Sony A7 / A7R – Praxis-Test und Review in Thailand

1022014

Gleich nach­dem Sony die neu­en Sys­tem­ka­me­ras A7 und A7R vor­ge­stellt hat, gab es im Netz einen rie­sen Hype um sie. Sys­tem­ka­me­ras mit Voll­for­mat Sen­sor in 24 (A7) oder gar 36 Mega­pi­xeln (A7R) – das war und ist neu. Kri­ti­sche Stim­men monier­ten haupt­säch­lich die wenig vor­han­de­nen Objek­ti­ve. Ich bin immer etwas vor­sich­tig mit den Super­la­ti­ven und so woll­te ich sie ger­ne selbst tes­ten, denn für mich zäh­len eben nicht nur die tech­ni­schen Daten, son­dern vor allem, wie sich eine Kame­ra in der Paxis schlägt. Daher nahm ich sie mit auf unse­re Thai­land Rei­se, wo sie sich bewei­sen muss­te. Hier also mein ganz sub­jek­ti­ver Testbericht.

Nach­dem mich auch eini­ge Leser gebe­ten hat­ten, die neu­en Sonys mal zu tes­ten, schrieb ich also Sony spon­tan und (sehr) kurz vor unse­rer Thai­land-Rei­se an und frag­te nach einem Test­ge­rät. Sie ermög­lich­ten es ganz kurz­fris­tig (Dan­ke!!) und am Tag unse­rer Abrei­se kam vor­mit­tags der Kurier und brach­te die A7 nebst dem – äh – Kit-Objek­tiv FE 3.5–5.6 28–70. Scha­de, wo war das ver­spro­che­ne Zeiss 35mm f/2.8? Oder gar das 55mm f1.8? Eine kur­ze Email brach­te Klar­heit: offen­bar hat­ten Sony in der kür­ze der Zeit lei­der kei­ne Fest­brenn­wei­te mehr auf­trei­ben kön­nen. Aber nun gut. Wür­de ich mich stär­ker auf die Kame­ra kon­zen­trie­ren müssen…

Warum nicht die A7R?

Los ging es also Rich­tung Thai­land mit der Nikon D800, der D5300 und der Sony A7 im Gepäck. Manch einer von Euch mag sich nun fra­gen, war­um ich nicht die A7R mit dem 36 Mega­pi­xel Sen­sor genom­men habe. Nun, die Ent­schei­dung dafür, war eine ganz bewuss­te. Soweit ich weiß, sind die ein­zi­gen Unter­schie­de zwi­schen den bei­den Model­len, die Sen­so­ren sowie, dass die A7R kei­nen Pha­sen-Auto­fo­kus zur Unter­stüt­zung hat und somit aus­schließ­lich auf den lang­sa­me­ren Kon­trast-Auto­fo­kus ange­wie­sen ist. Die teu­re­re Kame­ra hat also den schlech­te­ren Auto­fo­kus. Soll man mal ver­ste­hen. Auf Sei­te der Sen­so­ren hat die A7R den von der D800E bekann­ten 36MP Sen­sor und die A7 hat einen ähn­li­chen (oder gar glei­chen?) Sen­sor wie die Nikon D600/D610. In Punk­to Rausch­ver­hal­ten hat der 24 MP Sen­sor die Nase vor­ne, das Quänt­chen Mehr an Auf­lö­sung ist mei­nes Erach­ten nach nicht ent­schei­dend – wich­ti­ger erschien mir per­sön­lich da der bes­se­re Auto­fo­kus der A7.

Mein Anspruch an diesen Test

In die­sem Test­be­richt ver­glei­che ich die A7 mit einer DSLR im glei­chen Preis­be­reich. Hier muss sie sich also zumin­dest mit einer Nikon D610 und der Canon 6D mes­sen las­sen. Das heißt, ich wer­de natür­lich recht hohe Maß­stä­be anset­zen und die Kame­ra ganz sub­jek­tiv danach beur­tei­len, wie ich sie per­sön­lich emp­fun­den habe. Im Hin­ter­kopf immer die Über­le­gung, die Sony A7 als gleich­wer­ti­gen Ersatz für mei­ne D610 oder 6D zu verwenden.

Undif­fe­ren­zier­te Lob­hu­de­lei­en zu neu­en Kame­ras gibt es im Netz zuhauf – bei mir gibt es dage­gen kei­nen Wel­pen­schutz ;-) – son­dern mei­ne per­sön­li­chen Ein­drü­cke und ggf. Anre­gun­gen, was Sony in Zukunft noch bes­ser machen könnte…

Los geht’s

Zunächst spiel­te ich natür­lich schon im Flie­ger etwas mit der neu­en Kame­ra. Hap­tisch ist sie wirk­lich sehr schön und sie ist ver­dammt klein, dafür, dass sie einen Voll­for­mat-Sen­sor hat. Hut ab, Sony. Das Alu­mi­ni­um-Gehäu­se ist wirk­lich wer­tig und wirkt bis auf eine Aus­nah­me, zu der ich gleich kom­me, gut durch­dacht. Es ist schlicht, ele­gant und ein biss­chen Retro und das von vor­ne und hin­ten – und nicht wie bei der Df (sor­ry Nikon) nur von vor­ne. Optisch gefällt mir die Kame­ra sehr gut, durch­aus ein Hingucker!

Die Sony A7 mit dem Kit-Objektiv

In Bang­kok mach­ten wir spä­ter dann eine Tour durch die berühm­ten Was­ser­stra­ßen der Klongs. Dort konn­te ich die A7 dann rich­tig tes­ten. Das foto­gra­fie­ren aus dem Boot her­aus stellt hohe Anfor­de­run­gen an eine Kame­ra. Zum einen wackelt das Boot per­ma­nent, dann haben wir stän­dig unter­schied­li­che Licht­be­din­gun­gen und sehr hohe Kon­tras­te. Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung ist die Geschwin­dig­keit, mit der wir uns bewe­gen – wir müs­sen Moti­ve anti­zi­pie­ren und schnell umset­zen, wenn das Boot in Posi­ti­on ist.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Die eben erwähn­te Aus­nah­me ist die meist-benutz­te Tas­te an der Kame­ra, näm­lich der Aus­lö­ser. Die­ser ist lei­der so ungüns­tig weit hin­ten plat­ziert, dass man den Zei­ge­fin­ger schon etwas ver­ren­ken muss, um ihn zu erreichen.

Der Aus­lö­ser ist zu weit hin­ten platziert.

Menüs und Software

Als nächs­tes arbei­te­te ich mich durch die Menüs. Wer schon ein­mal mit Sony Kame­ras gear­bei­tet hat, fin­det sich sicher­lich ganz gut zurecht, aber rich­tig über­sicht­lich fin­de ich die Ein­stel­lun­gen nicht. Die prak­ti­sche Hil­fe-Funk­ti­on, die Nikon bie­tet, sucht man z.B. ver­ge­bens, so dass man­che Menü­punk­te ein­fach ein Rät­sel blei­ben, bis man sie (mög­li­cher­wei­se, irgend­wann) mal im Hand­buch nach­schlägt. Das geht ein­deu­tig bes­ser. Sehr schön ist auf jeden Fall, dass man drei Tas­ten am Gehäu­se frei bele­gen kann.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Vie­le Feh­ler­mel­dun­gen, die die Kame­ra bringt, wenn man z.B. Funk­tio­nen auf die benut­zer­de­fi­nier­ten Tas­ten legt und die­se dann in einem Kon­text aus­führt, in dem sie nicht erlaubt sind, sind aller­dings schlicht unver­ständ­lich und ver­wir­rend. Bei­spiel gefällig?

«Folgende/r Vor­gang bzw. Ein­stel­lung ist nicht ver­füg­bar. Aufn.-Modus Intel­li­gen­te Auto.»

Alles klar? Und wo wir schon bei der Soft­ware sind woll­te (nein muss­te!) ich natür­lich wis­sen, ob der von mir bei der A99 monier­te «NTSC-Bug» auch hier wie­der drin ist. Also: Kame­ra auf NTSC gestellt, um die 30fps bzw. 60fps Bild­wie­der­hol­fre­quen­zen bei Video nut­zen zu kön­nen (im stan­dard­mä­ßi­gen PAL Modus gibt es nur 25fps oder 50fps). Auch hier mal eine Stil­blü­te aus dem dar­auf fol­gen­den Menü:

«Wech­seln zu NTSC? Nach d. Wech­sel erfolgt ein Neu­start. Um auf das in PAL benutz­te Medi­um auf­zu­neh., ist es nötig zu for­ma­tie­ren. Bild vor­her speichern.»

Alle Klar­hei­ten besei­tigt? Was soll ich machen, ein Bild spei­chern? Wie geht das? Wird dann nach dem «Spei­chern» mei­ne Kar­te for­ma­tiert? Ich weiß es bis heu­te nicht. Da nichts Wich­ti­ges auf der Kar­te ist, kli­cke ich also Okay, dann wird der Bild­schirm schwarz, die Kame­ra boo­tet offen­bar durch und prä­sen­tiert dann fol­gen­de Meldung:

«Auf­nah­me ist bei die­sem Film nicht mög­lich, da das For­mat auf NTSC ein­ge­stellt ist. Formatieren?»

Also muss nun die Kar­te doch for­ma­tiert wer­den, nur um einen Film in einer ande­ren Bild­wie­der­hol­fre­quenz auf­zu­neh­men. Nicht wirk­lich nach­voll­zieh­bar und ehr­lich gesagt dem Foto­gra­fen eigent­lich auch nicht zumutbar.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Aber wor­auf ich ja eigent­lich hin­aus woll­te ist, dass mein «Lieb­lings-Anti-Fea­ture» der A99 auch hier prä­sent ist. Nach jedem Ein­schal­ten der Kame­ra wer­de ich nun mit der Mel­dung «Läuft in NTSC» auf dem Bild­schirm und im Sucher begrüßt. Die­se bleibt 3 Sekun­den lang ste­hen (das bedeu­tet, der Sucher ist in der Zeit schwarz) – und zwar nicht nur im Video-Betrieb, son­dern auch, wenn einer der Foto-Modi ein­ge­stellt ist.

De Fac­to bedeu­tet das: ich kann die höhe­ren Bild­ra­ten des NTSC Modus in der Pra­xis nicht ver­wen­den, da die­se Mel­dung ein­fach so unglaub­lich ner­vig und auf­dring­lich ist. Dass sie nach 3 Sekun­den weg­geht macht es nicht wirk­lich bes­ser (bei der A99 muss­te man noch eine Tas­te drü­cken). Okay, zäh­ne­knir­schend habe ich also den PAL Modus wie­der ein­ge­stellt. Ein Wech­sel zwi­schen PAL für nicht-ner­vi­gen Nor­mal­be­trieb und NTSC zum Fil­men funk­tio­niert in der Pra­xis natür­lich auch nicht, da die Kame­ra einen ja beim Wech­sel immer zwingt, die Spei­cher­kar­te zu for­ma­tie­ren. Argh.

Kom­men wir nun zu einem Punkt, der für mei­ne per­sön­li­che Arbeits­wei­se etwas umständ­lich gelöst ist.

Und zwar ver­schie­be ich ger­ne den Fokus­punkt, um auf Moti­ve außer­halb der Bild­mit­te fokus­sie­ren zu kön­nen. Das geht natür­lich auch bei der Sony. Und zwar nennt es sich bei Sony «Fle­xi­ble Spot: S». S steht für «Small». Man kann die Fokus­fel­der in unter­schied­li­chen Grö­ßen nut­zen. Eigent­lich super. Also stel­le ich die­sen Modus ein und kann dann – anders als bei den DSLR Kame­ras, den Fokus­punkt in einem 19x17 Ras­ter über den gesam­ten Bild­be­reich ver­schie­ben. Groß­ar­tig! Beschwe­re ich mich doch bei den DSLRs meist über zu enge Fokus­fel­der in der Mitte.

Das Pro­blem ist nur, wie die Ver­schie­bung des Auto­fo­kus­punk­tes in der Sony-Soft­ware rea­li­siert wur­de! Bei mei­nen Nikons geht das ein­fach durch betä­ti­gen des 4‑We­ge-Schal­ters hin­ten, ohne vor­her irgend­et­was zu kli­cken und auch bei Canon kann man das auch so kon­fi­gu­rie­ren, dass es ohne zusätz­li­chen Tas­ten­druck funktioniert.

Lei­der nicht bei der A7. Hier muss man in der Grund­ein­stel­lung zunächst auf die Fn Tas­te Kli­cken, dann zu der Aus­wahl des Fokus­fel­des navi­gie­ren, kli­cken und dann Fle­xi­ble-Spot einstellen.

Selek­ti­on des Fokus Modus

Nun erst kann man erst das Feld ein­stel­len. Lei­der ist das kein ein­ma­li­ger Vor­gang, son­dern muss jedes­mal wie­der­holt wer­den, wenn man den Fokus­punkt ver­schie­ben möch­te. Bis dahin ist das Motiv ganz sicher weg.

Aus­wahl des Fokus-Feldes

Aber zum Glück kann man die Benut­zer-Tas­ten bele­gen. Es bitet sich auf jeden Fall an, die Funk­ti­on zur Ver­schie­bung des Auto­fo­kus­punk­tes auf eine der Benut­zer-Tas­ten zu legen. Wenn man das tut, ist es wich­tig, die Funk­ti­on „Fokus-Ein­stel­lung“ auf die Tas­te zu legen. Ich hat­te zunächst, weil es mir logisch erschien, die Funk­ti­on «Fokus­feld» belegt. Letz­te­re bringt dann aber erst­mal ein wei­te­res Aus­wahl­me­nü, das man mit Ok bestä­ti­gen muss, bevor das Fokus­feld gewählt wer­den kann.

Legt man die Funk­ti­on «Fokus-Ein­stel­lung» auf die Tas­te, dann erscheint zwar sofort die Aus­wahl des Fokus­fel­des. Trotz­dem muss man dann aber immer noch ein­mal das Steu­er­kreuz in eine Rich­tung kli­cken, ohne das sich das Feld bewegt, nur um die fol­gen­de Bewe­gung zu akti­vie­ren. Erst beim zwei­ten Klick bewegt sich etwas.

Ich fin­de, das sind zwei Klicks, die Sony dem Foto­gra­fen erspa­ren könn­te. Viel­leicht hört sich das jetzt für den einen oder ande­ren von Euch nach Erb­sen­zäh­le­rei an, aber wenn ich foto­gra­fie­re stel­le ich vor so gut wie jedem Motiv das Fokus­feld ein. Da sind 2 über­flüs­si­ge Klicks ein Ärgernis.

Natür­lich kann man auch in einem der ande­ren Auto­fo­kus Modi arbei­ten, und die Kame­ra den Fokus­punkt auto­ma­tisch suchen las­sen. Aber hey – die Sony möch­te doch in einer Liga mit den pro­fes­sio­nel­len DSLR Kame­ras spie­len – und Pro­fis arbei­ten in der Regel nicht mit einer der Foku­s­au­to­ma­ti­ken, weil sie damit eben kei­ne Kon­trol­le über die Ergeb­nis­se haben. Aber wie gesagt – das ist eigent­lich ein simp­les Soft­ware-Pro­blem, das sich ohne wei­te­res auch mit einem Firm­ware-Update lösen ließe.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Der Autofokus

Ein wei­te­res Sor­gen­kind ist der Auto­fo­kus als sol­ches. Es tut mir wirk­lich leid, das so sagen zu müs­sen – aber er ist ein­fach lang­sam, braucht eine Men­ge Licht und trifft nicht immer. Und das bei der A7, die ja eigent­lich den «bes­se­ren» Auto­fo­kus, mit Pha­sen-Unter­stüt­zung, gegen­über der A7R hat.  Aber wohl­ge­merkt – ich ver­glei­che hier wie­der mit einer DSLR im glei­chen Preis­be­reich. Mir ist es im nor­mal beleuch­te­ten ICE-Abteil jeden­falls selbst nach etli­chen Ver­su­chen nicht gelun­gen, ein rich­tig fokus­sier­tes Foto von der mir gegen­über sit­zen­den Dia­na zu machen. Ich habe dann mein Smart­phone genom­men, damit ging es sofort. Inklu­si­ve Auto­fo­kus. Die Sony hat ein­fach unter den Licht­be­din­gun­gen nicht fokus­siert. Das mag mit einem licht­stär­ke­rem Objek­tiv als dem 28–70 Kit bes­ser sein, aber ich fin­de, das ist ein­fach zuwe­nig. Aber auch im hel­le­ren All­tag hat der doch eher lang­sa­me Auto­fo­kus, immer wie­der auch falsch oder gar nicht fokus­siert, so dass ich im End­ef­fekt dazu über­ge­gan­gen bin, ihn kom­plett abzu­schal­ten und mit der Fokus-Pea­king-Funk­ti­on zu arbeiten.

Das Fokus-Pea­king hebt die Kan­ten der Berei­che, die im Fokus sind far­big her­vor. Eine klas­se Sache, die natür­lich dadurch an Charme gewinnt, dass die Sony einen elek­tro­ni­schen Sucher hat, in dem man die­se Fokus­hil­fe dann natür­lich auch sieht, wenn man die Kame­ra am Auge hat.

Aller­dings soll­te man dann die Funk­ti­on «MF-Unter­stüt­zung» im Menü abschal­ten. Sie dient dazu, wäh­rend des manu­el­len Fokus­sie­rens auto­ma­tisch den Bild­aus­schnitt auf 1:1 zu schal­ten. Nett gemeint, aber in Ver­bin­dung mit dem Fokus-Pea­king und den Blick durch den Sucher ist das sehr ver­wir­rend, da man plötz­lich nur noch einen (sehr klei­nen) Aus­schnitt des Bil­des sieht, und kom­plett den Über­blick über das Framing des eigent­li­chen Motivs ver­liert. Wei­ter­hin zoomt die Kame­ra auch nicht dort­hin, wo man vor­her ggf. sei­nen Fokus­punkt hin­ge­setzt hat, son­dern immer in die Mit­te, so dass man den Aus­schnitt dann auch noch ver­schie­ben müss­te – mit der Kame­ra am Auge fast unmög­lich. Aber wie gesagt, das kann man abschal­ten und kann dann pri­ma manu­ell fokus­sie­ren. Mir hat das deut­lich mehr Spaß gemacht. Aller­dings muss ich dafür natür­lich kom­plett manu­ell fokus­sie­ren. Ein wei­te­res Soft­ware-Ärger­nis ist, dass die Kame­ra sich die Ein­stel­lung «Manu­el­ler-Fokus» nur genau bis zum nächs­ten Aus- und wie­der Ein­schal­ten merkt. Beim Hoch­fah­ren wird immer wie­der der Auto­fo­kus akti­viert. Lei­der gibt es auch an dem Objek­tiv kei­nen mecha­ni­schen Schal­ter, um die­sen Abzuschalten.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Der elek­tro­ni­sche Sucher

Beim elek­tro­ni­schen Sucher schei­den sich ja nach wie vor die Geis­ter. Die einen sehen die unbe­strit­te­nen Vor­tei­le, z.B. die Ein­blen­dung von wich­ti­gen Hil­fen wie einem Live-His­to­gramm und dem eben erwähn­ten Fokus-Pea­king – die ande­ren schwö­ren nach wie vor auf einen opti­schen Sucher.

Ich ste­he da etwas zwi­schen den Stüh­len. Einer­seits fin­de ich die Mög­lich­kei­ten klas­se, die ein elek­tro­ni­scher Sucher bie­ten könn­te, ande­rer­seits habe ich bis­her noch kei­ne Kame­ra mit elek­tro­ni­schem Sucher in der Hand gehabt, bei der mich der Sucher über­zeugt hät­te (nein, auch nicht bei der OM‑D :-)). Jetzt war ich aber auf jeden Fall gespannt, wie das bei der A7 sein würde.

Nun, von Anfang an fiel mir auf, dass der Sucher flim­mert. Viel­leicht sind mei­ne Augen da zu emp­find­lich – aller­dings haben mir ande­re Foto­gra­fen, die auch durch den Sucher gese­hen haben, das bestä­tigt. Ins­be­son­de­re bei der schnel­len Boots­fahrt durch die Klongs wur­de der elek­tro­ni­sche Suche auf eine har­te Pro­be gestellt. Posi­tiv ist auf jeden Fall zu ver­mer­ken, dass er schnell ist. Ein Nach­zie­hen, Schlie­ren oder ähn­li­ches konn­te ich nicht beob­ach­ten. Nicht so gut fand ich jedoch die Bild­wie­der­ga­be in der Hel­lig­keit. Es sah ein­fach nicht aus, wie durch einen opti­schen Sucher,  son­dern teil­wei­se zu hell, ver­wa­schen, ich weiß gar nicht, wie ich das beschrei­ben soll – aber das ist sicher­lich kein Show-Stop­per son­dern ein­fach ein prin­zip­be­ding­ter Unter­schied zwi­schen elek­tro­ni­schem und opti­schem Sucher. Die­se Nach­tei­le wer­den natür­lich durch die ein­ge­blen­de­ten Anzei­gen, wie dem schon erwähn­ten super-prak­ti­schen Fokus-Pea­king, der Zebra-Funk­ti­on, die über­be­lich­te­te Bild­be­rei­che kenn­zeich­net, und dem Live-His­to­gramm wettgemacht.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Ein wei­te­rer Punkt ist mir jedoch auf­ge­fal­len. Und zwar hat die Sony A7 (nicht die A7R) einen halb mecha­ni­schen und halb elek­tro­ni­schen Ver­schluss – wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe. Das heißt der mecha­ni­sche Ver­schluss hat immer eine Min­dest­ver­schluss­zeit von rela­tiv lan­gen 1/15 Sekun­den (ca.). Bei kür­ze­ren Ver­schluss­zei­ten, regelt der elek­tro­ni­sche Ver­schluss dann eben frü­her ab. Wenn man also mit 1/150 Sek. belich­tet, dann geht zunächst der mecha­ni­sche Ver­schluss auf, das Bild wird belich­tet, dann nach 1/150 Sek. macht der elek­tro­ni­sche Ver­schluss dicht und dann nach wei­te­ren 9/150 Sekun­den geht erst der mecha­ni­sche Ver­schluss zu. Das hat zwei Folgen:

  • Ers­tens: der Ver­schluss hört sich immer an, als ob man mit 1/20 Sekun­de foto­gra­fiert. Mich hat das total irri­tiert, da ich stän­dig dach­te ich belich­te zu lan­ge und muss die ISO hoch­stel­len. Immer­hin ist es das, was ich in mei­nen Work­shops immer erklä­re – wenn ihr «klack-klack» hört, sind die Belich­tungs­zei­ten für «aus der Hand» meist zu lang.
  • Und zwei­tens: solan­ge der mecha­ni­sche Ver­schluss offen ist, ist auch das Bild im Sucher schwarz. Das bedeu­tet, dass ihr bei jeder Aus­lö­sung min­des­tens 1/15 Sekun­de ein Schwarz­bild seht. Bei län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten natür­lich noch län­ger – das ist ja auch bei einer DSLR so – aber bei kür­ze­ren Belich­tun­guns­zei­ten von 1/100 oder gar 1/1000 wie auf dem Boot, trotz­dem die ver­hält­nis­mä­ßig lan­gen 1/15 Sekun­den schwarz sind. Ich habe den Ver­gleich auf dem Boot gemacht. Die Schwarz­zeit war ein­fach unan­ge­nehm lang, im Ver­gleich zu mei­ner D5300, die nun auch nicht gera­de den schnells­ten Ver­schluss hat. Bei solch schnel­len Bewe­gun­gen möch­te man ein­fach sofort wie­der sehen, was pas­siert und nicht in einen schwar­zen Sucher schau­en. Die DSLR im direk­ten Ver­gleich flim­mert bei solch kur­zen Belich­tungs­zei­ten ein­mal kurz schwarz, das nimmt man kaum wahr – man hat gefühlt sofort wie­der ein Bild.
    Auch das ist nicht kriegs­ent­schei­dend, aber ich woll­te mal dar­auf hin­wei­sen. Ich ver­ste­he ehr­lich gesagt nicht, war­um die Spie­gel­lo­sen Kame­ras über­haupt noch einen mecha­ni­schen Ver­schluss mit Schwarz­zeit brau­chen – viel ange­neh­mer wäre doch dann ein voll­elek­tro­ni­scher Ver­schluss – aber ver­mut­lich wird das schon irgend­wel­che tech­ni­schen Grün­de haben.

Ein­schal­ten des Ele­kro­ni­schen Ver­schlus­ses auf den ers­ten Vor­hang ist auch nicht optimal

Ich habe dann her­aus­ge­fun­den, dass man über das Menü «Elekt. 1. Verschl.Vorhang = Ein» offen­bar den ers­ten mecha­ni­schen Ver­schluss­vor­gang aus­schal­ten kann. Soweit so gut. Dann wird die Schwarz­zeit bei kur­zen Belich­tungs­zei­ten etwas kür­zer, aber immer noch nicht so «1:1» wie bei der DSLR. Nun pas­siert aber ein ande­rer gewöh­nungs­be­dürf­ti­ger Effekt: wenn man nun mit lan­gen Belich­tungs­zei­ten arbei­tet, z.B. 1/2 oder 1 Sekun­de, hört man beim Drü­cken des Aus­lö­sers (Öff­nen des Ver­schlus­ses) gar nichts, son­dern nur ein ein­zel­nes Klack beim Schlie­ßen des Ver­schlus­ses. Das ist sehr irri­tie­rend, da die Kame­ra dann belich­tet, ohne jeg­li­ches akus­ti­sches Feed­back gege­ben zu haben. Das heißt, in die­sem Modus, kann man die Belich­tungs­zeit akus­tisch gar nicht ein­schät­zen. Hier wäre dann wenigs­tens ein kur­zes elek­tro­ni­sches Signal nett gewesen.

Ich habe den Ein­druck, dass die­ser elek­tro­ni­sche Ver­schluss der­zeit in der A7 recht expe­ri­men­tell umge­setzt ist. Immer­hin hat er in die A7R ja gar nicht erst Ein­zug gehal­ten – ob die­se auch die lan­ge Schwarz­zeit hat, kann ich nicht sagen, da ich sie nicht getes­tet habe.

Sicher­lich besteht eine Men­ge Poten­zi­al, den elek­tro­ni­schen Ver­schluss zum Vor­teil des Foto­gra­fen zu ver­wen­den, um kür­ze­re Schwarz­zei­ten im Sucher zu ermög­li­chen. Bei der jet­zi­gen Imple­men­tie­rung ist das aber lei­der noch nicht der Fall.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Fil­men und der Bildstabilisator

Lei­der ist der Bild­sta­bi­li­sa­tor bei der A7/A7R im Gegen­satz zu den Sony-DSLRs nicht Sen­sor-Basiert, son­dern erfor­dert Objek­ti­ve, die einen ein­ge­bau­ten Sta­bi haben. Damit sind Fremd­ob­jek­ti­ven und Objek­ti­ve, die kei­nen ein­ge­bau­ten Sta­bi­li­sa­tor haben, natür­lich außen vor und kön­nen nicht sta­bi­li­siert werden.

Ich kann daher hier nur die Funk­ti­on des Sta­bi­li­sa­tors des Kit-Objek­ti­ves bewer­ten – die­ser mach­te einen sehr guten Job. Ich konn­te locker aus der Hand einen ganz ruhi­gen Schwenk fil­men und die resul­tie­ren­de Bild­qua­li­tät des Movies hat mich auch über­zeugt. Einen detail­lier­ten Test oder Ver­gleich mit ande­ren Kame­ras habe ich aber nicht gemacht, habe aber der Ein­druck, dass die Film­qua­li­tät hier auf gleich hohem Niveau ist.

Die Bildqualität

Jetzt habe ich viel zur Bedie­nung geschrie­ben aber noch nichts zum eigent­lich wich­tigs­ten Kri­te­ri­um, näm­lich dem, was im End­ef­fekt aus der Kame­ra herauskommt.

Nun, die Bild­qua­li­tät der RAW-Datei­en ist mei­ner Mei­nung nach abso­lut auf Augen­hö­he mit der von Spie­gel­re­flex Kame­ras in der Preis­klas­se, nament­lich der Nikon D610 und der Canon 6D. Mög­li­cher­wei­se gibt es mar­gi­na­le Unter­schie­de in wel­che Rich­tung auch immer – aber ehr­lich gesagt, inter­es­sie­ren mich die nicht, weil sie sich in der Pra­xis nicht bemerk­bar machen. Das was ich an RAW Mate­ri­al aus der Sony A7 in Ligh­t­room bear­bei­tet habe, fühlt sich exakt so an und sieht auch so aus wie das aus den «gro­ßen» Mit­be­wer­be­rin­nen. Das heißt, um das hier noch­mal ganz klar herauszustellen:

Die Bild­qua­li­tät der Sony A7 ist für eine Kame­ra die­ser Grö­ße ein­fach abso­lut ers­te Sah­ne ohne Kom­pro­mis­se und abso­lut en par mit den Voll­for­mat-Schwes­tern aus der DSLR Liga!

Unser Freund und Foto­graf Adam Shipp beim Test der Sony A7

Die Objektive

Erwar­tungs­ge­mäß ist der Sony Voll­for­mat-Objek­tiv­park noch recht über­schau­bar, da Sony das Bajo­nett geän­dert hat. Das Neue nennt sich E‑Mount (im Gegen­satz zum alten A‑Mount) und wur­de auch schon bei den NEX Kame­ras ver­wen­det – aller­dings haben die NEX eben kei­ne Voll­for­mat-Objek­ti­ve gebraucht. Das bedeu­tet, dass Sony erst mit der Ein­füh­rung der A7 und A7R ange­fan­gen hat, z.T. in Koope­ra­ti­on mit Zeiss, Voll­for­mat-Objek­ti­ve für das E‑Mount zu entwickeln.

Das von mir ein­ge­setz­te Kit-Objek­tiv ist – ähem – sagen wir mal, den Erwar­tun­gen ent­spre­chend. Die 300€ Unter­schied zwi­schen dem nack­ten Body und der Vari­an­te mit Kit-Objek­tiv kann man deut­lich bes­ser anle­gen. Das 28–70 ver­zeich­net nicht nur wie ver­rückt (das wird aller­dings schon in der Kame­ra her­aus­ge­rech­net, alter­na­tiv spä­ter in Ligh­t­room) – lei­der ist das Bokeh auch unter aller Kano­ne, die unschar­fen Berei­che in den Bil­dern sehen ein­fach gru­se­lig aus und die Licht­stär­ke ist halt auch recht schwach.

Aber man kauft sich eine A7 ja auch nicht, um sie mit dem Kit-Objek­tiv zu betrei­ben. Nein. Hier greift man dann bit­te ent­we­der zu dem 35mm f/2.8 von Zeiss oder zu dem Zeiss 55mm f/1.8, bei­de mit Sony E‑Mount.

Wer sich nun fragt, war­um das 35’er Zeiss nur eine Licht­stär­ke von 2.8 hat, wo doch für weni­ger Geld z.B. das Sig­ma 35 mit f/1.4 auf dem Markt ist – und das ja auch mit Sony Anschluss – aller­dings soweit ich weiß für den A‑Mount, nicht für den neu­en E‑Mount der A7. Ich kann nur ver­mu­ten, dass das mit der Bau­grö­ße zu tun hat. Sony hat nun ja lei­der das Pro­blem, dass sie zwar eine sehr kom­pak­te Kame­ra mit Voll­for­mat Sen­sor gebaut haben, aber phy­si­ka­li­sche Tat­sa­che bleibt, dass Voll­for­mat-Objek­ti­ve – erst recht wel­che mit hoher Licht­stär­ke, groß und schwer sind.

Ich habe mal das Sig­ma 35 f/1.4 neben die Sony gestellt – irgend­wie pas­sen die Ver­hält­nis­se da nicht so ganz…

Ver­gleich Sony A7 und Sig­ma 35mm f/1.4

Man führt hier einen gro­ßen Vor­teil des gro­ßen Sen­sors (=Frei­stel­len) etwas dadurch ad absur­dum, dass man wegen der Grö­ße licht­schwä­che­re Objek­ti­ve bau­en muss.

Aber immer­hin müss­te man an einer Kame­ra mit APS‑C Sen­sor, wie der Nikon D5xxx schon das Sig­ma 18–35 f/1.8 ein­set­zen, um die glei­che Bild­wir­kung wie beim Zeiss 35 f/2.8 an der Sony zu erhal­ten, und das wäre dann auch schon um eini­ges größer.

Etwas ähn­li­ches macht Canon mit dem 40mm f/2.8 Pan­ca­ke. Ein f/1.4 Objek­tiv lässt sich ein­fach nicht so klein bauen.

Canon 6D mit 40mm f/2.8 Pancake

Ins­ge­samt schafft Sony so mit dem 35 f/2.8 einen guten Spa­gat zwi­schen Grö­ße und Abbil­dungs­leis­tung bzw. Freistellpotenzial.

Der Anschluss von manuellen Objektiven sind ihre Stärke

Ihre Stär­ke spielt die Sony jedoch in mei­nen Augen ganz klar dann aus, wenn man sie mit Adap­tern aus­stat­tet, um Objek­ti­ve ande­rer Her­stel­ler anzu­schlie­ßen. Dann geht näm­lich einiges.

Hier mal ein Link zum Novo­flex – Adap­ter Fin­der, dort könnt ihr links das Sony-E-Mount aus­wäh­len (ganz unten) und rechts dann z.B. Nikon (oder ein ande­res Sys­tem) – und schon bekommt ihr einen Novo­flex-Adap­ter ange­bo­ten, der es Euch dann ermög­licht, Eure schö­nen Nikon Objek­ti­ve (oder ande­re) anzuschließen.

Fokus­sie­ren müsst ihr dann zwar manu­ell, aber das klappt dank Fokus-Pea­king ja ganz hervorragend.

Schön: das Klappdisplay!

Sony und die Zeitraffer

Auch die A7 hat, lei­der Sony-Typisch, wie­der kei­nen Anschluss für einen stan­dar­di­sier­ten Fern- oder Inter­vall­aus­lö­ser. Man kann sie zwar angeb­lich über einen Sony-eige­nen Aus­lö­ser oder per Infra­rot ansteu­ern, aber das nützt alles nichts, da die Timel­ap­se-Con­trol­ler alle einen Micro-Klin­ken-Aus­gang haben, der ana­log über ein Kabel, dass es für alle ande­ren Kame­ra­ty­pen mit ent­spre­chen­dem Anschluss für 1–2 Euro gibt, ange­schlos­sen wer­den kann. Nur Sony bie­tet auch bei der A7 die­se Mög­lich­keit nicht. Um es klar zu sagen, eine Timel­ap­se-App auf der Kame­ra oder ein pro­prie­tä­rer USB-Aus­lö­ser und auch eine Infra­rot-Steue­rung kön­nen die feh­len­de Schnitt­stel­le zu einem Aus­lö­ser nicht ersetzen!

Update: es gibt mitt­ler­wei­le Kabel, um die Sonys auch mit stan­dard Zeit­raf­fer-Equip­ment zu verbinden.

Sony A7 und Kit Objek­tiv. RAW in Ligh­t­room bearbeitet.

Mein Fazit

Auf dem Papier bie­tet die Sony A7 eigent­lich alles, was das Herz eines erfah­re­nen Foto­gra­fen höher schla­gen lässt. Einen 35mm CMOS Sen­sor, Wech­sel­ob­jek­ti­ve, einen elek­tro­ni­schen Sucher mit OLED Dis­play, ein hoch­auf­lö­sen­des Klapp-Dis­play, eine Viel­zahl von manu­el­len Ein­stell­mög­lich­kei­ten an der Kame­ra selbst, ein schi­ckes, leich­tes und kom­pak­te Gehäu­se und nicht zuletzt 14-bit Raw-Datei­en aus einem Top-Sensor.

In der Pra­xis gibt es jedoch eini­ge Nick­lig­kei­ten, denen sich ein poten­zi­el­ler Käu­fer bewusst sein soll­te. Jeder Ein­zel­ne wird die­se Punk­te in Abhän­gig­keit sei­ner Erwar­tun­gen und Arbeits­wei­se natür­lich völ­lig unter­schied­lich bewer­ten. Was für mich ein Ärger­nis ist, wie die über­flüs­si­gen Klicks beim Ver­schie­ben des Fokus­punk­tes, der schwa­che Auto­fo­kus oder der feh­len­de Fern­aus­lö­ser-Ein­gang für Zeit­raf­fer, inter­es­siert einen ande­ren Foto­gra­fen viel­leicht gar nicht, weil er ganz anders und mit ande­ren Schwer­punk­ten arbei­tet. Die Defi­zi­te beim Auto­fo­kus kann man sehr gut durch manu­el­les Fokus­sie­ren kom­pen­sie­ren – aber hey – einen ver­nünf­ti­gen Auto­fo­kus zu bau­en soll­te doch eigent­lich heu­te kein Hexen­werk mehr sein…

Was ich richtig gut finde

  • Die Bild­qua­li­tät und der Sensor.
  • Die Hap­tik (bis auf den Aus­lö­ser), das Aus­se­hen und die Größe.
  • Das manu­el­le Fokus­sie­ren mit Fokus-Peaking.
  • Den stan­dar­di­sier­ten Blitz­schuh, wie bei bei der A99 (bei Sony nicht unbe­dingt selbstverständlich).
  • Die Mög­lich­keit über Adap­ter fast belie­bi­ge Objek­ti­ve anschlie­ßen zu kön­nen und die­se per Fokus-Pea­king zu fokussieren.

Was ich nicht so gut finde

  • Das Kit Objektiv.
  • Den lang­sa­men und licht­schwa­chen Autofokus.
  • Dass der Bild­sta­bi­li­sa­tor nicht, wie bei den Sony-DSLRs im Gehäu­se inte­griert ist, son­dern nur bei Objek­ti­ven mit ein­ge­bau­tem Sta­bi­li­sa­tor ver­füg­bar ist.
  • Die Selek­ti­on des Fokus­punk­tes, die direk­ter gelöst sein könnte.
  • Die zum Teil ver­wir­ren­de Menü­füh­rung und die kryp­ti­schen Fehlermeldungen.
  • Das NTSC-Ärger­nis.
  • Die Umset­zung des elek­tro­ni­schen Verschlusses.
  • Die kur­ze Bat­te­rie­lauf­zeit. Wei­ter­hin wird kein Lade­ge­rät mit­ge­lie­fert, nur ein USB Kabel, bei einer Kame­ra in der Preis­klas­se eigent­lich ein No-Go.

Ins­ge­samt fin­de ich klas­se, dass Sony mal wie­der die Vor­rei­ter­rol­le spielt bei der Umset­zung neu­er Ideen. Einen 35mm Sen­sor in einem solch kom­pak­ten Gehäu­se, das hat es noch nicht gege­ben. Zurecht haben sie damit eine Men­ge Staub auf­ge­wir­belt und die Mess­lat­te im Bereich der Spie­gel­lo­sen wie­der etwas höher gelegt.

Natür­lich ist bei einem sol­chen ers­ten Wurf noch nicht alles rund. Scha­de nur, dass Ärger­lich­kei­ten, die schon bei der A99 von vie­len moniert wur­den, nach wie vor nicht aus­ge­merzt sind. Vie­le der Kri­tik­punk­te, die ich hier geäu­ßert habe, lie­ßen sich rela­tiv ein­fach durch Soft­ware­an­pas­sun­gen behe­ben. Das ist kei­ne Fra­ge des Kön­nens – son­dern des Produktmanagements.

Dass die «gro­ßen» – Canon und Nikon – kaum auf Feed­back aus der Anwen­der­schaft hören ist bekannt. Sony hät­te hier als auf­stre­ben­der, hip­per New­co­mer die Mög­lich­keit, vie­les bes­ser zu machen. Ich freue mich jeden­falls jetzt schon auf die A8 – und bin gespannt, wohin Sony bis dahin die Ent­wick­lung treibt!

Und nun seid ihr dran. Wür­den Euch mei­ne Kri­tik­punk­te stö­ren? Wäre die A7 oder A7R eine Kame­ra für Euch? Ich freue mich auf Eure Kommentare!

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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