Eizo CS2420 günstiger Monitor für Bildbearbeitung – mein Praxis Test

18042016

Mit dem CS2420 bringt die Fir­ma Eizo nun einen ver­hält­nis­mä­ßig güns­ti­gen 24″ Moni­tor in einer Auf­lö­sung von 1.920 x 1.200 für die Bild­be­ar­bei­tung raus. Ich habe ihn für euch ausprobiert.

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Eizo CS2420

Seit ein paar Mona­ten nut­ze ich ja den Eizo CS 270 als pri­mä­ren Moni­tor und bin damit sehr zufrie­den. Die­ser ist aller­dings preis­lich natür­lich schon etwas höher ange­sie­delt und ich wer­de immer wie­der nach preis­güns­ti­ge­ren Alter­na­ti­ven in der 24 Zoll Klas­se gefragt. Daher habe ich mir ein­mal den brand­neu­en Eizo CS2420 zuschi­cken las­sen. Ein 24 Zoll Moni­tor, der preis­lich in der unte­ren Regi­on ange­sie­delt ist aber trotz­dem ver­spricht, all das zu bie­ten, was das Herz des Foto­gra­fen bzw. Bild­be­ar­bei­ters höher schla­gen lässt:

Eckdaten

  • Ein schar­fes Dis­play mit mehr als Full-HD Auf­lö­sung (1.920 x 1.200),
  • Hard­ware-Kali­brier­bar
  • ein schnel­les IPS-Panel mit LED Hintergrundbeleuchtung
  • einen erwei­ter­ten Farb­raum (99% Ado­be RGB)
  • ein nicht spie­geln­des Display
  • Eine 10-bit Farb­dar­stel­lung (bei Anschluss über Dis­play­po­rt oder HDMI), 8bit bei DVI
  • Einen gro­ße Blickwinkelstabilität
  • Einen Kon­trast­um­fang von 1.000:1
  • Eine Reak­ti­ons­zeit von 15ms
  • Einen USB 3.0 HUB mit 3 Ports
  • Ein schi­ckes Äußeres

Mein Eindruck

Ich habe den Moni­tor neben mei­nem CS270 gestellt, um einen direk­ten Ver­gleich zu haben. Ange­schlos­sen sind bei­de über Dis­play-Port an mei­ner GTX 980. Bei­de Moni­to­re sind zusätz­lich per USB an den Rech­ner ange­schlos­sen, das ist für die Hard­ware-Kali­brie­rung erfor­der­lich. Hier­für kann man ruhig den ein­ge­bau­ten USB Hub ver­wen­den, um den einen Moni­tor an den ande­ren anzuschließen.

Hardware-Kalibrierung

Die Eizo-Color-Navi­ga­tor Soft­ware erkennt dann, dass 2 Eizo Moni­to­re ange­schlos­sen sind und for­dert dazu auf, den­je­ni­gen aus­zu­wäh­len, den man kali­brie­ren möchte.

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Für den neu zu kali­brie­ren­den Moni­tor habe ich dann das glei­che Kalibrierungs-«Target» aus­ge­wählt, wie für den bereits vor­han­de­nen, damit der neue Moni­tor nach den glei­chen Ziel­wer­ten (Hel­lig­keit, Farb­tem­pe­ra­tur, Gam­ma, etc.) kali­briert wird, und bei­de Moni­to­re mög­lichst ähn­lich aussehen.

Zum Kali­brie­ren habe ich wie­der mei­nen Spy­der 5 verwendet.

Nach­dem die Kali­brie­rung durch­ge­lau­fen ist, habe ich Ligh­t­room geöff­net und mir hier die Zwei­schirm-Dar­stel­lung so ein­ge­rich­tet, dass die Bil­der jeweils auf bei­den Moni­to­ren groß ange­zeigt wur­den. Dann bin ich ver­schie­de­ne Bil­der durch­ge­gan­gen und habe den Look verglichen.

Die Bildqualität

Was soll ich sagen – ich sehe kei­nen Unter­schied zwi­schen dem «gro­ßen» CS270 und dem neu­en CS2420 außer, dass der CS270 natür­lich etwas grö­ßer ist und eine etwas höhe­re Auf­lö­sung hat. Aber ansons­ten, von der Farb­wie­der­ga­be und dem Kon­trast­um­fang her, ähneln sich die bei­den Moni­to­re doch sehr. Hier mal zwei Bil­der. Natür­lich kann man das auf sol­chen Fotos schwer beur­tei­len – aber sowohl Dia­na als auch ich haben davor geses­sen und sind zu die­sem Schluss gekommen.

Bei­de Moni­to­re ste­hen dank ihres LED Back­lights nach dem Ein­schal­ten übri­gens sofort mit vol­ler Hel­lig­keit und akku­ra­ter Farb­wie­der­ga­be zur Ver­fü­gung. Das ist bei mei­nem alten HP 2475w noch ganz anders. Der braucht bestimmt 10 Minu­ten, bis er voll da ist.

Optik und Bedienung

Und auch optisch macht der neue Eizo eini­ges her. Wäh­ren­de man bei Eizo sonst ja eher «funk­tio­na­le» Gehäu­se gewöhnt ist, kommt der CS2420 mit einem recht schlan­ken und ganz schlich­ten Rah­men daher, auf dem noch nicht ein­mal das Eizo-Logo auf­ge­druckt ist.  Ledig­lich die 6 Ein­stell­tas­ten und die Ein-/Aus­schalt­tas­te leuch­ten unten rechts schwach. Beim Druck auf eine der Ein­stell­tas­ten wird das Menü auf dem Bild­schirm ange­zeigt. Die Bedie­nung ist sehr ein­fach und unkom­pli­ziert. Es gibt eine Tas­te, um den Ein­gang zu selek­tie­ren und eine, um den Modus (Also einen Stan­dard-Farb­raum oder eine benut­zer­de­fi­nier­te Kali­brie­rung) aus­zu­wäh­len. Dann noch die übli­chen Rauf/Runter Tas­ten sowie Ein­ga­be und Zurück. Die Spra­che ist selbst­ver­ständ­lich auch auf Deutsch ein­stell­bar. Die Leucht­stär­ke der Tas­ten-LEDs kann kann man übri­gens in den Ein­stel­lun­gen unter «Indi­ka­tor» dim­men oder sogar abschal­ten. Wenn sie abge­schal­tet ist, leuch­tet außer dem Bild­schirm gar nichts an dem Moni­tor. Schon schick.

Menü und aus­wahl des Modus beim Eizo CS 2420

Mein Fazit

Der Eizo CS 2420 ist der güns­tigs­te hard­ware­ka­li­brier­ba­re Eizo Moni­tor und bringt ganz viel von sei­nen grö­ße­ren Brü­dern mit. Das her­vor­ra­gen­de, ent­spie­gel­te Dis­play mit erwei­ter­tem Farb­raum (Wide-Gamut) und LED-Back­light setzt hier ganz sicher Stan­dards im Bereich der 24 Zoll Moni­to­re – erst recht in die­ser Preisklasse.

Laut Eizo wird jeder ein­zel­ne Moni­tor im Werk bereits ein­ge­mes­sen. Feh­ler in der Homo­ge­ni­tät eines Panels wer­den hin­sicht­lich Hel­lig­keit und Farb­ton kor­ri­giert. Im Werk erfolgt auch bereits eine ers­te Kali­brie­rung. Aus die­sem Grund, kann man bei dem Eizo auch ver­tre­ten, ihn zunächst ohne indi­vi­du­el­le Kali­brie­rung mit­hil­fe eines eige­nen Colo­ri­me­ters wie dem Spy­der zu ver­wen­den. Grund­sätz­lich wür­de ich aber immer emp­feh­len einen sol­chen anzu­schaf­fen, nur so kann man den Moni­tor exakt auf die eige­nen Anfor­de­run­gen kali­brie­ren. Eizo lie­fert mit der Color-Navi­ga­tor Soft­ware schon eine pro­fes­sio­nel­le Kali­brie­rungs­lö­sung mit, für die eben nur noch das ent­spre­chen­de Colo­ri­me­ter fehlt. Als Colo­ri­me­ter kön­nen z.B. Gerä­te von Dat­a­co­lor (Spy­der) oder X‑Rite ein­ge­setzt wer­den. Auf der Eizo Sei­te fin­det sich eine Lis­te der unter­stütz­ten Colo­ri­me­ter. Die Color-Navi­ga­tor Soft­ware nimmt die Kali­brie­rung dann nicht, wie bei vie­len ande­ren Moni­to­ren, soft­ware­sei­tig vor, son­dern schreibt die Kor­rek­tur­wer­te über die USB-Ver­bin­dung direkt in den Monitor.

Vie­le wei­te­re Infos über das Kali­brie­ren fin­det ihr übri­gens in mei­nem Test­be­richt zum Eizo CS270.

In mei­nen Augen ist der CS2420 ein vom Design her zeit­lo­ses Gerät, das obwohl es nicht den Trend zu noch höhe­ren Auf­lö­sun­gen bedient, sicher­lich vie­le Jah­re lang ein treu­er Beglei­ter sein kann. Eizo gibt übri­gens 5 Jah­re Garan­tie mit Vor-Ort Austausch-Service.

Oder doch lieber 4K?

Wer heu­te einen Moni­tor anschafft, fragt sich unter Umstän­den, ob nicht eine noch höhe­re Auf­lö­sung zukunfts­si­che­rer sei. Die meis­ten Her­stel­ler haben mitt­ler­wei­le auch 4K Gerä­te im Pro­gramm, selbst auf 24 Zoll.

Mei­ne Mei­nung: für die Foto-Bear­bei­tung auf einem 24″ Moni­tor ist die Auf­lö­sung von 1.920 x 1.200 Pixeln aus mei­ner Sicht eigent­lich ide­al. Schon hier sind ein­zel­ne Pixel bei nor­ma­lem Betrach­tungs­ab­stand nicht mehr unter­scheid­bar. Im direk­ten Ver­gleich zwi­schen 1.920 x 1080 und 4K (3840x2160) sieht man bei 24 Zoll bei der Bild­be­ar­bei­tung kei­nen gro­ßen Unter­schied. Aller­dings pro­fi­tiert man bei der nied­ri­ge­ren Auf­lö­sung in der Regel von einer bes­se­ren Per­for­mance sei­tens der Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gram­me. Höhe­re Auf­lö­sun­gen brem­sen Pro­gram­me wie Ligh­t­room näm­lich in der Regel aus, da bei jedem Bear­bei­tungs­schritt ein Viel­fa­ches an Infor­ma­tio­nen berech­net wer­den müs­sen. Seit Ligh­t­room 6 bzw. CC, nutzt Ado­be zur Berech­nung eini­ger Werk­zeu­ge nun bestimm­te Gra­fik­kar­ten zur Unter­stüt­zung, vor­her war die Arbeit an 4K Moni­to­ren eine Qual. Trotz­dem ist Ligh­t­room nach wie vor kein Per­for­mance-Wun­der und es arbei­tet nach wie vor mit nied­ri­ge­ren Auf­lö­sun­gen per­for­man­ter. Ein wei­te­res Pro­blem, das lei­der nach wie vor beim Ein­satz von 4K Moni­to­ren besteht, ist, dass nicht alle Pro­gram­me die hohe Auf­lö­sung der­ge­stalt unter­stüt­zen, dass sie ihre Ober­flä­che ent­spre­chend ska­lie­ren. Ins­be­son­de­re nervt es, wenn man einen nied­ri­ger auf­lö­sen­den und einen hoch­auf­lö­sen­den Moni­tor neben­ein­an­der betreibt. Hier gibt es dann zum Teil beim Ver­schie­ben einer Anwen­dung vom einen Moni­tor zum ande­ren plötz­lich Mikro-Schrif­ten, die man kaum noch lesen kann. Das glei­che pas­siert, wenn Anwen­dun­gen zwei Moni­tor nut­zen, wie z.B. Ligh­t­room beim Zwei­schirm­be­trieb. Ich selbst wür­de mir kei­nen 4K Moni­tor in 24″ kaufen.

Ich fin­de ja, ein Moni­tor ist das für Foto­gra­fen, was die Boxen für Musik-Lieb­ha­ber sind. Man kann noch soviel Geld für sei­ne Kame­ra und das rest­li­che Equip­ment aus­ge­ben. Wenn man spä­ter das Ergeb­nis nicht «farb­echt» anse­hen kann, ist es wirk­lich scha­de drum. Bei die­sem Eizo, fin­de ich stimmt das Gesamt­pa­ket und man bekommt wirk­lich sehr viel Moni­tor und auch Ser­vice für sein Geld.

Hier noch eini­ge Produktlinks:

Dis­clai­mer: Immer wie­der wer­de ich nach einem guten und den­noch güns­ti­gen Moni­tor für die Bild­be­ar­bei­tung gefragt. Da mir hier noch eine aktu­el­le Emp­feh­lung fehl­te, habe ich Eizo gebe­ten, mir den CS2420 zum Test zur Ver­fü­gung zu stel­len. Für den Test wur­de ich nicht bezahlt und den Moni­tor schi­cke ich schwe­ren Her­zens auch wie­der zurück. Nicht, weil er mir nicht gefällt, son­dern, weil ich mit dem CS270 schon einen her­vor­ra­gen­den Moni­tor für die Bild­be­ar­bei­tung habe und mein alter HP mir als Zweit­mo­ni­tor ausreicht.

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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