Offener Brief an Nikon

28072017

Betreff: Moder­ne Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie mit Nikon Kame­ras und unse­re Pro­ble­me mit Snapbridge

Update 9. Mai 2019: Nikon hat mitt­ler­wei­le für alle «Snapbridge»-DSLR Kame­ras (D850, D500, D7500, D5600) Firm­ware-Updates ver­öf­fent­licht, die das gewünsch­te freie WLAN nach­rüs­ten. Damit haben sie dem Wunsch der Com­mu­ni­ty und mir ent­spro­chen. Vie­len Dank dafür!

Hier mein ursprüng­li­cher Brief mit Hin­ter­grün­den dazu, war­um die­se Funk­ti­on so wich­tig ist.

Lie­be Nikon Corporation,

als lang­jäh­ri­ger Nikon User und jemand, der sich wirk­lich inten­siv mit Dei­nen Kame­ras beschäf­tigt hat und auch eine Viel­zahl von Test­be­rich­ten dazu geschrie­ben hat, schrei­be ich Dir heute.

(Eng­lish ver­si­on here.)

Zu Dei­nem 100. Geburts­tag hast Du die Nikon D850 ange­kün­digt, eine Kame­ra, die laut Dei­ner Wer­bung beson­ders geeig­net sein soll, um 8K Zeit­raf­fer-Fil­me zu erstellen.

Als jemand, der sich seit vie­len Jah­ren schon inten­siv mit der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie beschäf­tigt, Work­shops und Trai­nings in die­sem Bereich gibt und die inter­na­tio­nal füh­ren­de Soft­ware für Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen ent­wi­ckelt, freut es mich natür­lich beson­ders, dass Du nun die Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie auch als wich­ti­gen Anwen­dungs­be­reich für Dei­ne Kame­ras erkannt hast.

Aller­dings ist es natür­lich schon lan­ge so, dass Spie­gel­re­flex-Kame­ras und gera­de auch Nikon Kame­ras für Zeit­raf­fer Foto­gra­fen unver­zicht­ba­re Werk­zeu­ge sind. Und schon immer gehört ein biss­chen mehr dazu, einen guten Zeit­raf­fer auf­zu­neh­men, als es die Inter­vall- oder Zeit­raf­fer­funk­ti­on Dei­ner Kame­ras erlauben.

Astro-Auf­nah­me der Milch­stra­ße mit der Nikon D750. Links oben der grü­ne Gui­ding-Laser des Obser­va­to­ri­ums auf La Réunion.

Ins­be­son­de­re die in eini­ge Dei­ner Kame­ras ein­ge­bau­te Zeit­raf­fer-Funk­ti­on, die direkt ein Video aus­gibt, nutzt nor­ma­ler­wei­se kein ernst­haf­ter Zeit­raf­fer-Foto­graf, denn erst die ent­spre­chen­de Bear­bei­tung auf RAW-Datei-Basis macht wirk­lich anspruchs­vol­le Zeit­raf­fer möglich.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren habe ich in Zusam­men­ar­beit mit Kol­le­gen aus der Zeit­raf­fer-Sze­ne spe­zi­el­le Tech­ni­ken ent­wi­ckelt, die die Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie auf einen recht hohen Level gebracht haben. Auf­nah­men, wie Tag-zu-Nacht und Nacht-zu-Tag Über­gän­ge, die bis vor nicht all­zu lan­ger Zeit noch als unmög­lich gal­ten, und daher den Namen „Der Hei­li­ge Gral der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie“ erhal­ten haben, sind heu­te für jeder­mann mit recht ein­fa­chen Mit­teln rea­li­sier­bar.

Um zu ver­ste­hen, was die Anfor­de­run­gen von uns Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen sind, muss ich ganz kurz erklä­ren, wel­che Fak­to­ren für anspruchs­vol­le Zeit­raf­fer vor allem ande­ren wich­tig sind:

  • Wir möch­ten mit mög­lichst lan­gen Belich­tungs­zei­ten und mög­lichst kur­zen Inter­val­len arbeiten.
  • Wir möch­ten wäh­rend einer Auf­nah­me die Kame­ra bedie­nen und steu­ern können.
  • Wir möch­ten eine Vor­schau des jewei­lig auf­ge­nom­me­nen Bil­des auf dem Dis­play sehen kön­nen und die­se per WLAN und USB an ein Smart-Device über­tra­gen können.

Zeit­raf­fer­auf­nah­me auf einem gefro­re­nen See in Nord-Nor­we­gen – war­ten auf’s Nordlicht.

Belichtungszeit vs. Intervall

Für optisch ästhe­ti­sche Zeit­raf­fer arbei­ten wir eigent­lich immer mit lan­gen Belich­tungs­zei­ten. Belich­tungs­zei­ten, die min­des­tens halb so lang (180°-Shutter) und zum Teil fast so lang sind wie die Intervalle.

Denk mal an die Astro-Sze­nen aus Dei­nem letz­ten Pro­mo-Video für die D850. Sol­che Auf­nah­men der Milch­stra­ße benö­ti­gen lan­ge Ver­schluss­zei­ten, z.B. 20 Sekun­den pro Aufnahme.

Gleich­zei­tig möch­ten wir aber eher kur­ze Inter­val­le haben, weil das Inter­vall, mit dem die Bil­der auf­ge­nom­men wer­den, ja die Ablauf­ge­schwin­dig­keit des Zeit­raf­fers beein­flusst und die­ser nicht zu schnell wer­den soll.

Da das Inter­vall (also die Zeit vom Start einer Belich­tung bis zum Start der nächs­ten) aber nie­mals kür­zer als die Belich­tungs­zeit sein kann, wür­den wir hier mit 21 Sekun­den arbei­ten wol­len, also ganz knapp län­ger als die Belichtungszeit.

In die­sem Fall hät­ten wir eine „Schwarz­zeit“ von nur 1 Sekun­de, wäh­rend­des­sen der Kame­ra Ver­schluss geschlos­sen ist, bevor die nächs­te Belich­tung startet.

Aber auch tags­über arbei­ten wir Zeit­raf­fer Foto­gra­fen so gut wie immer mit lan­gen Belich­tungs­zei­ten. Das gibt ein­fach einen deut­lich bes­se­ren, ästhe­ti­sche­ren Look. Typi­sche Inter­val­le tags­über lie­gen oft bei 4 Sekun­den. Eine 3‑sekündige Belich­tungs­zeit (mit Grau­fil­ter) wäre hier also oft wün­schens­wert, auch hier haben wir dann eine Schwarz­zeit von 1 Sekunde.

Bei Nord­lich­tern und ande­ren schnel­len Bewe­gun­gen, trei­ben wir das gan­ze an die Gren­ze des tech­nisch mach­ba­ren, Inter­val­le von einer Sekun­de sind kei­ne Sel­ten­heit, hier sind die Schwarz­zei­ten dann noch kürzer.

In der jewei­li­gen Schwarz­zeit muss Dei­ne Kame­ra das Bild weg­spei­chern, es uns idea­ler­wei­se auf dem Dis­play anzei­gen und es per WLAN und USB zur Ana­ly­se bereit­stel­len.

All das funk­tio­niert mit eini­gen Dei­ner Kame­ras heu­te schon (da staunst Du jetzt wahr­schein­lich) mit ent­spre­chen­den exter­nen Inter­vall­aus­lö­sern – nur lei­der eben nicht mit den Werk­zeu­gen, die Du uns für Zeit­raf­fer in Dei­nen Kame­ras zur Ver­fü­gung stellst.

Zeit­raf­fer Auf­nah­me im Alti­pla­no, Bolivien.

Der interne Intervallauslöser

Spre­chen wir ein­mal über den Inter­vall-Aus­lö­ser, den Du uns ja schon län­ger in Dei­nen Kame­ras zur Ver­fü­gung stellst. Die­ser ist näm­lich lei­der für unse­re Zwe­cke meis­tens so gut wie nicht zu gebrau­chen. Wenn wir den inter­nen Inter­vall-Aus­lö­ser ein­set­zen, funk­tio­niert bei einer Schwarz­zeit von 1 Sekun­de lei­der nichts von dem oben genann­ten. Nach weni­gen Bil­dern läuft der Puf­fer der Kame­ra schon voll, an Bild­vor­schau und WLAN Über­tra­gung brau­chen wir gar nicht zu denken.

Unter einer Schwarz­zeit von 6 Sek (!) ist bei der D750 bei Nut­zung der ein­ge­bau­ten Inter­vall-Funk­ti­on z.B. nicht an eine Vor­schau auf dem Dis­play zu den­ken. Das bedeu­tet, dass der Foto­graf, wenn er noch Kon­trol­le über das haben möch­te, was er auf­nimmt (und glau­be mir, das möch­te er), kei­ne Inter­val­le unter 7 Sekun­den rea­li­sie­ren kann. Und selbst dann nicht mit län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten als 1 Sekun­de arbei­ten kann. Du erin­nerst Dich? Tags­über woll­ten wir uns beim Inter­vall eher im Bereich um die 4 Sekun­den bewe­gen und am liebs­ten 3 Sekun­den lang belichten.

Du fragst Dich jetzt viel­leicht, war­um es so wich­tig ist, wäh­rend der Auf­nah­me die Bil­der sehen zu kön­nen. Nun – vie­le span­nen­de Zeit­raf­fer lau­fen ja über einen län­ge­ren Zeit­raum und wäh­rend­des­sen ändert sich dann oft das Licht.

Der freie Selbst­bau-Inter­vall­aus­lö­ser LRTi­mel­ap­se Pro-Timer free.

Tag-zu-Nacht Übergänge

Ich hat­te ein­gangs ja schon von den Tag-zu-Nacht Über­gän­gen gespro­chen, die wir so ger­ne auf­neh­men, weil sie spek­ta­ku­lä­re Zeit­raf­fer abge­ben und lan­ge Zeit eine ech­te Her­aus­for­de­rung waren. Hier ändert sich das Licht per­ma­nent und sehr dras­tisch, so dass die Kame­ra­ein­stel­lun­gen ent­spre­chend nach­ge­führt wer­den müs­sen. Damit wir aber wis­sen kön­nen, wann wir Belich­tungs­zeit, Blen­de oder ISO nach­stel­len müs­sen, benö­ti­gen wir Zugriff auf die Bil­der bzw. das His­to­gramm – ansons­ten bekom­men wir sehr schnell über- oder unter­be­lich­te­te Bilder.

Du fragst Dich, war­um wir dafür nicht den A- oder P-Modus, ggf. in Ver­bin­dung mit der ISO-Auto­ma­tik nutzen?

Ganz ein­fach – auch das wür­de nicht zum gewünsch­ten Ergeb­nis füh­ren, ins­be­son­de­re, da der inter­ne Belich­tungs­mes­ser sich bei Hel­lig­keits­än­de­run­gen sehr leicht aus dem Tritt brin­gen lässt und ab einer gewis­sen Dun­kel­heit auch nicht mehr zuver­läs­sig funktioniert.

Was wir also brau­chen ist eine auf die Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie abge­stimm­te Auf­nah­me­stra­te­gie, bei der bei einem Son­nen­un­ter­gang z.B. zunächst die Belich­tungs­zei­ten ver­län­gert wer­den, dann die Blen­de geöff­net und zuletzt die ISO erhöht wird. Am liebs­ten möch­ten wir zwi­schen­drin noch je nach Situa­ti­on steu­ernd ein­grei­fen können.

Du siehst, das ist mit den Bord­mit­teln, die Du uns gibst, heu­te so alles nicht rea­li­sier­bar und das macht ja auch nichts. Du lie­ferst die Kame­ras mit den tol­len Sen­so­ren und pri­ma Dyna­mik­um­fang, und wir sind die Exper­ten für Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie und machen den Rest mit unse­ren spe­zi­el­len exter­nen Werkzeugen.

Steuerung der Kamera per WLAN

Dazu set­zen wir spe­zi­el­le Apps auf dem Smart­phone oder Tablet ein, die in der Regel mit der Kame­ra per WLAN ver­bun­den sind. USB gin­ge auch, aber das ist wie­der ein zusätz­li­ches Kabel und die iOS-Nut­zer wären dann auch außen vor.

qDslrDa­sh­board ist eine App, die einen spe­zi­el­len «Timel­ap­se» Modus bie­tet, in dem Tag-zu-Nacht und Nacht-zu-Tag Über­gän­ge auto­ma­tisch durch ent­spre­chen­de Kame­ra­steue­rung per WLAN auf­ge­nom­men wer­den können.

Die­se Apps bekom­men nach einer Auf­nah­me von der Kame­ra das Vor­schau­bild, ana­ly­sie­ren das His­to­gramm und stel­len fest, wann genau wel­cher Kame­ra-Para­me­ter nach­ge­re­gelt wer­den muss, damit die Sze­ne nicht über- oder unter­be­lich­tet wird. Die Steue­rung erfolgt dabei so, dass sich ein mög­lichst ästhe­ti­scher Look ergibt.

Das Glät­ten der durch die­ses so genann­te Ram­ping ent­ste­hen­den Hel­lig­keits­sprün­ge erfolgt dann auto­ma­tisch mit spe­zi­el­ler Soft­ware wie LRTi­mel­ap­se.

Auto­ma­ti­sche Nach­füh­rung der Kame­ra-Ein­stel­lun­gen mit der App qDslrDa­sh­board. Unten die blaue Lumi­nanz­kur­ve, die Trep­pen ent­ste­hen durch die Anpas­sun­gen der Kame­ra-Ein­stel­lun­gen. Oben die oran­ge­ne Kom­pen­sa­ti­ons­kur­ve, die von LRTi­mel­ap­se errech­net wur­de und direkt auf die RAW Datei­en ange­wen­det wird. Das Ergeb­nis ist ein glatt ablau­fen­der Über­gang von der Nacht zum Tag.

Nach der Glät­tung durch LRTi­mel­ap­se (Hei­li­ger Gral Wizard und Visu­el­les Deflicker).

Und die­ses Vor­ge­hen funk­tio­niert wirk­lich pri­ma und führt zu per­fek­ten Ergeb­nis­sen! Schwarz­zei­ten von nur 1 Sekun­de sind in der Pra­xis mög­lich! In die­ser Zeit schrei­ben Dei­ne Kame­ras nicht nur RAW+JPG auf die Spei­cher­kar­te, son­dern über­mit­teln zusätz­lich noch das JPG zur Vor­schau per WLAN an das Smart-Device, damit die­ses sie ana­ly­sie­ren kann und dann noch inner­halb der glei­chen Sekun­de Dei­ner Kame­ra die Anwei­sung gibt, ihre Belich­tungs­zeit, Blen­de oder ISO nach­zu­stel­len. Wahn­sinn, oder?

Zumin­dest war das bis vor ca. einem Jahr so – bis dahin waren wir damit sehr glücklich!

Dann aber hast Du lei­der beschlos­sen, unse­re Spe­zi­al-Werk­zeu­ge, die bis­her so gut funk­tio­nier­ten, qua­si unbrauch­bar zu machen, indem Du Dei­ne WLAN-Schnitt­stel­le durch die Ein­füh­rung von „Snap­bridge“ für die Nut­zung ande­rer Apps geschlos­sen hast.

Ver­steh‘ mich nicht falsch – ich fin­de es gut, dass Du mit neu­en Ansät­zen für die Anbin­dung von Smar­ten Gerä­ten expe­ri­men­tierst. Dass Du aber die nach wie vor vor­han­de­ne WLAN Schnitt­stel­le nur noch dafür zur Ver­fü­gung stellst und jeder ande­ren App ver­wei­gerst, dar­auf zuzu­grei­fen, das ist nicht in Ord­nung und dafür habe ich auch kein Verständnis.

Es ist ja ver­schmerz­bar, dass Snap­bridge noch am Anfang steht (der­zeit ist es damit noch nicht mal mög­lich, die Kame­ra-Para­me­ter über­haupt zu ver­än­dern) und ich wün­sche Dir, dass Du in der Zukunft hier eine schö­ne App auf­baust, die vie­le Benut­zer hap­py machen wird. Aber es ist auch klar, dass das nie eine App sein wird, die alle Spe­zi­al-Anwen­dun­gen, wie die für unse­re Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie, für Astro-Foto­gra­fie, für Makro-Foto­gra­fie und so wei­ter in der Form unter­stützt, wie es die von uns in jah­re­lan­ger Arbeit ent­wi­ckel­ten Werk­zeu­ge kön­nen. Und das ist auch völ­lig in Ord­nung so.

Ich möch­ten Dich daher bit­ten, uns wei­ter­hin die Mög­lich­keit zu las­sen, mit unse­ren Werk­zeu­gen zu arbei­ten, dann wer­den wir auch wei­ter­hin mit Freu­de Dei­ne Kame­ras ein­set­zen und damit groß­ar­ti­ge Zeit­raf­fer erstel­len! Stand heu­te ist das mit allen Snap­bridge-Kame­ras lei­der nicht mög­lich.

Meine Bitte

Tech­nisch ist die WLAN Schnitt­stel­le auch in Dei­nen neu­en Kame­ras mit Snap­bridge vor­han­den und sie funk­tio­niert prin­zi­pi­ell auch mit unse­ren Apps. Lei­der schal­tet sie sich nach kur­zer Zeit ab, sobald von der Snap­bridge App auf eine ande­re gewech­selt wird.

Es fehlt für uns also letzt­end­lich ledig­lich die Mög­lich­keit, das WLAN im Menü unab­hän­gig von Snap­bridge einzuschalten!

Mei­ne beschei­de­ne Bit­te wäre also: Bit­te gib uns die Mög­lich­keit zurück, WLAN unab­hän­gig von Snap­bridge zu nut­zen! Wir wün­schen uns ein Firm­ware Update für die Nikon D500, D5600 und D7500 und eine ent­spre­chend Imple­men­tie­rung in allen kom­men­den Kame­ras. Dann wer­den wir Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen auch in Zukunft wei­ter­hin glück­li­che Nut­zer Dei­ner Kame­ras sein!

Die ande­ren Defi­zi­te, die ich z.B. bezüg­lich des inter­nen Inter­vall­aus­lö­sers ange­spro­chen habe, sind auch scha­de, aber ver­schmerz­bar, da wir hier pro­blem­los mit exter­nen Aus­lö­sern arbei­ten können.

Wenn Du es aber wirk­lich ernst meinst mit Dei­ner neu­en Fokus­sie­rung auf Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen, dann bie­te ich Dir ger­ne mei­ne Exper­ti­se als Bera­ter an und wir ent­wi­ckeln gemein­sam eine moder­ne Zeit­raf­fer-Lösung für Dei­ne Kame­ras, die dann kei­ne Wün­sche mehr offen lässt!

Vie­len Dank im Vor­aus und alles Gute für die nächs­ten 100 wünscht Dir,

hoch­ach­tungs­voll
Gunther

Zusammenfassung (TL;DR)

Nikon Kame­ras mit Snap­bridge sind der­zeit für ambi­tio­nier­te Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen nicht einsetzbar.
  • Nikon Kame­ras sind auf­grund ihrer Sen­so­ren mit hohem Dyna­mik­um­fang und sehr guter ISO-Leis­tung her­vor­ra­gend für die Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie geeignet.
  • Die in der Kame­ra imple­men­tier­ten Werk­zeu­ge sind in vie­ler­lei Hin­sicht ein­ge­schränkt. Der Inter­vall­aus­lö­ser blo­ckiert die Kame­ra zu lan­ge und der Zeit­raf­fer-Funk­ti­on gibt nur fer­ti­ge Vide­os aus, die nicht mehr gut bear­bei­tet wer­den kön­nen. Zeit- und ISO-Auto­ma­tik sind für Zeit­raf­fer bei sich ändern­den Licht­ver­hält­nis­sen nicht geeignet.
  • Für moder­ne Ansät­ze der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie benö­tigt man daher spe­zi­el­le exter­ne Werk­zeu­ge, in ers­ter Linie einen per­for­man­ten Inter­vall-Aus­lö­ser und in zwei­ter Linie einen soge­nann­tes „Ramping“-Tool, das die Kame­ra-Belich­tung extern steu­ert in Abhän­gig­keit von der Licht­si­tua­ti­on. Sol­che exter­nen Werk­zeu­ge wur­den in den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckelt und funk­tio­nie­ren pri­ma. Dabei hat sich die WLAN Schnitt­stel­le zur Kame­ra-Steue­rung etabliert.
  • Lei­der kann die WLAN-Schnitt­stel­le mit den jün­ge­ren Nikons, die Snap­bridge an Bord haben, nicht mehr genutzt wer­den. Tech­nisch ist sie zwar noch vor­han­den, aber sie lässt sich mit exter­nen Werk­zeu­gen nicht mehr ver­wen­den, da sie nicht manu­ell ein­ge­schal­tet wer­den kann.
  • Nikon Kame­ras mit Snap­bridge sind daher bis auf Wei­te­res für ambi­tio­nier­te Zeit­raf­fer-Foto­gra­fen, die die Kame­ra per WLAN steu­ern möch­ten, nicht einsetzbar.

Eine Bitte an meine Leser!

Wenn ihr die­sen Appell an Nikon unter­schreibt, dann hin­ter­lasst doch bit­te einen Kom­men­tar! Je mehr Stim­men wir ver­ei­nen, um so mehr Kraft hat unse­re gemein­sa­me Bit­te, wenn ich sie an Nikon herantrage.

Bit­te teilt die­sen Brief auch über eure sozia­len Netz­wer­ke, damit wir noch mehr Reich­wei­te erlan­gen. Dan­ke!!

UPDATE: 23.03.2019

Nikon​ hat soeben ein Firm­ware Update für die D500 ver­öf­fent­licht, in dem neben Snap­bridge auch offe­nes WLAN mög­lich ist!
Damit ist das eines der ers­ten ech­ten «Funk­ti­ons­up­dates» für eine Nikon-Kame­ra, die schon eine Wei­le am Markt ist und gleich dazu noch ein so sinnvolles!
Der Nut­zung der D500 mit qDslrDa­sh­board und ande­ren Apps steht also nichts mehr im Wege. Dan­ke Nikon!

Eine Bit­te hät­te ich aller­dings noch: bringt das Update doch auch noch für die D5600, D7500 und D850!

Hier gibt’s das Firm­ware Update.

(lasst euch nicht von der etwas schwam­mi­gen Beschrei­bung der Neue­rung dort irri­tie­ren, meh­re­re D500 Benut­zer haben es bereits pro­biert und mir bestä­tigt, dass es funktioniert).

Über den Autor

Gun­ther Weg­ner beschäf­tigt sich seit vie­len Jah­ren inten­siv mit der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie. Er gibt Work­shops und Trai­nings für Ama­teu­re und Pro­fis und berät Fir­men im Bereich der Zeitraffer-Fotografie.

Dar­über hin­aus ent­wi­ckelt er LRTi­mel­ap­se, die inter­na­tio­nal füh­ren­de Soft­ware für die Zeit­raf­fer-Nach­be­ar­bei­tung. LRTi­mel­ap­se wird von pro­fes­sio­nel­len Fil­me­ma­chern genau­so wie von Ama­teur-Foto­gra­fen ein­ge­setzt. Wei­ter­hin hat Gun­ther einen eige­nen hoch-per­for­man­ten Inter­vall-Aus­lö­ser ent­wi­ckelt, der als Open Source-Pro­jekt von jeder­mann frei nach­ge­baut wer­den kann. Im Bereich der exter­nen Ram­ping-Gerä­te und Ram­ping-Apps arbei­tet er mit den füh­ren­den Anbie­tern sol­cher Lösun­gen eng zusam­men und fun­giert als Bera­ter und Ideengeber.

Gun­ther arbei­tet der­zeit mit 2 Nikon D750, die ihm auf­grund des hier noch zugäng­li­chen WLANs sehr gute Diens­te bei sei­nen eige­nen Zeit­raf­fer-Pro­duk­tio­nen leisten.

Bei­spie­le für Gun­thers eige­ne Zeitraffer-Arbeiten:

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