufnahme nicht aus dem Bildbereich läuft.
Für den Zeitraffer nutzte ich mein 300mm f/2.8 Objektiv, auf das ich den Selbstbau-Filter aus der Sonnenschutzfolie montiert hatte. Dazu kam der Nikon Telekonverter TC2.0EIII. Die Belichtungszeit, ISO und Blende hielt ich bei der Zeitrafferaufnahme konstant und zwar nutzte ich Blende 8, 1/320 Sek und ISO 100.
Als Kamera kam die Nikon D750 zum Einsatz, per WLAN verband ich sie mit meinem Nexus 7, auf dem qDslrDashboard lief. Dieses nutzte ich aber nur als Monitor, um die aufgenommenen Bilder kontrollieren zu können. Während der Aufnahme Nachstellen musste ich nicht. Als Fernauslöser nutzte ich den bewährten Pixel-Timer. Die Kamera-Stromversorgung erfolgte über meinen Selbstbau-Batterie-Dummy.
Gegen 9:30 startete ich den Zeitraffer und kurze Zeit später konnte ich schon sehen, dass die Sonne vom Mond verdeckt wurde. Hier ein Handy-Bild von meinem Tablet mit dem Bild in qDslrDashboard.
Die Aufnahme lief nun autark, meine einzige Sorge war, dass durch die doch eher grobe Ausrichtung der Polarie anhand des Polarsterns, die Sonne nach einiger Zeit trotzdem aus dem Bild laufen würde. Dies geschah aber nicht. Hier überraschte mich doch, wie genau die Nachführung funktionierte, und das, obwohl ich wirklich nur visuell durch das Guckloch der Polarie ausgerichtet hatte: über die komplette Aufnahmezeit von 9:37 bis 12:04, also fast 2 1/2 Stunden, blieb die Sonne im Sucher. Das ist schon cool. Hätte das nicht funktioniert, hätte ich die Kamera mittendrin nachgestellt und die Sprünge später in der Nachbearbeitung ausgeglichen, so wie ich es schon einmal bei einer Mondfinsternis ohne Nachführung gemacht habe.
Etwas spooky war schon, wie dunkel und kalt es plötzlich wurde, als die Sonnenfinsternis sich ihrem Maximum näherte. Diana sagte, es sah so aus, als ob man durch eine getönte Scheibe schauen würde.
Nun wollte ich doch noch eine schöne Landschaftsaufnahme machen. Dazu schwang ich mich kurzerhand auf’s Rad und fuhr einige hundert Meter raus. Hier wollte ich Felder, Wald und Sonnenfinsternis kombinieren.
Dazu machte ich mit 35mm ein Foto mit dem Schutzfilter, so dass die Sonnenfinsternis klar und nicht überstrahlt zu erkennen war, dafür war die Landschaft dann schwarz. Dann machte ich noch einige schnelle Bilder ohne Filter, aber mit ganz kurzen Verschlusszeiten. Aus 3 Bildern (1x mit Filter und 2x ohne) setzte ich dann in Photoshop das Ergebnis zusammen. Mit einem einzelnen (RAW-)Bild konnte ich trotz des riesigen Dynamikumfangs der Nikon D810 nicht gleichzeitig die Sonnenfinsternis und Details des Waldes und der Felder wiedergeben.
Kurz nachdem ich wieder zu Hause war, hatte der Mond die Sonne wieder verlassen und – welch Glück – erst jetzt kamen die Wolken und verdunkelten die Sonne. Schon 30km weiter südlich in Hamburg, war schon das Maximum der Sofi aufgrund von Wolken nicht mehr zu sehen.
Nun ging es ans Bearbeiten meines Zeitraffers. Mit LRTimelapse importierte ich die Sequenz und lief einmal durch den Deflicker-Workflow und renderte dann das Video in Full HD. Arne, einer meiner Leser, hat dann das Video noch für mich stabilisiert. Danke dafür!
Das Ergebnis sehr ihr hier:
Ich fand, es war ein motivierendes und schönes Ereignis, auch wenn es keine «totale» Sonnenfinsternis bei uns war!
Wie habt ihr die Sofi erlebt? Lasst es uns doch gerne in den Kommentaren wissen! Ich würde mich auch freuen, eure Bilder zu sehen – vielleicht könnt ihr sie dort verlinken, z.B. per Dropbox-Link.
Wollt ihr euch selbst mal an Zeitraffer-Aufnahmen versuchen? Wie das geht, lernt ihr mit meinem Ebook!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!