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Vergleich Bildqualität Nikon Z 50, Z 6, Z 7, D750, D5500

Im Zuge mei­nes Tests der Nikon Z 50 habe ich ihre ISO-Leis­tung und ihren Dyna­mik­um­fang mit der Nikon Z 6, der Z 7 sowie der Nikon D750 und der Nikon D5500/5600 verglichen.

Kur­ze War­nung vor­ab: Das ist ein Pixel-Pee­per Test. Ich woll­te wis­sen, wie sich die Sen­so­ren Ver­hal­ten, wenn man sie an ihre Gren­zen bringt. Die D5500 steht hier auch stell­ver­tre­tend für die D5600, da die­se den glei­chen Sen­sor teilen.

Den Test habe ich in mei­nem abge­dun­kel­ten Büro gemacht. Ledig­lich mein Moni­tor war an mit einem wei­ßen Bild, hat aber in die ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung geleuch­tet. Es war so dun­kel, dass ich so gera­de noch die Kame­ra sehen konn­te, aller­dings kei­ne Knöp­fe oder Beschriftungen.

Foto­gra­fiert habe das gedruck­te Cover mei­nes neu­en Buches, wel­ches ich an die Wand gehängt habe. Es han­delt sich um einen Off­set­druck in 600 dpi. Die Bil­der sind im M Modus im Raw For­mat ent­stan­den. Als Objek­tiv habe ich das Sig­ma 18–35 f/1.8 Art bei f/1.8 ver­wen­det. Ich habe eine Belich­tungs­rei­he gemacht, von 8 Sek. bei ISO 100 bis 1/16 bei ISO 12.800.

Die Bil­der habe ich in Ligh­t­room bear­bei­tet, die Belich­tung habe ich um 1.5 Blen­den gepusht und den Weiß­ab­gleich ange­gli­chen (der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich der Z‑Kameras ist in solch dunk­len Situa­tio­nen deut­lich bes­ser als der der D5500.) Alle Bil­der sind mit dem Pro­fil «Kame­ra Stan­dard» ent­wi­ckelt, Grund­ein­stel­lun­gen für Rausch­re­du­zie­rung und Schär­fen manu­ell für alle Kame­ras gleich ein­ge­stellt (Ligh­t­room behan­delt hier jede Kame­ra neu­er­dings etwas unterschiedlich).

Ich emp­feh­le euch, das Bild in 1:1 anzu­se­hen, hier könnt ihr euch das Bild in vol­ler Grö­ße her­un­ter­la­den.

Fazit

Die Sen­so­ren all die­ser Kame­ras lie­gen auf sehr hohem Niveau. Ins­be­son­de­re die Z 50 hat mich aber posi­tiv über­rascht, da sie auf Augen­hö­he mit der Z 6 liegt. Etwas bes­ser schnei­den nur die Z 7 und die D750 ab. Der D5500/D5600 merkt man leicht an, dass sie einer frü­he­ren Gene­ra­ti­on ent­stammt – aber trotz allem hält sie noch gut mit.

Immer mehr zeigt sich, dass heu­te die Bedie­nung und wei­te­re Funk­tio­nen der Kame­ras eine deut­lich grö­ße­re Bedeu­tung haben, als die rei­ne Bild­qua­li­tät. Schlicht und ergrei­fend, weil die­se auf so hohem Niveau ist. Ich muss­te mir schon Mühe geben, um die Unter­schie­de hier im Bei­spiel über­haupt her­aus­stel­len zu kön­nen (krass dunk­le Umge­bung, Bil­der um 1,5 Blen­den­stu­fen unter­be­lich­tet, Dyna­mik etwas ange­passt, Rausch­re­du­zie­rung nur ganz mini­mal (Far­be 10, Lumi­nanz 10)).

Der Ver­gleich zeigt aber auch, dass die phy­si­ka­li­schen Gren­zen beim Sen­sor­bau in den letz­ten Jah­ren sta­gniert sind. Gerin­ge Fort­schrit­te im Bereich des Dyna­mik­um­fangs wur­den durch höhe­re Auf­lö­sun­gen wie­der zunich­te­ge­macht. Dazu kommt bei den Spie­gel­lo­sen der Hybrid-Auto­fo­kus, bei dem die Pha­sen­sen­so­ren auf dem Sen­sor lie­gen – auch das «kos­tet» etwas Dyna­mik­um­fang und somit Bildqualität.

Die D750 brach­te bei ihrer Vor­stel­lung Ende 2014 einen sen­sa­tio­nell guten 24 MP Sen­sor mit. Auch heu­te noch spielt sie in der Top Liga mit und ist noch dazu vom Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis wirk­lich ein Schnäpp­chen für eine Voll­for­mat DSLR Kame­ra. Mein aus­führ­li­ches Review fin­det ihr hier.

Mit den Z 6 und Z 7 Voll­for­mat-Spie­gel­lo­sen hat Nikon eine neue Ära ein­ge­läu­tet, dazu habe ich ja auch schon aus­führ­lich geschrie­ben. Die Z 7 hat eine sen­sa­tio­nel­le Bild­qua­li­tät fast auf Augen­hö­he mit der Nikon D850 (die Pha­sen­sen­so­ren bei der Z 7 geben der D850 einen leich­ten Vor­sprung). Die Z 6 ist deut­lich güns­ti­ger, bie­tet aber mit ihren 24 MP weni­ger Auf­lö­sung. Die Spie­gel­lo­sen bie­ten ihre Vor­tei­le im Video-Bereich und der Bedie­nung, die DSLRs im Bereich der Auto­fo­kus-Per­for­mance bei schnel­len Bewegungen.

Die Z 50 kommt zu einem abso­lut attrak­ti­ven Preis und bringt einen erstaun­lich guten Sen­sor, der im Bereich ISO-Leis­tung und Dyna­mik­um­fang auf Niveau der Z 6 liegt, obwohl die Pixel auf dem klei­ne­ren Sen­sor deut­lich klei­ner sind, also eher die Grö­ße der Pixel der Z 7 haben. Größ­te Nach­tei­le: Es gibt kei­nen ein­ge­bau­ten 5‑Achsen Sta­bi­li­sa­tor und kei­ne Mög­lich­keit einen Fern- oder Inter­vall­aus­lö­ser anzu­schlie­ßen. Dazu aber mehr in mei­nem Review.

Die D5500 ist seit Anfang 2015 auf dem Markt und hat den glei­chen Sen­sor wie die Ende 2016 vor­ge­stell­te und immer noch aktu­el­le D5600. Auch die­se Sen­so­ren sind wirk­lich gut, auch wenn sie nicht ganz mit dem der neu­en Nikon Z 50 mit­hal­ten kön­nen. Dafür kos­tet der Body einer D5600, mit nur knapp über 400 € aber auch weni­ger als die Hälf­te einer Z 50. Die Z 50 ist aber die deut­lich rei­fe­re Kame­ra im Ver­gleich. Mit zwei Ein­stell­rä­dern, Blen­den­ver­stel­lung im Live­view, der grö­ße­ren Auto­fo­kus-Abde­ckung, Abblend­tas­te, 4K Video, deut­lich bes­se­rem Auto­fo­kus ist sie näher an der Nikon D7500 und über­trifft die­se sogar in eini­gen Aspek­ten. Bei der Fra­ge D7500 vs. Z 50 kommt es wirk­lich dar­auf an, wel­che Schwer­punk­te man setzt und ob man eine Spie­gel­lo­se oder eine Spie­gel­re­flex­ka­me­ra bevorzugt.

Lan­ge Rede – kur­zer Sinn: Ver­gesst das Pixel-Pee­pen, das ich hier ange­stellt habe, am bes­ten gleich wie­der. Kauft euch die Kame­ra, die euch von der Bedie­nung her am bes­ten zusagt und mit der ihr am meis­ten Lust habt zu foto­gra­fie­ren. Hil­fe dazu fin­det ihr in mei­nen spe­zi­el­len Kame­ra-Reviews. Für den einen ist das eine Spie­gel­re­flex, für den ande­ren eine Spie­gel­lo­se. Und wenn ihr noch eine Kame­ra der vor­he­ri­gen Gene­ra­ti­on habt, wie die D5500 – dann erfreut euch an ihr, geht raus und foto­gra­fiert. Kame­ras, die vor 5 Jah­ren gut waren, sind heu­te auch noch gut. Das Limit ist nicht die Tech­nik, son­dern das, was ihr damit anstellt!

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