Nun aber: der Nikon 2x Telekonverter TC20 EIII – taugt der wenigstens etwas? Ein weiterer Test!

13022012

Letz­te Woche hat­te ich Euch ja von mei­nem ent­täu­schen­den Test des Nikon 1.7‑fach Tele­kon­ver­ters berich­tet. Das in Pho­to­shop um den Fak­tor 1.7 ver­grö­ßer­te Bild sah deut­lich schär­fer aus, als das mit dem Tele­kon­ver­ter auf­ge­nom­me­ne. Da kann man sich die Inves­ti­ti­on auch spa­ren. Ich habe das Teil also zurück geschickt, immer­hin kos­tet eine sol­che Lin­se mal knapp 400 €, da soll­te sie ja zumin­dest akzep­ta­ble Ergeb­nis­se liefern. 

Hier noch ein­mal der Link zum ent­täu­schen­den Test von letz­ter Woche:

Ver­gleichs­wei­se zu den 6.000€, die ein Nikon 300mm f/2.8 kos­tet oder den 10.000€, die für ein Nikon 400mm f/2.8 auf­ge­bracht wer­den müss­ten, ist ein sol­cher Tele­kon­ver­ter natür­lich immer noch ech­tes Schnäpp­chen, also habe ich mir nun noch zum Ver­gleich den neue­ren und stär­ke­ren 2x Tele­kon­ver­ter von Nikon bestellt, den Nikon AF‑S TC20 EIII.

Bevor wir aber zum Test­ergeb­nis kom­men, hier noch ein paar Wor­te zum Sinn und Unsinn von Tele­kon­ver­tern in der heu­ti­gen, digi­ta­len, Zeit.

Zu ana­lo­gen Zei­ten, hat­te ein Tele­kon­ver­ter einen ganz kla­ren Sinn: näm­lich einen klei­ne­ren Bild­aus­schnitt auf das Zel­lu­loid zu ban­nen. Gera­de bei der Dia-Foto­gra­fie war der Aus­schnitt, der auf dem Film ankam, auch der, denn der Betrach­ter spä­ter zu sehen bekam. Ein Tele­kon­ver­ter sorg­te also immer für einen enge­ren Bildwinkel.

Seit nun die Sen­so­ren immer grö­ße­re Auf­lö­sun­gen ermög­li­chen, kön­nen Foto­gra­fen auch im Nach­hin­ein noch «künst­lich» in ihre Bil­der hin­ein­zoo­men, in dem sie sie beschnei­den, um einen klei­ne­ren Bild­aus­schnitt zu erhal­ten. Immer mehr wer­den nun die Objek­ti­ve zu den limi­tie­ren­den Fak­to­ren. Wel­che Auf­lö­sung bringt ein Objek­tiv über­haupt auf dem 12, 16, 24 oder gar 36 MP Sen­sor? Mei­ne Erfah­rung ist, dass der 16 Mega­pi­xel Sen­sor der Nikon D7000 schon echt hohe Ansprü­che an das jewei­li­ge Objek­tiv stellt. Hier muss schon eine hoch­wer­ti­ge Lin­se her, um bei der 1:1‑Ansicht die ent­spre­chen­de Schär­fe auch wirk­lich rüberzubringen.

Natür­lich wer­den vie­le jetzt sagen: wer schaut sich schon Bil­der in 1:1 an… Das ist schon rich­tig, aber wenn ich schon immer grö­ße­re Auf­lö­sun­gen in einer Kame­ra habe und die­se auch spei­chern, ver­wal­ten und bear­bei­ten muss, dann möch­te ich sie auch aus­nut­zen. Ansons­ten könn­te ich ja auch wei­ter­hin mit den 6MP einer D70 glück­lich sein, war­um auch nicht! Vie­le der Bil­der, die ich z.B. in Vene­zue­la mit der D70 gemacht habe, brau­chen den Ver­gleich kei­nes­falls zu scheuen. 

Hier geht es mir jetzt vor allem dar­um, bei Tele­auf­nah­men von Tie­ren in wei­ter Ent­fer­nung durch spä­te­res Beschnei­den noch Details aus den Bil­dern her­aus­zu­ho­len zu kön­nen, einer der gro­ßen Vor­tei­le gegen­über der Analog-Fotografie. 

Ein Tele-Kon­ver­ter muss also mehr Infor­ma­ti­on auf den Sen­sor brin­gen, das heißt der Qua­li­täts­ver­lust, der er durch zusätz­li­che Lin­sen mit sich bringt muss gerin­ger sein als der Gewinn durch die Aus­schnitts­ver­grö­ße­rung, ansons­ten kann ich ihn mir auch spa­ren. Ein­fach nur einen klei­ne­ren Bild­aus­schnitt lie­fern, wie bei der Ana­log­fo­to­gra­fie, ist also nicht mehr.

To make a long sto­ry short: ich habe also heu­te mor­gen den TC20 EIII hin­ter mein Nik­kor 70–200 f/2.8 geschraubt und den Test von letz­ter Woche wie­der­holt. Bevor ich Euch das Ergeb­nis zei­ge, hier noch ein Über­blick dar­über, wie der Bild­aus­schnitt mit und ohne Kon­ver­ter im Ver­gleich aus­sieht und wie klein die Aus­s­chit­te wirk­lich sind, die wir uns gleich im Anschluss ansehen:

Auch hier habe ich nun bei dem Bild mit Kon­ver­ter einen 1:1 Aus­schnitt gewählt und bei dem Bild ohne Kon­ver­ter die 1:1 Ansicht in Pho­to­shop um den Fak­tor 2 vergrößert.

Und hier muss ich nun sagen, jetzt kom­men wir ins Geschäft. Deut­lich seht ihr bei der ver­grö­ßer­ten Auf­nah­me ohne Kon­ver­ter, wie auch das Rau­schen ver­grö­ßert wur­de (ich habe mit etwas höhe­rer ISO foto­gra­fiert). Bei der Auf­nah­me mit Kon­ver­ter auf jeden Fall mehr Details abge­bil­det, und auch die Schär­fe ist annehmbar.

Ein wei­te­rer Vor­teil eines Kon­ver­ters zeigt sich natür­lich bei Video-Auf­nah­men mit der DSLR. Hier ist ein Beschnitt im Nach­hin­ein nicht so gut mög­lich, da die Vide­os ja nur mit 1920x1080 (Full HD) auf­ge­löst wer­den und daher der Tele-Kon­ver­ter eine gute Mög­lich­keit, die Brenn­wei­te zu erhöhen.

Gegen­über einem «ech­ten» 400mm Objek­tiv hat man natür­lich immer noch den Nach­teil, dass man auch zwei Blen­den­stu­fen ver­liert, das heißt die Offen­blen­de nun nicht mehr f/2.8 beträgt, son­dern f/5.6 – dafür ist der Preis­un­ter­schied natür­lich gewaltig. 

Mei­ne Ent­schei­dung ist jeden­falls gefal­len, ich wer­den die­sen Kon­ver­ter behal­ten und mit nach Afri­ka neh­men. Wie er sich dort bewährt, wer­de ich dann im Anschluss berich­ten und Euch selbst­ver­ständ­lich berich­ten. Dann gibt’s hof­fent­lich auch span­nen­de­re Bil­der, als die Spit­ze unse­res Vogel­hau­ses ;-)

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