Auch dieses Jahr war ich wieder, leider aus Zeitgründen nur kurz, in St. Peter Ording zum Kitesurf Worldcup. Und wie auch schon in den Vorjahren, wollte ich mir nicht nur das bunte Treiben ansehen und auch selbst etwas aufs Wasser, sondern habe mir auch wieder eine fotografische Aufgabe gestellt. Diesmal wollte ich das neue «kleine» Nikon 300mm f/4 bei der Sportfotografie testen. Hier also meine Einschätzung und einige Bilder. Am Ende haben wir dann das 300er auch noch an einer D5100 eingesetzt, dabei sind dann auch einige Bilder von mir beim Kiten entstanden.
Als ich zum ersten Mal das Nikon 300 f/4 PF VR in der Hand hatte, konnte ich den Größenunterschied zu meiner großen 300 mm f/2.8 VRII gar nicht fassen und war vor allem von seiner Leistung begeistert. Meinen ausführlichen Testbericht könnt ihr hier lesen:
Nikon 300mm AF‑S f/4 PF ED VR – Test und erste Eindrücke – Vergleich mit 300 f/2.8 VR II
Seit Nikon das neue 300 mm f/4 auf den Markt gebracht hat, ließ es mich nicht los. Konnte ein so kleines Objektiv überhaupt nur annähernd an die Leistung meiner «Big Mama», dem 300 mm f/2.8 VRII, kommen? Auf dem Papier ist das Neue zwar eine Blendenstufe lichtschwächer – aber dafür auch nur 1/4 so schwer und viel, […]
Nun ist ein 300mm ja schon ein etwas spezielles Objektiv, für das man nicht jeden Tag Verwendung hat. Daher beschloss ich diesmal zum Kitesurf Worldcup in SPO, die «dicke Berta» zu Hause zu lassen, und nur mit dem «Kleinen» aufzulaufen. Die mitleidigen Blicke der anderen Fotografen hatte ich schon vorausgesehen, entgegnete ihnen aber, wie immer, mit einem voraus ahnenden Lächeln… :-)
Während fast alle anderen Fotografen mindestens mit einem Monopod dort unterwegs waren, konnte ich schön aus der Hand fotografieren und schnell zwischen den Perspektiven wechseln.
Kitesurf Events sind für mich ja immer spannend, und auch fotografisch stelle ich mir dort gerne neue Aufgaben. 2012 habe ich dort mit einer D7000 fotografiert, 2013 war ich mit der ach so «lahmen» D800 am Start. Erst letztens war ich mit dem 300 f/2.8 und der D750 auf Fehmarn bei den Kitesurf Masters. Ihr könnt euch die Bilder ja mal alle im Vergleich ansehen, wenn es euch interessiert.
Als Kamera setzte ich diesmal die Nikon D750 ein. Dabei wechselte ich je nach Abstand von den Kitesurfern teilweise vom Vollformat in den Crop-Modus, dazu habe ich mir die Wahl des Bildausschnitts auf die Funktionstaste vorne an der Kamera gelegt und kann so blitzschnell wechseln. Weiterhin setzte ich, aufgrund meiner bisherigen guten Erfahrungen damit, den Gruppenautofokus der D750 ein. Darüber hinaus habe ich eigentlich nur die schnelle Bildwiederholfrequenz an der Kamera eingestellt. Ansonsten arbeite ich, wie immer, wenn ich aus der Hand fotografiere, im A‑Modus und habe die ISO-Automatik eingeschaltet und in ihren Einstellungen auf «kurze Zeiten» programmiert. So habe ich bei Offenblende (alle Bilder entstanden mit f/4) immer eine ausreichend kurze Zeit, um die extrem schnellen Bewegungen einzufangen. Die ISO der Bilder lag zwischen 100 und 320, die Belichtungszeiten stets zwischen 1/2000 und 1/4000 Sekunde.
In der Kombination jedenfalls enttäuschte mit das «kleine» 300er kein bisschen. Beim Sichten der Bilder war ich wieder einmal erstaunt darüber, wie treffsicher der Autofokus der D750 ist. Und die zweite Sache, die mir auffiel war natürlich die Schärfe der Bilder. Hierfür zeigt sich natürlich das 300er f/4 verantwortlich. Insgesamt eine sehr gute Wahl also.
Schaut euch die Bilder am besten in groß an, in dem ihr drauf klickt! Weiter unten findet ihr dann noch mein Fazit.
Nun schlagen in meiner Brust beim Kite Worldcup ja bekanntlich zwei Herzen: die tolle Location und der passende Wind ziehen mich selbst wie ein Magnet aufs Wasser. So übergab ich mein 300mm also Till, einem der Teilnehmer unserer letztjährigen Thailand-Reise, den ich in SPO getroffen hatte. Er wollte das Objektiv an Seiner Nikon D5100 testen. Viele werden jetzt sagen, Sportfotografie mit der Nikon D5100? Geht das überhaupt? Seht selbst – hier Tills Bilder:
Zeit für mich, auf’s Wasser zu gehen! :-)
Fazit
Wie schon in meinem ausführlichen Testbericht zum Nikon 300 f/4 ED FL geschrieben, rockt dieses Objektiv. Es liefert eine unglaubliche Schärfe und ist dabei vom Handling her den großen Objektiven weit überlegen. Klar, gerade wenn der Sportler verhältnismäßig weit weg ist, stellt eine Blende von f/2.8 noch eine Nuance besser frei – aber in der Praxis ist die Anfangsblende von f/4 – zumindest in solch heller Umgebung wie hier am Strand – ehrlich gesagt kein großer Nachteil.
Die D750 hat auch wieder einen großartigen Job gemacht. Der Autofokus hat wirklich eine beeindruckende Trefferquote und die Bilder haben einen fantastischen Dynamikumfang, so dass es eine Freude ist, sie zu bearbeiten.
Aber auch Till’s D5100 mit ihrem mittlerweile fast 5 Jahre alten Sensor muss sich nicht verstecken. Sicher ist sie aufgrund des Autofokus mit nur 11 Punkten und der eher langsamen Bildfrequenz von nur 4 Bildern pro Sekunde eigentlich nicht die prädestinierte Kamera für Sportfotografie. Auch der Sensor der D5100 hat natürlich nicht den Dynamikumfang, wie der einer 5x so teuren Vollformat-Kamera – aber wenn ihr die Bilder mal vergleicht, so groß ist der Unterschied im Endeffekt nicht! Auch hier zaubert das 300er knackscharfe Ergebnisse. Es zeigt sich einmal wieder, dass die Kameras der letzten 5 Jahre in Punkto Bildqualität sehr dicht beieinander liegen – ebenso wie APS‑C und Vollformat Sensoren. Viel, viel wichtiger ist die Optik, sprich: das Objektiv. Es macht viel mehr Sinn Geld in Objektive zu investieren als ständig in die neusten Kameras.
Wenn ihr also maximale Bildqualität bei 300mm haben wollt, kann ich euch das Nikon 300 f/4 ED FL nur ans Herz legen. Es ist darüber hinaus ein Objektiv, dass man gerne mit nimmt, da es nicht größer und schwerer ist, als ein Standardzoom für Vollformat.
Hier noch einige Amazon Links zu dem besprochenen Equipment, solltet ihr etwas dort kaufen, unterstützt ihr mich wie immer, wenn ihr über einen der Links geht. Dankeschön!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!