Die Sony Alpha SLT-A99, Sonys neues Vollformat Flaggschiff traut sich in die «Höhle des Löwen» – wie schlägt sie sich in meinen Händern – vor allem gegenüber der Nikon D800?
Vier Jahre Entwicklungszeit haben sich die Sony Ingenieure gelassen, seit dem Vorgänger, der Sony A900 – der ersten Vollformat DSLR aus dem Hause Sony. Mit ihrem Nachfolger, der SLT-A99, liefern die Japaner nun eine komplett neue Kamera mit einer Fülle an technischen Finessen, Möglichkeiten und Neuerungen. Nicht nur das spiegellose SLT-System und somit der elektronische Sucher haben Einzug gehalten, sondern die Kamera bietet auch noch ein duales Autofokus System, Fokus-Peaking, ein Klappdisplay, ein eingebautes GPS Modul, Full HD Video (1080p) Video mit 60 Bildern pro Sekunde und last but not least einen hervorragenden 24 MP Sensor mit 14bit RAW-Ausgabe.
Als jahrelanger Nikon-Nutzer aber auch Technik-Enthusiast und video-affiner Fotograf war ich natürlich sehr gespannt – würden die zweifelsohne auf den ersten Blick beeindruckenden neuen Funktionen und Features der Sony mich anfixen und mich diese Funktionen an meinen Nikons in Zukunft schmerzlich vermissen lassen? Wie groß würde der «Spaß-Faktor» – für mich ein sehr wichtiger Aspekt – sein, mit dieser Kamera zu fotografieren?
Zur Verfügung stand mir für meinen Test neben dem Sony Alpha SLT-A99 Body (ca. 2.8T€) auch das hervorragende Sony Vario Sonnar 24–70mm f/2.8 von Carl Zeiss (ca. 2T€) – insgesamt also eine Kombo, die schon in einer Preisregion angesiedelt ist, in der sie besser halten sollte, was sie verspricht… :-)
Bevor ich auf die Kamera eingehe, möchte ich kurz etwas zu dem Carl Zeiss Objektiv sagen: dies Linse ist sicherlich über jeden Zweifel erhaben und definitiv ein großartiges Objektiv. Ob der Aufpreis von ca. 500€ gegenüber dem Nikon 24–70 f/2.8 und dem Canon 24–70 f/2.8 gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen (weil ich sie nicht besitze und auch nicht getestet habe) – aber ich finde 2T€ für ein «Standard-Zoom» schon echt happig…
Zum Hintergrund meines Tests
Eine Warnung vorab: das Review, das ich hier schreibe ist hochgradig subjektiv. Ich bin zwar total offen an den Test der Sony herangegangen, habe aber aus meiner täglichen Arbeit natürlich einen «Nikon-Hintergrund» und vergleiche somit ganz zwangsläufig. Ganz sicher sind einige Bedienkonzepte für mich ungewohnt, weil ich sie nicht kenne oder anders kenne. Um die Sony kennen zu lernen, habe mich zunächst intuitiv mit ihr beschäftigt, dann versucht, mich in die Funktionen und Möglichkeiten die ich nicht auf Anhieb verstanden habe, so gut es ging einzulesen. Wichtig war mir vor allem, sie in der Praxis kennen zu lernen. Daher bin ich, nachdem ich mich mit ihr vertraut gemacht hatte, einige Stunden durch Hamburg gezogen und habe fotografiert – um zu sehen, wie sie sich anfühlt, ob sie mir «Spaß macht». Die Hamburg-Bilder, die ihr hier seht, sind alle nicht nachbearbeitet, sondern so aus der Kamera gekommen und lediglich einmal in Lightroom in JPG konvertiert worden.
Technische Tests habe ich ganz bewusst nicht im großen Umfang gemacht, ich kann Euch sagen, dass die Bildqualität auf sehr hohem Niveau ist, der 24 Megapixel Sensor von Sony, ist so gut wie en-par mit den Sensoren von Nikon und Canon und auch der Lichtverlust durch die SLT-Technologie (s.u.) macht sich in der Praxis erstaunlicherweise nicht bemerkbar. Wenn man sich bei der Bildqualität auf solch einem hohen Niveau bewegt, kommt der Bedienung der Kamera – ich kann mich da nur wiederholen – ein immer höherer Stellenwert zu. Was nutzt mir der tollste Sensor, wenn ich das von mir gewünschte Bild ggf. nicht umsetzen kann?
Bild- und Videoqualität
Wie gesagt, trotz des SLT-bedingten Lichtverlustes auf dem Sensor (dazu weiter unten mehr) schlägt sich die A99 auf Augenhöhe mit den aktuellen Vollformat-Kameras der Konkurrenz. Als technischen Vergleich zeige ich hier nur mal einen 1:1 Ausschnitt einer Aufnahme mit ISO 6400, je einmal mit der Sony Alpha A99, der Nikon D800 und auch der der neuen 24MP Nikon D5200 (letztere allerdings mit Crop-Sensor).
Hier zunächst die Aufnahmen, ohne Bearbeitung, als 1:1 Ausschnitt, so wie sie aus Lightroom kommen:
und nun noch einmal nachdem ich die Rauschreduzierung von Lightroom komplett abgeschaltet habe.
So, mehr Pixel-Peepen gibt es nicht. Diese Kameras machen alle hervorragende Bilder mit einem riesigen Dynamikumfang – auch bei hohen ISO-Zahlen.
Die SLT-Technologie
Die Sony Alpha SLT-A99 ist keine SLR (Single Lens Reflex), sondern eben eine «SLT» (Single-Lens Translucent) – also eine Kamera mit teildurchlässigem Spiegel, der nicht mehr «umklappt». Bei dieser Technologie fallen ca. 70% des Lichts auf den Sensor, die restlichen ca. 30% werden zum Phasen-Autofokus Modul umgelenkt. Auf die Art und Weise, bekommt der Sensor permanent Bildinformationen und der Autofokus kann gleichzeitig arbeiten. Die Trennung zwischen LiveView (mit dem langsamen Kontrast-Autofokus) und dem Blick durch den Sucher mit dem schnellen Phasen-Autofokus wird aufgelöst. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass es keinen optischen Sucher mehr geben kann, sondern das Bild vom Sensor auf einen elektronischen Sucher durchgereicht wird – mit allen Vor- und Nachteilen.
Der elektronische Sucher
Vorteile des elektronischen Suchers sind sicherlich, dass man eine Art permanenten Live-View im Sucher hat. Änderungen am Weißabgleich und der Belichtung werden sofort sichtbar und eine Vielzahl von Informationen können in das Sucherbild eingeblendet werden, z.B. das praktische Fokus-Peaking, bei dem im Sucher die sich gerade im Fokus befindlichen Bereiche des Bildes in einer anderen Farbe dargestellt werden.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass man als Fotograf von all diesen Informationen auch ein Stückweit von der eigentlichen Bildgestaltung abgelenkt wird, wenn man sie nicht abschaltet (aber dann bräuchte man sie ja auch nicht) und, dass das Bild halt elektronisch ist und eben dem visuellen Eindruck eines optischen Suchers doch nicht ganz entspricht. Auch wenn Sony mit dem OLED wirklich einen guten Job gemacht hat, flimmert das Bild in manchen Situationen, in anderen sieht das aufgenommene Foto dann doch anders aus, als es das «Live-View» durch den Sucher suggeriert und die standardmäßig aktivierte Bildvorschau (die dann ja auch im Sucher stattfindet) verhindert erst einmal effektiv, dass man nach dem Auslösen sieht, was sich bei dem Motiv gerade tut.
Die Bildvorschau sollte man also tunlichst als erstes abschalten – eine sinnvolle Motiv-Verfolgung ist sonst nicht möglich. Wer glaubt, durch fehlenden Klappspiegel keine Schwarzphase beim Fotografieren zu haben, irrt sich. Genau wie bei einer herkömmlichen DSLR wird der Sucher beim Auslösen für die Dauer der Belichtungszeit schwarz.
Ein weitere Nachteil des elektronischen Suchers ist, dass dieser Sucher eine Menge Strom verbraucht – man befindet sich quasi immer im Liveview Modus. Standardmäßig geht der Sucher an, wenn man die Kamera ans Auge nimmt, sie schaltet auf das Display, wenn man sie wieder runternimmt. Wenn man das Display nicht immer wieder einklappt (also mit der Displayseite zur Kamera dreht), bleibt es ständig an, wenn man mit der Kamera durch die Gegend läuft und gerade nicht fotografiert. Das bedeutet, man muss das Display immer wieder umklappen, wenn man es benutzt hat – um Strom zu sparen. Aber auch der «Augendetektor» für den elektronischen Sucher springt ständig an, wenn man etwas davor hält. Hängt die Kamera am Gurt und man läuft durch die Stadt, geht der Sucher ständig an und aus. Um also eine gewisse Sicherheit zu haben, mit dem Akku überhaupt über die Runden zu kommen, muss man die Kamera ständig ausschalten. Leider geht das Einschalten dann aber nicht in nullkommanix wie bei meinen Nikons, sondern die Sony nimmt sich dafür für mein Gefühl einen Ticken zu lange Zeit, so dass sie eben nicht immer sofort schussbereit ist, wenn ich sie am Auge habe.
Ungewohnt – vor allem im Vergleich zur D800 ist, dass im Liveview (die Sony befindet sich immer im Liveview) – also sowohl durch den Sucher als auch auf dem Display – das Bild immer mit Offenblende angezeigt wird. Besonders, wenn man sich im M‑Modus befindet und die Blende verstellt ist das skurril: das Bild wird beim Schließen der Blende dunkler, ohne dass sich jedoch die Schärfentiefe ändert.
Der Grund, warum Sony das so umgesetzt hat ist klar: damit der Phasen-Autofokus funktionieren kann, benötigt er alles Licht, dass er bekommen kann. Das heißt auch beim elektronischen Sucher und Display muss man die Abblendtaste drücken, wenn man die Wirkung einer geschlossenen Blende beurteilen möchte. Schön bei dieser Art von Abblendtaste ist, dass im Gegensatz zum optischen Sucher, das Bild in der Helligkeit verstärkt wird, man also bei gedrückter Abblendtaste das Bild in voller Helligkeit sieht.
Mich hat dieses «offenblendige» am Anfang allerdings total irritiert. Bei einem optischen Sucher ist natürlich von vornherein klar, dass das Sucherbild mit Offenblende angezeigt wird. Wenn ich dann in den Live-View wechsle, habe ich bei der D800 dann zwar nur noch den Kontrast-Autofokus zur Verfügung, sehe aber das Bild als «what you see is what you get» – nämlich in der Blende, die ich eingestellt habe. Ein Verstellen der Blende ändert die Schärfentiefe des Bildes im Liveview – gerade bei Video ein Segen.
Intuitiv war ich nun davon ausgegangen, dass mir der elektronische Sucher und das Display der A99 nun den selben Komfort bieten würden, aber aus genannten Gründen (Phasen-Autofokus) ist das leider nicht der Fall. Die A99 zeigt immer ein «simuliertes» Bild. Das führt dazu, dass das aufgenommene Foto mitunter recht anders aussieht, als das, was man durch den Sucher oder auf dem Display sieht – technisch nachvollziehbar, aber schade.
Insgesamt habe ich mich beim Fotografieren mit der Sony dabei ertappt, mehr mit dem Live-View am hinteren Display zu arbeiten, als durch den Sucher. Fragt mich jetzt nicht nach einem rationalen Grund dafür – aber irgendwie wollte ich lieber mit dem Live-View arbeiten. Sorry Sony…
Der Autofokus
Tja – der Autofokus. Einerseits hat er mich im Video-Modus erstmal begeistert. Fokussieren, ohne «pumpen» – ja, das geht – bei relativ statischen Motiven – mit der Sony durch den Hybrid-Autofokus. Klar, als ambitionierter Filmer braucht man eigentlich keinen Autofokus – aber es ist doch schön zu wissen, dass er einigermaßen benutzbar sein könnte (auch wenn die Verfolgung von schnellen Objekten natürlich auch nicht zuverlässig funktioniert – aber das klappt bei Videokameras auch nicht.
Ich schreibe bewusst «sein könnte», da dieser eigentlich vorhandene gute Autofokus in dem fürs Filmen zu präferierenden manuellen Film-Modus nicht zur Verfügung steht. Das heißt, man kann den manuellen / professionellen Videomodus überhaupt nur aktivieren, wenn der AF vorher ausgeschaltet wurde. Das Fokus-Peaking und die Tatsache, dass man als ernsthafter Filmer den AF sowieso nicht benutzen würde, relativieren das.
Viel mehr gestört hat mich der Autofokus im Foto-Modus. Bei meiner Art zu fotografieren, hat er mich schier in den Wahnsinn getrieben. Ich bin es gewohnt, immer im AF‑C Modus (also «Continuous» mit permanenter Nachfokussierung zu arbeiten. Dafür navigiere ich bei statischen Motiven mit dem Steuerkreuz zu dem meinem zu fokussierenden Punkt am nächsten liegenden Fokus-Feld. Ggf. verschiebe ich noch ein bisschen und halte den so gefundenen Fokus dann mit der AF‑L Taste fest. Bei der Sony ist es nun so, dass die mickrigen 19 Fokusfelder alle derart mittig und so dicht bei einander angeordnet sind, dass hier sogar die Nikon D600 noch glanzvoll triumphieren kann…
Hat man den Autofokus dann auf das Motiv gelockt und bewegt er sich aus dem Bereich der Fokusfelder, verfolgt eine digitale Umrahmung das Motiv auch außerhalb der Fokusfelder noch ziemlich zuverlässig. Allerdings löst sich der Fokus trotzdem im «Continuous»-Modus nach kürzester Zeit, anstatt auf dem Motiv zu bleiben und fokussiert dann wieder auf die mittigen Messfelder. Dazu kommt, dass man auch nicht einfach, wie bei den Nikons, im Notfall auf Live-View umschalten kann und dann im gesamten Bildbereich das Rechteck für den Kontrast-Autofokus positionieren kann – für Aufnahmen vom Stativ z.B. sehr praktisch.
Also entweder ich habe das alles trotz mehrwöchiger Beschäftigung mit der Kamera nicht verstanden, oder die Sony ist inkompatibel mit meiner «Arbeitsweise» oder das ist einfach schlecht umgesetzt. Ich persönlich brauche diese ganze Fokusverfolgerei auch in den allermeisten Fällen nicht. In den Situationen, in der sie wirklich helfen würde – z.B. bei der Verfolgung eines Tieres oder Sportlers ist die Sony dann doch wieder zu langsam – da machen die Mitstreiter von Nikon und Canon Autofokus-mäßig definitiv einen besseren Job – und bei normalen «statischen» Motiven, steht die Art und Weise, wie Sony den Autofokus implementiert hat, meiner Arbeitsweise im Weg.
Wenn man den Autofokus im «Vollautomatik»-Modus betreibt, also die Kamera alles selbst machen lässt, gibt man natürlich jede Kontrolle auf und was man dann auf dem Display sieht, beschreibt Scott Rinckenberger, der übrigens auch eine schöne, praxisnahe Rezension zur A99 geschrieben hat wie folgt:
The combined effect of these features is a focus grid that looks like a fireworks show. It’s total chaos with colored boxes of different sizes popping up all over the place, and while shooting this way, I couldn’t have told you a thing about how well the system was working.
Ich für meinen Teil brauche einen Autofokus, der nachvollziehbar das macht, was ich von ihm möchte – nämlich auf einen bestimmten Punkt zu fokussieren. Den Punkt muss ich möglichst schnell festlegen können und er muss dann da bleiben oder von mir aus, wenn ich es zulasse, ein Objekt verfolgen.
Vielleicht kommt jetzt ein Sony-Kenner daher und erklärt mir, dass ich irgendeine Einstellung anders setzen muss und dann alles besser funktioniert, an den wenigen und viel zu eng angeordneten Fokus-Messfeldern wird das allerdings nichts ändern und an der Tatsache, dass ich trotz intensiver Beschäftigung mit der Kamera diesen Weg dann nicht intuitiv gefunden habe, auch nicht. Es mag auch durchaus sein, dass jemand mit einer anderen Arbeitsweise, mit dem Autofokus zurecht kommt – aber deswegen habe ich ja von vornherein geschrieben, dass das hier ein subjektives Review ist.
Video
Sony bietet mit einem echten 60fps-1080p Modus, hybridem Autofokus, Fokus-Peaking und einem unkomprimierten HDMI Ausgang eigentlich alles, was das Herz eines ambitionierten Videofilmers höher schlagen lässt. Die Video-Qualität ist fast en par mit der der Nikon D800, die im Moment die obere Messlatte im Video-Bereich darstellt.
Ein weiterer Vorteil, von dem ich ausgegangen war, ist der optische Bildstabilisator – der bei der Sony ja im Gehäuse sitzt und somit für alle Objektive funktionieren soll. Stutzig machte mich jedoch, dass der eingeschaltete Stabilisator im Video-Modus zu einem Beschnitt des Bildes führt.
Die Kamera bietet für den Foto- und den Video-Modus unabhängig im Menü eine Einstellung für den Stabilisator, «Steadyshot» genannt. Ich konnte leider nicht genau ergründen, ob sich das beides auf den optischen Stabilisator bezieht oder ob im Video-Modus die gleiche Bezeichnung für einen alternativen oder zusätzlichen elektronischen Stabilisator bezieht. Die Tatsache, dass beim Aktivieren des Steadyshot im Videomenü, das Bild immer einen relativ starken Beschnitt bekommt, deutet darauf hin, dass hier (zusätzlich?) ein elektronischer Stabilisator zu Einsatz kommt. Infos aus dem Netz deuten sogar darauf hin, dass Sony aus thermischen Gründen im Videomodus den optischen Stabilisator gar abschaltet. 100%ig konnte ich das aber leider nicht verifizieren. Wenn das so wäre, dann würde der optische Steadyshot im Video-Modus gar nicht zur Anwendung kommen und dieser Vorteil somit bei der Konkurrenz verbleiben, die die Stabilisatoren in die Objektive einbaut.
Ein 25fps/30fps Full HD Modus fehlt leider. Es gibt nur den 24fps und 50/60fps Modi. Für den 60fps Modus muss man auf NTSC umschalten – dann bekommt man allerdings immer die nervige Meldung «Läuft in NTSC» beim Einschalten der Kamera oder dem Wechseln in den Video-Modus. Das Handbuch verrät dazu:
Ist der NTSC-Modus ausgewählt, erscheint die Meldung «Läuft in NTSC.» bei jeder Einschaltung der Kamera stets auf dem Startbildschirm.
(und im Sucher! – das heißt, Kamera einschalten (auch im Fotomodus), Sucher ans Auge und man sieht für den Bruchteil einer Sekunde das Sucherbild, welches dann von einem schwarzen Bild mit dem oben genannten Schriftzug ersetzt wird. Und zwar so lange, bis man den Auslöser antippt. Epic fail.
Der manuelle Video-Modus, den man über das obere Wahlrad auswählen kann, tut zunächst einmal nicht das, was man von ihm erwartet – nämlich Zeiten / Blende und ISO manuell einstellen zu können. Hierzu muss man erst den Autofokus abschalten! Auch das hat mich einiges an Recherche gekostet, um das herauszufinden. Ist der Autofokus dann abgeschaltet, dann kann der Spaß beginnen: Fokus-Peaking ist an, der Liveview arbeitet wie er soll – hier wird dann auch die Blende «korrekt» im Display angezeigt und man kann sogar mit längeren Zeiten als dem Kehrwert der Bildwiederholrate arbeiten. (Fast) vorbildlich.
Für mich stellt sich trotzdem die Frage: warum ist das so intransparent gelöst? Wäre ein automatisches Abschalten des Autofokus in diesem Modus nicht viel transparenter gewesen? Oder zumindest ein Hinweis auf dem Display? Viele werden sich aber sicherlich auch fragen, warum der Hybrid-Autofokus denn im dedizierten Film-Modus noch nicht mal zum initialen Fokussieren zur Verfügung steht…
Es sei dazu gesagt, dass man auch in den anderen Modi P, A, S und M filmen kann. Hier funktioniert dann der Autofokus – allerdings gibt es hier dann wieder kein What-you-see-is-what-you-get – warum nur so furchtbar kompliziert Sony?? Auch in diesen Modi kann man für den Autofokus nur den mittleren Messbereich nutzen – bei Nikon kann man im Live-View den Fokusbereich des Kontrast-Autofokus beliebig auf dem Display positionieren, unabhängig von den Fokus-Sensoren.
Als Wermutstropfen erachte ich weiterhin die fehlende Live-Histogramm-Anzeige im Video-Modus. Im Foto-Modus ist es hingegen vorhanden.
Es bleibt also ein eigentlich sehr guter Video-Modus mit manuellem Fokus und allen dafür nötigen Hilfsmitteln aber eine zum Teil intransparente und unnötig komplizierte Umsetzung.
Der Autofokus ist im Video-Bereich jedenfalls kein schlagendes Argument für die Sony, auch wenn man das erstmal erwarten würde.
Positives und Negatives zusammengefasst
Positiv:
- Sehr guter 24 MP Sensor, sehr gute Bildqualität – besonders im RAW-Modus
- Sehr guter und akkurater Belichtungsmesser
- In den Body eingebauter Stabilisierer – das heißt Stabilisierung erfolgt bei allen Objektiven (bei Nikon / Canon ist der Stabilisator bei VR bzw. IS Objektive in den Objektiven eingebaut).
- Standard-Blitzschuh (im Gegensatz zu anderen Sonys)
- Bis 6 Bilder/Sekunde mit Autofokus (die «beworbenen» 10fps erhält man nur in einem Modus, bei dem nur ein innerer Bildausschnitt (Crop) abgebildet wird und mit JPGs!)
- 60fps 1080p Video
- Stereo Mikrofon, Kopfhörerausgang
- Sehr viele Tasten frei konfigurierbar
- Fokus Peaking, also farbliche Hervorhebung der Bereiche «in Fokus» im Display/Sucher beim manuellen Fokussieren
- Klappdisplay, allerdings z.T. etwas gewöhnungsbedürftig «Origami-artig» zu falten
- Elektronische Fokusweitenbegrenzung – sinnvoll im Makro-Bereich oder für Sportfotografen
- 2 SD Kartenslots, davon einer auch für Sonys proprietäre Memorysticks Pro Duo geeignet
- Sehr gute Videoqualität, unkomprimierte HDMI Ausgabe
- Besserer Autofokus im Video-Modus als die Kameras der Konkurrenz, aber leider mit Einschränkungen bzw. schlecht umgesetzt
- Eingebautes GPS Modul
- Programmierbarer «Silent-Controller» z.B. für Video-Funktionen verwendbar.
Neutral
- 100% OLED Sucher, mit 2.3 Megapixel – der eine wird ihn mögen, der andere nicht.
Negativ
- Autofokus hat nur bei lichtstarken Objektiven und viel Licht gute Leistung, bei wenig Licht ist er schwächer als die Konkurrenz
- nur 19 klassische Autofokus-Sensoren, viel zu mittig angeordnet zusätzlich 102 Sensoren über den Sensor, die allerdings nur beim Verfolgen von Objekten helfen sollen und für das initiale Fokussieren nicht nutzbar sind – und auch diese sind als Quadrat mittig angeordnet!
- Bedienung des Autofokus gewöhnungsbedürftig und intransparent
- Verfolgung von Objekten nur möglich, wenn man die Bildkontrolle im Sucher abschaltet und auch dann eher schwierig
- Schwarzphase während des Auslösens wie bei herkömmlicher DSLR
- 14bit RAW nur im «Single-Shot» modus, sonst 12bit.
- Kein echtes «What-you-see-is-what-you-get» im Liveview und durch den Sucher. Die Wirkung der Blende wird z.B. nur bei gedrückter Abblendtaste gezeigt, nicht im normalen Sucher-/Liveview-Bild.
- Längere Hochfahrzeit als bei DSLRs der Konkurrenz, dadurch dass die Kamera ständig per Bewegungs-/Augenerkennung das Display bzw. den Sucher an macht muss man sie zwischendurch oft aus und einschalten.
- Hoher Batterieverbauch, nach wenigen hundert Bildern muss geladen werden
- Verwirrend: Video kann man sowohl in den einzelnen Aufnahme-Modi (PASM) als auch in einem speziellen Video-Modus aufnehmen.
- Der dedizierte, manuelle Video-Modus ist nur sinnvoll nutzbar, wenn Autofokus ausgeschaltet wird. Einen Hinweis darauf gibt es nicht.
- Ein 25fps/30fps Full HD Modus fehlt. Es gibt nur 24 und 50/60fps Modi. Wenn man für den 60fps Modus auf NTSC umgeschaltet hat, bekommt man immer (auch im Fotomodus) die Meldung «Läuft in NTSC».
- Kein Live-Histogramm im Video-Modus (gerade hier wäre er wichtig!)
- Im Film-Modus lassen sich keine Fotos aufnehmen
- kein eingebauter Intervallauslöser
- Kein eingebauter Blitz
- Kein benutzerdefiniertes Menü, wäre bei der Fülle an Funktionen sinnvoll
- Keine Hilfe-Funktion im Menü – auch das wäre bei der Fülle an Funktionen, die zum Teil recht kryptisch benannt sind, eine sinnvolle Ergänzung.
Mein Fazit
Die Sony Alpha SLT-A99 bietet eine sehr gute Bildqualität und einige wirklich vielversprechende Ansätze. Man muss hervorheben und anerkennen, dass Sony mit einigen der hier gezeigten Funktionen und Technologien sehr mutig Neuland betritt, vor dem andere Hersteller offenbar eine Menge Respekt haben. Die SLT-Technologie ist ein interessanter Ansatz, der natürlich heute noch in den Anfängen steckt und nicht auf die jahrzehntelange Historie des Spiegelreflex-Systems zurückblicken kann. Der elektronische Sucher ist nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig, trotzdem er an sich hier gut umgesetzt wurde und zweifelsohne einige Vorteile mit sich bringt.
Gerade für den Video-Bereich bringt Sony gute Ansätze, der hybride Autofokus könnte hier eine große Verbesserung gegenüber dem reinen Kontrast-Autofokus sein, den z.B. die Nikons bei Video derzeit bieten. Features wie das Fokus-Peaking und das Klappdisplay sind zusätzlich mehr als willkommen.
Leider wirkt die Kamera auf mich ziemlich überladen, der Benutzer hat für die tägliche Arbeit zu viele Freiheitsgrade die er beherrschen muss. Eine Vielzahl von Funktionen kann konfiguriert werden, allein 5 Gehäusetasten können individuell belegt werden und irgendwie ertappe mich immer wieder in der Unsicherheit, ob ich denn Potential verschenke, weil ich bestimmte Einstellungen vielleicht nicht verstanden oder falsch vorgenommen habe. Ich halte mich ja nun schon für wirklich Technik-affin, aber wenn mich die Technik davon abhält mich auf meine Motive zu konzentrieren, dann ist es mir schlicht und ergreifend «too much». Andere mögen das anders sehen. Wer Spaß daran findet (und die Zeit dafür hat), sich tagelang mit den einzelnen Kamerafunktionen zu beschäftigen, sich zu merken in welchem Modus die Kamera sich warum wie verhält und die Kamera für sich persönlich fine-zu-tunen, der bekommt mit der A99 sicherlich ein schöne Kamera, an der er sich austoben kann.
Eine der essenziellsten Funktionen, nämlich der Autofokus, wurde durch die Verwendung eines winzigen Messfeld-Bereichs derart eingeschränkt, dass man stattdessen auch ein einziges Messfeld hätte nehmen können. Es macht kaum Sinn, durch diese Felder zu schalten, weil sie einfach zu dicht beieinander liegen. Die elektronische Unterstützung durch den Phasenautofokus ist im Videobereich sinnvoll, hilft aber beim Fotografieren nicht wirklich weiter – die Verfolgung des Motivs durch das Rechteck im Bild wirkt auf mich eher wie ein Marketing-Addon, als das es für die Praxis echten Mehrwert böte.
Trotz der zweifelsohne großartigen Bild- und Videoqualität, die die Sony liefert – das kann ich gar nicht oft betonen – und den wirklich guten Ansätzen ist der Funke auf mich leider nicht übergesprungen. Sicherlich ist auch ein Stück Gewohnheit dabei – aber auch das ist natürlich ein wichtiger Punkt – denn die wenigsten Käufer einer A99 werden «aus dem Nichts» kommen. Bei der für die Sony zu tätigenden – doch erheblichen – Investition und der anvisierten Zielgruppe steht zu vermuten, dass derjenige potenzielle Käufer, der nicht aus dem Sony-Lager kommt, schon Erfahrungen mit DSLRs anderer Hersteller haben wird – ein Umgewöhnungsprozess wird also bei dieser Zielgruppe fast immer stattfinden müssen und entsprechende Vergleiche werden dann natürlich zwangsläufig auch gezogen werden.
Bei meiner Nikon D800 z.B. habe ich nur wenige Grundeinstellungen vorgenommen und wenn ich sie in die Hand nehme, kann ich mich sofort darauf konzentrieren, Bilder zu machen. Eine Startverzögerung gibt es nicht, sie ist sofort schussbereit, der Akku hält (gefühlt) 5x so lange und die Kamera funktioniert einfach so, wie ich es erwarte. Die Bild- und Videoqualität ist einen Ticken besser, der Autofokus deutlich besser und die Bedienung ein Traum, weil alles irgendwie logisch und auch deutlich übersichtlicher und nicht so überladen erscheint – aber ja, ich kenne das System auch besser. Zudem kann ich mit optischen Sucher und Liveview die Vorteile beider «Welten» optimal für mich – je nach Einsatzzweck – nutzen.
Als ich die Sony das erste mal in die Hand genommen habe, hätte ich nicht gedacht, dass mein Review nach 2 Wochen dann doch so relativ kritisch ausfallen würde. Ich kann und will aber nicht das x‑te Review schreiben, das eine Kamera in den höchsten Tönen lobt. Ja, natürlich kann man mit ihr tolle Fotos und Videos machen! Aber wenn ich doch bei der praktischen Arbeit mit ihr gewisse Defizite feststelle, dann fühle ich mich auch verpflichtet, darauf aufmerksam zu machen. Ich habe mich auch über die Nikon D600 aufgeregt, weil ich es angebracht fand, auf die Probleme aufmerksam zu machen.
Ist die Sony SLT-A99 600€ mehr wert, als die Nikon D800? In meinen Augen nein. Ist das Sony Vario Sonnar 24–70mm f/2.8 von Carl Zeiss 500€ mehr wert, als das Nikon 24–70 f/2.8? Ich weiß es nicht. Bei dem Selbstbewußtsein, das die Preisgestaltung der Sony Top-Modelle wiederspiegelt, finde ich, müssen sie sich auch einem harten Vergleich stellen. Würde diese Kamera preislich deutlich unter der D800 angesiedelt sein, würde man sicherlich gewisse Dinge anders beurteilen.
Nichts desto trotz finde ich es toll, dass Sony seinen eigenen Weg beschreitet. Ich habe vor einigen Tagen eine Sony NEX‑7 in der Hand gehabt und war super angetan – nein eher begeistert – von der Logik und Stringenz ihres Bedienkonzepts. Hier hat Sony definitiv alles richtig gemacht! Aber es ist natürlich eine Kamera in einem ganz anderen Segment – und vermutlich unterhalten sich die Entwickler der verschiedenen Sparten nicht miteinander… Aber eines ist sicher: Sony verwendet heute Technologien, von denen sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden können und natürlich immer das Potential besteht, es ggf. sogar an der einen oder anderen Stelle besser machen können. Für Sony selbst ist es die erste Vollformat Kamera mit der SLT-Technologie und ich bin ziemlich sicher, dass Sony sich darauf nicht ausruhen wird sondern die Verbesserungspotenziale erkennen wird – ich bin ja schließlich nicht der erste und Einzige, der auch kritische Punkte in seinem Review nennt. :-)
Für Aufsteiger von der Alpha 900, die schon Sony Objektive haben, ist die A99 sicherlich eine tolle Weiterentwicklung. Für technikbegeisterte Neueinsteiger mit großem Geldbeutel, die nicht vorbelastet von den klassischen Bedienkonzepten sind, ist sie sicherlich auch eine Kamera, die so schnell nicht langweilig wird und großartige Ergebnisse produziert. Vor allem gemeinsam mit den Zeiss-Objektiven!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!
Die schönste Kamera aller Zeiten, in meinen Augen. Ich liebe das Design. Leider ist der Translucent Mirror nicht ratsam … das mkII Modell ist auch um weiten besser. Insgesamt würde ich eher zu Sony a7 III oder a7r III greifen.
aber tolles Review und Hammer Seite !
lg
Ich bin mit meiner Sony Kamera äußerst zufrieden.
Nikon Forever . Ich komme aus der Nikon Jünger Abteilung. Von F3 Bis F90 Analog . D7000 Bis D700 hatte ich auch so ziemlich alles in Benützung. Der Autofokus der D700 hat mir den letzten Nerv geraubt unzuverlässig . Verarbeitung überzeugt nicht. Alle Digitale Nikons und Ausrüstung abgegeben. Die F3 und F4 habe ich noch. Umstieg auf Sony System. Nach Sony Alpha 58–77Mark2 bin ich bei der Alpha 99 gelandet.
Optisch mit Sigma Art 24–105mm/4 ausgrüstet und Tamron 70–200mm/2,8. Mit dem Sigma Objektiv erreicht man eine Bildqalität vom Feinsten. Der Autofokus arbeitet sehr Präzise und Schnell. Gesamt Eindruck Top Teil. Würde mir auf keinen Fall eine Nikon Kaufen . Der Sensor ist sowieso von Sony.
LG. Tom
Lieber GW, begründete Kritik ist immer gut, mich würde diese Sony auch nicht reizen. Ich bin seit der EOS 350D mit dem zum ersten Mal auf der Sternchentaste konfigurierbarem AF (samt Speicher) und einem (1) zentralen lichtstarken Kreuzsensor endlich zufrieden. Mein AF Vorgehen ist, beim ersten Blick durchs Objektiv kurz die AF Taste zu drücken, damit ich scharf sehe. Dann wird der mittlere Kreuzsensor auf das Objekt der Begierde (resp. einem wesentlichen Teil, beim Porträt das nahe Auge zB) gehalten und wieder die AF Taste gedrückt, beim Bewegtmotiv gedrückt gehalten (AF nachgeführt) oder mehrfach gedrückt. Das liest sich komplexer als es ist, jedenfalls geht es mit dem Daumen rasend schnell. Alle anderen auto nachgeführten AF Methoden führen für mich zu viel Ausschuss, der Sportfotograf mag es mir nachsehen :-) Allein die Bedienungsanleitung der EOS 5DIII, den nachgeführten AF betreffend, ist eine dicke Anleitung für sich. Glücklicherweise benötige ich das für meine Slowfotografie nicht. Und historisch komme ich von der Diafotografie: One Shot und basta, damals auch aus Kostengründen. Elektronische Sucher sind mir als live view wie bei der EOS M am liebsten, wenn sie mit meiner AF-Methodik funktionieren, an ihr kann ich sogar das AF Feld mit dem Finger verschieben, was ohne Stativ selten nötig aber dennoch sehr gut ist.
Jedenfalls liest sich Dein persönlicher Review immer besser als die abgepinnte Pressemitteilung – bitte weiter so – beste Grüße vom Bodensee pp
Sehr geehrter Herr Günter Wegner!
WOW! Ich bin von Ihrem Test/Review der Sony A99 einfach begeistert.Ihre Objektivität,Fachkenntnis,Ehrlichkeit,
Einschätzung und Schreibstil hat mich einfach total begeistert.
Genauso fühle ich, geht es auch mir mit «meiner» Sony!
Als Kamera-afiner user wird man auch leider mehr subjektiv als objektiv. Leider fehlt mir das Konw-how zur Beurteilung bzw. auch die Mittel zum Vergleich.
Trotzdem ist es ähnlich wie bei einer Ideologie. Bauchgefühl überstimmt Vernunft! Sony ist für mich sexy.
Freue mich auf Ihre Berichte und Infos. Ihr grosser FAN!
Ich habe die Sony A99 seit etwa einem Jahr mit dem 24–70 Zeiss, bin sehr zufrieden mit der Kamera, komme von der D800, natürlich erreicht sie nicht die hohe Auflösung der Nikon, aber gerade das Zeiss ist sowas von schnell, da kommt kein anderes Objektiv mit. Unverständlich sind Software Kleinigkeiten wie NTSC läuft… kostet immer ein paar Sekunden :(, echt ein Witz von Sony, dass kann man doch ganz leicht deaktivieren. Mit dem Sucher kann ich mir Probeaufnahmen sparen, mir wird direkt das fertige Foto angezeigt und unterscheidet sich dann auch kaum von dem was man am PC in der Nachbearbeitung sieht. Würde mir wünsche das Nikon eine Kamera in der Richtung entwickeln würde, weil doch einige tolle Ansätze dabei sind… Aber ganz bin ich nicht von Nikon weg, habe immer noch eine D5100 und meine schöne XE‑1 von Fuji. ;) Auf jeden Fall ein guter Test, machst eh einen guten Job! Grobes Lob und viel Erfolg in der Zukunft!!
Hallo Herr Wegner,
Ihre Rezensionen unterscheiden sich wohltuend von denen
der meisten Fachzeitschriften. Ich fotografiere seit über 50 Jahren mit div. Kameras, überwiegend Nikon, und erlaube mir daher festzustellen, dass Ihre Analysen sehr praxisbezogen, sehr differenziert und ausgewogen sind.Ihre Argumente sind sachlich, gut nachvollziehbar und dort subjektiv, wo sie nur subjektiv sein können. Alles in allem sehr gelungen und sehr kompetent. Besten Dank!!!
Sehr geehrter Herr Wegner,
Ich möchte Ihnen ein Kompliment für Ihre tollen Reviews machen. Ich bin ein fotografisches Leichtgewicht, finde Ihre Artikel aber trotzdem leicht verständlich und sehr kompetent.
Weiter so!
Mit freundlichen Grüßen aus dem Westmünsterland
Ernst Mrosek
Vielen Dank für die neutrale Bewertung! trotz angekündigter Subjektivität.
Selbst laange mit Kleinstbild-Sensoren um gute Aufnahmen bei schlechtem Leicht gekämpft habe ich den Schritt zur Sony A65 gewagt und bin teilweise enttäuscht. Zwar liefert der APS‑C Sensor gute Ergebnisse, aber die Menüführung ist sehr gewöhnungsbedürftig (kein Handbuch)und die Video-Fkt. liefert Zeilen-crash bei Kamerabewegungen.
Von daher hoffe ich auf Besserung bei der A99, habe aber die Nikon 810 im Auge da Nikon einen guten Ruf hat und sich ohne viel Menü alles einstellen lässt.
Nun ist die Nikon 800 diesem Test nach ca. 10% besser als die A99, kostet aber mind. 20% mehr. Leider kann niemand eine Kamera für eine Woche nach Hause nehmen um zu testen ob man damit zurecht kommt; man muß sich durchkaufen. Es scheint so, als ob die Nikon 810 die bessere Wahl währe trotz 1000€ mehr und neuer Objektive…what shell we do?
Trotzdem vielen Dank!
Als Hochzeitsfotograf setze ich mittlerweile nur noch auf das Sony System und die A99.
Danke für diesen tollen Beitrag.
Guten Tag,
als erstes vielen lieben Dank für den tollen und informativen Artikel. Ich stand vor dem Artikel noch vor der Entscheidung, ob ich einen Systemwechsel von Nikon auf Sony vollziehe. Nach diesem Artikel wurde aber auch meine andere Entscheidung lieber die D800 zu kaufen sehr verstärkt. Ich habe viel gutes über den elektronischen Sucher gehört und vor allem über die sehr gute Qualität der Kamera, was für mich aber ein K.o. punkt ist und bleibt sind diese 19 AF-Felder. Dieser Autofokus hätte mich wahrscheinlich zu tiefst geärgert und enttäuscht.
Ich habe bisher nicht sehr viel zu diesem AF lesen können, da viele andere Berichte alles nur loben und kaum Kritik ausüben. Danke Danke! Die D800 wirds werden !:))
Der Berufsfotograf ist ein Gewohnheitstier.
Mich als Amateur beeintraechtigen mich die zentralen AF-Punkte bei Portraitaufnahmen ueberhaupt nicht. Ich lasse den AF-Bereich auf breit, waehle nie einen AF-Punkt manuell an und habe stets scharfe Fotos, auch wenn mein Motiv am goldenen Schnitt liegt. Dank Gesichtserkennung liegt der Fokus aber exakt auf den Augaepfeln und nicht am Kragen so wie bei der 5D3.
Ein Zeiss 24–70 ist mir zu schwer. Stattdessen kommen im Alltag Tamron 28–75 2.8, Minolta 24–85, Sony 50 1.4 oder Minolta 100 2.0 zum Einsatz. Da hat man auch Musse, DMF zu verwenden, den sofortigen Check des Fokus im Sucher nach der automatischen Scharfstellung mit manueller Eingriffsmoeglichkeit, unterstuetzt durch Fokuspeaking. Das kann keine DSLR.
Bei den Teles kommt dann schon etwas schwereres zum Einsatz, mit dem 70–300G SSM oder dem 70–200G SSM sind bei den Rallyes 80% der Fotos scharf, was will man mehr? Vielleicht den noch besseren AF‑C einer Nikon samt ISO 8000 Faehigkeiten einer D800/D4s fuer Hallensport. Mir ist ein funktionierender Phasen-AF bei Ueberkopffotos oder Bildern von Kindern aus der Froschperspektive mit dem Klappdisplay wichtiger.
Ich moechte gar nicht wissen, wieviele Bilder Pressefotografen jeden Tag loeschen, weil ihre 24–70er nicht stabilisiert sind und Ueberkopffotos aus der Reportermeute mit dem LV ihrer DSLRs auf Zufallstreffern beruhen muessen. Oder weil sie bei Dunkelheit im Sucher nichts mehr sehen, wo der EVF zwar rauscht, aber die Nacht zum Tag macht. Letzten Endes bleiben sie doch bei Canon und Nikon, schon wegen des Services. Und wegen der Gewohnheit. Umso erfrischender, dass man dem Herrn Wegner sicher keine Voreingenommenheit vorwerfen kann.
Nur solche kritischen Berichte helfen Sony weiter. So mancher Rennfahrer hat auch erst lernen muessen, dass er mit Allradantireb, ABS, Traktionskontrolle und Servolenkung schnellere Rundenzeiten fahren kann. Dass die ersten Gehversuche dieser Entwicklungen dies noch nicht bewerkstelligten, hat ihren Erfolg nur verzoegert, nicht verhindert.
super beitrag, vielen dank. was mich noch wunder nimmt ist:
hast du ein software ubdate gemacht? bei meiner a77 hat das geholfen.
ich nutzte sony seit gut 10 jahren. angefangen hat es mit der cyber shot h9. das war der versuch mir ein neues hobby zu suchen.
danach die a350, a700, und jetzt die a77. hab die a77 seit 2011, mit dem hochformatgriff. bin hin und weg.
da ich viel auf wandertouren ab 4 stunden gehe, ist es pflicht 4 akkus dabei zu haben. so stoert mich der hohe strom verbrauch nicht so. das einzige was mich immer etwas nervte war, dass der video start knopf an einer scheiss stelle angebracht ist. bin unzaehlige male ausversehen drauf gekommen. durch das fing dann die aufnahme an. zum glueck hat sony (nach einiger zeit) ein software ubdate rausgebracht. das problem wurde damit behoben. auch das langsame starten wurde behoben.
ich beschaeftige mich schon einige zeit mit dem vf. bei mir stellt sich die frage nicht, ob ich das lager wechsle. da ich ein sigma 18–250 mm f3,5–6,3 hsm (funkt. nur eigeschraenkt auf der a99),
das sigma 105 mm f2,8 macro hsm nutzte. seit weihnacht 2013 habe ich das sony 70–400 mm F4–5,6 g ssm 2 gekauft.
ich konnte auch mal die neue sony a7r fuer ein paar stunden testen. der e‑sucher war noch besser, als der in der a99, wurde mir gesagt.
was ich erfahren hab ist, das an der photokina 2014 die a99 mit neuem e‑sucher (der der a7r), und mit einigen verbesserungen auf den markt kommt. ich halte nichts von geruechten. aber es sagt mir das ich sicher bis september 2014 noch meine a77 nutzte.
wen die geruechte stimmen, kann es mir nur recht sein. wen nicht werde ich mir trotz dem eine a99 mit zeiss 24–70 anschafen. so viel geduld kann ich aufbringen. der preis ist neben sache. wen das produkt mir zusagt, dann kaufe ich es mir. fuer etwas gehe ich ja arbeiten.
… sehr schöner Beitrag. Mein Wunsch war immer eine Vollformatkamara, den ich mir letzte Woche erfüllt habe. Die A99 übertrifft die A77 in allen Belangen. Nur, die Objektive reißen tiefe Löscher in die Geldbörse.
Zu dem A99-Body kam noch die Anschaffung von einem Zoom-Objektiv Sigma 27–70mm. Das Objektiv ist für meinen Belange sehr gut.
Fast aus versehen bin ich über mein altes Sigma 50mm Makro gestolpert. Ein absoluter Traum mal wieder mit einem Festbrennweite-Objektiv zu fotografieren. Aufnahmen bei regnerischem Frühjahreswetter im Hamburgern Hafen sind einfach umwerfend. So habe ich mir das vorgestellt.
Die A99 überzeugt mich. Habe aber auch schon ein lange Sony-Tradition A700/A77 und nun A99.
Mal schauen was die Zukunft bringt.
Hi! Ich hab nun schon länger und primär zum Filmen die 5d mkII und gerade für kleinere projekte welche bei mir in der überzahl sind fände ich die features der a99 wahnsinnig hilfreich. Leider hab ich nirgens die möglichkeit die a99 zu testen. Ratschläge für meine Situation ? …ist die Bildqualität der a 99 schlechter als die der 5d mkII ?
lg Tom
… ich sollte noch dazu erwähnen, ich habe zuvor die A77 besessen und hab die Features geliebt, später hab ich mich aber wegen der Bildqualität für die 5d mkII entschieden … nur vermisse ich seit dem die Features :)
Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Test mit den extrem aussagekräftigen Bildern. Mich hat vor allem das mit den Sesseln bei ISO 5.000 begeistert.
Derzeit plane ich den Umstieg auf das Vollformat. Die a99 kostet mittlerweile noch 2.000 Euro, leider ohne Kit. Und nochmal 2.000 für ein Standard-Zoom… Das geht bei mir leider nicht.
Ich schwanke dennoch…
Meine alte Canon 400D ist leider defekt, ersatzweise arbeite ich momentan mit einer Powershot SX50.
Da ich nur 2 Objektive besitze, Canon Kit und Tamron 70–300, ist für mich nicht wirklich entscheidend, welche Marke ich als nächstes nehme, auch, wenn ich sicherlich mit der Bedienung einer Canon am schnellsten zurecht komme.
Ich hatte mir daher die EOS 6D mit dem 24–135 ausgesucht… Die war schon fast fest gebucht, bis ich auf die a99 gestoßen bin. Dieser SLT/-Systemphotogrpahie gehört meiner Meinung nach die Zukunft, irgenwann.
Aber da zwar Objektive da sind, aber die Abnahmemenge bei Sony geringer und damit die Preise höher sind… ist sie leider unerschwinglich.
Jetzt stellte sich mir nur noch die Frage: 6D oder doch ins Nikon-Lager wechseln…? Hier aber schreiben fast alle im Netz von der überlegenen Stärke der 6D im Low-Light-Bereich, den ich hauptsächlich nutze (+ Portrait, Architektur, Landschaft). Ich glaube, ich habe fast noch nie einen Blitz benutzt…
Na ja, mal sehen…
Hallo Gunther,
als Besitzer einer SLT A77 habe ich mit besonderem Interesse Deinen aufschlußreichen Bericht zur A99 gelesen.
Ich hatte vorher eine Nikon D90 und habe sie nicht verkauft weil ich sehr skeptisch war ob ich die A77 behalten würde.
Jetzt nach knapp 10 Monaten Erfahrung mit der A77 kann ich sagen das die Vorteile der SLT überwiegen,z.b.fotografiere ich meistens im M‑Modus weil ich ja sofort sehe ob das Foto zu hell oder zu dunkel wird,ob der Weißabgleich stimmt und kann direkt reagieren.
Mir war am Anfang der Autofocus gegenüber der Nikon im Nachteil was die Genauigkeit betrifft und der extrem hohe Stromverbrauch stört mich immer noch.
Auch hatte ich nach längerem Macrofoto-Einsätzen Sehstörungen durch den E‑Sucher.
Die vielfältige Möglichkeit des Klapp-Monitors bei der A77 ist gerade bei Macrofotos (wo der Autofocus keine Rolle spielt) ein sehr großer Vorteil wenn in Boden-Nähe fotografiert wird.
Aber wenn ich ins Vollformat wechseln würde – nach Deinem Bericht würde ich eher eine D700 oder 800 Kaufen denn Dein
Testbericht sagt eigentlich alles!
Vielen Dank dafür!
Gruß
Friedhelm
Hi,
.…danke für das Feedback…wohne in München…geht das was?
Gruß
Sonny
Stuttgart … aber lass uns das nicht in den Kommentaren weiter diskutieren. Schick mir einfach mal eine PN im sonyuserforum.de oder mi-fo.de, Nick ist beidesmal «haeberle».
Grüße!
Hallo Anton (hoffentlich liest Du das :-o)
ich selbst bin erst vor einigen Monaten auf Sony umgestiegen und habe mir die a77 samt einiger guter Objektive zugelegt.
Wenn ich Gunthers Test lese…und ich bin alles andere als ein Profi …dann bin ich nicht mehr so sicher ob das die richtige Entscheidung war, auch wenn ich noch nicht an den Punkt gekommen bin an dem ich unzufrieden mit meiner Kamera war. Bislang bin ich sehr zufrieden mit den Ergebnissen, einizig das Rauschen macht mir ab und an Kopfzerbrechen.…
Ich würde mich sehr freuen wenn ich mich mal mit einigen Sony Freunden treffen könnte, um das Potenzial der Kamera auszuloten.
Bis dann
Sonny
PS: Gunther, vielen Dank für den Test…ich habe bislang wirklich keinen einzigen so objektiven und umfangreichen Test über die neuen alphas gelesen. Und die Grenzen seines Lieblings nun etwas besser zu kennen kann ja nicht schaden ;-)
Hi,
klar les ich das, hab die Kommentare abonniert :-)
Wenn Du mit den Ergebnissen und dem Handling zufrieden bist, dann lass das einfach ruhen, und konzentriere Dich aufs Fotografieren. Aber das wird Dir hoffentlich jeder Fotograf sagen (ob Amateur wie ich, oder Profi).
Meine Meinung: 80%-90% der Leistung moderner Kameras überschneiden sich heutzutage derart, dass die Frage wohl nicht «besser oder schlechter», sondern nur «anders oder anders» heißt. Wenn die restlichen 10%-20% von Pixelpeepern verglichen werden, ignoriere ich das einfach. Interessant sind 10–20% bessere Licht-/Schärfe-/Sonstwas-Leistung für mich nur, wenn es mir ermöglicht, in einer Situation noch ein akzeptables Bild rauszuholen, wo ich mit einer anderen Kamera kapitulieren muss.
Ein paar Dinge dazu:
1. Thema «Akzeptables Bild»: Rauschen einer Kamera ist nur dann relevant, wenn es Dich *am Ende* stört. Also im Print, in der bildschirmfüllenden Darstellung, beim Croppen – und nicht bei 1:1‑Ansicht. Vergiss es.
2. Die Nähe aller Kameras zueinander führt dazu, dass es fast keine echten Alleinstellungsmerkmale gibt, sondern nur «ein bisschen besser/schlechter». Daran knabbern ja Sony und Pentax als Herausforderer der großen 2. Die halten mit «ein bisschen besser» oder «auch nicht schlechter» ihren Kundenstamm, aber mit «ein bisschen besser» (oder nur «anders») gewinnt Sony keine neuen Kunden.
3. Kommt wieder alles drauf zurück, was schon gesagt wurde: Vorhandene / verfügbare Objektive, Bedienung, Handhabung, Form, Sympathie, Image, Meinung, Freunde sind viel eher kaufentscheidend, weil man mit keiner aktuellen DSLR/T was richtig falsch machen kann.
4. Modifikation von 2.: Sony HAT mit SLT nicht nur ein Killer-Alleinstellungsmerkmal (Sucherlupe, Nachtsicht, kein Spiegelschlag …), ist aber zu doof, es adäquat zu vermarkten. Sonst würde auf Seite 1 der Anleitung stehen, was man mit SLT alles machen kann. Das ist halt Sony :-(
Treffen und Potenzial (technisch; fotografisch bin ich blutiger Laie) heben: Gerne. Wo wohnst Du denn?
Grüße!
Spät, aber hoffentlich nicht zu spät auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Test – und ein paar Kommentare. Dank meiner späten Entdeckung dieses Artikels konnte ich mir nicht nur Gedanken machen über den Test selbst, sondern auch über die Kommentare. Lange nicht mehr so etwas Erleuchtendes zur Systemdiskussion gelesen!
Zuerst einmal fragt man sich manchmal (oft), wie weit die Sony-Ingenieure und Marketing-Menschen eigentlich von der professionellen Praxis entfernt sind. Nicht nur, dass immer wieder gute Ansätze (SLT) durch schlechte Details (kleine AF-Fläche) negiert werden. Ich frage mich: Was möchten die überhaupt erreichen, wenn Sie Dir eine Sony in die Hand drücken? Systemwechsel vor Publikum? Dream on, Sony! Punkten könnten sie bei Dir ja ohnehin nur, wenn sie eine Nikon-SLT liefern würden ;-)
Das soll keine Kritik sein, denn gerade Dein subjektiver Test hat mir mal wieder klar gezeigt: Wer einem System treu bleibt, tut das IMHO wegen a) seiner Objektive und b) wegen des (gewohnten, nicht unbedingt besseren oder schlechteren) Bedienkonzepts. Systemwechsel erfolgen in meinen Augen aus Frust, wie hier auch zwei Kommentare belegen. Sony vernachlässigt die Entwicklung von Objektiven und die konsequente Modellpflege, und fördert den Frust in der eigenen Gemeinde.
Spannender fände ich übrigens, wenn Du Dich mal mit einem Sony-Fanboy (-girl) zum Praxis-Shootout treffen würdest, statt zu testen, ob Dich eine fremde Kamera auf Anhieb überzeugen kann. Denn die SLT-Technik bringt prinzipielle Alleinstellungsmerkmale, die in der Praxis essenziell sein können. Die stehen aber nicht im Handbuch – wahrscheinlich kennt Sony die selbst nicht einmal, s.o. Ein Shootout würde die wahrscheinlich eher zu Tage fördern. Und es kommt eben auf den Anwendungsfall.
Ein Beispiel: Hochzeitsfotografie! Konzerte! Theater! Oder Portraits bei Restlicht! Der elektronische Sucher verstärkt das Restlicht, bietet eine 10x-Vergrößerung für die manuelle Fokussierung bei Offenblende, und da kein Spiegel klackt und die Blende ohnehin offen ist, macht beim Auslösen der zweite Vorhand nur kurz «wusch» (der erste ist elektronisch). Mit meiner SLR bekomme ich unter solchen Bedingungen maximal ein Zehntel so viele gelungene Bilder wie mit einer SLT, und bin wegen des Auslösegeräuschs nahe am Hausverbot :-). Im Vergleich dazu kratzt mich ein bisschen mehr oder weniger Sensorrauschen überhaupt nicht – Hauptsache, ich bekomme überhaupt scharfe Bilder.
Steht aber nicht im Handbuch, und erschließt sich auch erst nach einiger Zeit.
Eines Vorweg, ich fotografiere seit Jahren mit Sony und/ bzw. heute noch mit Minolta Kameras. Ich denke, wie Du richtig erkannt hast ist man an das Handling und technische Aspekte der eigenen Marke, in Deinem Fall Nikon gewöhnt. Im Punkt Autofokusfelder zu dicht und zu wenige gebe ich Dir recht aber, wie gesagt, wenn man aus der Minolta Ecke kommt und bis heute über Jahre mit Sony arbeitet ist es kein Problem. Ich habe die 99 als Nachfolger der A850 gekauft und muss sagen, dass ich mit dem elektronischen Sucher 1A zurecht komme, fotografiere allerdings selten unter schlechten Lichtverhältnissen. Ich denke, diese Art Sucher werdet Ihr bei Nikon auch bald finden. ;-)
Im längeren Gebrauch, muss ich sagen, der Akku ist kein grosses Problem – ja der Verbrauch ist höher aber ok. Wer nicht leer ausgehen will, nimmt den Handgriff, der enthält dann insgesamt 3 Akkus. Eine Kamera wie diese oder jede andere dieser LIGA müssen mit sehr gutem Glas bestückt werden, das ist doch klar. Ich nutze Minolta 200 f2.8, 85 f1.4 und 50 f1.4 und hoffentlich bald, dass von Dir auch schon getestete Sigma 35 f 1.4. Mit dieser Ausstattung einen Händchen fürs Bild und der Übung mit der Kamera ist die Sony A99 und deren Nutzer definitiv in der Lage Klasse Ergebnisse abzuliefern.
Hallo Gunther,
auch ich danke Dir vielmals für diesen kritischen Bericht. Auch ich fotografiere seit 2005 mit Nikon (davor analog mit Contax und seit 2002 Bridge digital mit Fuji). Und auch ich vergleiche gerne subjektiv meine Kameras mit der Konkurrenz. Hatte schon Canon (D50, D650(, bei der ich einiges auszusetzen hätte) und auch Pentax K5 II, die mir persönlich besser als die Canons gefiel und für mich intuitiver zu bedienen war. Auch Nikon ist nicht immer intuitiv (was nicht heißt, dass es sich danach als schlecht erweist) siehe Farbraum an der D50 oder AF an der D7000.
Was ich allerdings bedenken würde, gerade bei einem professionellen Einsatz einer Sony ist das OLED-Display. Wie man in allen einschlägigen Quellen lesen kann, altern diese gerade bei fortdauernder Nutzung recht schnell und vor allem ungleichmäßig je nach Farbe. Ich hätte Befürchtungen, dass es beim Einsatz nach 1,5 Jahren dann einen Farbstich bekommt und die Beurteilung dann gänzlich unmöglich sein wird. Das Altern ist mir bei eine Smartphone vielleicht nebensächlich – bei einem derart teuner professionellen Gerät jedoch ein wichtiges Kriterium.
Hey super vielen Dank für diesen hervorragenden Bericht!!! Deine Bemerkungen zum Autofokus haben mir wirklich weiter geholfen.
LG Tobias
dieser review ist ohne frage sehr gut. einen aspekt
vermisse ich schmerzlich: Timelapse.
ich suche eine fotokamera die idealerweise 4k reihenaufnahmen mit 8,4,2B/s und dann 1/s, 1/2s, 1/4s
usw. aufnehmen kann. die fotoqualtät einer panasonic gh3
oder einer sony nex 6 wäre schon ok. die canon 1dx ist für mich noch zu teuer.
kannst du etwas darauf eingehen, du bist doch eine Instanz
auf dem gebiet timelapse.
Die A99 hat keinen eingebauten Intervallauslöser, aber Du kannst einen aus den Zubehör verwenden, dann kannst Du damit natürlich Zeitraffer aufnehmen.
«Der dedizierte, manuelle Video-Modus ist nur sinnvoll nutzbar, wenn Autofokus ausgeschaltet wird. Einen Hinweis darauf gibt es nicht.»
Also ich kann das schon nachvollziehen. In Anlehnung an professionelle Videofilmer, die eigentlich nur im manuellen Modus filmen, wird auch nur der manuelle Focus genutzt. Also warum sollte ich dann im M‑Modus einen Autofocus brauchen? Der steht ja dann wieder in allen anderen automatischen Modis zur Verfügung.
Du erwähntest auch, dass man im LiveView die Blende nicht umstellen könne, bzw. es keine Auswirkung hätte. Das wäre schon ein gewaltiger Rückschritt, denn bei meiner Alpha 57 kann man im M‑Modus im LiveView alle Einstellungen vornehmen. Beim Verändern der Blende hört und sieht man die Veränderung, also es wird nicht nur simuliert, sondern die Blende geht mechanisch auf und zu.
Bei Sony nervt, dass sie bei neuen Modellen (also Folgemodellen) zwar was neues hinzufügen, aber was altes bewährtes wieder weglassen! Das Folgemodell hat zB. eine höhere Auflösung von 20px aber wieder nur 25p statt 50p im Videomodus.
Obbi: Ich nutze gerne auch bei Video den Autofokus, um eine Szene einmalig zu fokussieren. Das heißt ja nicht, dass er während der Aufnahme laufen soll (bitte nicht).
…und das mit der Blende im LiveView, hat sich das geklärt?
Mfg
Ich kann nur sagen, was ich beobachtet habe. Kein «klicken» beim verstellen der Blende und keine Änderung an der Schärfentiefe.
Hallo Gunther, danke für Deine ausführliche Review. Fotografen zu finden die unvoreingenommen über eine Sony Kamera schreiben sind sehr selten. Ich selbst habe zuletzt mit einer Sony A77 fotografiert und wollte nun auf Vollformat umsteigen. Dabei bin ich immer noch unentschlossen bezüglich des Kameramodells: Canon 5dIII, Nikon D800 und Sony A99. Daher hat mir Dein Bericht wieder weitergeholfen. Mir geht es ganz anders als Dir, ich habe mich über die Jahre sehr an das Sony Bedienkonzept gewöhnt und die Handhabung spielt ja eine große Rolle bei der Entscheidung. Aber einige Punkte, die Du im Bericht erwähnt hast, haben mich bisher davon abgehalten eine A99 zu erwerben. Das ist zum einen der unfassbar hohe Preis für das Zeiss 24–70 Objektiv. Selbst wenn man es gebraucht kaufen möchte, muss man noch bis zu 1500 Euro bezahlen, da diese Objektive Mangelware sind. Bei Canon oder Nikon hingegen gibt es zahlreiche Angebote von guten gebrauchten Objektiven. Zum anderen der Autofokus. Nicht die Qualität, da gibt es keinen Unterschied zur A77, aber wie Du schon erwähnt hast, die mittige Anordnung ist bei der Bildkomposition schlichtweg unhandlich. Ich war es bisher gewohnt immer zwischen den einzelnen Fokusfeldern zu wechseln und nicht die Kamera zu schwenken, aber das ist mit der A99 nicht möglich, wenn die Bilder einigermaßen nach der Drittelregel gestaltet werden sollen.
Es ist zu schade, dass Sony hier einfach das Autofokussystem der A77 auf die A99 übertragen hat. Sonst hätte die Kamera sicherlich noch mehr Personen begeistert.
Viele Grüße
Viola
Hallo Viola,
ich sehe, Du stehst vor den gleichen Problemen, vor denen ich vor rund 3 Monaten stand. Ich habe mich dann für die D800 entschieden. Nicht unbedingt, weil es die bessere Kamera ist, sondern weil ich nicht (mehr) bereit bin, Unsummen (i. d. R. +30%) für Objektive auszugeben, die nicht besser sind, als die der Konkurrenz. Für 1.500 € bekommst Du das Nikkor 2.8/24–70 neu. Wenn Du etwas suchst, wirst Du es bestimmt auch noch etwas günstiger bekommen.
Ein Systemwechsel schmerzt, aber was solls, ich bin mit meiner D800 rundrum zufrieden und habe es nicht bereut.
Gut Licht
Ivanhoe
Hallo,
toller Bericht, den ich zum großen Teil bestätigen kann. Als ehemaliger Minolta Nutzer, war mir der Einstieg von Sony nicht geheuer. Sicher, die bringen mittlerweile gute Kameras auf den Markt, aber was mir immer gefehlt hat, sind die entsprechenden Linsen, die entweder gar nicht oder nur mit einem extrem hohen Preis zu haben waren. So auch das engesprochene Objektiv. Ein 27–70 für 2K€ halte ich einfach für nicht gerechtfertigt (ein 2.8/300 für über 7.000 € ist eine Frechheit). da es der Wettbewerb für 30% weniger anbieten kann und diese Linsen nicht schlechter sind (zumindest sind die Sony-Linsen nicht so viel besser, wie der Preis es suggeriert), als die von Zeiss.
Daher habe ich mich letztes Jahr auch von meiner Alpha 700 nebst jeglichem Zubehör getrennt und bin zu Nikon gewechselt und habe diesen Schritte, auch wenn er finanziell ein echter Einschnitt war und somit richtig weh tat, bisher nicht bereut. Auch einige meiner Fotofreunde sind nun von Sony auf Nikon bzw. Canon gewechselt, weil sie endlich wieder gute Objektive zu einem vernünftigen Preis haben wollen.
Fazit: Sony bring teilweise mit Scheininnovationen quartalsweise neue Kameras auf den Markt, um den Kunden gewogen zu halten, aber die wirkich wichtigen Sachen wie Objektive sind die Stiefkinder der Entwicklung, wo teilweise noch alte Minolta-Rechnungen als Sony mit 30% Aufschlag verkauft werden. It’s not a magic, it’s a Sony
Werter Gunther, ich möchte mich (nahezu) allen Kommentatoren anschließen: dein Bericht (auch als Nikonianer): brilliant! Ich habe mittlerweile die 2. Sony, nach A100 die A57. Für mich, im Semipro-Bereich (Zeitungen, PR-Bereich, Produkte, eher klein, nicht Makro); privat im Landschafts- und Kreativbereich, ist APS‑C ausreichend!
– Zum Thema Objektive sollte allerdings erwähnt werden, dass bereits ein (gut geöltes) Min 24–85 (3,5–4,5) gepaart mit der A99 noch sehr gute bis überraschend sehr gute Ergebnisse zeigt. Von allen «Primes» sowieso abgesehen – und das zu diesen Preisen! So sieht man: Min 80–200; 2,8 (schw. Riese) um rd. 800,-, Min 85; 1,4; sogar CZ 85; 1,4 für unter 1.000,- EUR aus zweiter Hand… Wobei ein «Fremd«hersteller wie Tamron (o. A.) sicher keine schlechten «24/70er»-Zooms baut! Jedenfalls auch von mir an Sony: Kompliment zum Mut, weniger wäre oft mehr (z. B., die A900 einfach konsequent weiterentwickeln…)
Gut Licht aus Österreich, Günther F., Graz
Hallo Gunther,
Dein Bericht hat mich derartig gefesselt, dass ich nicht um einen Kommentar herum komme. Selten habe ich einen für mich ertragreicheren Beitrag über eine Kamera gelesen! Er lässt nicht nur Deine offensichtlich hohe fachliche Kompetenz erkennen, sondern besticht zudem noch durch eine sehr gute sprachliche Führung. Dies muss auch einmal gesagt sein!
Deine Bereitschaft, sich auch einmal aus der gewohnten Arbeitsumgebung heraus zu wagen und sich einer anderen und sicherlich innovativen Technik wie SLT zuzuwenden, hat mir imponiert.
Dein Beitrag hat mir deswegen geholfen, weil er mich von meinem Traum von einer Kamera, die sowohl Video und Fotografie gleichermaßen perfekt beherrscht und zudem leicht handhabbar ist, jäh hat erwachen lassen. Ich dachte mich anlässlich der vergangenen Photokina konkret für ein bestimmtes Modell entscheiden zu können – Pustekuchen. Ich bin kein Profi sondern jemand, der gerne Fotos und Videoclips per Schnittsoftware zu Videos mit Ton verarbeitet. Bis vor einem Jahr bin ich mit einer Videokamera und einer digitalen Fotokamera herumgelaufen. Oft war es so, dass das Motiv schon wieder weg war, bevor ich mich entschieden hatte, welche von beiden ich nehmen soll. Jetzt habe ich als Übergangslösung eine kleine spiegellose Kamera, die zwar beides kann, aber beides nicht gut genug.
Jetzt geht die sehr interessante Suche nach der «eierlegenden Wollmilchsau» weiter. Ich freue mich auf weitere Beiträge von Dir.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang, vielen Dank für dieses supernette Feedback, hat mich sehr gefreut!
Herzliche Grüße,
Gunther
Hallo Gunther,
danke für den Bericht.… ich finde ihn ehrlich und gut beschrieben.
Und ich teile deine Meinung, rein Bildualitätsmässig gibt es bei fast allen Cam’s fast nix zu meckern. Es geht tatsächlich mehr und mehr um die
» Benutzbarkeit» der Cam, Menuführung.… und das hast du sehr gut beschrieben, macht sie Spass und unterstützt sie meinen Workflow.
Bilder entstehen zuerst im Kopf und müssen dann einfach umgesetzt werden können.…. Gruss Olaf.…und mach weiter so
Hallo Gunther,
danke für dein ehrliches und unabhängiges Review.
So etwas ist heute leider in Zeiten der Anzeigenschaltung keine Selbstverständlichkeit mehr.
Ich habe eine ähnliche Erfahrung mit der Alpha 99 gemacht, too much und vieles unklar.
Trotzdem wünsche ich Sony das sie für ihre Innovationsfreunde belohnt werden und schön bei den etablierten DSLR-Herstellern wildern.
Etwas mehr Konkurrenzdruck würde Nikon und Co. nicht schaden, sodaß sie ihre Modellpolitik überdenken müssten.
Eine DX 7xxx mit Klappdisplay und eine FX 8xx ebenfalls mit Klappdisplay sind meiner Meinung nach überfällig.
Bezüglich des NEX-Systems kann ich dir nur zustimmen, ein klasse Konzept, wobei ich die NEX‑6 mit 16 Mio. Pixel bevorzuge.
Viele Grüße
Alex
Hallo Gunther
Zunächst einmal gratuliere ich dir zu deinem Beitrag.
Wie kann eine Rezension objektiv sein, wenn trotz aller technischen Fachkenntnisse doch immer wieder das Ego durchdringt und seinen Einfluss auf die Beurteilung nimmt.
Praxisnahe und auf Erfahrung ruhende Beurteilungen sind auch „nur“ subjektiv angehaucht, denn sie spiegeln das erworbene individuelle Wissen wider.
Alle unsere schönen Magazine sind ein klassisches Beispiel dafür, dass man sich viel zu viel und viel zu oft in seinen Entscheidungen beeinflussen lässt, da es wiederum um eine mehr subjektive als eine objektive Wahrnehmung handelt. Abgesehen davon, dass die einzelnen Magazine eine Abmachung mit den Großfirmen haben – fairer Wettbewerbungsstreit.
Ich selbst bin ein SonyAlpha900 Besitzer und ich hatte letzten Jahres die Gelegenheit (Vorweihnachtszeit), meine Kamera mit der Nikon D800 zu vergleichen. Mir war nur eines wichtig für diesen Vergleich; das Low-Light-Verhalten (höhere ISO) beider Kameras. Vorweg: Nikon ist in diesem Bereich „fast“ unschlagbar. Ein schönes beruhigendes Gefühl, heute, ohne Furcht auch Nachtaufnahmen zu machen, ohne das die Bilder irgendein Rauschen zeigen. Die Sony tat es schon ab ISO400!!!
Das allein war nicht der ausschlaggebende Punkt ins Nikon-Lager zu wechseln. Auch dein angesprochener AF (mit seinen zu eng angeordneten Messpunkten) war noch einer der Gründe dafür. Langsam wie eine Schnecke, grob gesprochen :)…und meine Objektive waren nicht gerade die Billigsten.
Mein Rat für all diejenigen, die vor einem Kauf stehen und vom Fotografieren etwas verstehen; einfach seinen vertrauten Händler bitten, sich das Modell ausborgen zu dürfen, losziehen und die Kamera einen ganzen Tag lang testen und seine Bilder anschließend am Monitor einer hoffentlich „objektiven“ Beurteilung unterziehen :)
Gruß Harry
Hallo Harry,
danke für Dein Feedback. Das:
ist auf jeden Fall ein guter Rat!
Alle Gute
Gunther
Hallo Gunther,
darauf hab ich schon eine geraume Zeit gewartet, hattest es ja schon vor einiger Zeit angekündigt.
Wie erwartet ehrlich und geradlinig, ohne was schön zu reden oder schlecht, eben wie es ist.
Zugegeben ich hat mit dem Gedanken gespielt, nachdem die D600 auf den Markt kam, das Lager zu wechseln.
Mir ging oder geht ein wenig die Produktpolitik von Nikon gegen den Strich.
So ergab es sich, dass ich mir bei einer Hausmesse bei meinem Fotohändler ein Bild von der Sony gemacht habe.
Da kann man wunderbar die Modelle Stress frei vergleichen.
Ich konnte natürlich nicht so lange testen, wie Du das konnte´s, aber der erste Eindruck zählt ja.
Und so kam es, wie es kommen musste, man mag Sie oder nicht.
Der Sucher mag gefallen, bei Kunstlicht zieht er nach und braucht, wenn auch kurz, bis er mit den Lichtern klar kommt.
Wenn man auf einen Handgriff steht, gibt ja Leute die das brauchen, wird die Kamera ein rissen Eimer, wieso das der
nochmal jede Menge Knöpfe platziert hat? Abgesehen davon kostet der auch über 300,- Euro! Braucht man aber vielleicht wegen der kurzen Akku Leistung.
Im allgemeinem ist Zubehör bei Sony nicht gerade, dass was man Preiswert nett. Man sollte immer das gesamte Produktprogramm sehen, die Zeiss-Objektive hattest Du ja schon genannt, da bittet Sony zur Kasse.
Nicht nur das aufgrund der SLT Technik jede Menge Saft nötig ist, schaltet man GPS ein geht es schnell mit der Leistung nach unten, doch Batteriegriff?
Bei der Bedienung ging es mir ähnlich wie Dir, klar anderes Bedienkonzept, aber die A99 ist so vollgepfropft, weniger ist manchmal mehr.
Wenn man ein Auto erst zum fahren bringt, wenn man die Gebrauchsanweisung gelesen hat, macht es keinen Spaß.
Nimm ein D800 in die Hand und man kommt schnell klar.
Nicht zu vergessen ist zudem, dass im Vergleich eine D800, einen eingebauten Blitz hat und somit das CLS steuern kann.
Bei der A99 leider nicht zu finden, ok braucht auch nicht jeder.
Sony hat sicherlich eine sehr gute Kamera auf die Beine gestellt, ob es dafür reicht in fremden Gefilden zu wildern, mag die Zeit zeigen, ich glaube das derzeit nicht.
Ich bleibe bei Nikon und mal sehen was da noch so kommt.
LG
Günter
Bzgl des Zeiss-Obektivs.….es ist nicht schlechter oder besser wie Nikon oder Canon,der Preis beruht darauf das die Verkaufszahlen nicht annähernd an die von N u. C erreichen..übrigengs kostet nur die Gegenlichtblende ca 160 Euro
Ich finde deine Herangehensweise an die verschiedenen Kameratests echt bemerkenswert.
Gerade was man in Kameratests von Zeitschriften immer und immer wieder liest, kann man schon als billige Unterhaltungslektüre abtun. Echte Kritiken vermisse ich permanent. Oft wird einem Schulnotensystem gleich bewertet, das eine cam noch in strahlendem Glanz erscheinen lässt, wenn sie nur 80% dessen kann, für das sie eigentlich prädestiniert ist.
Ich habe mich schon immer gefragt, was Sonys SLTs so attraktiv macht und konnte das nicht nachvollziehen. Auch auf den «nicht abdunkelnden» Sucher wäre ich reingefallen. Ich hatte selbst einmal die Ehre erlangt durch einen elek. Sucher schauen zu dürfen – gut, das war wahrscheinlich einer der ersten Generationen. Vor lauter Gepixel und schlechter Reaktionszeit war ich schon etwas genervt beim Vogelbeobachten. Obwohl ich vor 2 Jahren Neuland mit der DSLR-Fotografie betrat, möchte ich da lieber konservativ bleiben.
Ich verteufle absolut keinen Hersteller. Für mich gibt es keinen, der besser oder schlechter ist. Aber es missfallen mir die ständig forcierten Neuerungen und Aha-Effekte der Kamerahersteller, die m.M.n. nur Kaufquote bringen sollen. Dazu gehören SLT, elek. Sucher, Dutzende Motivprogramme, Internetfunktionen, Facebookfunktion (in meinen Augen das Schlimmste), Vorauslösefunktionen, zig Sensoren usw.
Deswegen ist es interessant von dir zu lesen, dass die werbetechnisch beworbenen Flaggschiffe der SLR-/SLT-Hersteller prinzipiell auch nur aus Holz geschnitzt sind und sich praktisch rein gar nichts zur Konkurrenz nehmen.
Hut ab für diesen trotzdem recht objektiven Test eines eingefleischten Nikonierss.
Hallo Keiner, danke für Dein Feedback. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal anmerken, dass der elektronische Sucher bei der A99 schon ziemlich gut gemacht ist, ob man ihn braucht, ist eine andere Frage. Aber er zieht nicht nach, bietet sehr gute Farben und ist hoch aufgelöst. Technisch ist da kaum etwas zu bemängeln, aber trotzdem bin ich aus genannten anderen Gründen nicht mit ihm warm geworden.
Grüße
Gunther
Hallo Gunther,
deinen Test zu der Alpha 99 find ich Klasse,du sprichst eine Sache an,die mir persönlich nicht gefällt,das SLR-Konzept.Ich hatte nach 2 Jahren Alpha 200 mir eine Alpha 33 gekauft,von der Bedienung her,ein wunderbares Arbeiten,aber,eine sehr geringe Akku-Leistung.Du sprichst es ja an,bei den neuen Kamera-Typ,habe ich 2x das Liveview.Ich bin dann doch wieder zu einer klassischen DSLR gewechselt,mittlerweile arbeite ich mit einer Alpha 580,ich kann daüber kaum klagen.Sony sollte auf alle Fälle,bessere Akku´s einbauen,die Gefahr,das der Akku aussteigt,ist bei den SLR-Kameras zu hoch.
Bei einer Sache kann ich dir nicht so recht folgen.Sicherlich hat das genutzte Objektiv von Sony(Sony Vario Sonnar T* 24–70mm F2.8 ZA SSM Carl Zeiss Objektiv) eine stolzen Preis,in meinen Augen ist es aber auch gerechtfertigt.Ich habe mir mal ein paar Test zu Carl Zeiss Objektiven durchgelesen,es stehen da auch die Preise dazu,da sind diese knapp 2000,-€ noch human.Du bekommst ja auch nicht den Mercedes zum Dacia-Preis.Ach ja,die Objektive sind auch für andere Kamera-Hersteller nutzbar,ich gebe dir den Link mal dazu:http://www.testberichte.de/foto-video-und-optik/2601/objektive/zeiss.html
Wie gesagt,bei dieser Sache zu dem Preis kann ich dir nicht folgen.
Trotzdem ich ein Sony-Fan bin,so denke ich mir,das die nächste Kamera dann eher eine Nikon wird,da Sony keine DSLR mehr baut.Schade,ich hatte mit den Kameras kaum Problem,das es fehlerfreie Systeme gibt,daran glaube ich nicht,ich habe aber bei Sony eins schätzen gelernt,einen schnellen Service,der sich selber erkundigt,ob ich als Nutzer mit der geleisteten Arbeit zufrieden bin,was ich bei einem anderen Kamerahersteller vermisst habe.
Gruß Heiko
Hallo Heiko,
wo Du SLR schreibst, meinst Du sicherlich SLT.
Bzgl. des Objektives: ich habe folgendes geschrieben:
Da steht doch ganz klar, dass ich eben keinen Vergleich ziehe. Und dass mir persönlich 2000€ für ein 24–70 Objektiv zu viel sind, liegt vor allem darin, dass ich in diesem Bereich den Einsatz eines Zooms nicht unbedingt befürworte, sondern hier lieber auf Festbrennweiten zurückgreife.
Danke für Dein Feedback,
Gunther
Hallo Gunther,
leider!!! ist das mit den 500,00€ Differenz zu Nikon bei Canon nicht ganz korrekt (Canon EF 24–70mm 1:2,8L II USM 1.999,00 € bei Calumet)
LG Jörg
Ich hatte es jetzt grob mit dem oben verlinkten verglichen, offenbar gibt es eine «II» Version des Canon, die teurer ist. Kenne mich mit den Canon Modellen aber nicht genügend aus.
Danke Euch für Euer Feedback. Für mich war es diesmal echt ungewohntes Terrain… :-)
Ein sehr schönes Review von Dir, und auch wenn Du meinst es ist subjektiv,(wie Thomas schon sagte, niemand ist 100% neutral) finde ich doch, das Du sehr frei und unvoreingenommen an die Sony ran bist. Und das die Bedienung der Sonys sehr ungewohnt ist, stimmt. Mein erster Kontakt mit der SLT- Technologie war mit der a55, die ich geschenkt bekam, nachdem meine Olympus E‑400 sich verabschiedet hatte. Ich war eigentlich gar nicht so zufrieden mit der, da sie noch sehr viele Kinderkrankheiten hatte. Als ich dann überlegt hatte mir eine neue Kamera anzuschaffen, stand ich vor der Wahl, Nikon D7000 oder a77. Nach ein paar Tests mit beiden Kameras habe ich mich dann doch für die Sony entschieden,
da ich inzwischen die SLT-Technologie ins Herz geschlossen habe. Auch wenn sie mitunter ein paar Nachteile hat. Aber viele Fehler der 1. SLT Generation hat Sony schon gut ausgemerzt. Sollte ich allerdings doch irgendwann ins VF umsteigen, wird dann vermutlich trotzdem eine Nikon ins Haus kommen.
Wieder ein sehr informatives Review, dass zum Glück nicht in die sonst übliche Lobhudelei abrutscht. Jede Betrachtung ist subjektiv, wer etwas anderes behauptet.. ;=)
Im Übrigen stimme ich dir zu, Haptik, Logik der Bedienung sind ganz entscheidende Punkte.
Weiter so,
Gruss Thomas