Die neue GoPro muss sich bei uns in Ägyptem beim Kiten und Schnorcheln beweisen. Besonderen Augenmerk legten wir dabei auf die neue, integrierte WLAN-Steuerung. Würde sie besser funktionieren, als noch das WiFi-BacPack an der HD Hero 2?
Schaut Euch zunächst mal unseren Film an – ein Testbericht der etwas anderen Art… mit viel Action auf und unter dem Wasser…
(Vollbild und Full HD empfohlen!)
Ergänzungen zum Film
Größenvergleich
Beeindruckend ist wirklich, wie klein die neue GoPro ist. Gerade im Vergleich zur Vorgängerin mit angesetztem WiFi-Backpack, hier zunächst ohne Gehäuse:
…und mit dem Wasserdichten Gehäuse:
Die Größe schlägt sich natürlich auch auf das Gewicht nieder. Inklusive Akku und Gehäuse wiegt die neue 164 Gramm, das sind immerhin 44 Gramm weniger, als die 208 Gramm schwere Hero 2.
SD / USB
Statt einer SD-Karte benötigt man nun für die GoPro 3 eine Micro-SD. Ein entsprechender Card-Reader war natürlich genau das, was ich vergessen habe, nach Ägypten mitzunehmen. Macht aber nichts: die GoPro lässt sich über ein Mini-USB (nicht Micro!) direkt an den Rechner anschließen und überträgt sehr flott über USB2 ihre Daten. Das herausfummeln der winzigen Karte spare ich mir daher grundsätzlich, sondern schließe die Kamera immer direkt an. An dieser Stelle mal ein kleiner Kritikpunkt: die Plastikkappe, die die Anschlüsse auf der linken Kameraseite schützen soll, ist nicht mit der Kamera verbunden. Das heißt, man nimmt sie komplett ab, wenn man die Kamera an den Rechner anschließt und legt sie dann irgendwo hin… Teu teu teu, im Moment habe ich sie noch, wie ihr auf den Bildern sehen könnt – aber wir alle wissen, wie das irgendwann enden wird…
Akku-Laufzeit
Wir haben mit der GoPro Hero 3 Black ungefähr 2 1/2 Stunden auf dem Wasser verbringen können, die Kamera dabei immer an und per WLAN mit der Fernbedienung verbunden. Dabei auch regelmäßig am Filmen und Fotografieren. Einen direkten Vergleich mit der Hero 2 inklusive WiFi Bacpac habe ich nicht angestellt, gefühlt war aber einer der Akkus bei der Kombination immer leer, so dass mich die WiFi-Funktionalität bei der Hero 2 echt gefrustet hat.
Gebogene vs. gerade Linse
Das neue Gehäuse der Hero 3 hat eine gerade Frontlinse! Welch ein Segen! Musste man bei der Hero 1 und 2 noch das Gehäuse gegen ein spezielles Unterwasser Gehäuse austauschen oder die gebogene Frontlinse gegen eine plane ersetzen, um unter Wasser keine Unschärfe zu bekommen, kann man nun mit dem mitgelieferten Gehäuse sowohl über als auch unter Wasser knackscharfe Fotos und Filme aufnehmen.
Gehäuse-Verschluss
Der Verschluss des neuen Gehäuses gibt deutlich mehr Sicherheit, da er einen Verriegelungs-Mechnismus besitzt:
Falls ihr Euch bei dem Video gefragt habt, warum keine Aufnahmen von einer auf dem Board montierten Kamera dabei sind, so wie ich sie früher öfter gezeigt habe (bei dem Video könnt ihr übrigens mal die Qualität mit der der Hero 1 vergleichen), dann liegt es daran, dass ich schon zwei GoPros beim Kiten versenkt habe – und zwar jedes mal, wenn sie auf dem Board montiert waren. Die Kräfte beim Landen nach einem Sprung sind zum Teil einfach zu groß, das halten die Gehäuse nicht aus. Entweder sie springen auf (das sollte jetzt mit der neuen Verriegelung nicht mehr passieren) oder sie oder die Halterungen brechen einfach weg – und dann nützt leider auch keine Leash… Eine zufriedenstellende Lösung habe ich hier leider noch nicht gefunden.
Wifi Funk-Fernbedienung
Im Lieferumfang der GoPro Hero 3 Black befindet sich nun auch die WiFi-Fernbedienung, die die komplette Steuerung durch die gesamte Menüstruktur ermöglicht. Das ging sogar auf dem Wasser mit der in 25 Meter Entfernung am Kite hängenden Kamera. Super genial. Lediglich das Display an der Fernbedienung könnte in solchen Situationen ruhig noch ein bisschen größer sein…
Die Kopplung mit der Fernbedienung funktioniert ohne Probleme. Cool ist, dass man die WLAN funktionalität über die separate Taste am Gehäuse einschalten kann, die Kamera bleibt dabei zunächst aus, nur die WLAN-Bereitschaft blinkt blau. Man kann die Kamera dann später über die Fernbedienung einfach ein und auch wieder ausschalten. Das Funk-Modul bleibt so lange auf Standby, bis man es über WLAN-Taste ausschaltet (oder der Akku leer ist). So kann man, wenn man längere Zeit keine Aufnahmen macht, die Kamera zwischenzeitlich abschalten, um Strom zu sparen.
Anstatt die WiFi-Fernbedienung zu nutzen, kann man auch sie auch über die Smartpone-App von GoPro steuern. Dazu muss man den WiFi-Modus allerdings einmal im Kamera-Menü umschalten. Mit der App kann man dann sehr komfortabel alle Kamera-Einstellungen steuern und sogar ein Live-Bild der Kamera auf dem Bildschirm sehen. Das Bild ist sieht dabei ein bisschen verzögert (ca. 1 Sekunde) aber ich muss ehrlich sagen, das stört mich für die Anwendungszwecke, in denen ich das nutze nicht wirklich. Auf jeden Fall zeigt GoPro hier, wie es gehen kann. Nikon kann sich da gerne mal eine Scheibe von abschneiden…
Aufnahmen bei Dunkelheit
Die GoPro ist nach wie vor kein Nachtsichtgerät, aber die Performance bei Dunkelheit hat sich doch bei der Black um einiges gegenüber der Vorgängerin verbessert.
Eignung für Zeitraffer
Die GoPro 3 ist für Zeitraffer trotz immer eingeschalteter Automatik recht gut geeignet, da sie die Belichtung recht sanft nachregelt, so dass die Ergebnisse in der Regel nicht zu stark flickern. Die Bildqualität ist sehr gut, trotzdem kann man die Sequenzen natürlich nicht mit Zeitraffern Vergleichen, die mit einer Spiegelreflex im RAW-Modus und mit manueller Belichtungseinstellung aufgenommen wurde. Insbesondere der automatische Weißabgleich kann sich störend auswirken, hier muss man ggf. mit LRTimelapse korrigieren.
Foto- und Videoqualität
Bei der Qualität der aufgenommenen Fotos und Videos hat die neue GoPro noch eine ganze Ecke zugelegt.
Sowohl die Fotos als auch die Videos sind Knackscharf und meist auch kontrastreich. Der automatische Weißabgleich funktioniert in «normalen» Situationen etwas besser als der der Vorgängerin. Auf türkisgrünem, ägyptischem Wasser stößt er allerdings auch an seine Grenzen. Die GoPro-Sequenzen musste ich farblich im Video alle korrigieren. Das Türkis des Wassers führt ansonsten zu einem Lila Himmel – und wenn man vorher viel Blau gefilmt hat, dann erscheint alles gelbstichig. Aber wie gesagt, das betrifft vor allem solche Aufnahmesituationen, in denen man die Kamera auf dem Kopf hat und permanent durch Änderung der Blickrichtung unterschiedliche gesättigte Farbflächen «anschaut»… Dieses Problem würde jede andere Kamera mit automatischem Weißabgleich aber natürlich auch haben – wenn man sie denn mit auf’s Wasser nähme…
Als Abhilfe kann man bei der GoPro 3 Black den ProTune-Modus aktivieren und dort den Weißabgleich fest auf 3.000, 5.500 oder 6.500 Kelvin einstellen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, «pseudo» RAW-Dateien aufzunehmen, die später in der GoPro Software noch bearbeitet werden können. Ich schreibe deswegen «Pseudo» weil das keine richtigen RAW-Dateien sind, sondern einfach nur kontrastarm gespeicherte MP4s ohne Bearbeitungen. Für Fotos gibt es übrigens leider keinen «RAW»-Modus.
Den ProTune-Modus habe ich aber diesmal nicht probiert, sondern zunächst wollte ich wissen, wie sich die Kamera im Vergleich zu ihrer Vorgängerin im Auto-Modus schlägt. Einen Test mit ProTune liefere ich bei Gelegenheit mal nach.
Unsere GoPro Halterungen beim Kitesurfen
Am Kite:
Zur Befestigung der GoPro setze ich schon seit der UR-Hero eine selbstgebastelte Halterung ein. Sie besteht auf zwei Aluplatten: auf die Unterseite habe ich eine Lage Filz geklebt, auf die Oberseite die rurechtgesägte Platte der GoPro-Verpackung geschraubt. Der Rest ist ein bisschen zurechtgebogenes Aluminium und ein paar Schrauben… Wichtig ist, dass die Kamera um 90° gedreht befestigt werden kann, damit sie später, wenn der Kite in der Luft steht, im Querformat filmt. In die eine Richtung dann natürlich auf dem Kopf stehen, das dreht man dann in der Nachbearbeitung.
In den Kite-Leinen:
Leider ist die Leinen-Halterung, das sog. Kite-Line-Mounting, das man kaufen kann, in zweierlei Hinsicht problematisch: erstens, rotiert es durch die schmale Aufhängung extrem bei den Aufnahmen und zweitens ist die Kamera daran auch noch so befestigt, dass sie hochkant filmt. Aus diesem Grund haben wir uns mit den GoPro-Montage-Winkeln eine spannende Konstruktion gebaut, um mit der Kamera im Querformat filmen zu können:
Auf dem Kopf:
Für die Aufnahmen mit der Kamera auf dem Kopf gibt es zwei Möglichkeiten:
- Ein auf den Helm geklebtes GoPro-3M-Montagepad oder
- Der von uns eingesetzte Head-Strap.
Beim Schnorcheln:
Zum Schnorcheln verwende ich eine Alu-Stange aus dem Baumarkt, in die ich eine Stativ-Schraube eingeklebt habe. darauf kommt dann die GoPro mit der Stativhalterung aus dem Zubehör. Alternativ kann man sich das ganze auch als GoPole schon fertig kaufen.
Kaufen
Meine Tests der Vorgänger-GoPros findet ihr hier:
Die neue GoPro HD Hero 2 im Vergleich zur GoPro Hero HD
Seit Kurzen ist nun die GoPro HD Hero 2 auf dem Markt – als Nachfolger der fast schon legendären GoPro Hero HD. Die Neue setzt da an, wo die ohnehin schon sehr gute Hero HD ihre Grenzen hatte und verspricht, so einiges nochmal zu verbessern. Ich war jedenfalls sehr gespannt, ob die Versprechungen gehalten werden […]
Hat Dir der Artikel gefallen?
Dann melde Dich doch bitte zu meinem kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst Du eine Nachricht bei neuen Artikeln und Du wirst auch exklusiv als erstes über neue Workshops und Reisen informiert! Außerdem gibt es dort auch immer wieder Hintergrund-Infos, die so nicht im Blog stehen.
Natürlich freue ich mich auch sehr, wenn Du mir bei YouTube, Instagram und Facebook folgst.
Alle Inhalte © Gunther Wegner
*) Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links. Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Alternativ könnt ihr auch über folgende Direktlinks in die Shops wechseln:
Amazon.de, Amazon.at, Amazon.com, Foto Koch, Augenblicke-Eingefangen, camforpro.com.
Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!