Bei den Llanos im zentralen Venezuela handelt sich um eine riesige Ebene mit einer Fläche, in die Deutschland anderthalbmal hinein passt. Das besondere an dieser Region ist, dass sie in der Regenzeit fast vollständig überflutet ist, während sie in der Trockenzeit jedoch weitestgehend austrocknet. Ein absolutes Paradies für Naturliebhaber, denn hier lassen sich in den Übergangszeiten unzählige Tiere beobachten.
Um zu den Llanos zu fahren müssen wir zunächst einmal Richtung Osten die Andenausläufer überqueren. Die Strecke ist zunächst dieselbe wie gestern. Für Nico ist das gut, da er ja wegen seines Unwohlseins nicht mit war, und ich finde es auch überhaupt nicht schlimm. Die Landschaft ist schön und man sieht hinter jeder Kurve etwas Neues.
Nach dem Pass kommt dann auch für mich neue Landschaft. Auf der anderen Seite fahren wir wieder runter, immer Richtung Osten. War die Landschaft auf der Mérida zugerichteten Seite schon interessant, ist sie nun jenseits des Passes wirklich atemberaubend.
Hier ist es richtig grün, Wasserfälle hängen idyllisch an den Bergflanken, Nebelschwaden ziehen durch die Täler und alles ist bunt, feucht und fruchtbar, ein Traum!
Am Fuß der Berge, in der Nähe von Barinas, entdecken wir eine urige Churrascaria am Straßenrand. Direkt an der Straße steht ein großer Grill mit sehr lecker aussehenden Spießen und der Geruch tut sein Übriges. Juan hält an und hier machen wir Mittagspause und essen ein hervorragendes Churrasco! Hey, dass ich das erleben darf! Es ist super lecker und erinnert an alte Brasilien-Zeiten…
Immer wieder sehen wir am Straßenrand Stände mit einer schier unglaublich erscheinenden Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Juan hält bei einem an, und wir kaufen für die nächsten Tage Melonen, Ananas, Tomaten, Gurken und alles was wir noch so benötigen werden.
Weiter fahren wir und nach und nach geht die – mittlerweile flache – Landschaft in eine Steppe über. Wir sehen immer mehr Tiere links und rechts der Straße und nachmittags befinden wir uns schon mitten in den Los Llanos!
Im letzten Ort, bevor es hunderte von Kilometern keinen mehr gibt, hält Juan noch einmal an und wir kaufen wir noch Reis, Bohnen, Zucker und alles Weitere ein – dazu noch ein paar Kisten Bier und dann geht es endgültig raus aus der Zivilisation. Nach einigen Kilometern wird die Straße immer schmaler und dann enden zunächst die am Straßenrand verlaufenden Überlandleitungen. Bald darauf geht der Asphalt in Schotter über und kurz danach in eine rote Lehmpiste. Von hier aus sind es noch 2 Stunden Fahrt durchs Nichts, wie uns Juan erklärt. Wir sind begeistert! Hier sind wir wirklich mitten in der Natur, weitab jeder Zivilisation.Die Los Llanos sind eine flache Ebene im Zentrum Venezuelas und mit 500.000 qkm 1 1/2 mal so groß wie Deutschland. In der Regenzeit ist das Gebiet fast vollständig überflutet während es in der Trockenzeit nahezu gänzlich austrocknet. Zu dieser Zeit konzentriert sich das Leben der Tiere dann auf die wenigen übrig gebliebenen Wasserlöcher. Ein Traum, für jeden, der Tiere beobachten möchte.
Bei unserem Besuch ist der Zenit der Trockenzeit noch nicht ganz erreicht, eine ideale Zeit also. Noch ist nicht alles verdorrt, aber des Land ist auch nicht mehr überflutet, so dass sich Wasserstellen gebildet haben. Schon während der Fahrt können wir vom Auto aus, je weiter wir von der Zivilistation weg kommen, immer mehr Tiere beobachten!
Am Straßenrand sehen wir in den verbleibenden Wasserlöchern Rinder, Vögel und sogar Krokodile. Leider bricht jetzt aber sehr schnell die Dämmerung über uns herein und bald können wir nichts mehr sehen.
Wie freue ich mich jetzt schon auf das Fotografieren an den nächsten Tagen!
Angekommen!
Wir kommen gegen 8 Uhr abends auf der Ranch an. Sie besteht aus einigen Rundhütten und einem Küchengebäude. Bewirtschaftet wird sie von einer Familie, die in einigen Hütten etwas abseits wohnt. Sie verdienen sich ihr Geld durch Viehzucht und durch eine sanfte Art von Tourismus, die sie hier anbieten.
Die Gäste wie wir bringen Essen und Trinken für die Zeit mit, die sie da bleiben, im Gegenzug kocht die Familie und stellt Schlafmöglichkeiten zur Verfügung in Form der Rundhütten, in denen Hängematten hängen. Fließendes Wasser und Strom gibt es nicht, außer für ein paar Stunden abends, da wird ein Dieselgenerator angestellt.
Wow. Das hier ist genau nach unserem Geschmack!
Wir werden sehr freundlich empfangen und es gibt gleich etwas zu essen. Danach setzen wir uns unter ein paar Bäume und trinken erstmal einige unserer mitgebrachten Biere. Wir haben sie zur Kühlung in Boxen mit Eis gepackt und das Wissen, dass wir bei den hiesigen Temperaturen in zwei Tagen warmes Bier trinken müssen, brauchen wir nicht als Motivation, damit es uns nach der langen Reise richtig gut schmeckt!
Auf der Ranch ist ein Junge, der recht gut auf seiner typisch venezolanischen Gitarre spielen kann und auch dazu singt. Abends finden sich dann noch zwei weitere Musiker ein, ein zweiter Gitarrist und ein Harfespieler. Es wird ein richtig stimmungsvoller Abend mit Folklore und leckerem Bier!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!
Sehr geile Bilder! =)
Man könnte Euch beneiden. Die Fortsetzung des Reiseberichtes
erwarte ich mit Ungeduld. Die Bilder jetzt in solcher Größe
auf dem PC sind scharf und beeindruckend. Gruß E.
Einfach nur wunderschön deine Reisebericht.
Eine wunderschöne Reise noch.
Und für uns schöne Berichte und Bilder.
Danke
Karin