Afrika Hautnah – Folge 8 – Baines Baobabs

19092012


12 wei­te­re Kilo­me­ter durch anstren­gen­den Tiefsand, die in einer male­ri­schen klei­nen Salz­pfan­ne enden, an deren Ende die wirk­lich impo­san­ten und an Anmut kaum zu über­bie­ten­den Baobabs auf einer klei­nen Insel inmit­ten einer Salz­pfan­ne ste­hen. Benannt wur­den sie nach dem Künst­ler und Aben­teu­rer Tho­mas Baines.

Bai­nes Baobabs haben ihre Berühmt­heit sicher­lich haupt­säch­lich durch ihre male­ri­sche und zeit­lo­se Erschei­nung erhal­ten. Bai­ne mal­te sie im Jahr 1862 und wenn man heu­te sein Bild ansieht, haben sich in die­sen nun mehr als 150 Jah­ren die Bäu­me kein biss­chen verändert.

Und auch hier haben wir rie­si­ges Glück, denn wir sind ganz allei­ne, müs­sen die­sen tol­len Ort mit nie­man­dem tei­len. Hum­pelnd posi­tio­nie­re ich die Kame­ra auf der Salz­pfan­ne und nut­ze die Gele­gen­heit, um einen Zeit­raf­fer anzu­stel­len. Mein Zeh sieht nicht gut aus und fühlt sich auch nicht gut an. Ich muss nach­her drin­gend die Wun­de säu­bern und neu verbinden. 

Wäh­rend die Kame­ra arbei­tet, ent­flie­hen wir der Hit­ze und geneh­mi­gen uns im Schat­ten eines der mäch­ti­gen Bäu­me ein küh­les und mitt­ler­wei­le sogar ganz lecke­res (man gewöhnt sich an alles ;-)), Cider.

Der tief­blaue Him­mel und die male­ri­schen klei­nen Wölk­chen tun ihr bes­tes, um die­sen Ort zu einer der land­schaft­lich schöns­ten Kulis­sen der bis­he­ri­gen Rei­se wer­den zu lassen. 

Nach einer Drei­vier­tel­stun­de hole ich das Sta­tiv wie­der zurück. Zum Schluss fah­ren wir noch ein­mal die nähe­re Umge­bung ab, mit der GoPro auf der Motor­hau­be, damit ihr Euch auch einen beweg­ten Ein­druck von der Schön­heit die­ser Land­schaft machen könnt:

Bei nun schon etwas tie­fer ste­hen­der Son­ne und mit eini­ger Müdig­keit von der anstren­gen­den Fah­re­rei in den Kno­chen bewäl­ti­gen wir die 12 Sand-Kilo­me­ter zurück zum Abzweig und die dar­auf fol­gen­den wei­te­ren 20 Sand­ki­lo­me­ter bis zum Camp auch noch. Ziem­lich erle­digt fin­den wir dort einen tol­len Stell­platz unter dem Schat­ten gro­ßer Bäu­me vor. Außer uns sind dies­mal sogar noch zwei wei­te­re Par­tei­en auf benach­bar­ten Stell­plät­zen, aller­dings alle so weit von ein­an­der ent­fernt, dass man sich gegen­sei­tig noch nicht ein­mal hört.

Als wir unser Zelt auf­ge­stellt haben mel­det sich der Hun­ger. Ich begin­ne mit den Vor­be­rei­tung für unser Abend­essen und Dia­na geht kurz zu dem Wasch­haus. Ja, kaum zu glau­ben, für die paar Stell­plät­ze hat man extra ein Wasch­haus mit Solar-Dusche gebaut! 

Um das Wasch­haus her­um hat man ein mar­tia­li­sches Laby­rinth gebaut, wel­ches vor allem bei Dun­kel­heit auch für Men­schen echt gefähr­lich wer­den kann. Es soll Ele­fan­ten davor abhal­ten, die Was­ser­häh­ne aus der Wand zu reißen. 

Und wo ich gera­de dar­über nach­den­ke: plötz­lich höre ich Kna­cken im Geäst und sehe einen Ele­fan­ten, kei­ne 20 Meter von uns ent­fernt aus dem Gebüsch tre­ten. Auch Dia­na, die auf der ande­ren Sei­te des Plat­zes steht, hat ihn gesehen. 

Ganz ruhig steht sie da und beob­ach­tet das Tier. Im Zwei­fels­fall wür­de sie wohl durch das Laby­rinth in die Wasch­räu­me flüch­ten kön­nen. Das ist jetzt unse­re ers­te Begeg­nung mit einem der Dick­häu­ter ohne schüt­zen­des Blech um uns her­um. Sicher­heits­hal­ber schie­le ich zu den Türen unse­res Autos. Ja, da könn­te ich zur Not wohl schnell rein­sprin­gen. Eine sol­che Begeg­nung ist schon echt etwas beson­de­res, ich wage kaum zu atmen. Ein wenig mul­mig ist mir schon. Hier in frei­er Wild­bahn, qua­si direkt neben die­sem rie­si­gen Tier zu ste­hen ist sehr ich sage mal – respekteinflößend. 

Jetzt schie­ßen mir die Gedan­ken durch den Kopf: der will doch sicher­lich fres­sen! Schnell aber doch lei­se und ohne hek­ti­sche Bewe­gun­gen packe ich die Sachen, die ich gera­de her­aus geholt habe, zurück in die Kühl­tru­he und ver­schlie­ße sie.

Aber mei­ne Sor­ge ist offen­bar unbe­rech­tigt – der Ele­fant ist ganz fried­lich und damit beschäf­tigt, einen klei­nen Busch zu ent­lau­ben. Nach kur­zer Zeit zieht er dann wie­der sei­nes Weges – weg von unse­rem Platz. 

Das war dann also unse­re ers­te Ele­fan­ten­be­geg­nung ohne schüt­zen­des Auto. Schon cool!

Heu­te Abend fah­ren wir nicht mehr los, selbst für einem kur­zen Sun­dow­ner sind wir viel zu müde und kaputt. Außer­dem muss ich jetzt mei­ne Fuß säu­bern und neu ver­bin­den. Zum Glück haben wir aus­rei­chend Ver­bands­zeug und Des­in­fek­ti­ons-Spray dabei. 

Auf dem Nach­bar­platz steht ein Schwei­zer Pär­chen – sie sind 2 Mona­te durch Nami­bia und Bots­wa­na gefah­ren und haben auch eini­ges zu erzäh­len. Wir set­zen uns noch ein biss­chen mit ihnen zusam­men und ich schnor­re mir 2 Bier – die ers­ten die­ser Rei­se… Hmmm, schme­cken die gut, nach dem wir auf­grund unse­res Fehl­kaufs bis­her nur Cider trin­ken konnten! ;)

Wei­ter lesen:

Ach ja: die schö­ne Zeit­raf­fer Sequenz, die ich von den Bai­nes Baobabs auf­ge­nom­men habe, hat Ein­zug in unse­ren Film «Afri­can Ski­es» gehal­ten. Falls ihr ihn noch nicht gese­hen habt, dann viel Spaß!

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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