Viel hilft viel – das Nikon 300mm f/2.8 VRII

3042012

Lan­ge habe ich mit mir geha­dert, hin und her über­legt und nach güns­ti­ge­ren Alter­na­ti­ven für eine lan­ge Brenn­wei­te gesucht. Am Ende ist es nun doch das Nik­kor 300mm f/2.8 VRII gewor­den. War­um und ob sich die­se Inves­ti­ti­on in der Grö­ßen­ord­nung eines Gebraucht­wa­gens lohnt, erfahrt ihr hier.

Nik­kor 300mm f/2.8 an der D5100

Ich besit­ze ja schon das Nik­kor 70–200 VR f/2.8, eine echt hoch­wer­ti­ge (und auch schon teu­re) Lin­se, die mir bereits bei der Tier­fo­to­gra­fie sehr gute Diens­te geleis­tet hat, z.B. auf Hel­go­land beim Fil­men der Rob­ben. Nun woll­te ich für Bots­wa­na noch ein biss­chen mehr Brenn­wei­te haben und habe, aus Angst vor der Inves­ti­ti­on, erst­mal alles mög­li­che aus­pro­biert. Als ers­tes kommt man natür­lich auf das The­ma «Tele­kon­ver­ter». Der «klei­ne», 1.7x von Nikon war dann auch prompt ein Mega-Rein­fall (zumin­dest an mei­nem 70–200). Kein Pro­blem, zurück mit dem Teil. Dann habe ich den 2x Tele­kon­ver­ter TC 20EIII getes­tet, mit deut­lich bes­se­rem Ergeb­nis, aber auch nicht dem gro­ßen «Plus», das ich mir wün­schen würde.

Nik­kor 300mm f/2.8, RAW, unbearbeitet.

Lan­ge dach­te ich dann, das 70–200 und der TC20 EIII wären nun die Kom­bo, mit der wir in Bots­wa­na auf die Pirsch gehen wür­den. Aber ihr wisst ja wie das ist. Man surft im Netz und sucht natür­lich wei­ter nach Test­be­rich­ten und Bei­spiel­fo­tos von dem Traum­ob­jekt der Begier­de. Und was ich da so fand, ließ mir dann erst recht kei­ne Ruhe.

Nik­kor 300mm f/2.8 – 1:1 Aus­schnitt, RAW, unbearbeitet.

Das Leben ist zu kurz für fau­le Kom­pro­mis­se. Jedes Bild, das ich in Afri­ka nicht mache, ist eines, über das ich mich spä­ter ärgern wer­de. Jedes Bild, bei dem ich spä­ter das letz­te Quänt­chen Schär­fe ver­mis­se, eines, das nie wie­der kommt – und bei dem ich mich spä­ter auch ärgern werde.

Gutes Glas ist teu­er – und das 300mm f/2.8 VRII von Nikon sicher­lich eines der schärfs­ten und bes­ten Objek­ti­ve, die jemals in die­sem Brenn­wei­ten-Bereich pro­du­ziert wur­den – aber auch eines der teu­ers­ten.

Wei­ter­hin spie­len die Nikon Tele­kon­ver­ter erst an den «gro­ßen» Fest­brenn­wei­ten ihre wah­re Macht aus. Schon ohne Kon­ver­ter lie­fert das 300er an mei­nen DX-(Crop)-Nikons 450mm bei einer Offen­ble­de von f/2.8. Mit dem 2x Kon­ver­ter wären das dann sagen­haf­te 900mm f/5.6.

Zugu­te kam mir nun, dass ich den Geschäfts­füh­rer von Calu­met, dem Pro­fi-Foto­shop in Ham­burg, aus frü­he­ren Zusam­men­ar­bei­ten ken­ne und er, als er von mei­nem Vor­ha­ben hör­te, in Bots­wa­na Zeit­raf­fer und Natur­fo­tos auf­zu­neh­men, sofort begeis­tert war und mir Freund­schafts­kon­di­tio­nen einräumte.

Lan­ge Rede, kur­zer Sinn: das 300er ist jetzt meins! Die Nikon-Tüte auf links gedreht, ver­ließ ich ges­tern Calu­met und mach­te mich mit der kost­ba­ren Fracht auf den Weg zur U‑Bahn und dann nach Hause.

Trotz schon ein­bre­chen­der Dun­kel­heit und schlech­tem Wet­ter muss­te ich das Trumm natür­lich gleich mal aus­pro­bie­ren und gegen Nachbar’s Haus­wand rich­ten. Ein Test ist das natür­lich nicht, aber die Schär­fe, aus der Hand geschos­sen, ist schon beein­dru­ckend. Vor allem auch mit Telekonverter.

300mm mit 2x Kon­ver­ter = 600mm an crop = 900mm mit 1/125. aus der Hand.

Auch, was der VR hier leis­tet ist der Ham­mer. 900mm bei 1/125. Sekun­de. Aus der Hand. Erin­nert ihr Euch an die alte For­mel? Danach dürf­te man mit 900mm maxi­mal 1/900. Sekun­de lang belichten…

300mm mit 2x Kon­ver­ter = 600mm an crop = 900mm mit 1/125. aus der Hand, 1:1

Die wei­te­ren, dann aus­sa­ge­kräf­ti­gen Tests mache ich dann in Afri­ka und dann wer­de ich natür­lich auch mal Ver­glei­che für Euch anstel­len: 70–200 f/2.8 VR gegen 300mm f/2.8 VRII mit und ohne Tele­kon­ver­ter. Dann neh­me ich auch mal das 18–200 VR dazu, unser immer noch geschätz­tes «Rei­se­ob­jek­tiv» – auch wenn Rei­sen wie die Kom­men­de alles ande­re als mit leich­tem Gepäck stattfinden ;-)

Dia­nas ers­ter Versuch

Hier noch ein paar Wor­te zu dem Objek­tiv. Das Teil ist ein­fach sau­gut ver­ar­bei­tet, abso­lut hoch­wer­tig (aber auch nichts für dün­ne Ärm­chen). Allein die Tasche, in der es gelie­fert wird, ist ein Schmuck­stück – wenn auch (natür­lich) so groß wie ein klei­ner Fotorucksack.

Die mit­ge­lie­fer­te Tasche

Mit­ge­lie­fert wird eine Gegen­licht­blen­de aus Car­bon, die mit einer klei­nen Schrau­be befes­tigt wird (von mir etwas schüt­zend verkleidet).

Nik­kor 300mm f/2.8 an der D5100

Die Abde­ckung der Front­lin­se ist auf­grund der Grö­ße kei­ne Kap­pe, son­dern eine Art Schutz­hül­le, die sich um die Hälf­te des Objek­ti­ves legt – ziem­lich cool gelöst.

Lens-Cap

Die Lin­sen haben bei dem Objek­tiv Nikons hoch­wer­ti­ge Nano-Kris­tall-Ver­gü­tung, die für aller­bes­te Bild­qua­li­tät steht.

Ich kann es jeden­falls kaum erwar­ten, die­ses Schmuck­stück end­lich in frei­er Wild­bahn einzusetzen.

Mein erstes Fazit

Pra­xis-Erfah­run­gen habe ich zwar noch nicht, aber was ich bis­her gese­hen habe, ist abso­lut viel­ver­spre­chend. Mehr geht in die­sem Brenn­wei­ten­be­reich nicht. Auch die Qua­li­tät mit dem TC2.0EIII ist überragend.

Aber man muss sich im Kla­ren sein: das ist natür­lich ein echt spe­zi­el­les Objek­tiv, das für ganz bestimm­te Ein­satz­sze­na­ri­en gedacht ist, näm­lich die Natur- und Tier­fo­to­gra­fie oder die Sport-Foto­gra­fie. Das gute Stück ist schwer und auch nicht gera­de hand­lich. Man wird es sicher­lich nur mit­neh­men, wenn man plant, in den genann­ten Berei­chen unter­wegs zu sein. Bei uns sind es klar Tie­re und Kitesur­fen. Es wird also sicher­lich des­öf­te­ren sei­ne Power aus­spie­len können.

So nun aber genug geschrie­ben – sobald wir mit den Ergeb­nis­sen zurück sind, gibt es den zwei­ten Teil die­ses Berichts, dann mit Bei­spiel­fo­tos und dem Ver­gleich mit den güns­ti­ge­ren Objek­ti­ven. Bis dahin wün­sche ich Euch eine schö­ne Zeit, geht raus, genießt den Früh­ling und wir sehen uns dann anfang Mai wie­der hier auf gweg​ner​.de. Dann hof­fent­lich mich vie­len schö­nen Ergeb­nis­sen aus Afrika!

Update

Den 2. Teil die­ses Berichts habe ich irgend­wie nie geschrie­ben, aber die Ergeb­nis­se mit dem 300er könnt ihr Euch in unse­ren Afri­ka Gale­rien anse­hen. Das Objek­tiv ist wirk­lich eine Wucht, Knack­scharf und wirk­lich groß­ar­tig. Den Tele-Kon­ver­ter habe ich dar­an aber ehr­lich gesagt kaum eins­ge­setzt, mit den moder­nen, hoch­auf­lö­sen­den 24MP oder 36MP Sen­so­ren, reicht die Pixel­auf­lö­sung mit Tele­kon­ver­ter dann ein­fach nicht mehr aus. Das bedeu­tet, die Bil­der wer­den nicht bes­ser mit dem Tele­kon­ver­ter, als wenn ich sich spä­ter in der Nach­be­ar­bei­tung ska­lie­ren würde.

Hier die Bilder:

Update 2

Mitt­ler­wei­le set­ze ich auch oft das deut­lich klei­ne­re Nik­kor 300mm f/4 ein, mei­nen Test­be­richt und Ver­gleich mit dem f/2.8 fin­det ihr hier:

Hat Dir der Artikel gefallen?

Dann melde Dich doch bitte zu meinem kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst Du eine Nachricht bei neuen Artikeln und Du wirst auch exklusiv als erstes über neue Workshops und Reisen informiert! Außerdem gibt es dort auch immer wieder Hintergrund-Infos, die so nicht im Blog stehen.

Natürlich freue ich mich auch sehr, wenn Du mir bei YouTube, Instagram und Facebook folgst.

Alle Inhalte © Gunther Wegner

*) Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links. Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Alternativ könnt ihr auch über folgende Direktlinks in die Shops wechseln:
Amazon.de, Amazon.at, Amazon.com, Foto Koch, Augenblicke-Eingefangen, camforpro.com.
Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!

Werbung

Unsere Empfehlungen*

  • Astrofotografie: Spektakuläre Bilder ohne Spezialausrüstung!
  • Excire Search für Lightroom: Bilder finden statt Suchen!
  • Foto Koch
  • Lutufy.Me LUTs für Lightroom, Premiere, Davinci etc.
  • Artlist - freie Musik für eure Videos!
  • Motion Array - Vorlagen, Plugins etc. für euren Videoschnitt!
Wir nutzen diese Produkte selber, bekommen aber eine kleine Provision, wenn ihr über diese Links kauft.

Letzte Kommentare

  • Gunther: Das ist Absicht, damit die Aufnahmen auf jeden Fall auf der sicheren Seite sind. Schau mal ob Du ggf. noch zustätzlich den Safety Track eingeschaltet hast, das zieht nochmal 6dB ab. Die Interne Aufze... (→ weiterlesen)

  • Michael: Ich habe mir ein Lark Max Set zum Testen besorgt, allerdings habe ich bei beiden Sendern das Problem, dass die interne Aufzeichnung eine sehr geringe Aussteuerung hat. Einfach so anhören ist nicht. N... (→ weiterlesen)

  • Dr. Andreas Sander: Danke! :-)... (→ weiterlesen)

  • Gunther: Hallo Andreas, es geht leider nicht. Die Usability dieser Bänke ist eine Katastrophe und das zieht sich durch die Kamera-Generationen. Historisch gewachsen... Ich habe dazu ... (→ weiterlesen)

  • Gunther: Hallo Stefan, ich habe den Link aktualisiert!... (→ weiterlesen)