Jericoacoara

9122008

Jer­i­coa­co­ara gefällt uns auf Anhieb. Der Ort liegt mit­ten in einem haupt­säch­lich aus Dünen bestehen­den Natio­nal­park und ist nur vom Was­ser aus oder mit All­rad­fahr­zeu­gen zu errei­chen. Dem­entspre­chend gibt es in Jeri auch kei­ne asphal­tier­ten Stra­ßen, son­dern nur Sand­we­ge, die von den hier vor­herr­schen­den Strand­bug­gys befah­ren wer­den. Inter­na­tio­na­le Bekannt­schaft erreich­te Jeri, als die Washing­ton Post es als einen der 10 schöns­ten Strän­de welt­weit kürte.

Ent­spann­te Atmo­sphä­re in Jeri

Für uns ist Jeri der Ort, an dem wir die let­zen Tage unse­res wun­der­ba­ren Bra­si­li­en-Trips ver­brin­gen möch­ten und wir kön­nen uns schon nach der ers­ten Sich­tung kaum einen bes­se­ren Ort dafür vorstellen!

Jer­i­coa­co­ara – links die Düne

Domi­niert wird Jer­i­coa­co­ara durch eine mäch­ti­ge Düne am West­strand des Ortes, die Duna Pôr do Sol. Jeden Abend pil­gern die Dorf­be­woh­ner und Gäs­te des Ortes kurz vor Son­nen­un­ter­gang auf die­se Düne. Nun mag man sich fra­gen war­um? Bra­si­li­ens Atlan­tik­küs­te ist schließ­lich eine Ost­küs­te und hier kann es doch eigent­lich kei­nen Son­nen­un­ter­gang über dem Meer geben?

Fischer in Jeri, hin­ten die Duna pôr do Sol

In der Tat nimmt Jeri hier durch sei­ne inter­es­san­te geo­gra­fi­sche Lage eine Son­der­stel­lung ein. Wenn man sich Jeri auf der Land­kar­te genau anschaut, dann stellt man fest, dass wir uns hier in Wirk­lich­keit an einer Nord­küs­te befin­den und Jeri auf einer Land­zun­ge liegt. Dadurch geht die Son­ne in der Tat über dem Meer unter – und das erklärt auch, war­um alle abends auf die Düne pil­gern. Man­che einen Cai­pi in der Hand, man­che ein Sand­board, mit dem sie sich – die letz­ten Son­nen­strah­len aus­nut­zend – die Düne hin­un­ter stür­zen. Und so erklärt sich auch ihr Name: Duna pôr do Sol. Düne der unter­ge­hen­den Sonne.

Inter­ak­ti­ve Kar­te anzeigen.

Grö­ße­re Kar­ten­an­sicht anzeigen.

Ein Son­nen­un­ter­gang über dem Meer – unge­wöhn­lich in Brasilien

Den ers­ten Tag ver­brin­gen wir also wirk­lich ent­spannt mit der Erkun­dung von Jeri, dem Baden im herr­lich war­men Meer, dem abend­li­chen Besuch der Duna und zum Abschluss in einer her­vor­ra­gen­den Chur­ras­ca­ria, in der eine herr­li­che Pic­an­ha gibt.

Die Pedra Furada

An zwei­ten Tag unter­neh­men wir einen Aus­flug zur Pedra Fura­da, dem durch­lö­cher­ten Stein. Die­ser liegt ca. eine Stun­de Fuß­marsch von Jeri enfernt. War­um der so heißt, wird uns schnell klar, als wir da sind…

Unweit von Jer­i­coa­co­ara, die Pedra Furada

Das Wet­ter wech­selt recht schlag­ar­tig, kurz nach­dem sich von Nor­den aus dunk­le Wol­ken zusam­men­brau­en, öff­net der Him­mel auch schon sei­ne Pforten. 

Es braut sich etwas zusammen…

Da wir nur mit leich­tem Gepäck unter­wegs sind, muss ich echt impro­vi­sie­ren, um mei­ne Kame­ra in Sicher­heit zu brin­gen. Zum Glück fin­de ich eine Plas­tik­tü­te im Ruck­sack, in die ich sie ein­wi­ckeln kann.

Nun mag man den­ken, damit ist alles gut. Aber mei­ne Sor­gen sind nicht weg. Man kann sich die aus­wir­kun­gen die­ses Regens viel­leicht am ehes­ten so vor­stel­len, als ob man sei­ne Kame­ra in eine x‑beliebige Plas­tik­tü­te ein­wi­ckelt, sie in einen Tages­ruck­sack packt und danach damit in einen Pool springt. Das Was­ser läuft auch hier oben in den Ruck­sack rein und irgend­wo unten wie­der raus. Einen so hef­ti­gen Regen habe ich noch nie erlebt. Hier gibt es kei­nen Unter­stand. Da wir bereits auf dem Rück­weg sind, kommt auch die Pedra Fura­da zum Unter­stel­len nicht in Frage. 

Zum Glück ist auch ein sehr net­ter Geträn­ke­ver­käu­fer mit sei­nen Sty­ro­por­kis­ten auf dem Rück­weg nach Jeri – er bie­tet sich an, uns eine Abzwei­gung zu zei­gen. Dadurch spa­ren wir bestimmt 15 Minu­ten gegen­über dem Hin­weg, wo wir doch nur nach Augen­maß in die Rich­tung gelau­fen sind, die uns gesagt wurde.

Pünkt­lich hört es auf zu reg­nen, als wir zurück in Jeri sind. Wir müs­sen jetzt erst­mal in die Posa­da, unse­re Sachen trock­nen, und che­cken, ob die Came­ra noch funk­tio­niert. Zum Glück hat sie außer ein paar Sprit­zern nichts ernst­haf­tes abbekommen.

Sportliches

Manu­el – unser Kiteschüler

Die rest­li­chen Tage ver­brin­gen wir bei tol­lem Wet­ter in Jeri, wo wir nicht nur ent­span­nen, son­dern auch noch eini­gen sport­li­chen Akti­vi­tä­ten nach­ge­hen. Wir pro­bie­ren uns im Sand­boar­den, das klappt vor allem bei Dia­na recht gut. Wei­ter­hin wol­len wir es uns natür­lich nicht neh­men las­sen, Jeri auch als das viel­ge­rühm­te Surf- und Kite­re­vier aus­zu­pro­bie­ren, als das es immer ange­prie­sen wird.

Dia­na beim Relaunch

Was soll ist sagen: Der Herbst (April) ist sicher hier nicht die Top Jah­res­zeit. Wir hat­ten kaum Wind, und wenn war es auf der Lagu­ne super böig und auf dem Meer ablan­dig. Bei einem Ver­such auf dem Meer bin ich dann auch noch echt in Schwie­rig­kei­ten gera­ten und nach mir ein Local auch, die­sen muss­te ich dann noch aus dem Was­ser fischen, aber das ist eine ande­re Geschich­te… Ins­ge­samt – und ich hät­te nie gedacht, dass ich das ein­mal tun wür­de – stand ich in Bra­si­li­en und habe den Jungs von den traum­haf­ten Kite-Bedin­gun­gen auf der Ost­see erzählt :-)

Abreise aus Jeri

Unser Trans­port­mit­tel für die Abrei­se aus Jeri

Nach 4 Tagen Jeri neh­men wir das ein­zi­ge öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel, das die Ver­bin­dung zum rest­li­chen Bra­si­li­en her­stellt, einen zum Bus umge­bau­ten alten All­rad-LKW. Er fährt abends um 22:00 los und wir sol­len mor­gens um 6 in For­ta­le­za sein. Die­se Fahrt am Tag unse­res Rück­flu­ges nach Deutsch­land zu unter­neh­men trau­en wir uns nicht, zuviel haben wir schon von Pan­nen die­ses Bus­ses gehört. So fah­ren wir also schon einen Tag vor­her, gelan­gen auch pro­blem­los nach For­ta­le­za und von da aus dann wie­der ein Stück nörd­lich nach Taí­ba. Hier blei­ben wir die letz­te Nacht in einer net­ten Posa­da und haben noch Gele­gen­heit, die so typi­schen Boo­te des Nord­os­tens zu sehen und zu foto­gra­fie­ren, die Jangadas.

Jan­ga­das in Taíba

Jan­ga­da

Wei­ter­le­sen: Aus­klang und Ausblick
Zurück zum Inhalts­ver­zeich­nis des Reiseberichts

Hat Dir der Artikel gefallen?

Dann melde Dich doch bitte zu meinem kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst Du eine Nachricht bei neuen Artikeln und Du wirst auch exklusiv als erstes über neue Workshops und Reisen informiert! Außerdem gibt es dort auch immer wieder Hintergrund-Infos, die so nicht im Blog stehen.

Natürlich freue ich mich auch sehr, wenn Du mir bei YouTube, Instagram und Facebook folgst.

Alle Inhalte © Gunther Wegner

*) Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links. Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Alternativ könnt ihr auch über folgende Direktlinks in die Shops wechseln:
Amazon.de, Amazon.at, Amazon.com, Foto Koch, Augenblicke-Eingefangen, camforpro.com.
Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!

Werbung

Wir freuen uns über Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 Kommentare bisher


  1. Melissa 16. Juni 2010, 13:00   »

    Mei­ne Mut­ter und ich (16) gehen järhlich nach Jer­i­coa­co­ara. Beson­ders gefal­len uns auch die Schmuck­ver­käu­fer. Das gan­ze Fee­ling in Jeri ist ein­fach unglaub­lich, obwohl die Par­tys erst um 2 Uhr mor­gens anfan­gen. Nicht zu viel her­umer­zäh­len, sonst hat es immer mehr und mehr Touristen ;).
    Bra­si­li­en ist ein Land für sich. Ent­we­der man liebt es, oder lässt es sein. Ich lie­be es von gan­zem Herzen!
    Guter Bericht!

  2. Sehr anschau­lich und span­nend, die­se Berich­te, lie­ber Gun­ther. Und bewun­derns­wert auch Dia­nas Enga­ge­ment und Abenteuermut!

    Bewegt haben mich ins­be­son­de­re die Schluss­wor­te zu High­lights des Nor­dens. Sie soll­ten in die gan­ze Welt hin­aus­ge­tra­gen wer­den. Zum Wort des Jah­res haben sie ‘Finanz­kri­se’ gekürt. Sie hät­ten ‘Bewusst­seins­sen­si­bi­li­sie­rung’ neh­men sol­len – als Not­ruf des Jahr­hun­dets sozu­sa­gen (wenn wir soviel Zeit über­haupt noch haben!)
    Dank und lie­be Gru­ße Mu

  3. evelyn Wegner 10. Dezember 2008, 11:29   »

    Vie­len Dank, daß Ihr mir so schö­ne inter­es­san­te Reiseberichte
    sen­det. Es macht mir viel Spaß dabei zu sein. Wer­de in
    mei­nem Alter dort nicht mehr hin­kom­men. Schade!!!!
    Seid gegrüßt evelyn.

  4. Sehr gei­le Bil­der, gera­de die letz­ten zwei sind top! =)

Unsere Empfehlungen*

  • Astrofotografie: Spektakuläre Bilder ohne Spezialausrüstung!
  • Excire Search für Lightroom: Bilder finden statt Suchen!
  • Foto Koch
  • Lutufy.Me LUTs für Lightroom, Premiere, Davinci etc.
  • Artlist - freie Musik für eure Videos!
  • Motion Array - Vorlagen, Plugins etc. für euren Videoschnitt!
Wir nutzen diese Produkte selber, bekommen aber eine kleine Provision, wenn ihr über diese Links kauft.

Letzte Kommentare

  • Gunther: Ich würde immer beim originalen Raw Format bleiben, das hat einige Vorteile. Die Konversion nach DNG kostet nur Zeit und bringt eher Nachteile.... (→ weiterlesen)

  • Stefan: Hi Gunther, deine Videos und auch dein Buch „Diana lernt fotografieren“ haben mir geholfen die Fotografie zu lernen und zu verstehen. Eine Frage habe ich aber noch, aktuell arbeite ich in Lightr... (→ weiterlesen)

  • Gunther: Ok, ich nehme den Artikel mal raus, hab da lange nichts mehr bestellt.... (→ weiterlesen)

  • Andreasw: Ich hatte in 2018 auch bei ZOR bestellt, war zufrieden. Ich frage mich aber was da grad los ist - ich hatte jetzt erst übers Kontaktformular angefragt, dann vor drei Werktagen per Mail, keine Reaktio... (→ weiterlesen)

  • Alois Micheler: Danke für diese Mitteilung, ich fotografiere viel abends in der Kirche (abends) - nehme da durchwegs M - 5,6 / 30 das geht soweit ganz gut - will nur keinen Blitz verwenden. Werde einmal diese Blend... (→ weiterlesen)