Nikon D5500 – Testbericht und sinnvolle Grundeinstellungen

12022015

Die Nikon D5500 ist der Nach­fol­ger der Nikon D5300. Heu­te gebe ich Euch mei­ne ers­te Ein­schät­zung zu der Kame­ra aus der Pra­xis, nach­dem ich sie eini­ge Tage im Test hat­te, ins­be­son­de­re auch im Ver­gleich zu ihren Vor­gän­ge­rin­nen. Im Anschluss ver­ra­te ich Euch dann noch mei­ne Grund­ein­stel­lun­gen, damit ihr mit der neu­en Kame­ra direkt los­le­gen könnt. Auch die wich­tigs­ten Ein­stel­lun­gen, die ich für den Schnell­zu­griff im Benut­zer-Menü unter­ge­bracht habe, fin­det ihr am Ende die­ses Berichts.

Schön: das neue Ein­stell­rad, das fla­che Gehäu­se und der tie­fe Griff!

Vie­le von Euch wis­sen, dass ich beken­nen­der Fan der 5000er Serie von Nikon bin. Bis auf die Ur-D5000 habe ich sie alle gehabt, von der D5100 über die D5200 bis­hin zur D5300. Zumin­dest seit der D5100 zeich­ne­te sich die 5000er Serie dadurch aus, dass sie die Sen­so­ren der 7000er Serie in ein klei­ne­res Gehäu­se ver­pack­te. Dazu kamen dann noch eini­ge net­te Allein­stel­lungs­merk­ma­len, wie dem Klapp­dis­play und Zusatz­fea­tures, WLAN, die selbst die gro­ßen Schwes­tern nicht boten. Nie waren die Unter­schie­de von einer Ver­si­on zur ande­ren beson­ders groß, stets blieb sich Nikon rela­tiv treu – füg­te hier und da eine Funk­ti­on hin­zu und ver­bes­se­re ansons­ten mehr oder weni­ger nur Details. Ich war gespannt, wie das nun bei der D5500 sein würde.

Beson­ders mag ich an der D5000-er Serie, dass sie so schön klein und hand­lich ist, aber trotz­dem ein tol­les, gro­ßes Klapp­dis­play mit­bringt sowie WLan und (ggf.) GPS. Zu dem «ggf.» bei Letz­te­rem dann wei­ter unten mehr. Trotz des klei­nen Form­fak­tors ist der 24MP APS‑C Sen­sor eine Wucht und braucht sich auch vor den «Gro­ßen» Kame­ras – sei­en es Nikons oder Canons nicht unbe­dingt zu ver­ste­cken. Auch der Auto­fo­kus ist sehr treff­si­cher und gut.

Dan­kens­wer­ter­wei­se stell­te mir Calu­met in Ham­burg eine der ers­ten D5500 Exem­pla­re zur Ver­fü­gung*, so dass ich direkt nach Markt­ein­füh­rung schon «Hands-on» gehen konn­te, wie man so schön sagt… :-)

Meine erste Einschätzung zur D5500

Die D5500 ist defi­ni­tiv mehr Evo­lu­ti­on als Revo­lu­ti­on gegen­über der D5300. Natür­lich lie­fert der bewähr­te 24MP Sen­sor eine tol­le Bild­qua­li­tät ab, ins­be­son­de­re beim Dyna­mik-Umfang kön­nen die Nikons ja immer punk­ten. In Punk­to Bild­qua­li­tät sind auf hohem Niveau gegen­über der Vor­gän­ge­rin auf den ers­ten Blick kei­ne gro­ßen Unter­schie­de feststellbar.

Auch ansons­ten hat sich nicht super viel getan hat. Eigent­lich ist sind die größ­ten Neue­run­gen das Touch-Dis­play in Ver­bin­dung mit der Auge-am-Sucher-Erken­nung, der Flat-Modus und das neue, klei­ne­re aber doch ergo­no­mi­sche­re Gehäuse.

Was mir an der D5500 gefällt:

War gut, bleibt gut!

  • Die Bild­qua­li­tät – der Sen­sor ist ver­mut­lich der glei­che, der auch in der D5300 zum Ein­satz kam – 24 MP ohne opti­schen Tiefpassfilter.
  • Der Auto­fo­kus – er soll sogar etwas schnel­ler gewor­den sein, einen gro­ßen Unter­schied konn­te ich aber nicht feststellen.
  • Inte­grier­tes WLAN – wie schon bei der D5300 her­vor­ra­gend. Aller­dings im Stan­dard nicht abge­sich­tert! Wie ihr das WLAN absi­chert, habe ich im Arti­kel zur D750 beschrie­ben.
  • Das Klapp­dis­play – gewohnt gut. Nun aber zu den Neuerungen.

Das Info-Menü – Etwas unglück­lich die Ver­stel­lung der Blen­de durch Touch-Pfeile

Neu

  • Das schnu­cke­li­ge Gehäu­se - wohl eines der High­lights der neu­en Kame­ra. Nikon hat es wirk­lich geschafft, die D5500 noch ein­mal klei­ner und leich­ter zu machen, aber ohne, dass das Hand­ling dar­un­ter lei­det – im Gegen­teil. Dazu trägt vor allem der deut­lich tie­fe­re Hand­griff bei – die­se Stra­te­gie hat sich ja schon bei der D750 aus­ge­zahlt! Und in der Tat liegt die klei­ne­re D5500 deut­lich bes­ser in mei­ner gro­ßen Hand, als die D5300 oder ihre Vor­gän­ge­rin­nen. Das ist wirk­lich sehr cool. Auch das neue Ein­stell­rad aus Metall, wel­ches schick und pro­mi­nent oben auf der Kame­ra plat­ziert ist, ist klasse.
  • Das Touch-Dis­play – ja – das geht sicher in die rich­ti­ge Rich­tung, und es über­trifft mei­ne Erwar­tun­gen an Nikon sogar (aber die waren dies­be­züg­lich auch recht nied­rig). Dass das neue Bedien­kon­zept auf das alte auf­ge­setzt wur­de, hat Vor- und Nach­tei­le. Vor­teil ist, dass so gut wie alles im Menü genau­so aus­sieht, wie vor­her – aber nun per Touch und Ziehen/Wischen gesteu­ert wer­den kann. Das geht auch alles sehr flüs­sig. Nach­teil ist, dass eini­ge Din­ge, wie z.B. die Blenden/ISO/Zeiteinstellung auf der Info-Sei­te eher hemds­är­me­lig umge­setzt sind, näm­lich per Pfeil-Touch-Knöp­fen – naja, das ist schon etwas old-school. Aber das ist Soft­ware, da kann sich noch eini­ges tun. Für die ers­te Nikon mit Touch-Dis­play ist es schon recht cool, wie Nikon das umge­setzt hat.
  • Fokus­sie­ren im Live­view: klas­se ist auf jeden Fall, dass man im Live­View den Fokus­punkt durch Tip­pen fest­le­gen kann. Beson­ders auf dem Sta­tiv, wo ich Live­View häu­fig nut­ze, ist das eine ech­te Ver­bes­se­rung in der Ergonomie.
  • Außer­dem ist der Nach­führ-Auto­fo­kus im Live­view deut­lich bes­ser gewor­den. Natür­lich ist er weit davon ent­fernt, per­fekt zu sein, aber das Pum­pen ist doch deut­lich weni­ger gewor­den. Wenn es unbe­dingt sein muss, könn­te man ihn also beim Fil­men schon mal einsetzen.
  • Aktio­nen mit dem Touch-Dis­play: wei­ter­hin kann man mit der neu­en Touch-Funk­ti­on beim Blick durch den Sucher eine Akti­on ein­stel­len, die aus­ge­führt wer­den sol­len, wenn man auf das (inak­ti­ve) Dis­play drückt oder wischt. Zum Bei­spiel kann die Kame­ra so ein­stel­len, dass man den Fokus­punkt im Sucher (!) durch wischen über das Dis­play ver­schiebt. Das geht natür­lich viel schnel­ler, als mit der 4‑We­ge-Wip­pe an der Kame­ra. Nach­teil ist, dass man dazu das Dis­play aus­klap­pen muss, ansons­ten fun­giert jedes­mal – zumin­dest bei mir, der mit dem lin­ken Auge durch die Kame­ra schaut – die Nase als Fin­ger. Eine wei­te­re Mög­lich­keit wäre, im M‑Modus die Blen­de über das Dis­play per Wisch zu ver­än­dern und die Zeit wie gewohnt über das Rad. Ob sich das alles so sinn­voll nut­zen lässt, muss die Pra­xis erst noch zei­gen. Ver­mut­lich wird der Nerv-Fak­tor durch den stän­di­gen «Nasen-Fokus» irgend­wann so groß, dass ich die Funk­ti­on wie­der abschal­te. Ich könn­te mir schon vor­stel­len, dass Nikon in allen zukünf­ti­gen Kame­ras auf das Touch-Kon­zept als Ergän­zung zu der nor­ma­len Bedie­nung setzt. Zum Glück wur­de letz­te­re in keins­ter Wei­se geop­fert, so dass auch die D5500 von der Bedie­nung her eine klas­si­sche Nikon geblie­ben ist.
  • Der Bear­bei­tungs­mo­dus «Aus­ge­wo­gen» (Flat) der D750/D810 hat nun auch in die D5500 Ein­zug gehal­ten. Wenn man im RAW For­mat foto­gra­fiert ist es beson­ders wich­tig, dass die Kame­ra eine eher «Fla­che» Bear­bei­tung auf die Vor­schau­en anwen­det, damit man mög­lichst viel vom Dyna­mik­um­fang der RAW-Datei schon auf dem Dis­play sieht. Wür­de man hier zu stark bear­bei­ten las­sen, hät­te die Vor­schau wenig mit dem zu tun, was man spä­ter als RAW-Grund­la­ge für die Bear­bei­tung hat. Ins­be­son­de­re des­halb ist der neue «FL»-Modus, der mit der D750/D810 ein­ge­führt wur­de und nun auch neu Ein­zug in die D5500 gefun­den hat so schön – die Bil­der sehen zwar dadurch nicht beson­ders ansehn­lich auf dem Dis­play aus, aber man erkennt viel eher, ob die Schat­ten noch Zeich­nung haben, die Lich­ter aus­ge­fres­sen sind, etc. Natür­lich hat die­se Vor­schau auch Aus­wir­kung auf das His­to­gram und lie­fert Euch im FL-Modus ein rea­lis­ti­sche­res His­to­gramm. Auch im Video Modus macht «FL» Sinn – es ermög­licht Euch spä­ter in der Video-Bear­bei­tung mehr Frei­hei­ten. Der Flat-Modus ist sicher­lich eher etwas für ambi­tio­nier­te Foto­gra­fen, als für den rei­nen Ein­stei­ger, aber so posi­tio­niert Nikon die D5500 ja auch. Video-Freaks und RAW-Foto­gra­fen bekom­men damit ein wich­ti­ges Werk­zeug, das bis­her den Pro­fis vor­be­hal­ten war.
  • Die ver­bes­ser­te Inter­vall-Funk­ti­on, ana­log zur D810/D750 – nur, dass die Kame­ra nach wie vor im Inter­vall-Modus blo­ckiert, gefällt mir als Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen natür­lich nicht so.

Das i‑Menü der D5500 – gro­ße Knöp­fe für die Finger

Was ich an der D5500 nicht so mag:

  • GPS wur­de geopfert! :-(
    Hat­te die D5300 als ers­te Nikon end­lich GPS ein­ge­baut – ist es nun wie­der ver­schwun­den. Schwer nach­voll­zieh­bar. Hat­te das GPS doch sogar ziem­lich gut und ohne den Akku all­zu­sehr zu belas­ten funk­tio­niert. Nun ist es wie­der weg. Wenn Nikon glaubt, das ich mir des­we­gen einen ihrer über­teu­er­ten GPS-Modu­le kau­fe, haben sie sich aber schwer getäuscht. Dann eben wie­der mit GPS-Track­ing auf dem Smart­phone und anschlie­ßen­dem Import in Lightroom.
  • Das Tas­ten­lay­out hat sich schon wie­der gän­dert. Die Info-Tas­te, die sich noch bei der D5300 oben auf der Kame­ra hin­ter dem Aus­lö­ser befand, ist neben die AE‑L/AF‑L Tas­te hin­ten gewan­dert. Die dort vor­her befind­li­che «i»-Taste ist nun unter die Wie­der­ga­be-Tas­te gerutscht. Was die unsäg­li­che Benen­nung von «i» vs. «info» angeht, weiß wohl nur irgend­je­mand bei Nikon. Ich ver­wech­sel die bei­den jeden­fall nach vie vor immer noch, und ich den­ke, ich bin nicht der Einzige.
  • Die Umset­zung der Touch-Funk­ti­on auf der info-Sei­te und an ande­ren Stel­len, wo Wer­te ver­än­dert wer­den kön­nen. Hier mit Pfeil­tas­ten zu arbei­ten ist wirk­lich anti­qui­iert. Da wür­de ich mir doch bit­te simu­lier­te Ein­stell­rä­der wün­schen, die man per Wisch ver­än­dern kann.
  • Den kur­zen Pro­dukt­zy­klus. Ver­mut­lich der wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on geschul­det. Aber immer­hin fast ein hal­bes Jahr län­ger, als zwi­schen der D5200 und D5300.
  • …dass ich jetzt noch mehr Fin­ger­ab­drü­cke auf mei­nem Dis­play habe… :-)

Links die D5500, rechts die D5300

Was mich schon bei den Vorgängerinnen gestört hat und Nikon leider auch in der D5500 nicht verbessert hat:

  • Kei­ne visu­el­le Blen­den­ver­stel­lung im Live­view, son­dern das alt­be­kann­te «die Blen­de ist auf den Durch­mes­ser ein­ge­stellt, der beim Ein­schal­ten von Live­view ein­ge­stellt war und ver­stellt sich erst, wenn man Live-View ver­lässt oder aus­löst» – Bull­shit. Aber dar­über habe ich mich schon oft genug auf­ge­regt. Ich habe mich dran gewöhnt, aber ich weiß auch, dass es so ist. Für neue Benut­zer ist es nach wie vor sehr verwirrend.
  • Kei­ne Belich­tungs­vor­schau im Live-View
  • Beim Aus­lö­sen im Live-View wird immer noch wild die Blen­de 2x auf und zu gemacht und der Spie­gel klappt. Dass das auch anders geht, zei­gen die grö­ße­ren Nikons (D810, D800, D750, D4).
  • Kein Zoom-In per OK-Button

Bit­te nicht falsch ver­ste­hen: ich habe vol­les Ver­ständ­nis dafür, dass «klei­ne» Kame­ras, wie die 5000er Serie, gewis­se Funk­tio­nen der Gro­ßen nicht haben, schließ­lich müs­sen ja Grün­de exis­tie­ren, dass Kon­su­men­ten mehr Geld für die grö­ße­ren Kame­ras aus­ge­ben. Alles gut. Aber die genann­ten Din­ge, allen vor­an das Live­View Ver­hal­ten bezüg­lich der Blen­de, ist für mich eher ein ärger­li­cher Bug und eine völ­lig unlo­gi­sche Imple­men­tie­rung, die Nikon seit Gene­ra­tio­nen durch­zieht. Das ist nicht in Ordnung.

Meine Grundeinstellungen

Hier also für die­je­ni­gen von Euch, die die D5500 gekauft haben oder kau­fen wol­len habe ich mal mei­ne Grund­ein­stel­lun­gen im Menü auf­ge­schrie­ben. Wei­ter unten fin­det ihr dann noch mein Fazit.

Ana­log zu den Grund­ein­stel­lun­gen für die D5500 habe ich übri­gens auch schon für vie­le wei­te­re Kame­ras die Grund­ein­stel­lun­gen auf­ge­schrie­ben. Ihr fin­det sie bei mei­nen Kame­ra Reviews auf der Sei­te Foto­gra­fie.

Optio­nen in Fett stel­len Ände­run­gen gegen­über der Grund­kon­fi­gu­ra­ti­on dar. Ein­trä­ge, die mit «NEU» gekenn­zeich­net sind, stel­len Änderungen/Neuerungen gegen­über der D5300 dar.

Ich hof­fe, damit kann ich dem Einen oder Ande­ren bei der Ein­stel­lung sei­ner Kame­ra behilf­lich sein.

Wiedergabe-Menü

  • Opt. für Wie­der­ga­be­an­sicht: Häk­chen bei Kei­ne, Lich­ter, RGB-His­to­gramm - die­se Ein­stel­lun­gen ermög­li­chen Euch spä­ter bei der Wie­der­ga­be eines Bil­des auf dem Dis­play die ver­schie­de­nen Ansich­ten (z.B. das His­to­gramm) zu sehen, indem ihr das Steu­er­kreuz nach oben oder unten drückt. Ins­be­son­de­re das RGB-His­to­gramm ist ein wich­ti­ges Werk­zeug, dass man auf jeden Fall parat haben sollte.
  • Bild­kon­trol­le: Aus - wenn ich das Bild nach der Auf­nah­me sehen möch­te, kli­cke ich auf «Play». Das spart Bat­te­rie und schont die Nerven.
    NEU: Soll­tet ihr die auto­ma­ti­sche Bild­kon­trol­le nut­zen wol­len, lasst die­se Ein­stel­lung ein­fach auf «Ein», die D5500 hat end­lich einen Sen­sor ein­ge­baut, der die Vor­schau erst anzeigt, wenn ihr die Kame­ra vom Auge nehmt.
  • NEU: Auto­ma­ti­sche Bild­aus­rich­tung: Ein – hier­durch wird die Aus­rich­tung der Bil­der (Hoch/Querformat) in die Meta­da­ten geschrie­ben. Neu ist übri­gens nur der Menü-Ein­trag und die Mög­lich­keit, das abzu­schla­ten. Auch bei den Vor­gän­ge­rin­nen wur­de die Aus­rich­tung in die Meta­da­ten geschrieben.
  • Anzei­ge im Hoch­for­mat: Aus – dies ver­hin­dert, dass die Kame­ra Bil­der, die im Hoch­for­mat auf­ge­nom­men wur­den, gedreht anzeigt.

Aufnahme-Menü

  • Bild­qua­li­tät: NEF (RAW) - bei einer Kame­ra mit einem so tol­len Sen­sor, wie die D5500 soll­tet ihr unbe­dingt das RAW For­mat nut­zen und die Bil­der mit Ligh­t­room ent­wi­ckeln.
  • ISO-Emp­find­lich­keits-Ein­stel­lung:
    • ISO-Emp­find­lich­keit – die Funk­ti­on wird spä­ter auf die Funk­ti­ons­tas­te der Kame­ra gelegt, damit sie stets zugän­gig ist.
    • Iso Auto­ma­tik: Aus – in der Regel arbei­te ich ohne. Aber ihr könnt die ISO-Auto­ma­tik in Situa­tio­nen, bei denen ihr aus der Hand Foto­gra­fiert und stän­dig im Grenz­be­reich zu lan­ger Belich­tungs­zei­ten seid, auch gut nut­zen. Hier die Einstellungen: 
      • Maxi­ma­le Emp­find­lich­keit: 6400 – das ist die höchs­te ISO, die die Kame­ra auto­ma­tisch wäh­len soll, eine höhe­re Ein­stel­lung wür­de ich nicht emp­feh­len, da jen­seits der 6400 die Bild­qua­li­tät doch sehr leidet.
      • Längs­te Belich­tungs­zeit: Auto – hin­ter «Auto» könnt ihr noch die Ten­denz der Auto­ma­tik ein­stel­len, eher zu Län­ge­ren Zei­ten oder Kür­ze­ren Zei­ten. Dies ist sehr prak­tisch. Wenn ihr schnel­le Moti­ve Foto­gra­fiert, stellt das Rich­tung «Kür­ze­re Zei­ten», wenn ihr mit län­ge­ren Zei­ten arbei­ten wollt, halt auf «Län­ge­re Zei­ten». Dazu habe ich in mei­nem Bericht über der D750 schon ein­mal etwas geschrieben.
  • NEF-(RAW-)Einstellungen: 14bit
  • Weiß­ab­gleich: Bewölk­ter Him­mel – die­se Weiß­ab­gleich-Ein­stel­lung wirkt sich nur auf die Vor­schau­en in der Kame­ra aus – den end­gül­ti­gen Weiß­ab­gleich stel­le ich spä­ter in Ligh­t­room bei der Ent­wick­lung ein. «Bewölk­ter Him­mel» ist eine Ein­stel­lung, die in den meis­ten Situa­tio­nen tags­über eine kon­stan­te, gut­aus­se­hen­de Vor­schau produziert.
  • Pic­tu­re Con­trol: NL (Neu­tral) oder FL (NEU) (Flat/Ausgewogen) – die­se Ein­stel­lung betrifft die inter­ne Bild­be­ar­bei­tung der Kame­ra und hat bei RAW nur Aus­wir­kung auf die Anzei­ge auf dem Dis­play. Mei­ne Emp­feh­lung: wenn ihr mit etwas weni­ger hüb­schen Vor­schau­en auf dem Dis­play leben könnt, dann stellt den FL-Modus ein. Ansons­ten halt Neutral.
  • Farb­raum: sRGB – die Wahl von Ado­beRGB macht beim Foto­gra­fie­ren im RAW Modus kei­nen Sinn! Hier wird der Farb­raum näm­lich erst beim Export aus dem RAW-Kon­ver­ter festgelegt!
  • Acti­ve D‑Lightning: Aus – da ich in RAW arbei­te und in Ligh­t­room selbst ent­wick­le, brau­che ich das nicht – im Gegen­teil, auch das wür­de wie­der unse­re Vor­schau auf dem Dis­play verfälschen!
  • Auf­nah­me­be­triebs­art: Serienaufnahme‑L (ist mein Standard)
  • Rausch­un­ter­drü­ckung bei Lang­zeit­be­lich­tung: Aus – wirkt zwar auch auf das RAW, ist aber nur in beson­de­ren Fäl­len nütz­lich. Ich schal­te sie eigent­lich immer ab, da es die Auf­nah­me­zeit ver­dop­pelt, um ein «Schwarz­bild» von der Auf­nah­me abzuziehen.
  • Rausch­un­ter­drü­ckung bei ISO+: Nor­mal – wirkt sich nur bei JPG und in der Kame­ra-Vor­schau aus
  • Vignet­tie­rungs­kor­rek­tur: Aus – wird in Ligh­t­room gemacht
  • Auto-Ver­zeich­nungs­kor­rek­tur: Aus – wird in Ligh­t­room gemacht
  • (NEU) Inter­vall­auf­nah­me: die D5500 bringt auch die ver­bes­ser­te Inter­vall-Funk­ti­on mit, die mit der D750/D810 ein­ge­führt wur­de, ins­be­son­de­re erlaubt sie bis zu 9999 Bil­der ein­zu­stel­len und nicht nur 999. Ich emp­feh­le für Zeit­raf­fer-Auf­nah­men trotz­dem die­sen exter­nen Aus­lö­ser, da lei­der auch die D5500 voll­stän­dig blo­ckiert ist, wäh­rend die Auf­nah­me läuft.
  • Video-Ein­stel­lun­gen:
    • 1080p60 (oder was ihr sonst benö­tigt) – für 30p oder 60p muss vor­her im Sys­tem-Menü bei Video­norm NTSC ein­ge­schal­tet werden.
    • Fil­qua­li­tät: High
    • Mikro­fon: pegele ich in der Regel manu­ell
    • Wind­ge­räusch­re­du­zie­rung: Ein
    • Manu­el­le Video­ein­stel­lung: Ein (dadurch könnt ihr im M Modus ohne jeg­li­che Auto­ma­tik filmen)

Individualfunktionen

  1. Auto­fo­kus
    • Prio­ri­tät bei AF‑C (kont. AF): Schär­fe­prio­ri­tät (end­lich Standard!)
    • Anzahl Fokus­mess­fel­der: AF39
    • Inte­grier­tes AF-Hilfs­licht: Aus (das Licht nervt nur, brin­gen tut es wenig)
    • Fokus­ska­la: Ein (hilft beim manu­el­len Fokus­sie­ren, indem eine Indi­ka­to­ren im Sucher ein­ge­blen­det wird)
  2. Belich­tung
    • Schritt­wei­te: 1/3
    • ISO-Anzei­ge: Ein – zeigt im Sucher den ISO Wert an anstatt der Restbildzahl.
  3. Timer/Bel.Speicher
    • Bel. Spei­chern mit Aus­lö­ser: Aus
    • Aus­schalt­zei­ten: Normal
    • Selbst­aus­lö­ser: 10s / 1 – kommt ins Benut­zer­me­nü, wird bei Bedarf umgestellt
  4. Auf­nah­me & Anzeigen 
    • Spie­gel­vor­aus­lö­sung: Aus – kommt ins Benut­zer­me­nü, wird bei Bedarf eingeschaltet
    • Num­mern­spei­cher: An – sorgt für fort­lau­fen­de Nume­rie­rung der Bilder
    • Git­ter­li­ni­en: An
    • Datum ein­be­lich­ten: Aus
    • Ska­len spie­geln: Standard
  5. Belich­tungs­rei­hen und Blitz 
    • Inte­grier­tes Blitz­licht: TTL
    • Auto­ma­ti­sche Belich­tungs­rei­hen: AE
  6. Bedien­ele­men­te
    • Bele­gung der Funk­ti­ons­tas­te (Fn): ISO (ermög­licht es, mit der Funk­ti­ons­tas­te an der lin­ken Kame­ra­sei­te ISO durch gleich­zei­ti­ges Dre­hen am Rad zu ändern! – somit kann man alle 3 wich­ti­gen Para­me­ter ISO, Belich­tungs­zeit, Blen­de direkt an der Kame­ra einstellen.
    • AE‑L/AF-L-Tas­te: AF – Fokus spei­chern (damit kann ich mit der AE‑L/AF-L-Tas­te den Auto­fo­kus «fest­hal­ten»)
    • (Neu) Touch Funk­ti­on zuwei­sen: Aus – ansich eine gute Idee, hier­mit kann man bei aus­ge­schal­te­tem Dis­play durch Berüh­rung des rech­ten Dis­play-Bereichs ein Funk­ti­on aus­lö­sen, die man hier kon­fi­gu­rie­ren kann. Schaut man aller­dings, wie ich, mit dem lin­ken Auge durch den Sucher, so löst die eige­ne Nase jedes Mal die­se Funk­ti­on aus, wenn man die Kame­ra ans Auge nimmt. Daher habe ich die Funk­ti­on abge­schal­tet. Viel­leicht soll­te Nikon sie in «Nasen­aus­lö­ser» umbenennen… ;-)
    • Aus­wahl­rich­tung: –

System

    • Bild­kom­men­tar: gweg​ner​.de
    • Copy­right infos: Gun­ther Weg­ner, info(at)gwegner.de – (NEU – Eine Wohl­tat, die Tex­te mit der Touch Tas­ta­tur einzugeben!)
    • Zeit­zo­ne und Datum: nach Bedarf, kommt ins Benutzermenü
    • Spra­che: Deutsch
    • Ton­si­gnal­op­tio­nen: Aus – bit­te, tut Euch und ande­ren einen Gefal­len und schal­tet die Töne ab – war­um Nikon bei den «klei­nen» Model­len, die­se immer noch stan­dard­mä­ßig ein­schal­tet, bleibt mir ein Rätsel.
    • (NEU) Touch-Bedien­ele­men­te: An – war­um auch nicht! Nicht die Revo­lu­ti­on, aber ganz nett!
    • Moni­tor­hel­lig­keit: 0
    • Anzei­ge der Auf­nah­me-Infor­ma­tio­nen: Standard
    • Info-Auto­ma­tik: Aus – ver­hin­dert, dass nach jeder Auf­nah­me die Info-Anzei­ge auf dem Dis­play aufleuchtet
    • (NEU) Infos auto­ma­tisch aus­blen­den: Ein – hier­mit könnt ihr den neu­en Sen­sor, der erkennt, ob ihr die Kame­ra am Auge habt, ein oder ausschalten.
    • Flim­mer­re­du­zie­rung: Auto
    • Aus­lö­se­sper­re: Lock
    • Video­norm: NTSC (ermög­licht erst die 30fps/60fps Videoeinstellungen)
    • HDMI: Stan­dard, nut­ze ich nicht
    • Zube­hör­an­schluss: Stan­dard, nut­ze ich nicht
    • Wifi – ggf. einschalten

Mein Menü

Tipp: Um «Menu Menü» nut­zen zu kön­nen, müsst ihr ein­mal im «Letz­te Einstellungen»-Menü (ganz unten) auf «Regis­ter wäh­len» gehen und dort dann «Mein Menü» auswählen.

Fol­gen­de Menü­punk­te habe ich mir zum Schnell­zu­griff konfiguriert.

        • Sys­tem / WiFi/Netz­werk­ver­bin­dung
        • Auf­nah­me / Intervallaufnahme
        • Auf­nah­me / ISO-Empf.-Einstellungen / ISO-Automatik
        • Indi­vi­du­al­funk­tio­nen / c3 Selbstauslöser
        • Auf­nah­me / Video­ein­stel­lun­gen / Manu­el­le Videoeinstellung
        • Indi­vi­du­al­funk­tio­nen / d1 Spiegelvorauslösung
        • Sys­tem / Zeit­zo­ne und Datum

Das sind die Ein­stel­lun­gen, die ich gele­gent­lich im Menü benö­ti­ge – alle zusam­men an einer Stel­le ohne Suchen im Zugriff. Alles Wei­te­re fas­se ich in der Regel gar nicht mehr an…

Update (4. März 2016): mit der neus­ten Firm­ware (1.01) für die D5500 scheint sich ein Feh­ler ein­ge­schli­chen zu haben, so dass die Kame­ra abstürzt, wenn man ver­sucht den Selbst­aus­lö­ser in das «Mein Menü» zu legen. Als Work­around schlägt der Nikon Sup­port fol­gen­des vor:

Bis Nikon die­ses Pro­blem (ver­mut­lich mit einer wei­te­ren Firm­ware) beho­ben hat, müss­ten Sie einen klei­nen Umweg machen, um die Indi­vi­du­al­funk­tio­nen zu belegen.
Gehen Sie dazu in Mein Menü über einen ande­ren Punkt als die­sen in das Unter­me­nü und scrol­len Sie anschlie­ßend in die­sem Unter­me­nü, um eine der Indi­vi­du­al­funk­tio­nen zu belegen.

Dan­ke an Dirk, der das Pro­blem in den Kom­men­ta­ren auf­ge­zeigt hat und an Micha­el und Tho­mas die den Lösungs­an­satz geteilt haben!

Fazit

Links die D5300, rechts die D5500

Zusam­men­fas­send über­wiegt für mich vor allem der Schnu­ck­el­fak­tor bei die­ser Kame­ra. Die meis­ten von Euch wis­sen, dass ich trotz der genann­ten Ärger­nis­se ein gro­ßer Fan der 5000er Serie bin und nach wie vor sehr ger­ne damit foto­gra­fie­re. In Ver­bin­dung mit dem Sig­ma 18–35 f/1.8 oder einem ande­ren guten Objek­tiv und der rich­ti­gen Tech­nik, ste­hen die meis­ten Bil­der denen aus mei­nen Voll­for­mat-Kame­ras in nichts nach. Wenn ihr eine D5300 habt, soll­tet ihr Euch ein Upgrade aller­dings gut über­le­gen. Die weni­gen neu­en Fea­tures ste­hen dem Ver­lust der GPS-Funk­ti­on gegen­über. Da heißt es genau Abwä­gen. Wenn ihr erwägt, eine Nikon der 5000er Serie zu kau­fen, dann über­legt Euch gut, wel­che Funk­tio­nen ihr wirk­lich braucht. Im Ren­nen sind auf jeden Fall noch die D5200, D5300 und D5500 mit sehr unter­schied­li­chen Prei­sen. Aber auch die D5100 ist nach wie vor eine gute Kame­ra, wenn auch schon etwas in die Jah­re gekom­men. Die D5000 kann vom Sen­sor her nicht mit­hal­ten, die wür­de ich nicht mehr kau­fen. Die Bild­qua­li­tät der Ande­ren unter­schie­det sich nicht groß, hier könnt ihr wirk­lich nach dem Funk­ti­ons­um­fang ent­schei­den. Mei­ne Reviews zur D5300 und D5200 fin­det ihr hier.

Update: Schö­ne Bil­der, die ich mit der D5500 gemacht habe, könnt ihr zum Bei­spiel bei der Nach­le­se zu unse­rer Lis­sa­bon-Rei­se sehen!

Die D5500 bekommt ihr z.B. bei Ama­zon.

*Anmer­kung: wie alle mei­ner Kame­ras, habe ich auch die D5500 selbst gekauft und bezahlt, vor allem, um sie Euch vor­stel­len zu kön­nen. Ich gebe mit die­sem Arti­kel mei­ne ganz per­sön­li­che Mei­nung wieder.

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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