Eizo CS270 – 27 Zoll Monitor mit Hardware-Kalibrierung für Bildbearbeitung – Review, Kaufempfehlung

28072015
Eizo CS270

Heu­te stel­le ich euch den Eizo CS270 vor, einen für Eizo Ver­hält­nis­se recht güns­ti­gen Moni­tor, der 99% des Ado­be RGB Farb­raums abdeckt, hard­ware-kali­brier­bar ist und sich somit sehr gut für die Bild­be­ar­bei­tung eig­net. Wei­ter­hin stel­le ich den Ver­gleich mit mei­nem bis­he­ri­gen Moni­tor an. Zum Schluss gebe ich eine gene­rel­le Moni­tor-Kauf­emp­feh­lung für die Bildbearbeitung.

Als Eizo mich ansprach, ob ich ihren neu­en Moni­tor tes­ten wol­le, war ich zunächst skep­tisch, da ich bis­her eigent­lich sehr zufrie­den mit mei­nen bei­den (rela­tiv güns­ti­gen), schon etwas älte­ren Wide-Gamut HP Moni­to­ren war. Bei ent­spre­chen­der Kali­brie­rung lie­fern die­se mei­ner Mei­nung nach ein ordent­li­ches Bild und aus­rei­chend Farb­tie­fe und Kon­trast­um­fang für die Bildbearbeitung.

Trotz­dem war ich natür­lich neu­gie­rig: wür­de ein sol­cher hard­ware-kali­brier­ba­rer Moni­tor mir in der Pra­xis wirk­lich einen Vor­teil ver­schaf­fen? Wür­de ich einen Unter­schied zu mei­nen alten Moni­to­ren sehen? Gespannt wag­te ich den Test. Hier mei­ne Ein­schät­zung nach nun­mehr 4 Wochen Arbeit mit dem Eizo, direkt neben mei­nem alten HP.

Mit dem CS270 bringt Eizo eine 27 Zoll Vari­an­te des Eizo CS240 her­aus. Die CS-Serie rich­tet sich an ambi­tio­nier­te Nut­zer, die Farb­ver­bind­lich­keit für die Bild­be­ar­bei­tung benö­ti­gen, aber nicht die Ober­klas­se, also Eizos «CG-Serie» inves­tie­ren kön­nen oder wol­len. Der CS270 bringt auf sei­nem 27 Zoll Dis­play eine Auf­lö­sung von 2560 x 1440 Punk­ten unter und sorgt so für viel Platz auf dem Schirm. Eine Blick­win­kel­ab­hän­gig­keit ist kaum merk­bar und der Moni­tor hat ein sehr homo­ge­nes LED Back­light. Wei­ter­hin hat er – ich möch­te fast «selbst­ver­ständ­lich» schrei­ben, aber das ist es nun mal lei­der nicht – ein mat­tes Display.

Der CS270 bie­tet eine Viel­zahl von Anschlüs­sen: Dis­play­po­rt, DVI und HDMI. Ich betrei­be ihn über den Dis­play­Po­rt an mei­ner NVi­dia 980.

Intern rech­net der Eizo sogar mit einer Genau­ig­keit von 16 Bit.

Software oder Hardware Kalibrierung?

Der Eizo kommt bereits vor­ka­li­briert ab Werk. Trotz­dem habe ich ihn noch ein­mal mit mei­nem Spy­der 5 kali­briert. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Mit der nor­ma­len Spy­der 5 Soft­ware von Dat­a­co­lor – hier­mit bekommt man aller­dings «nur» eine Soft­ware-Kali­brie­rung. Das heißt, wie bei ande­ren Moni­to­ren auch, misst der Spy­der die Farb­wie­der­ga­be des Moni­tors und schreibt dann Kor­rek­tur­wer­te in die Gra­fik­kar­te. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass man bei die­sem Ver­fah­ren etwas an Farb­dif­fe­ren­zie­rung ver­liert, da der Gra­fik­kar­ten­trei­ber ja die Farb­wie­der­ga­be «ver­bie­gen» muss. Hier­bei gilt: je stär­ker kor­ri­giert wer­den muss, des­to grö­ßer der Ver­lust und die Gefahr von Ton­wert­ab­ris­sen. Inwie­weit sich das in der Pra­xis wirk­lich aus­wirkt, wer­den wir wei­ter unten noch sehen.
  2. Die Hard­ware-Kali­brie­rung mit der der Soft­ware Color Navi­ga­tor von Eizo. Die­se benö­tigt zwar auch ein exter­nes Colo­ri­me­ter, wie den Spy­der (diver­se Model­le wer­den unter­stützt, eben­so Colo­ri­me­ter von X‑Rite und wei­te­re) – schreibt aber dann die Kor­rek­tu­ren nicht als «Ver­bie­gung» in die Gra­fik­kar­te, son­dern direkt in den Moni­tor. Die­ses ermög­licht dann natür­lich Kor­rek­tu­ren ohne Ver­lus­te in der Farb­dif­fe­ren­zie­rung und ohne Ton­wert­ab­ris­se. Damit die Infor­ma­tio­nen über­tra­gen wer­den kön­nen, schließt man den Moni­tor per USB an den Rech­ner an.

Um ein­mal zu visua­li­sie­ren, wie sich sol­che Ver­lus­te aus­wir­ken kön­nen, schaut euch mal fol­gen­de Ver­läu­fe an:

Zunächst der Ver­lauf in 10 Bit ohne «Abris­se» – soll­tet ihr hier Abris­se sehen, liegt es an eurem Monitor:

verlauf_smooth

und nun der Ver­lauf in 8 Bit mit Abris­sen durch eine stär­ke­re Software-Kalibrierung:

verlauf-8bit

Bei­des – die Hard­ware-Kali­brie­rung und die 10 Bit Dar­stel­lung sind Fak­to­ren, die dazu bei­tra­gen, dass Farb­ver­läu­fe glat­ter dar­ge­stellt wer­den, das soll­te man im Hin­ter­kopf behal­ten. 8 Bit sind 256 Abstu­fun­gen pro Farb­ka­nal. 10 Bit sind 1.024 Abstu­fun­gen pro Farb­ka­nal, das ist schon deut­lich fei­ner. Ein durch­ge­hen­der 10 Bit-Work­flow ist aller­dings gar nicht so tri­vi­al hin­zu­be­kom­men. Hier­zu müs­sen Betriebs­sys­tem (Win­dows 7 ohne Aero, 8.x oder 10), Gra­fik­kar­te, Moni­tor und Soft­ware zusam­men­ar­bei­ten und rich­tig kon­fi­gu­riert sein.

Um das hier noch­mal etwas zu kon­kre­ti­sie­ren: einen durch­ge­hen­den 10 Bit-Work­flow hal­te ich nicht unbe­dingt für die Bild­be­ar­bei­tung erfor­der­lich. Das Aus­ga­be­for­mat für die meis­ten Bil­der ist – nach der Bear­bei­tung – ohne­hin in den aller­meis­ten Fäl­len wie­der der ein­ge­schränk­te sRGB-Farb­raum. Das ist auch völ­lig okay, da die Aus­ga­be erst nach den ent­spre­chen­den Kon­trast- und Farb­be­ar­bei­tun­gen erfolgt.

Hier­aus soll­te man aber nicht schlie­ßen, dass ein Moni­tor, der ledig­lich den sRGB-Farb­um­fang unter­stützt, für Bild­be­ar­bei­tung geeig­net wäre. Die­ser zeigt Far­ben in den Grenz­be­rei­chen bei der Bear­bei­tung näm­lich nicht an, obwohl sie da sind – man arbei­tet also «halb blind» und bear­bei­tet ggf. zu stark oder zu schwach.

Ver­ein­facht gesagt ist ein erwei­ter­ter Farb­raum also für die Dar­stel­lung von Far­ben in den Grenz­be­rei­chen (z.B. sehr inten­si­ven Far­ben) zustän­dig, wäh­rend 10 Bit und die Hard­ware-Kali­brie­rung für mehr Abstu­fun­gen, also wei­che­re Ver­läu­fe, sorgen.

Aber nun zurück zur Kali­brie­rung. Ich woll­te wis­sen, wie groß der Unter­schied zwi­schen der Hard­ware-Kali­brie­rung und eine Soft­ware-Kali­brie­rung wirk­lich ist.

Ich habe zunächst die Soft­ware-Kali­brie­rung durch­ge­führt. Das ging schnell, da die Spy­der-Soft­ware bei mir bereits instal­liert war. Da der Eizo-Moni­tor ab Werk schon vor­ka­li­briert ist, muss­te die Kali­brie­rung nicht viel ver­än­dern, die Farb­wie­der­ga­be war nach der Kali­brie­rung ähn­lich wie vor­her und pass­te auch zu der mei­nes (software-)kalibrierten HPs, der rechts dane­ben steht.

Aber natür­lich woll­te ich den Eizo hard­ware-kali­brie­ren. In der aktu­el­len Ver­si­on 6 der Color Navi­ga­tor-Soft­ware von Eizo wird mein Spy­der 5 nun seit kur­zem auch unter­stützt und so führ­te ich die Kali­brie­rung damit durch.

2015-07-27 16_30_09-ColorNavigator 6

Der Vor­gang ist sehr ähn­lich, wie bei der Spy­der-Soft­ware, viel­leicht sogar noch etwas einfacher.

Nach der Kali­brie­rung, wer­den die Wer­te über die USB-Ver­bin­dung an den Moni­tor übermittelt.

2015-07-27 16_34_03-ColorNavigator 6

Das Pro­blem das sich nun für mich ergab war, dass der Look des Eizos nach der Hard­ware-Kali­brie­rung mit dem Spy­der deut­lich wär­mer war, als der mei­nes ande­ren Moni­tors. Und auch wär­mer, als vor­her, als ich den Eizo noch mit der Spy­der-Soft­ware-kali­briert hatte.

Ein Anruf beim Eizo Sup­port half wei­ter. Es wur­de ver­mu­tet, dass die Spy­der Soft­ware hier noch ein­grei­fen wür­de, um gewis­se Kor­rek­tu­ren vor­zu­neh­men, z.B. um Seri­en­streu­un­gen bei den Spy­dern aus­zu­glei­chen. Mir wur­de erklärt, dass dies aber kein Pro­blem sei, dazu gäbe es die Mög­lich­keit, in der Color Navi­ga­tor Soft­ware über «Advan­ced / Adjust Manu­al­ly» ent­spre­chen­de Kor­rek­tu­ren vor­zu­neh­men, um bei­de Moni­to­re ein­an­der anzu­glei­chen. Das funk­tio­nier­te auch sehr ein­fach. Durch Ver­schie­ben des Punk­tes in dem Farb­wäh­ler konn­te ich die Farb­tem­pe­ra­tur visu­ell anglei­chen und erhielt dann ein neu­es «Tar­get», auf das dann in Zukunft immer kali­briert wird.

2015-07-27 16_41_51-ColorNavigator 6

Nach die­sem Pro­ze­de­re, sahen die bei­den Moni­to­re dann wie­der eini­ger­ma­ßen gleich aus.

Vergleich zwischen dem Eizo und meinem günstigen HP LP2475w

2015-07-28_105709_GW7_2004

So, nun mal Tache­les: Wie sehen sie denn nun neben­ein­an­der aus – lohnt sich die Inves­ti­ti­on in den Eizo wirklich?

Ich muss (lei­der :-)) geste­hen – ja – der Eizo macht sehr viel Spaß.

Homogenität der Bilder

Der Eizo hat ein sehr, sehr homo­ge­nes Bild über die gesam­te Flä­che. Hier kommt eine von Eizo «DUE» genann­te Tech­nik zum Ein­satz. Eizo erklärt sie so:

Digi­tal Uni­for­mi­ty Equa­li­zer (DUE)  sorgt beim CS270 für Farb­rein­heit und gleich­mä­ßi­ge Hel­lig­keits­ver­tei­lung über die gesam­te Anzei­ge­flä­che. Unre­gel­mä­ßig­kei­ten steu­ert ein Chip auto­ma­tisch aus. Wäh­rend her­kömm­li­che LCDs bes­ten­falls für die Homo­ge­ni­tät einer wei­ßen Flä­che opti­miert sind, sieht bei EIZO jeder Farb­ton über­all auf dem Bild­schirm gleich aus. Der DUE sorgt für exakt über­ein­stim­men­de Far­ben von der Mit­te bis an den äußers­ten Bildschirmrand.

Im Ver­gleich sehe ich beim Ver­schie­ben einer grau­en Flä­che von einem Moni­tor zum ande­ren schon recht deut­lich, dass der Eizo über das gesam­te Bild bis in die Rän­der exakt das glei­che Grau anzeigt. Auf mei­nem HP ist das Grau im Ver­gleich nicht so homo­gen, sowohl von der Hel­lig­keit her, als auch von der Far­be. Der Unter­schied ist nicht rie­sig, aber doch sichtbar.

Farbumfang

Der Farb­um­fang der Eizo ist mit ange­ge­be­nen 99% Ado­be RGB gigan­tisch, nach mei­ner Mes­sung mit dem Spy­der sind es sogar 100%.

Der Farb­raum mei­ner HPs unter­schei­det sich aller­dings gar nicht so wahn­sin­nig von dem des Eizos. Hier mal mei­ne Mes­sun­gen mit dem Spy­der 5 im Ver­gleich – die roten Drei­ecke (der jewei­li­ge Moni­tor) und das Lila Drei­eck (der Ado­be RGB Farb­raum) sind fast deckungs­gleich. Im Ver­gleich dazu zeigt das grü­ne Drei­eck den viel klei­ne­ren sRGB-Farbraum.

2015-07-27-15_46_19-eizo-hp-vergleich_

Helligkeits- und Farbverhalten direkt nach dem Einschalten

Durch das LED Back­light leuch­tet der Eizo – das ken­ne ich von mei­nen ande­ren Moni­to­ren lei­der nicht so – nach dem Ein­schal­ten sofort auf vol­ler Hel­lig­keit. Das ist schon sehr cool, da ich so direkt mit der Bild­be­ar­bei­tung los­le­gen kann, ohne war­ten zu müs­sen, bis der Moni­tor sich auf­ge­wärmt hat. Was mir auch erst im direk­ten Ver­gleich auf­ge­fal­len ist, ist, dass die HPs nicht nur ihre Hel­lig­keit, son­dern auch die Farb­tem­pe­ra­tur wäh­rend der Auf­wärm­pha­se leicht ver­än­dern. Das heißt, dass die oben beschrie­be­ne Anglei­chung des «looks» bei­der Moni­to­re erst eine hal­be Stun­de nach dem Ein­schal­ten des HPs gemacht wer­den kann, und man die­se Zeit nach einem Ein­schal­ten auch erst­mal braucht, bevor die Looks bei­der Moni­to­re wie­der übereinstimmen.

Kalibrierbarkeit

Die Hard­ware­ka­li­brie­rung holt bei dem Eizo sicher­lich noch ein Quänt­chen mehr an Bild­qua­li­tät her­aus, auch wenn ich zuge­ben muss, dass ich den Unter­schied zu der vor­he­ri­gen Soft­ware Kali­brie­rung des glei­chen Moni­tors mit blo­ßem Auge nicht fest­stel­len konn­te, ein direk­ter A‑B Ver­gleich war hier ja auch nicht mög­lich. Sicher­lich liegt das aber auch dar­an, dass der Eizo von vorn­her­ein schon vor­ka­li­briert aus­ge­lie­fert wird, die Soft­ware-Kali­brie­rung also nur ganz leicht ein­grei­fen musste.

Auflösung und Größe

Ein 27″ Moni­tor mit einer Auf­lö­sung von 2560 x 1440 ist natür­lich im Ver­gleich zu mei­nen 24 Zöl­lern mit 1920 x 1200 auch eine ganz ande­re Haus­num­mer. Kei­ne Fra­ge, die­ser Moni­tor ist für mich defi­ni­tiv eine Wei­ter­ent­wick­lung aber das ist natür­lich kein Allein­stel­lungs­merk­mal des Eizos.

Die Color Navigator Software von Eizo

Die bei dem Eizo mit­ge­lie­fer­te Soft­ware funk­tio­niert recht ein­fach und bie­tet eine Men­ge Funk­tio­nen. Die Kali­brie­rung funk­tio­niert ein­fach und zuverlässig.

Mei­ne Kri­tik­punk­te sind, dass die Soft­ware nicht auf Deutsch ver­füg­bar ist, son­dern nur auf Eng­lisch, das könn­te eini­ge User vor Pro­ble­me stel­len. Wei­ter­hin wür­de ich mir wün­schen, dass die Color Navi­ga­tor Soft­ware dann auch die Kali­brie­rung eines wei­te­ren – nicht Eizo – Moni­tors über­neh­men könn­te. Der­zeit ist das lei­der nicht mög­lich. So muss man im Moment die Spy­der-Soft­ware und die Color Navi­ga­tor Soft­ware par­al­lel lau­fen haben, und dafür sor­gen, dass sie sich nicht in die Que­re kom­men. So muss man der Spy­der Soft­ware ver­bie­ten, den Eizo Moni­tor kor­ri­gie­ren zu wol­len. Alles in Allem ist das rela­tiv unschön, viel bes­ser wäre es, wenn die Color Navi­ga­tor sich um alles küm­mern wür­de, dann wür­de auch die oben beschrie­be­ne unter­schied­li­che inter­pre­ta­ti­on des Mess­wer­te zwi­schen bei­den Pro­gram­men und die dadurch erfor­der­li­che manu­el­le Anglei­chung der Moni­to­re hof­fent­lich der Ver­gan­gen­heit angehören.

Fazit

Wäh­rend die Eizo CG Serie nach wie vor eher die Pro­fis anspricht, hat Eizo mit der CS-Serie zum Preis eines guten Objek­ti­ves sehr inter­es­san­te Moni­to­re für ambi­tio­nier­te Foto­gra­fen und Bild­be­ar­bei­ter im Pro­gramm. Gemes­sen an dem Leis­tungs­um­fang des CS 270 ist der Preis mei­ner Mei­nung nach ange­mes­sen, wer nicht soviel aus­ge­ben möch­te, erhält mit dem CS 240 auch noch eine etwas klei­ne­re, aber ansons­ten ähn­lich gute Alternative.

Ich fin­de, der Eizo CS 270 ist ein tol­ler Moni­tor für den ambi­tio­nier­ten Foto­gra­fen oder Foto­gra­fie-Enthu­si­as­ten. Wer schon immer mit einem Eizo gelieb­äu­gelt hat, kann hier zu einem fai­ren Preis einen sehr attrak­ti­ven Moni­tor bekom­men. Im Ver­gleich zu teu­ren Kame­ras und Objek­ti­ven, wird der Moni­tor doch oft vernachlässigt.

Auf der ande­ren Sei­te, muss ich aber auch sagen, dass ich fin­de, dass der güns­ti­ge HP LP2475w (auch stell­ver­tre­tend für ande­re güns­ti­ge­re Wide-Gamut Moni­to­re), auf­grund der Tat­sa­che, dass er den erwei­ter­ten Farb­raum hat und ent­spre­chend von mir kali­briert wur­de, nach wie vor, auch eine gute Leis­tung ablie­fert und mir sehr lan­ge Zeit sehr gute Diens­te geleis­tet hat und immer noch leis­tet. An den Eizo kommt er natür­lich nicht her­an, aber im Ver­gleich zu jedem sRGB Dis­play kann er punkten.

Meine Kaufempfehlung für einen Monitor

Wür­de ich güns­ti­ge­re Wide-Gamut-Moni­to­re in Ver­bin­dung mit einer Soft­ware-Kali­brie­rung wei­ter­hin für Bild­be­ar­bei­tung emp­feh­len, wenn jemand nicht so viel Geld aus­ge­ben möchte? 

Ja, auf jeden Fall. Bild­be­ar­bei­tung kann man mit sol­chen Moni­to­ren als ambi­tio­nier­ter Hob­by Foto­graf sehr gut machen.

Wor­in unter­schei­den sich sol­che güns­ti­ge­ren Moni­tor dann vom Eizo und war­um kann es sich loh­nen, für die­sen mehr Geld auszugeben?

Beim Eizo CS stel­le ich eine deut­lich homo­ge­ne­re Farb- und Hel­lig­keits­wie­der­ga­be über dem gesam­ten Bild­schirm fest. Das sieht man vor allem im direk­ten Ver­gleich, aber da fällt es schon auf. Wei­ter­hin wer­den die Farb­ver­läu­fe und ‑über­gän­ge deut­lich glat­ter dar­ge­stellt, selbst bei 8 Bit. Der Unter­schied ist zwar nicht ganz so krass, wie oben in mit den zwei Ver­läu­fen dar­ge­stellt, aber er ist doch merk­bar, z.B. wenn ich das glat­te Grau­ver­laufs­bild von oben von dem einen auf den ande­ren Moni­tor zie­he. Wei­ter­hin beein­druckt die Kon­stanz der Wie­der­ga­be vom Ein­schal­ten bis zum Aus­schal­ten. Farb­ver­schie­bun­gen und Hel­lig­keits­än­de­run­gen sind nicht festzustellen.

Braucht man denn unbe­dingt einen erwei­ter­ten Farb­raum? Die meis­ten Bil­der wer­den doch ohne­hin in sRGB aus­ge­ge­ben. Tut es da nicht auch ein sRGB Monitor?

Bild­be­ar­bei­tung mit einem sRGB Dis­play ver­bie­tet sich mei­ner Erfah­rung nach eigent­lich. Hier sieht man ein­fach nicht genü­gend Nuan­cen und kann die Grenz­be­rei­che der Far­ben und Kon­tras­te ein­fach nicht beur­tei­len. Jeder, der mal auf einem Note­book Bil­der bear­bei­tet hat (selbst wenn es kali­briert ist) und die­se dann spä­ter auf einem «rich­ti­gen» Moni­tor wei­ter­be­ar­bei­tet hat, weiß, wovon ich spreche.

Ein Dis­play, das nur den sRGB Farb­raum abdeckt, kann ich, selbst wenn es kali­briert ist, nicht für die Bild­be­ar­bei­tung emp­feh­len. Das glei­che gilt auch für Note­books und Bea­mer. Für Bild­be­ar­bei­tung ist ein kali­brier­ter Moni­tor mit erwei­ter­tem Farb­raum ein­fach Pflicht. Sicher­lich gibt es auch güns­ti­ge­re Moni­to­re, als den Eizo, z.B. den Dell UP2516D, auch die­ser hat ein LED Panel und eine grö­ße­re Auf­lö­sung und ist daher sehr gut für die Bild­be­ar­bei­tung geeig­net. Aller­dings sind die­se güns­ti­ge­ren Moni­to­re dann aber nicht hard­ware-kali­brier­bar, sind nicht so sorg­fäl­tig vor­ka­li­briert, haben nicht den Wie­der­ver­kaufs­wert und auch nicht die 5 Jah­re Garan­tie, die Eizo bie­tet. Hier muss man ein­fach zwi­schen Kos­ten und Nut­zen abwägen.

Soll­te ihr mich nach einer Kauf­emp­feh­lung für einen Moni­tor für die Bild­be­ar­bei­tung fra­gen, wür­de ich – abstei­gend nach vor­han­de­nem Bud­get gestaf­felt – fol­gen­de Emp­feh­lun­gen geben:

  1. Eizo CS 270 (27″), hard­ware-kali­brier­bar, wide gamut, LED-back­light, 2560 x 1440
  2. Eizo CS 240 (24″), hard­ware-kali­brier­bar, wide gamut, LED-back­light, 1920 x 1200
  3. Dell U2713H (27″), soft­ware-kali­brier­bar, wide gamut, LED-back­light, 2560 x 1440 (Ach­tung: der «H» hat Ado­be RGB Farb­raum, der «Dell U2713HM» hat nur sRGB)
  4. Dell UP2516D (25″), soft­ware-kali­brier­bar, wide gamut, LED-back­light, 2560 x 1440

Zum Abschluss hier noch ein­mal der Ver­weis auf mei­nen Arti­kel zum Spy­der 5 zur Kalibrierung:

 

 

 

 

 

 

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