20 Jahre bin ich nun «irgendwie» im Internet online. Zeit mal einen amüsanten Blick auf die Anfangszeit zu werfen.
Juni, 1996… Ich stelle meine erste Homepage ins Internet. Im April hatte ich mein Studium der Wirtschaftsinformatik in Göttingen begonnen und somit auch einfacheren Zugriff auf das damals noch lange nicht im Mainstream angekommene Internet bekommen. Vorher behalfen wir uns damals mit 10-stündigen Test-AOL Zugängen, die es kostenlos auf CD-Beilagen von Computerzeitschriften gab. Mit Einschreibung in der Uni, gab es nun aber die Möglichkeit, dort einen Zugang beantragen. Diesen Internet-Zugang konnte man entweder vom Computer Pool der Uni aus nutzen, oder sich von Zuhause aus per Modem und Telefonleitung einwählen. Dafür standen der ganzen Studentenschaft 10 Leitungen zur Verfügung und dem entsprechen oft war auch besetzt. Während der Verbindung tickte der Gebührenzähler – also beeilten wir uns besser, wenn wir mit unserem Netscape Navigator über Altavista etwas suchten (kennt ihr das noch? – das war damals die Suchmaschine) … :-)
Vorher hatte ich 5 Jahre lang eine private Mailbox, die «ICE BOX» mit Anschluss ans Fido-Netz betrieben. Wer das nicht selbst erlebt hat, kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen. Die Mailbox funktionierte textbasiert (also nicht grafisch) – leider habe ich davon keine Screenshots mehr. In die Mailbox konnte sich zu jeder Zeit genau ein User einloggen, denn dafür wurde meine Telefonleitung belegt (am Anfang noch die meiner Eltern, das machten die allerdings nicht lange mit…). Mailbox und normale Anrufer teilten sich die Leitung. Wenn also jemand für die Mailbox anrief oder seine Fido-Nachrichten austauschen wollte, wartete das Modem 3 Freizeichen ab, dann nahm es mit seinem unverkennbaren Krächzen den Anruf an. Meine Freunde gewöhnten sich schnell daran, wieder aufzulegen, wenn ich nicht nach 2x Klingeln abgenommen hatte. Alternativ versuchten sie, durch Brüllen das Modem zu übertönen, damit ich dann doch endlich den Hörer abnahm… Ja, das war schon sehr lustig. :-)
Das Fido-Netz war übrigens eine klasse Sache. Es war ein hierarchisch aufgebautes Netz, das hauptsächlich aus Diskussionsforen bestand. Gelesen und geschrieben wurde offline. Die Nachrichten wurden dann automatisch 1–2x Täglich beim routinemäßigen «Poll» eines «Points» bei seinem «Node» abgeglichen. Das heißt neue Nachrichten wurden abgeholt und selbst geschriebene hochgeladen. Die fachliche Qualität der Beitrage und der Umgangston waren damals beispielhaft. Alles lief über eine Plattform und landete in dem gleichen Reader. Was den Leser interessierte, konnte er selbst abonnieren. Ein bisschen so, wie später im Usenet. Aber viel gemütlicher.
Ja – die guten alten Zeiten. Jedenfalls war der Siegeszug des Internets einfach nicht aufzuhalten und so machte ich meine Mailbox schweren Herzens zu, als ich zum Studium nach Göttingen ging. Nun fing ich an, mich mit Web-Design auf HTML-Basis auseinanderzusetzen. Die neuen grafischen Möglichkeiten waren natürlich toll – allerdings hielt uns das nicht davon ab, grauenhafte Seiten zu basteln… :-) Und ausßerdem fehlten natürlich zunächst auch noch die Inhalte…
Hier also aus lauter Nostalgie meine allererste Homepage – wir schreiben das Jahr 1996… Übrigens: Windows 95 war damals natürlich verpönt – OS/2 Warp war das Betriebssystem, das man einsetzte, wenn man Computerfreak war… :-)
Habt ihr diese Zeiten noch miterlebt? Ich freue mich sehr über eure Kommentare! :-)
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Ich erinnere mich noch daran, dass ich 1990 meine Telefonsteckdose ausgetauscht habe. Von einem auf 3 Steckplätze um Anrufbeantworter und Modem anschließen zu können. Das war übrigens illegal, da die Telekom (hieß die eigentlich schon so), das Monopol hatte. Kaufen konnte man diese „Steckdosen“ trotzdem ohne weiteres, nur einbauen durfte man sie nicht selbst.
Damals gab es AOL als Anbieter und das Modem pfiff immer, wenn es sich in das Netz einwählen. Normalerweise erfolgte die Datenspeicherung auf 5 1/4 Zoll oder 3,5 Zoll Disketten.
Wer kennt heute noch den Begriff Floppy?
Stelle fest, dass ich schon ganz schön alt sein muss. ?
Hi,
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bundespost:
Die Deutsche Bundespost (DBP) … mit Wirkung vom 2. Januar 1995 … in die privatrechtlichen Aktiengesellschaften Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG übergeleitet.
Ja, das waren noch Zeiten. :-o
Und obwohl man die alten Wählscheibentelefone hatte zurückgeben müssen, sieht man hier und da mal eines rumstehen… :-D
Man stelle sich vor, man müsste die heutigen Nummern mit diesem Teil wählen!!! Ich arbeite in einem internationalen Unternehmen. Die Nummern sind lang und man telefoniert viel – mittlerweile ja auch oft über Skype.
Gruß
M
Hallo Gunter,
toller, nostalgischer Beitrag zum nebenher mal lesen.
Anbei mal noch ein interessanter Link für andere nostalgieinteressierten:
Grüße
M
ok du hast bock und man merkt wie du schreibst das es einfach top ist was du machst. ich hab diesen rückblick sehr gerne gelesen und ich lese generell solche rückblicke von menschen sehr gerne. Schon immer hat mich das gereizt was von anderen zu hören wie sind sie dazu geworden oder gekommen was sie machten.
Ja ich bin nun knapp 16 jahre dabei mit Modem 56k angefangen und erstmal die emulatoren seiten unsicher gemacht und was einen noch so in die hände viel. irgendwann eine simple page gebastelt mit microsoft .… wie sich das auch nannte. ich kann leider kein html und php. irgendwann dann immer weiter in chats und foren und wie mache ich das wie hacke ich die konsole wie knacke ich passwörter und so weiter. ja da ging es ne ganze zeit eher in die dunkle seite der macht ^^. irgendwann habe ich dann aber absprung geschafft, generell immer noch sehr interessantes thema. aber eben nicht mehr zu ausnutzen von meiner seite. nun sind webseiten basteln menschen einen mehrwert geben mein ziel. auch wenn nicht alles wirklich gut ist aber egal.
ich bin gespannt was noch kommt. allerdings muss ich auch dazu sagen das ich so langsam etwas überfordert bin was so alles möglich ist. nicht direkt bei den webseiten sondern eher bei wie kann man webseiten bewerben wo sollte man alles aktiv sein und so weiter.
1996 .… ich erinnere mich noch genau. Im April des Jahres begann ich in neuer Stellung bei einem IT-Unternehmen, das jedem Mitarbeiter einen Internetzugang (am Arbeitsplatz!!!) zugestand. Nachdem uns dies bei dem obligatorischen Rundgang mitgeteilt wurde, sagte eine Mitarbeiterin, die ebenfalls an diesem Tag begann, «ohja, im Internet habe ich auch noch nie gesurft». Mir ging es natürlich genauso. Das ist heute unvorstellbar, man nutzt dieses Medium jeden Tag mehrfach, wenn nicht sogar ständig (Stichwort IoT).
Ein schöner Rückblick in vergangene Zeiten, der deutlich macht wie dieses Medium die Welt verändert … und weiterhin verändern wird.
Muahahaha, «damals». Das Du da überhaupt noch Screenshots von hast!
Ja, schade das ich keine mehr von der originalen «ice box» habe, damals im Keller, wo du ab und an Urlaubsvertretung gemacht hast… ?
Nostalgie. Ich war von 1994 bis etwa 2009 Node im Fidonet, von Beginn an mit ISDN, das «Hybrid» Modem Zyxel 2864i machte es möglich, sowohl analog wie digital «Online» zu gehen. Damals hatte ich auch via Fidogate einen Email-Gateway ins Internet und so ab 2000 haben die Nodes untereinander sowiso alles via IP abgewickelt, das war einfach viel günstiger.
Ich habe damals Windows NT 3.l, 3.51 und 4 benutzt und kein OS/2, Windows 95 war natürlich ein No Go.
Meine erste Webseite ist 1997 Online gegangen, und die war mindestens genauso gruselig wie Deine. Die Firma hat damals einen Compuserve-Anschluss bezahlt, und die hatten dann auch einen Gateway ins Internet. Netscape hat «Frames» erfunden und das musste natürlich genutzt werden inklusive blöder Sprüche für Besucher, deren Browser das nicht unterstützt hat.
Das Usenet, das es eigentlich schon viel länger wie das Fidonet gab, fand ich zwar auch nett, aber technisch und auch von der Qualität der Beiträge war Fidonet dem Usenet doch deutlich voraus – damals. Es gab dann irgendwann Usenet-Reader, die das Point-Verfahren vom Fidonet kopiert haben, um die teure Online-Zeit zu verringern, aber so richtig prall war das nicht. Und es wurde schon damals im Usenet wie heute in den sozialen Netzen viel mehr gemobbt und mit versuchter Anonymität Zeug gepostet, was einfach unter aller Sau war.
He he, AltaVista mit dem nützlichen NEAR-Operator. Das hat Google in all den Jahren erstaunlicherweise nie umgesetzt.
Als ich mit dem Internet anfing, gab es noch nicht einmal Netscape. Da nahm man Mosaic. Oder man blieb gleich in Gopher.
Schöner Beitrag, schöne Erinnrung!
Grüße
Markus
Sehr schön zu lsesn!
Bei mir ging’s allerdings erst 1999 los.
Allerdings kenne ich PC ohne grafische Benutzeroberfläche noch sehr gut!
Hast Du nicht Lust den Artikel noch weiter auszubauen? Mit zusätzlichen Screenshots der Entwicklung Deiner Seite(n)?
Ich fände es auch spannend zu erfahren, wie sich die Zugriffszahlen auf den blog entwickelt haben.
Ich hoffe auf mehr!
Adam
Ach ja,.. Nostalgie!
OS/2 Warp hatte ich auch einmal – Danke für die Erinnerung, hatte ich glatt vergessen. Nicht aber den Netscape Navigator, Visual Basic, die «Quasi-Dowload-Station» in der Buchhandlung, wo man gegen sündhaft viel Geld Freeware und Shareware auf eine Diskette «herunterladen» konnte…, der erste Farbtintenstrahler (HP Deskjet 550C), S/W‑Handheld-Scanner, die man selbst über die Vorlage gezogen hat… Wahnsinn.
Sind wir gespannt, wie es weitergeht.
Hallo Gunther,
vor 20 Jahren zeichnete ich hauptsächlich noch am Reißbrett und begann parallel dazu mit der ersten 3D-CAD Software unseres Büros zu arbeiten.
Was wurde uns damals alles versprochenen wieviel Zeit man damit einsparen würde…Na so hat sich das nicht bewahrheitet. Wir stellen heute mehr dar und müssen schneller arbeiten weil wir ja die Technik haben wo man doch nur «einen Knopf drücken muss» und hallo die Waldfee.…nee, die Arbeit macht sich doch nicht automatisch.
1988 hatte ich den ersten Kontakt zu Statikern, die Bereits mit CAD am PC arbeiteten. Einen Kreis zu zeichnen und in Segmente zu teilen war eine Herausforderung für den PC. Statiker konnten mit «finiten Elementen» plötzlich Dinge berechnen die zuvor kaum als machbar erschienen.
Und das Modem als PCMCIA-Steckkarte im Notebook mit 14″ TFT-Bildschirm war 1996 für mich gigantisch. 30MB Steuersoftware in 30–40min heruntergeladen.…
Das war für mich der Beginn des digitalen Wahnsinns. Heute mit 56 Jahren bin ich mir nicht sicher ob dies für die Zukunft ein Segen ist.
Viele Grüße
Bernd Gantert
heute unvorstellbar, Ende ’95 besorge ich mir ein Zyxel Modem, um mich in der Tornado Mailbox einzuwählen. Mit einem Aktustikkoppler und 300Baud war ich da auch Ende der ’80er mit einem Amiga mal da drin.
Der Betreiber hatte auch damals ein günstiges Angebot für den Internetzugang…
Und die Box gibt es immer noch. Wer also noch die alte Welt aufleben lassen möchte.
http://www.tecs.de/
:-) Sehr cool alleine die Beschreibungen auf der Website. Die Mailbox kann ich mangels geeigneten Modems leider nicht ausprobieren…
Ach ja, die gute alte Zeit.
Ich habe auch 1996 in Göttingen angefangen. Jedoch Mathe/Physik. Ich habe in Gö das Studinetz mit aufgebaut.
Vielleicht haben wir uns ja auch mal getroffen.
Ich habe Deine Webseite übrigens gerade in den Weiten des Internet entdeckt. Sie hat einen Platz in meinen gefunden.
Ja das waren Zeiten. Habe mit der 8″ Diskette angefangen (so groß wie die Schallplatten). Im Studium hatten wir den Lochstreifen für mathematische Programme. Oje, aber Pille sein Diagnosegerät schaffen wir auch noch ;)
War ich das damals ? 1986 (?)1. PC Peacock XT mit 10 MHz in der Turboversion und monochromen 15 Zoll Bildschirm. DOS 5.0, Windows 3.2.…Doktorarbeit mit «Word Pertfect».
Ich erinnere mich aber auch noch daran, dass ich zum Telefonieren noch zur Nachbarin gehen musste. Damals gab es auch noch gelbe Telefonzellen an jeder Ecke und man schrieb noch Geschäftsbriefe mit Durchschlag auf einer Elite Schreibmaschine.
Und bei Raumschiff Enterprise dachte ich immer: Was hat Kirk für ein kleines Funkgerät zum aufklappen für die Kommunikation mit dem Mutterschiff.… Auf das Diagnose gerät von «Pille» warte ich aber heute immer noch vergebens.…:)
Fido…die waren mir immer zu «besonders». Wie hiess noch mal das gruselige System? Maximus? Grässlich :)
Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit. Wir kamen uns sehr modern vor, wenn wir über das Modem ins Internet kamen. Die Ladezeiten waren damals teilweise extrem lang. Selbst wenn man einen «modernen» Rechner hatte, der damals leicht 2000,00 DM kostete. Dabei konnte man häufig nur das Betriebssystem und die Programme auf der Festplatte speichern, während die Briefe etc. erst auf den Floppy Disks und dann später auf den Disketten gespeichert werden mussten. An E‑Mail-Schreiben war kaum zu denken. Als ich 1985 mit meiner Ausbildung anfing, gab es im Büro 2 Computer. Einer wurde als Schreibmaschine verwendet, der andere hatte eine Telefonverbindungsmöglichkeit zum Datenverarbeitungszentrum, so dass wir die Daten unserer Mandanten an die DATEV senden konnten. Die meisten Auswertungen kamen dann 2 Tage später per Post zurück. Es ist unvorstellbar, dass es erst 31 Jahre her ist. Heutzutage hat jeder einen Rechner am Arbeitsplatz ohne geht gar nicht mehr. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist verrückt. Vor allem, wenn man weiß, dass der erste Computer (ZUSE Z1 von 1937), der einen großen Raum füllte, weniger konnte als heute ein Standardtaschenrechner.
Ach ja … das waren noch Zeiten.
Altavista und Netscape, meine Favoriten …
Man wartete noch bis 21Uhr, um dann ISDN zu bündeln! Damals war ab 21 Uhr der Telefontarif am günstigsten.. ;)
Gruß
Björn
Jaaaaa!
Mondscheintarif und 12-Pfennig-Takt – unvorstellbar heute :)
Hach ja, die alten Zwitscherkisten. Fido war cool. Meine Eltern haben mich sehr schnell davon «überzeugt», dass ich bei der Post meinen eigenen Anschluss bestelle. :) .. da mussten halt noch mehr Zeitungen ausgetragen werden :(
Datex‑P 1200/75 Modem, Commodore Pet, VC20, (V)C64, Amiga, Atari ST, Schneider CPC-464, SX-64, PDP-11, Vax, 8086, Turbo-Taste .. viele dieser Dinge muss man den Kids heute erklären. Oder 8 Zoll Disketten .. okay, Disketten als solches. 8) Und das ist toll! Probiert es mal. Die riesen Augen wenn sie zu verstehen beginnen und die Fassungslosigkeit wie lange es dauern würde, wenn man das eigene aktuelle FB Profilbild mit damaliger Technik über eine Telefonleitung zieht.
Ich bin erst Ende 2001 zum PC gekommen, kann mich aber noch gut an das lustige Gezwitscher des analogen Modems erinnern und an die Uploadzeit von ca. 8–10 min für ein Bild mit 1 MB, wenn nicht schon vorher die Verbindung wieder unterbrochen wurde:-). Zum Kaffeetrinken war da wirklich noch genug Zeit und ja die Telefonkosten hatten es dann auch in sich. Danke für den Bericht.
Viele Grüsse aus dem verregneten Süden Österreichs
und Gut Licht
Konstanze
Toller Rückblick und Gunther, du hältst dich gut :)
Stimmt ! das waren noch Zeiten :-))
Als ich für eine 6 GB Festplatte 500 Mark bezahlt habe…
Servusla,
jaaa das waren noch Zeiten… ich habe damals gerade meine Ausbildung begonnen und das Glück einen computerverrückten Kollegen zu haben, der mich damals in die Geheimnisse des FIDO eingeweiht hat… Gott ist das lang her… Bei mir war es damals noch ein 14.4er Modem – mit der geteilten Telefonleitung, Stress mit den Eltern war vorprogrammiert, wenn wieder mal jemand angerufen hatte und mein Modem schneller war… der erste PC damals… 486 DX4/100 mit wahnsinnigen 4MB RAM… Lustiger war es eigentlich fast nur noch zu 64er Zeiten… BTX mit nem Akkustikkoppler…
War schon ne schöne Zeit irgendwie…
Ja, da wird man richtig nostalgisch. Mein erster Zugangsversuch ins Internet war so um 1992. Damals gabs noch nicht mal Netscape, der Browser der Wahl war Mosaic unter Windows 3.1.
Vorher wie Gunter einiges mit lokalen Mailboxen ausprobiert. Der Verbindungsaufbau war immer wieder spannend, ich sag nur ATDTx3…
ja da werden erinnerungen wach… C64 commodore war mein anfang mit einem kassettenlaufwerk und erste erfahrungen in basic programmierungen… goto line… loop… dann sharp mit monochrom.… grüüünnn soviel farbe… dann os/2 warp und dann ein 386er… mit analog 14.400er moden usw… und irgendwann habe ich eine dummheit gemacht und mir einen 16MB ram riegel gegönnt für 3D max für 1.600 DM.…? meine kaffemaschine hat heute wahrscheinlich mehr ram… ach ja und dann das www und der eigene server… mit linux und der homepage… kernel compiliert… gesripted bis in den morgen… war eine tolle zeit… und das gute alte BNC netzwerk und die LAN partys… caos club berlin… oh mann oh mannnnn… und heute? wenn die kids kein wifi und whatsapp haben dann fängt der tag schon scheisse an… am meisten vermisse ich den download 1%… 3 kaffe später… 5% filterkaffe natürlich, der braucht auch etwas länger.… 10%… da hatte man wenigstens noch zeit am rechner in ruhe kaffe zu trinken… ;o)
Oh ja die alten guten Analog-Modemzeiten. :D
28.8k, ständig besetzte Leitung, 200 Mark Telefonkosten und Eltern die es trotzdem alles irgendwie mitmachten. Dabei konnten sie damals gar nicht verstehen was man da macht, heute ist dagegen deren erste Frage im Urlaub «Free-WiFi?». :D
Ahh … die guten alten mailboxsysteme.
Ich kannte in der Ausbildung Leute, die haben gemeinsam ein Mailboxsystem mit 10 Leitungen betrieben. Keine Ahnung, wie die die Telekom damals davon überzeugt haben, so viele Leitungen in ein Haus zu legen. Fast das gesamte Geld, dass die in der Ausbildung bekommen haben, ging für die Grundgebühr der Leitungen drauf.
Natürlich lief das auf einem AMIGA, denn der PC konnte konnte damals nur 4 Serielle Ports gleichzeitig verwenden. Unglaublich damals vor allem bei privat betriebenen Mailboxen. Selbst Firmen hatten zum teil nicht so viele Leitungen. Aber bei rund 100 aktiven Usern war es trotzdem nicht leicht eine offene Leitung zu finden – zumal man ja alle 10 Rufnummern durchprobieren musste.
Unglaublich wie viel Geduld man damals hatte. Wenn heute facebook nicht nach 3s geladen ist, hämmert man schon auf die F5-Taste.
Hallo,
schöner Artikel, da kommen Erinnerung auf, als man mit 14–15 Jahren die Telefonkosten der Eltern in die Höhe trieb, weil man mal wieder die ISDN Kanal ündelung aktiviert hatte.
Meine erste Homepage ging zwar erst so um 1999–2000 online aber im Internet bin ich seit 1997. Die Altavista Seite war das heutige Google und damals meine Startseite :-)
Viele Grüße
Norman
Hach, was war das damals lustig. Allein das Modemgeräusch (https://www.youtube.com/watch?v=aV8DEJ8ydJQ) und dann den Bildern zugucken, wie sich alles der Reihe nach aufbaut^^
Hi Gunther,
Klasse Artikel! Ich schwelge gern bei diesem Thema und komm dann schnell aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus…
Ich hab nen Bohrer im Mauerwerk versenkt – bei dem Versuch heimlich ne Leitung in mein Zimmer zu legen, während meine Eltern mal 3 Tage weg waren .… die CDs von AOL, Compuserve etc. kenn ich auch noch .… hab meine halbe Münzsammlung verscherbelt, um mir 4MB RAM zu kaufen, um MONKEY ISLAND zu spielen .…
dann kann ich mich noch an diese BTX-Sache erinnern … Irre! Ich wüsste gar nicht mehr, wie man das jemand heutzutage erklären soll ;-)
Danke für die Nostalgie, coole Webseite (damals wie heute!),
Gruss, Marcus
Hallo Gunther,
Bzgl. dem Foto muss ich dem Cool von Gabi noch ein mutig anhängen :-). War das um 1996 ?
Ja die Anfänge des Internets und der Betriebssysteme mit Fenstern war schon etwas «speziell». Nur das die Opposition nicht OS2 sagte, sondern ein Divisionszeichen sah und es scherzhaft OS Halbe aussprach ;-).
Im Übrigen hat IBM gemeinsam mit Microsoft die OS/2 Entwicklung gestartet bis Anfang der 90er Microsoft dann Windows 3.0 auf den Markt warf und sich die Wege trennten.
Nebenbei wurden damals Mäuse über eine serielle Schnittstelle angeschlossen und Tastaturen über einen dicken DIN Stecker, bevor die PS/2 Schnittstelle für Maus und Tastatur Einzug hielt. Gibt es eigentlich noch PS/2 Schnittstellen an den heutigen PCs ?
Wer erinnert sich noch an die Begriffe/Marken wie Novell Netware, Netscape Navigator, ELSA Microlink, NEC Multisync II, NEC P6 um nur einige zu nennen ?
Gruß
Markus
Hallo Gunther,
eine eigene Webseite hatte ich seinerzeit nicht, war aber auch in der Mailboxszene in Wuppertal aktiv.
Dataphon S21d. Akustikkoppler, 300 Baud. Das war mitlesegeschwindigkeit 8–0
Und der SysOp saß auf der anderen Seite und las mit, was der eine User zur Zeit so tipperte. Also der gleichzeitig eine, wie du schon schriebst :)
1986 ungefähr.
Danke für den kleinen Nostalgietrip.
Gruß Michael
Oh ich erinnere mich noch gut an Netscape und das quietschende Modem. Mein Vater legte mir irgendwann mal eine Notiz auf den Schreibtisch: «Internet macht das Sparschwein leer!» :-D Unglaublich in den heutigen Zeiten von Flatrates.
Vor kurzem habe ich übrigens wieder meine alte 32 MB SD-Speicherkarte gefunden. Schon heftig, wie viel sich in den letzten Jahren getan hat.
Ich habe noch eine Floppy und eine Diskette, die ich als Demo benutze, wenn ich EDV-Unterricht für Computer-Einsteiger gebe. Kommt immer gut an, wenn ich zeige, wie hoch der Stapel wäre um einen Stick von 8 GB zu ersetzen.
Hallo Gunter,
ja, das waren noch Zeiten, als man mit 1200 baud durch Netz gebraust ist. Fido-Net; auch das :-)
Ärgerlich, wenn die Kollegen aus den USA mit ihren damals bereits existierenden Flatrates ihre Bilderalben in die Majordomo Listen schickten. WeltWeitesWarten bereits damals.
Ich trauere heute noch ein bisschen dem alten Compuserve nach, als wir alle über Columbus Ohio verbunden waren ;-)
VG
Sven
haha, cooles foto gunther :-)
lg gabi
Die wayback-Machine findet mich zum ersten Mal 2003. Davor hatte ich noch eine statische Website mit Studenarbeiten. Leider finde ich davon kein Backup mehr. Da greift das digitale Vergessen…
http://web.archive.org/web/20031222020108/http://www.arsen.biz/
Hallo Gunther,
um sich als Point anzumelden, war das Programm meiner Wahl damals «Terminate». Ellenlange Textdateien um das Programm zu konfigurieren. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. War aber trotzdem ne tolle Zeit.
Gruß Jörg
Irgendwann gab es Crosspoint, das war geil :-)
Stimmt, CrossPoint hatte ich auch genutzt. Damit ging FIDO dann für mich gleich viel leichter :).
Übrigens hat Spaß gemacht den Artikel zu lesen und in Nostalgie zu schwelgen :).
Gruß. Ralf
Ich erinnere mich noch an die guten alten Zeiten, wo man noch CompuServe nutzte und User erschlagen konnte, die 100kb Fotos hochgeladen haben, denn immerhin konnte man sich schon mal was zu trinken holen gehen, während das 14,4er Modem das Foto herunterlud.
Jedoch das eine stimmt: Idioten gab es zwar schon immer, das Niveau im Schnitt deutlich höher. 5US$ die Stunde plus Telefon (eine Einheit in der Hauptzeit 30pf und die Tarifscheibe der Telekom lag neben dem PC) konnte sich nicht jeder leisten, damals.
Hallo Gunther,
danke für den Rückblick auf diese Zeit.
Das Homepage-Design war zur AOL-Zeit wirklich zweifelhaft. Eine übersichtliche Homepage, wie Deine, die positive Ausnahme.
Das Internet kam uns unglaublich schnell vor, weil wir es mit der Post verglichen.
Zurück möchte ich auf keinen Fall. Was jedenfalls in meiner Erinnerung sehr positiv war, war die hohe Gesprächskultur. Ich glaube es lag nicht nur an der kleinen Nutzergruppe, sondern auch an den von Dir beschriebenen Limitierungen.
Einen Vorteil haben wir zur heutigen Generation: Wir haben noch die Faszination miterlebt, innerhalb von Sekunden eine Email quer über die Welt zu schicken und noch am gleichen Abend! eine Antwort zu erhalten.
Heute nehmen die Menschen diese «Wunder» als etwas natürliches wahr, wie wir damals Elektrizität.
Gruß Michael