Die GoPro Hero 3 HD Black im Härtetest beim Kitesurfen am Roten Meer

23022013

Die neue GoPro muss sich bei uns in Ägyp­tem beim Kiten und Schnor­cheln bewei­sen. Beson­de­ren Augen­merk leg­ten wir dabei auf die neue, inte­grier­te WLAN-Steue­rung. Wür­de sie bes­ser funk­tio­nie­ren, als noch das WiFi-BacPack an der HD Hero 2?

Schaut Euch zunächst mal unse­ren Film an – ein Test­be­richt der etwas ande­ren Art… mit viel Action auf und unter dem Wasser…
(Voll­bild und Full HD empfohlen!)

Ergänzungen zum Film

Größenvergleich

Beein­dru­ckend ist wirk­lich, wie klein die neue GoPro ist. Gera­de im Ver­gleich zur Vor­gän­ge­rin mit ange­setz­tem WiFi-Back­pack, hier zunächst ohne Gehäuse:

…und mit dem Was­ser­dich­ten Gehäuse:

Die Grö­ße schlägt sich natür­lich auch auf das Gewicht nie­der. Inklu­si­ve Akku und Gehäu­se wiegt die neue 164 Gramm, das sind immer­hin 44 Gramm weni­ger, als die  208 Gramm schwe­re Hero 2.

SD / USB

Statt einer SD-Kar­te benö­tigt man nun für die GoPro 3 eine Micro-SD. Ein ent­spre­chen­der Card-Rea­der war natür­lich genau das, was ich ver­ges­sen habe, nach Ägyp­ten mit­zu­neh­men. Macht aber nichts: die GoPro lässt sich über ein Mini-USB (nicht Micro!) direkt an den Rech­ner anschlie­ßen und über­trägt sehr flott über USB2 ihre Daten. Das her­aus­fum­meln der win­zi­gen Kar­te spa­re ich mir daher grund­sätz­lich, son­dern schlie­ße die Kame­ra immer direkt an. An die­ser Stel­le mal ein klei­ner Kri­tik­punkt: die Plas­tik­kap­pe, die die Anschlüs­se auf der lin­ken Kame­ra­sei­te schüt­zen soll, ist nicht mit der Kame­ra ver­bun­den. Das heißt, man nimmt sie kom­plett ab, wenn man die Kame­ra an den Rech­ner anschließt und legt sie dann irgend­wo hin… Teu teu teu, im Moment habe ich sie noch, wie ihr auf den Bil­dern sehen könnt – aber wir alle wis­sen, wie das irgend­wann enden wird…

Akku-Laufzeit

Wir haben mit der GoPro Hero 3 Black unge­fähr 2 1/2 Stun­den auf dem Was­ser ver­brin­gen kön­nen, die Kame­ra dabei immer an und per WLAN mit der Fern­be­die­nung ver­bun­den. Dabei auch regel­mä­ßig am Fil­men und Foto­gra­fie­ren. Einen direk­ten Ver­gleich mit der Hero 2 inklu­si­ve WiFi Bacpac habe ich nicht ange­stellt, gefühlt war aber einer der Akkus bei der Kom­bi­na­ti­on immer leer, so dass mich die WiFi-Funk­tio­na­li­tät bei der Hero 2 echt gefrus­tet hat.

Gebogene vs. gerade Linse

Das neue Gehäu­se der Hero 3 hat eine gera­de Front­lin­se! Welch ein Segen! Muss­te man bei der Hero 1 und 2 noch das Gehäu­se gegen ein spe­zi­el­les Unter­was­ser Gehäu­se aus­tau­schen oder die gebo­ge­ne Front­lin­se gegen eine pla­ne erset­zen, um unter Was­ser kei­ne Unschär­fe zu bekom­men, kann man nun mit dem mit­ge­lie­fer­ten Gehäu­se sowohl über als auch unter Was­ser knack­schar­fe Fotos und Fil­me aufnehmen.

Gehäuse-Verschluss

Der Ver­schluss des neu­en Gehäu­ses gibt deut­lich mehr Sicher­heit, da er einen Ver­rie­ge­lungs-Mech­nis­mus besitzt:

Falls ihr Euch bei dem Video gefragt habt, war­um kei­ne Auf­nah­men von einer auf dem Board mon­tier­ten Kame­ra dabei sind, so wie ich sie frü­her öfter gezeigt habe (bei dem Video könnt ihr übri­gens mal die Qua­li­tät mit der der Hero 1 ver­glei­chen), dann liegt es dar­an, dass ich schon zwei GoPros beim Kiten ver­senkt habe – und zwar jedes mal, wenn sie auf dem Board mon­tiert waren. Die Kräf­te beim Lan­den nach einem Sprung sind zum Teil ein­fach zu groß, das hal­ten die Gehäu­se nicht aus. Ent­we­der sie sprin­gen auf (das soll­te jetzt mit der neu­en Ver­rie­ge­lung nicht mehr pas­sie­ren) oder sie oder die Hal­te­run­gen bre­chen ein­fach weg – und dann nützt lei­der auch kei­ne Leash… Eine zufrie­den­stel­len­de Lösung habe ich hier lei­der noch nicht gefunden.

Wifi Funk-Fernbedienung

Im Lie­fer­um­fang der GoPro Hero 3 Black befin­det sich nun auch die WiFi-Fern­be­die­nung, die die kom­plet­te Steue­rung durch die gesam­te Menü­struk­tur ermög­licht. Das ging sogar auf dem Was­ser mit der in 25 Meter Ent­fer­nung am Kite hän­gen­den Kame­ra. Super geni­al. Ledig­lich das Dis­play an der Fern­be­die­nung könn­te in sol­chen Situa­tio­nen ruhig noch ein biss­chen grö­ßer sein…

Die Kopp­lung mit der Fern­be­die­nung funk­tio­niert ohne Pro­ble­me. Cool ist, dass man die WLAN funk­tio­na­li­tät über die sepa­ra­te Tas­te am Gehäu­se ein­schal­ten kann, die Kame­ra bleibt dabei zunächst aus, nur die WLAN-Bereit­schaft blinkt blau. Man kann die Kame­ra dann spä­ter über die Fern­be­die­nung ein­fach ein und auch wie­der aus­schal­ten. Das Funk-Modul bleibt so lan­ge auf Stand­by, bis man es über WLAN-Tas­te aus­schal­tet (oder der Akku leer ist). So kann man, wenn man län­ge­re Zeit kei­ne Auf­nah­men macht, die Kame­ra zwi­schen­zeit­lich abschal­ten, um Strom zu sparen.

Anstatt die WiFi-Fern­be­die­nung zu nut­zen, kann man auch sie auch über die Smart­po­ne-App von GoPro steu­ern. Dazu muss man den WiFi-Modus aller­dings ein­mal im Kame­ra-Menü umschal­ten. Mit der App kann man dann sehr kom­for­ta­bel alle Kame­ra-Ein­stel­lun­gen steu­ern und sogar ein Live-Bild der Kame­ra auf dem Bild­schirm sehen. Das Bild ist sieht dabei ein biss­chen ver­zö­gert (ca. 1 Sekun­de) aber ich muss ehr­lich sagen, das stört mich für die Anwen­dungs­zwe­cke, in denen ich das nut­ze nicht wirk­lich. Auf jeden Fall zeigt GoPro hier, wie es gehen kann. Nikon kann sich da ger­ne mal eine Schei­be von abschnei­den

Aufnahmen bei Dunkelheit

Die GoPro ist nach wie vor kein Nacht­sicht­ge­rät, aber die Per­for­mance bei Dun­kel­heit hat sich doch bei der Black um eini­ges gegen­über der Vor­gän­ge­rin verbessert.

Eignung für Zeitraffer

Die GoPro 3 ist für Zeit­raf­fer trotz immer ein­ge­schal­te­ter Auto­ma­tik recht gut geeig­net, da sie die Belich­tung recht sanft nach­re­gelt, so dass die Ergeb­nis­se in der Regel nicht zu stark fli­ckern. Die Bild­qua­li­tät ist sehr gut, trotz­dem kann man die Sequen­zen natür­lich nicht mit Zeit­raf­fern Ver­glei­chen, die mit einer Spie­gel­re­flex im RAW-Modus und mit manu­el­ler Belich­tungs­ein­stel­lung auf­ge­nom­men wur­de. Ins­be­son­de­re der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich kann sich stö­rend aus­wir­ken, hier muss man ggf. mit LRTi­mel­ap­se korrigieren.

Foto- und Videoqualität

Bei der Qua­li­tät der auf­ge­nom­me­nen Fotos und Vide­os hat die neue GoPro noch eine gan­ze Ecke zugelegt.

Sowohl die Fotos als auch die Vide­os sind Knack­scharf und meist auch kon­trast­reich. Der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich funk­tio­niert in «nor­ma­len» Situa­tio­nen etwas bes­ser als der der Vor­gän­ge­rin. Auf tür­kis­grü­nem, ägyp­ti­schem Was­ser stößt er aller­dings auch an sei­ne Gren­zen. Die GoPro-Sequen­zen muss­te ich farb­lich im Video alle kor­ri­gie­ren. Das Tür­kis des Was­sers führt ansons­ten zu einem Lila Him­mel – und wenn man vor­her viel Blau gefilmt hat, dann erscheint alles gelb­sti­chig. Aber wie gesagt, das betrifft vor allem sol­che Auf­nah­me­si­tua­tio­nen, in denen man die Kame­ra auf dem Kopf hat und per­ma­nent durch Ände­rung der Blick­rich­tung unter­schied­li­che gesät­tig­te Farb­flä­chen «anschaut»… Die­ses Pro­blem wür­de jede ande­re Kame­ra mit auto­ma­ti­schem Weiß­ab­gleich aber natür­lich auch haben – wenn man sie denn mit auf’s Was­ser nähme…

Als Abhil­fe kann man bei der GoPro 3 Black den Pro­Tu­ne-Modus akti­vie­ren und dort den Weiß­ab­gleich fest auf 3.000, 5.500 oder 6.500 Kel­vin ein­stel­len. Alter­na­tiv gibt es auch die Mög­lich­keit, «pseu­do» RAW-Datei­en auf­zu­neh­men, die spä­ter in der GoPro Soft­ware noch bear­bei­tet wer­den kön­nen. Ich schrei­be des­we­gen «Pseu­do» weil das kei­ne rich­ti­gen RAW-Datei­en sind, son­dern ein­fach nur kon­trast­arm gespei­cher­te MP4s ohne Bear­bei­tun­gen. Für Fotos gibt es übri­gens lei­der kei­nen «RAW»-Modus.

Den Pro­Tu­ne-Modus habe ich aber dies­mal nicht pro­biert, son­dern zunächst woll­te ich wis­sen, wie sich die Kame­ra im Ver­gleich zu ihrer Vor­gän­ge­rin im Auto-Modus schlägt. Einen Test mit Pro­Tu­ne lie­fe­re ich bei Gele­gen­heit mal nach.

Unsere GoPro Halterungen beim Kitesurfen

Am Kite:

Zur Befes­ti­gung der GoPro set­ze ich schon seit der UR-Hero eine selbst­ge­bas­tel­te Hal­te­rung ein. Sie besteht auf zwei Alu­plat­ten: auf die Unter­sei­te habe ich eine Lage Filz geklebt, auf die Ober­sei­te  die rur­echt­ge­säg­te Plat­te der GoPro-Ver­pa­ckung geschraubt. Der Rest ist ein biss­chen zurecht­ge­bo­ge­nes Alu­mi­ni­um und ein paar Schrau­ben… Wich­tig ist, dass die Kame­ra um 90° gedreht befes­tigt wer­den kann, damit sie spä­ter, wenn der Kite in der Luft steht, im Quer­for­mat filmt. In die eine Rich­tung dann natür­lich auf dem Kopf ste­hen, das dreht man dann in der Nachbearbeitung.

In den Kite-Leinen:

Lei­der ist die Lei­nen-Hal­te­rung, das sog. Kite-Line-Moun­ting, das man kau­fen kann, in zwei­er­lei Hin­sicht pro­ble­ma­tisch: ers­tens, rotiert es durch die schma­le Auf­hän­gung extrem bei den Auf­nah­men und zwei­tens ist die Kame­ra dar­an auch noch so befes­tigt, dass sie hoch­kant filmt. Aus die­sem Grund haben wir uns mit den GoPro-Mon­ta­ge-Win­keln eine span­nen­de Kon­struk­ti­on gebaut, um mit der Kame­ra im Quer­for­mat fil­men zu können:

Auf dem Kopf:

Für die Auf­nah­men mit der Kame­ra auf dem Kopf gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Ein auf den Helm gekleb­tes GoPro-3M-Mon­ta­ge­pad oder
  2. Der von uns ein­ge­setz­te Head-Strap.

Beim Schnorcheln:

Zum Schnor­cheln ver­wen­de ich eine Alu-Stan­ge aus dem Bau­markt, in die ich eine Sta­tiv-Schrau­be ein­ge­klebt habe. dar­auf kommt dann die GoPro mit der Sta­tiv­hal­te­rung aus dem Zube­hör. Alter­na­tiv kann man sich das gan­ze auch als GoPo­le schon fer­tig kau­fen.

Kaufen

 

Mei­ne Tests der Vor­gän­ger-GoPros fin­det ihr hier:

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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