Dass wir heute die ganze, verhältnismäßig langweilige, Strecke von gestern wieder zurück fahren sollen, nur weil der missmutige Park-Ranger das gesagt hat, lässt mir doch keine Ruhe. Daher frage ich morgens noch einmal am nördlichen Kontrollposten des Moremi Nationalparks, den wir ohnehin passieren müssen, ob denn eine Durchquerung des Parks von West nach Ost auch entlang des Flusses möglich sei. Die Antwort überrascht mich: ja, derzeit sei es einigermaßen trocken, wir könnten es versuchen. Das hatte sich gestern aber noch ganz anders angehört. :-)
Sehr gut, das war die entscheidende Aussage (vermutlich hätten wir es auch so versucht ;-)) Aber so nehmen wir die Strecke mit deutlich mehr Zuversicht und Selbstbewusstsein auf uns. Und es sollte sich lohnen!
Wir fahren auf kleinen Pfaden durch verschiedene Landschaften und entdecken einen Märchenwald, eine wie ausgestorben wirkende Landschaft und sehen eine Vielzahl von Tieren und Vögeln.
An einem See machen wir halt und beobachten die verschiedensten Tiere die im Wasser und sich um das Wasser herum tummeln.
Beim Beobachten der Nilpferde, machen wir eine urkomische Entdeckung. Ein Kormoran sitzt auf einem Nilpferdrücken mit ausgebreiteten Flügeln, wie Kormorane das halt so machen, um sich zu trocknen.
Das Nilpferd allerdings, taucht in regelmäßigen Abständen ab, und der Kormoran taucht dabei jedesmal wieder mit den Flügeln ins Wasser, so dass die ganze Trocknungsaktion ad absurdum geführt wird. Wir müssen darüber so lachen, dass der ganze Film, den ich davon aufgenommen habe, völlig verwackelt ist, sonst hätte ich ihn Euch zu gerne gezeigt…
Weiter geht es über Stock und Stein und vor allem ganz viel tiefen Sand und Pfützen aber immer irgendwie befahrbar – bis wir das North-Gate, den nördlichen Ausgang des Moremi Parks erreichen. Hier müssen wir wieder unsere Permits zeigen und fahren dann auf unser Camp für diese Nacht, einen Stellplatz unter großen schattigen Bäumen.
Für die Tour hierher haben wir uns eine Menge Zeit gelassen und so ungefähr 4 Stunden benötigt. Nun haben wir immer noch den Nachmittag zum ausruhen, bevor wir uns auf eine abendliche Pirschfahrt begeben. Das Licht ist in den Morgen- und Abendstunden einfach am schönsten, und die Tiere dann am aktivsten – Mittags kann man also ohne schlechtes Gewissen und Angst, etwas zu verpassen Siesta machen! :)
Als wir zu unserem Camp zurückkommen, machen wir Bekanntschaft mit einer Meerkatzenfamilie, die nicht gerade schüchtern wirkt und immer wieder über unseren Platz läuft, in der Hoffnung das sich dort eventuell etwas essbares finden lässt. Sie sind super schlau und flink und entsprechend müssen wir höllisch aufpassen, dass sie uns nichts von den Lebensmitteln klauen. Daher verstauen wir, wie immer, unseren ganzen Lebensmittel und Kochutensilien im Wagen bevor wir uns ins Zelt zurückziehen. Zum Glück treten die Affen, nachdem sie festgestellt haben, das nichts für sie abfällt, irgendwann den Rückzug an.
Anmerkung zur Fütterung von Wildtieren
Auch wenn die Tiere noch so niedlich und hungrig aussehen und man ihnen mit etwas Futter etwas nur etwas Gutes tun will, tut man ihnen eigentlich das genaue Gegenteil damit an. Es geht nicht darum, dass es grundsätzlich verboten ist, die Wildtiere (egal welche) zu füttern. Durch eine Anfütterung verlieren die Tiere vielmehr ihre natürliche Scheu vor den Menschen und werden sogar aggressiv, um an Futter zu kommen. Das führt dann dazu, dass sie sogar gefährlich für Menschen werden können und in Folge dann unter Umständen von den Wildhütern geschossen werden.
Heute Nacht stelle ich die Kamera etwas Abseits des Autos auf, um einen Zeitraffer aufzunehmen. Ich probiere einen vertikalen Schwenk mit dem Merlin-Kopf, um die Wanderung der Milchstraße über die Nacht zu verfolgen.
Die Anwesenheit der Affen, die zwar nicht mehr direkt bei uns sind, beschert mir zwar ein etwas ungutes Gefühl aber ich vertraue darauf, das die Kamera auf dem Stativ zu schwer für die Affen ist und sie vermutlich auch nicht während der Nacht randalieren werden. Sicherheitshalber stelle ich mir den Wecker aber auf 5 Uhr, um vor Sonnenaufgang das Equipment wieder bergen zu können. Dass mir da eine Überraschung ganz anderer Art bevorstehen sollte, konnte ich jetzt noch nicht wissen…
Weiter gehts:
Afrika Hautnah – Folge 14 – Durchquerung des Kwai-River und Magotho-Camp
Heute morgen bin ich sehr früh wach und mache mich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg, meine Kamera zu bergen. Diana schläft noch. Ich bin erleichtert, dass das gestern Abend aufgebaute Equipment noch da und unversehrt ist! Als ich zurück zum Zelt gehe, höre ich oben in den Bäumen die Blätter rascheln, die Affen werden […]
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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