Robben watching und Fotografieren – Kegelrobben auf Helgoland

15012011

Gera­de als die ers­te Run­de Tüten alle ist und das Bord­per­so­nal für Nach­schub sorgt, hören wir die durch den Laut­spre­cher ver­stärk­te Stim­me des Kapi­täns: «Wir ver­las­sen jetzt das ruhi­ge Fahr­was­ser der Elbe, ab jetzt kann es etwas schau­keln. Bit­te hal­ten Sie sich fest und lau­fen Sie nicht mehr herum…»

Ab jetzt?? Als ob hier jemand frei­wil­lig her­um­lau­fen wür­de. Aber das ist wohl See­fah­rer-Humor – den meis­ten Pas­sa­gie­ren hin­ge­gen, ist jeden­falls schon län­ger nicht mehr zum Lachen zumu­te. Wir befin­den uns auf dem Fähr­schiff, dass im Win­ter die ein­zi­ge Ver­bin­dung zwi­schen Deutsch­lands Hoch­see­insel und dem Fest­land ist: der MS Fun­ny Girl. War­um sie so heißt, wis­sen wir nun auch. Die Wel­len trei­ben ihr Spiel mit ihr, und sie spielt mit den Wel­len. Allein den Pas­sa­gie­ren ist nicht zum Lachen zumute.

Insel­pan­ora­ma, links die Düne (Foto: Diana)

Mein Note­book habe ich schon lan­ge zuge­klappt, mein Blick hef­tet sich fest an den schwan­ken­den Hori­zont, den ich durch das Bull­au­ge sehen kann – wenn nicht gera­de ein Wel­le davor ist. Dia­na liegt, bar jeg­li­cher Gesichts­far­be, auf der gepols­ter­ten Bank gegen­über. Für sie sind sol­che Tou­ren gar nichts.

Aber wir freu­en uns trotz der anstren­gen­den Anrei­se auf das was uns erwar­tet: wir waren bei­de noch nie auf Hel­go­land und gera­de jetzt im Janu­ar erhof­fen wir uns fern­ab der Bade­gäs­te, ganz beson­de­re Erleb­nis­se und Foto-Gele­gen­hei­ten. Zudem ist jetzt gera­de Robben-Zeit.
Seit 1989 kom­men Deutsch­lands größ­te Raub­tie­re nach Hel­go­land und seit Ende der 90’er Jah­re, brin­gen sie auf der Nach­bar­insel «Düne» ihre Jun­gen zur Welt.

Die Jun­gen wer­den zwi­schen Novem­ber und Janu­ar gebo­ren – eine idea­le Besuchs­zeit also für uns.

Irgend­wie über­ste­hen wir die 2 1/2 Stun­den dau­ern­de Über­fahrt von Cux­ha­ven nach Hel­go­land und legen bei einem eisi­gen Schnee­sturm an.
Na, das kann ja was geben…

Gun­ther foto­gra­fiert die ers­te Robbe

Was wir dann die nächs­ten Tage erle­ben, ist dann schlicht­weg fan­tas­tisch. Es ist zwar immer noch ziem­lich kalt, aber trotz­dem zieht es uns jeden Tag wie­der zu den Kegel­rob­ben auf die Düne. Unse­ren eigent­lich für 3 Tage geplan­ten Auf­ent­halt ver­län­gern wir dann sogar auf 5 Tage, denn wir kön­nen von den Tier­be­ob­ach­tun­gen und der ent­spann­ten Atmo­sphä­re hier auf der Insel gar nicht genug bekommen. 

Wo sonst kann man auf nächs­ter Nähe frei leben­de Raub­tie­re so unge­stört beob­ach­ten und foto­gra­fie­ren? Es ist abso­lut fan­tas­tisch, wie wenig Scheu die Rob­ben vor uns Men­schen haben.

Das ist sie… (Er) – klas­se, oder?

Gera­de des­halb ist es das obers­te Gebot für alle Besu­cher, die Regeln zu befol­gen und den Tie­ren mit dem nöti­gen Respekt zu begegnen.

Kegel­rob­ben kom­men mit einem Gewicht von ca. 14 kg zur Welt. Dank der mit 60% Fett­ge­halt sehr nahr­haf­ten Mut­ter­milch kön­nen sie schon nach drei Wochen bis zu 50kg wie­gen! Aus­ge­wach­sen errei­chen sie dann eine Län­ge von bis zu 2,3 Metern bei einem Gewicht von über 200 kg. So eine aus­ge­wach­se­ne Rob­be ist schon ein ganz schö­nes Kaliber!

Über­all in den Dünen und auf dem Strand und sogar neben der Lan­de­bahn des klei­nen Flug­plat­zes lie­gen klei­ne Rob­ben schein­bar hilf­los her­um. Ihr Müt­ter sind auf Nah­rungs­su­che. Die Jun­gen sind größ­ten­teils sehr auf­ge­weckt und neu­gie­rig. Wenn man sich ihnen nähert, schau­en sie einen fast immer an und machen manch­mal auch sehr lus­ti­ge Faxen. Die etwas älte­ren Tie­re, die schon rob­ben kön­nen, kom­men durch­aus auch mal direkt auf einen zuge­robbt, wenn man da so im Sand liegt auf der Suche nach der idea­len Perspektive.

Jun­ge Kegel­rob­be auf der Düne bei Helgoland

Foto­gra­fisch und Video­tech­nisch waren die Tage fan­tas­tisch. Über 2.000 Fotos und fast 30GB Video­ma­te­ri­al sind zusammengekommen.
Am Start war natür­lich die Nikon D7000, die Tier­auf­nah­men sind fast alle mit dem Nikon 70–200 1:2,8* ent­stan­den. An der D7000 hat das Objek­tiv eine maxi­ma­le Brenn­wei­te von 300mm. Die 16 Mega­pi­xel der D7000 ermög­li­chen dar­über hin­aus noch eini­ges an Spiel­raum für einen spä­te­ren Beschnitt. Die gute ISO Leis­tung ermög­licht es, bei schnel­len Bewe­gun­gen (z.B. spie­len­de Rob­ben im Was­ser) durch das Erhö­hen der ISO-Zahl die Belich­tungs­zeit ohne Qua­li­täts­ver­lust kurz zu halten.

…wir spie­len Ducken!

Als Sta­tiv habe ich mein Vel­bon Sher­pa Pro CF-630 Car­bon Rei­se­sta­tiv* dabei gehabt, es ist schön leicht und hat eine sehr ange­neh­me Höhe. Wobei letz­te­res für die­se Fotos eher irrele­vant war. Die meis­ten Bil­der und Vide­os sind mit der Kame­ra in Boden­nä­he ent­stan­den. Dazu kann man die Sta­tiv­bei­ne extrem weit nach außen sprei­zen und erhält so eine wun­der­schö­ne boden­na­he Per­spek­ti­ve auf die Rob­ben. Das ein­zi­ge «Pro­blem» dabei ist, dass man sich bei den hier herr­schen­den Minus­gra­den lang in den Sand legen muss, um noch durch den Sucher schau­en zu kön­nen. Das nächs­te Mal brin­ge ich mir defi­ni­tiv eine Iso-Mat­te mit… ;-)

Leucht­turm auf der Hel­go­län­der Düne

Dia­na war unter­des­sen mit der Lumix TZ-07* auf der Pirsch und hat damit auch sehr schö­ne Bil­der und Fil­me gemacht. Viel­leicht errät ja jemand von Euch wel­che 4 Auf­nah­men in der Hel­go­land Gale­rie mit der Lumix ent­stan­den sind ;-)

Nach dem säugen…

Ob ihr es glaubt oder nicht: bei dem Wind, dem wir zum Teil aus­ge­setzt waren (teil­wei­se 10bft in Böen auf der Klip­pe) war es trotz Sta­tiv, VR und kür­zes­ter Belich­tungs­zeit mit der Nikon und dem gro­ßen (und damit wind­an­fäl­li­gen) Objek­tiv nicht mög­lich ein unver­wa­ckel­tes Bild hin­zu­be­kom­men. Hier konn­te Dia­na dann rich­tig auf­trump­fen. Obwohl sie gleich­zei­tig immer auf­pas­sen muss­te, dass unser Hund nicht weg­flog hat sie die schar­fen Bil­der mit der Lumix hin­be­kom­men – da sieht man mal wie­der – viel hilft nicht immer viel…

Ein hef­ti­ger Sand­sturm (Auf­nah­me mit GoPro Hero HD)

Aber ins­ge­samt muss ich sagen war ich von der D7000 mal wie­der völ­lig begeis­tert. Pro­blem­los hat sie alle Auf­nah­me­si­tua­tio­nen gemeis­tert. Zu kei­nem Zeit­punkt habe ich die D300 ver­misst. Freut Euch jetzt schon mal auf das Video – das Pro­jekt gehe ich als nächs­tes an und dar­auf freue ich mich beson­ders. Was ich bis­her gese­hen habe, hat mich echt vom Hocker gehauen.

Beson­ders schwer war es, aus all den schö­nen Bil­dern eine Aus­wahl zu treffen. 

Klickt ein­fach auf den fol­gen­den Link, um zur Hel­go­land-Gale­rie zu gelan­gen.

Wir hof­fen, die Bil­der gefal­len Euch! Über Euer Feed­back in den Kom­men­ta­ren freu­en wir uns wie immer sehr!


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