12 weitere Kilometer durch anstrengenden Tiefsand, die in einer malerischen kleinen Salzpfanne enden, an deren Ende die wirklich imposanten und an Anmut kaum zu überbietenden Baobabs auf einer kleinen Insel inmitten einer Salzpfanne stehen. Benannt wurden sie nach dem Künstler und Abenteurer Thomas Baines.
Baines Baobabs haben ihre Berühmtheit sicherlich hauptsächlich durch ihre malerische und zeitlose Erscheinung erhalten. Baine malte sie im Jahr 1862 und wenn man heute sein Bild ansieht, haben sich in diesen nun mehr als 150 Jahren die Bäume kein bisschen verändert.
Und auch hier haben wir riesiges Glück, denn wir sind ganz alleine, müssen diesen tollen Ort mit niemandem teilen. Humpelnd positioniere ich die Kamera auf der Salzpfanne und nutze die Gelegenheit, um einen Zeitraffer anzustellen. Mein Zeh sieht nicht gut aus und fühlt sich auch nicht gut an. Ich muss nachher dringend die Wunde säubern und neu verbinden.
Während die Kamera arbeitet, entfliehen wir der Hitze und genehmigen uns im Schatten eines der mächtigen Bäume ein kühles und mittlerweile sogar ganz leckeres (man gewöhnt sich an alles ;-)), Cider.
Der tiefblaue Himmel und die malerischen kleinen Wölkchen tun ihr bestes, um diesen Ort zu einer der landschaftlich schönsten Kulissen der bisherigen Reise werden zu lassen.
Nach einer Dreiviertelstunde hole ich das Stativ wieder zurück. Zum Schluss fahren wir noch einmal die nähere Umgebung ab, mit der GoPro auf der Motorhaube, damit ihr Euch auch einen bewegten Eindruck von der Schönheit dieser Landschaft machen könnt:
Bei nun schon etwas tiefer stehender Sonne und mit einiger Müdigkeit von der anstrengenden Fahrerei in den Knochen bewältigen wir die 12 Sand-Kilometer zurück zum Abzweig und die darauf folgenden weiteren 20 Sandkilometer bis zum Camp auch noch. Ziemlich erledigt finden wir dort einen tollen Stellplatz unter dem Schatten großer Bäume vor. Außer uns sind diesmal sogar noch zwei weitere Parteien auf benachbarten Stellplätzen, allerdings alle so weit von einander entfernt, dass man sich gegenseitig noch nicht einmal hört.
Als wir unser Zelt aufgestellt haben meldet sich der Hunger. Ich beginne mit den Vorbereitung für unser Abendessen und Diana geht kurz zu dem Waschhaus. Ja, kaum zu glauben, für die paar Stellplätze hat man extra ein Waschhaus mit Solar-Dusche gebaut!
Um das Waschhaus herum hat man ein martialisches Labyrinth gebaut, welches vor allem bei Dunkelheit auch für Menschen echt gefährlich werden kann. Es soll Elefanten davor abhalten, die Wasserhähne aus der Wand zu reißen.
Und wo ich gerade darüber nachdenke: plötzlich höre ich Knacken im Geäst und sehe einen Elefanten, keine 20 Meter von uns entfernt aus dem Gebüsch treten. Auch Diana, die auf der anderen Seite des Platzes steht, hat ihn gesehen.
Ganz ruhig steht sie da und beobachtet das Tier. Im Zweifelsfall würde sie wohl durch das Labyrinth in die Waschräume flüchten können. Das ist jetzt unsere erste Begegnung mit einem der Dickhäuter ohne schützendes Blech um uns herum. Sicherheitshalber schiele ich zu den Türen unseres Autos. Ja, da könnte ich zur Not wohl schnell reinspringen. Eine solche Begegnung ist schon echt etwas besonderes, ich wage kaum zu atmen. Ein wenig mulmig ist mir schon. Hier in freier Wildbahn, quasi direkt neben diesem riesigen Tier zu stehen ist sehr ich sage mal – respekteinflößend.
Jetzt schießen mir die Gedanken durch den Kopf: der will doch sicherlich fressen! Schnell aber doch leise und ohne hektische Bewegungen packe ich die Sachen, die ich gerade heraus geholt habe, zurück in die Kühltruhe und verschließe sie.
Aber meine Sorge ist offenbar unberechtigt – der Elefant ist ganz friedlich und damit beschäftigt, einen kleinen Busch zu entlauben. Nach kurzer Zeit zieht er dann wieder seines Weges – weg von unserem Platz.
Das war dann also unsere erste Elefantenbegegnung ohne schützendes Auto. Schon cool!
Heute Abend fahren wir nicht mehr los, selbst für einem kurzen Sundowner sind wir viel zu müde und kaputt. Außerdem muss ich jetzt meine Fuß säubern und neu verbinden. Zum Glück haben wir ausreichend Verbandszeug und Desinfektions-Spray dabei.
Auf dem Nachbarplatz steht ein Schweizer Pärchen – sie sind 2 Monate durch Namibia und Botswana gefahren und haben auch einiges zu erzählen. Wir setzen uns noch ein bisschen mit ihnen zusammen und ich schnorre mir 2 Bier – die ersten dieser Reise… Hmmm, schmecken die gut, nach dem wir aufgrund unseres Fehlkaufs bisher nur Cider trinken konnten! ;)
Weiter lesen:
Afrika Hautnah – Folge 9 – Elefanten Parade im Nxai National Park, Botswana
Heute haben wir den ganzen Tag Zeit, den Nxai-Nationalpark zu erkunden. Wir fahren gleich bei Sonnenaufgang los, um das schönste Licht zu erwischen. Gar nicht weit von unserem Camp treffen wir auf die erste Sensation: in der golden leuchtenden Steppe sehen wir 2 Löwen. Wow, das sind die ersten Raubkatzen unserer Reise. Die eine ist eine […]
Ach ja: die schöne Zeitraffer Sequenz, die ich von den Baines Baobabs aufgenommen habe, hat Einzug in unseren Film «African Skies» gehalten. Falls ihr ihn noch nicht gesehen habt, dann viel Spaß!
African Skies – unser Afrika Zeitraffer Film
African Skies ist der Film, den ich aus den schönsten Aufnahmen unseres Trips nach Botswana und Simbabwe gemacht habe. Der Film besteht aus einer Kombination aus Zeitraffer, Slow-Motion und Echtzeit-Sequenzen. Hintergrund Um diesen Film zu machen, sind wir fast einen Monat in einem 4x4 durch Afrika gereist und haben jede Nacht in unserem Dachzelt unter […]
Hat Dir der Artikel gefallen?
Dann melde Dich doch bitte zu meinem kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst Du eine Nachricht bei neuen Artikeln und Du wirst auch exklusiv als erstes über neue Workshops und Reisen informiert! Außerdem gibt es dort auch immer wieder Hintergrund-Infos, die so nicht im Blog stehen.
Natürlich freue ich mich auch sehr, wenn Du mir bei YouTube, Instagram und Facebook folgst.
Alle Inhalte © Gunther Wegner
*) Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links. Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Alternativ könnt ihr auch über folgende Direktlinks in die Shops wechseln:
Amazon.de, Amazon.at, Amazon.com, Foto Koch, Augenblicke-Eingefangen, camforpro.com.
Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!