Vielen Dank für euer tolles Feedback zu unserer neuen Serie “Diana lernt Fotografieren”, die wir heute mit Folge 2 fortführen möchten. In Folge 1 hat uns Gunther ja ein paar Tipps zum Kauf einer Kamera mit an die Hand gegeben. In dieser Folge geht es um die wichtigen Parameter: Blende, ISO und Belichtungszeit und wie sie zusammenspielen.
Eigentlich bin ich ja nicht so der Theoriefanatiker und versuche das Thema lieber zu überspringen um mich am liebsten gleich in die Praxis zu stürzen. Was lag also näher, als die Kamera in den Vollautomatik-Modus zu stellen und Gunthers Satz: “Die Kamera ist Dein Werkzeug und Dein Werkzeug musst Du kennen und verstehen, um es richtig einsetzen zu können” erstmal in den Wind zu schlagen. Leider waren die Ergebnisse dann aber nicht mal ansatzweise mit dem vergleichbar, was Gunther mit seinen «Einstellungen» hinbekommen hat. Daher bin ich dann doch recht schnell zu dem Punkt gelangt, an dem ich zugeben muss, das ein bisschen Theorie doch nicht schaden kann… ;-)
Neu: Diana lernt Fotografieren – als Buch oder E‑Book!
Vollständig überarbeitet, der komplette Workflow von der Auswahl der richtigen Kamera bis hin zur Bearbeitung und Organisation der Bilder am Rechner. Dreimal so umfangreich wie die alte Online-Serie!
Diana lernt Fotografieren – E‑Book
Unser erfolgreiches Buch zum Fotografieren lernen! 480 Seiten, die von der Entscheidung für das richtige Equipment über die fotografischen Grundlagen bis hin zur Arbeit am Rechner alles abdecken, was ihr als moderne Digital-Fotografen benötigt, um eure Kreativität ausleben zu können! Die Besonderheit dieses Buches ist der einfache und nachvollziehbare Dialog zwischen Diana und mir; mit […]
Aber ich muss sie verstehen, denn, wenn ich erstmal auf Motivsuche bin, und dann wertvolle Minuten damit verbringe, mich daran zu erinnern, was mir Gunther bezüglich Blende, Zeit, ISO einmal erzählt hat, dann ist Foto-Motiv auch schon wieder weg und ich gehe «leer» aus…
Somit kann ich als Anfänger allen anderen Anfängern Gunthers Rat auch ans Herz legen. Setzt euch mit eurer Kamera auseinander und versteht die Parameter ISO, Blende und Zeit. So lange dauert es gar nicht, sich das Wissen anzueignen und es spart später wertvolle Zeit, wenn ihr dann tatsächlich auf «Fotopirsch» seid!
Da ich am Anfang jedes Mal mit den Parametern durcheinander gekommen bin, habe ich Gunther gebeten, mir das nochmal ganz langsam zu erklären – und davon könnt ihr jetzt auch profitieren! ;-)
Gunther, Du hast uns ja schon wertvolle Tipps zum Thema Kamerakauf gegeben. Ich habe ja von Dir die Nikon D5200 mit der 35mm Festbrennweite und stehe jetzt vor dem Problem, wie ich die Kamera am besten einstelle. Hier kommen also meine Fragen!
Los geht‘s!
Diana: Gibt es bestimmte Grundeinstellungen, die ich vorab an der Kamera einstellen sollte?
Gunther: Ja, die Menüeinstellungen solltest Du Dir auf jeden Fall zuhause vorab einmal anschauen und einstellen. Entweder, Du quälst Dich dafür durchs Handbuch, oder Du schaust mal bei uns auf der Homepage, da habe ich zu (fast) jeder Nikon Kamera eine Seite hinterlegt, wo ich die sinnvollen Grundeinstellungen aufgeschrieben habe. Wenn Du die einmal eingestellt hast, dann kannst Du starten.
Das hat den Vorteil, dass Du Dich während des Fotografierens so wenig wie möglich mit dem Menü beschäftigen musst und Dich somit ganz auf das Fotomotiv konzentrieren kannst. Das Einzige, worum Du dich dann noch kümmern musst sind Blende, ISO und Belichtungszeit.
Diana: Was sagen eigentlich genau die Blende, ISO und die Belichtungszeit aus und wie muss ich sie einstellen?
Gunther: Ok, viele Parameter in einer Frage. Es wird jetzt ein kleines bisschen theoretisch, aber da musst Du jetzt durch – das gehört einfach zum Handwerkszeug! ;-)
Die drei Parameter sie haben als gemeinsame Auswirkung, dass sie mehr oder weniger Licht auf den Sensor lassen. Gemeinsam sorgen sie für die sog. Belichtung des Bildes. Diese drei Parameter bestimmen also, wie hell das Bild wird. Dabei kann hat jeder einzelne Parameter Einfluss auf die Gesamthelligkeit, das heißt, sie können sich ergänzen oder gegeneinander aufheben. Darüber hinaus haben sie aber jeder auch noch ihre individuellen Charakteristika, die neben der Helligkeit auch noch bestimmte andere Auswirkungen auf die Bildwirkung haben. Genau diese Charakteristika sind es, die uns als Fotografen interessieren. Sind es doch zum Teil erwünschte und zum Teil unerwünschte Wirkungen. Sie zu kennen und gegeneinander abzuwägen ist eigentlich das, worum es bei der Fotografie geht. Kameras mit Vollautomatik wählen diese Parameter nach automatischen Algorithmen und wissen dabei natürlich nicht, wie Du sie gerne hättest.
Da der Umgang mit 3 Einstellgrößen gleichzeitig unter Berücksichtigung einer erwünschten resultierenden Gesamthelligkeit meist etwas kompliziert ist, bedienen wir uns eines Tricks.
Der Trick ist, dass wir den oder die wichtigsten dieser Regler selbst einstellen, um die Bildwirkung positiv zu beeinflussen und die Kamera den oder die anderen automatisch dazu regeln zu lassen, um so in der Kombination zu einem ausgewogen belichteten Bild zu kommen. Aber keine Angst, das klingt komplizierter, als es ist.
Schauen wir uns diese drei «Stellschrauben» einmal einzeln an.
1. Die Belichtungszeit
Die Belichtungszeit ist die Zeit in dem die Kamera ihren Verschluss offen lässt. Während dieser Zeit fällt Licht auf den Sensor. Die sog. Belichtungszeit lässt sich bei den meisten Kameras zwischen 1/8.000
Sekunde und 30 Sekunden einstellen. Bei Deiner D5200 zwischen 1/4000
und 30 Sekunden.
Je länger die Belichtungszeit ist, desto länger fällt Licht auf den Sensor. Das ist wie bei einem Wasserschlauch, hältst Du ihn doppelt solange in einen Eimer, ist später doppelt so viel Wasser drin. Eine Verdopplung der Belichtungszeit lässt also doppelt so viel Licht auf den Sensor fallen. Wenn Du z.B. statt einer Sekunde 2 Sekunden belichtest, erscheint das Bild “doppelt” so hell.
Die Belichtungszeit ist an sich ein wichtiger Parameter bei der Bildgestaltung, denn sie entscheidet darüber, ob Du aus der Hand unverwackelte Aufnahmen erzeugen kannst und wie stark Objekte, die sich bewegen, verwischt dargestellt werden (z.B. Wasserfall, Sterne).
Aber ACHTUNG: Die Zeiten die Du beim Fotografieren aus der Hand noch halten kannst, ohne zu verwackeln, sind recht kurz, das heißt, sie liegen unter 1 Sekunde – also eher im Bereich kürzer als 1/30 Sekunde. Diese kürzeste Zeit hängt aber z.B. auch davon ab, wie ruhig Du die Kamera halten kannst, welche Brennweite Du einsetzt und ob Dein Objektiv einen eingebauten Verwacklungsschutz hat oder nicht.
Die eingestellte Zeit zeigt Dir die Kamera an:
1/125, 1/60, 1/30, 1/15, 1/8, 1/4, 1/2, 1sek, 2s, 4s, 8s, 15s, 30s
oft zeigen die Kameras sie in folgender Schreibweise, ohne die Bruchstriche und mit dem Zeichen » für Sekunden an:
125, 60, 30, 15, 8, 4, 2, 1″, 2″, 4″, 8″, 15″, 30″
Zwischen jeder dieser Zeiten verdoppelt sich das Licht, dass in die Kamera fällt. Dass die Fotografie eine kreative Kunst ist und nicht mathematisch exakt, merkst Du dann auch daran, wie die Zeiten der Kamera gerundet werden… ;-)
Wichtig ist also bei der Fotografie aus der Hand, dass die Belichtungszeit relativ kurz ist, als Faustregel gilt, dass Du beim Auslösen nur ein «klack» hörst. Wenn die Kamera deutlich «klack-klack» macht, ist die Zeit zu lang.
2. Die ISO
Diana: Die ISO kenne ich noch aus den alten Filmzeiten, da habe ich immer ISO 100 bzw. für abends ISO 200 Filme gekauft!
Gunther: Genau, aber damals musstest Du den Film dann zu ende knipsen oder irgendwie mittendrin wechseln (abenteuerlich ;-)) – heute kannst Du bei den digitalen Kameras die ISO in einem viel größeren Bereich – oft von ISO 50 bis ISO 6400 direkt in der Kamera einstellen und das für jedes einzelne Bild!
Die ISO bestimmt die Lichtempfindlichkeit der Kamera. Je höher die ISO Zahl desto lichtempfindlicher der Sensor. Eine Verdopplung der ISO-Zahl ergibt, genau wie bei der Verdopplung der Belichtungszeit, eine Verdopplung der Helligkeit des Bildes. Das heißt zwischen jedem dieser ISO Werte verdoppelt sich die Lichtempfindlichkeit: 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400.
Diese Erhöhung der Lichtempfindlichkeit erfolgt bei Digitalen Kameras über einen elektronischen Verstärker. Es fällt ja immer noch genauso viel Licht auf den Sensor, die Kameraelektronik verstärkt dieses dann. Die Analogie mit dem Wassereimer fällt bei soviel elektronischer «Magie» schwer. Es wäre so, als ob Du Wasser in einen Eimer kippst, und dieses Wasser sich dann wie bei Harry Potter vervielfachen würde.
Eine höhere ISO-Zahl wirkt sich also in Bezug auf die Lichtmenge so ähnlich aus, wie eine längere Belichtungszeit. Und nun verstehst Du auch, warum ich oben von «gegenseitig aufheben sprach». Machst Du nämlich zwei Fotos, und bei dem zweiten verdoppelst Du die Belichtungszeit und halbierst die ISO, heben sich diese Effekte auf und die Bilder sehen gleich hell aus. Allerdings unterscheiden sie sich dann ggf. in den anderen Eigenschaften, die ISO und Belichtungszeit haben. Bei der Belichtungszeit war es die Verwacklungsgefahr bzw. die Bewegungsunschärfe.
Aber auch die ISO Einstellung hat eine Auswirkung auf das Bild – so wie früher beim Film höhere ISO-Zahlen “körniger” wirkten, ist es heute so, dass höhere ISO-Einstellungen zu mehr Rauschen in den Bildern führen. Die elektronische Verstärkung zollt hier ihren Tribut. Bei so viel «Zauberei» wird das Wasser halt ein bisschen trübe… ;-)
Moderne Spiegelreflexkameras können allerdings mit ISO Zahlen bis 1600 in der Regel noch sehr gut umgehen. Trotzdem gilt die Regel, so hoch wie nötig, so niedrig wie möglich. Wann Du die ISO wie einstellen solltest, dazu kommen wir noch.
3. Die Blende
Die Blende ist der von Anfängern am schwierigsten zu verstehende Wert und führt leider immer wieder zur Verwirrung. Ist es bei Belichtungszeit und ISO noch sehr einfach – eine Verdopplung des Wertes lässt doppelt so viel Licht rein – ist es bei der Blende etwas komplizierter.
Das siehst Du schon an den Zahlen, die als Blendenwerte auf dem Objektiv stehen oder in der Kamera angezeigt werden. Da findest Du so etwas wie f/1.8, f/2.8, f/5.6, f/8
etc. – manchmal auch 1/1.8, 1/2.8
etc… Dabei kündigt das «f/» oder das «1/» vor der Zahl schon an, dass der Wert hier unter dem Bruchstrich steht, also eine Vergrößerung der Zahl, eine Verringerung des einfallenden Lichts bedeutet. Zu allem Überfluss ist das Ganze hier dann auch nicht linear, das heißt f/5.6 lässt halb so viel Licht rein, wie f/4 – aber das müssen wir jetzt nicht unbedingt vertiefen.
Wieviel Licht durch die Blende einfallen kann, entscheidet eine Iris-Vorrichtung im Objektiv. Hier funktioniert unser Vergleich mit dem Wasserschlauch wieder gut. Durch einen dicken Feuerwehrschlauch fließt viel mehr Wasser, als durch einen dünnen Aquarienschlauch. Dein Eimer ist durch den Feuerwehrschlauch ganz schnell gefüllt, Du brauchst ihn nur ganz kurz (= Belichtungszeit) aufzudrehen und der Eimer ist voll. Durch den Aquarienschlauch musst Du viel länger «belichten», um den Eimer voll zu bekommen. Dieser Durchmesser wird bei der Irisblende in Blendenstufen ausgedrückt.
Zwischen jeder der folgenden Blendenstufen halbiert sich das Licht, dass in die Kamera fällt.
f/1.4, f/2, f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/11, f/16
Das musst Du Dir nicht merken, was Du Dir allerdings merken solltest ist das Folgende:
Je größer die Zahl der Blende (z.B. f/11), desto kleiner der Blenden-Durchmesser, desto weniger Licht kommt rein (hier spricht man von einer «kleinen oder geschlossenen Blende»).
Je kleiner der Blendenwert (z.B. f/1.4), desto größer der Blenden-Durchmesser, desto mehr Licht kommt rein (hier spricht man von einer «großen oder offenen Blende»).
Die sogenannte «Offenblende» ist die Blende, die das Objektiv hat, wenn die Iris-Blende vollständig geöffnet ist. Kleinere Blendenwerte (größere Zahl) erreicht man dann durch schließen der Iris-Blende.
Wichtig ist, dass Du weißt, dass eine kleine Blendenzahl viel Licht reinlässt und eine große Blendenzahl wenig Licht reinlässt!
Eine weitere Eselsbrücke ist, dass man bei teuren Objektiven von “lichtstarken” Objektiven spricht. Diese haben dann in ihrem Namen ein f/1.4, wie das 50mm f/1.4 oder ein f/1.8 wie das 35mm f/1.8, dass Du ja einsetzt. Im Vergleich zu einem Standard-”Kit”-Zoom Objektiv, das mit f/3.5 oder f/4.5 bezeichnet ist, lassen die «lichtstarken» Objektive also viel Licht rein!
Dass man auf lichtstarke Objektive setzt, hat vor allem folgenden Grund: der Effekt, den eigentlich alle haben wollen ist, dass man mit diesen Objektiven toll freistellen kann!
Das liegt nämlich daran, dass je größer die Blendenöffnung ist (kleine Zahl), umso geringer die Schärfentiefe – der Hintergrund wird also umso unschärfer, je weiter die Blende offen ist.
Je weiter Du die Blende hingegen schließt (große Zahl), umso größer ist der Bereich, der Scharf abgebildet wird. Dies nutzt man z.B. bei Landschaftsaufnahmen, bei denen man sowohl Vordergrund, als auch den Hintergrund scharf abbilden möchte.
Die Blende gibt Dir also einen sehr großen fotografischen Gestaltungsspielraum!
Diana: Als Faustregel kann ich mir also merken:
Kleine Blendenzahl (wie bei der Bezeichnung eines teuren Objektivs) → große Öffnung → viel Licht → schön freigestellt!
Gunther: genau!
Und nun kombinieren wir diese Drei!
Diana: Dann gibt es also 3 Einstellungen, die alle das Bild heller oder dunkler machen und noch dazu das Aussehen des Bildes verändern können. Woher weiß ich denn nun, wie ich die Kamera einstellen soll?
Gunther: Gegenfrage: was würdest Du denn gerne einstellen?
Diana: Naja, die ISO so niedrig wie möglich, damit ich kein Rauschen bekomme.
Gunther: Sehr gut, also stelle die ISO mal auf 100 – wie früher beim Film.
Diana: Die Blende würde ich gerne je nach Motiv einstellen: wenn ich freistellen will, dann nehme ich eine große Blende und wenn ich alles von vorne bis hinten scharf haben will, eher eine kleine Blende.
Gunther: Auch richtig. Dann bleibt ja nur noch die Belichtungszeit.
Diana: Tja, keine Ahnung – irgendwas, was kürzer als 1/30 ist wäre wohl gut ;)
Gunther: Genau – und damit hast Du den Nagel eigentlich schon auf den Kopf getroffen für unsere «Tagsüber-Bilder ohne Stativ». Hier bist Du ja insgesamt auf relativ kurze Belichtungszeiten angewiesen. Bei Deinem 35mm Objektiv bewegen die sich so um 1/30 Sek. und kürzer. Bei diesen relativ kurzen Belichtungszeiten, siehst Du dann im Bildergebnis allerdings kaum einen Unterschied – sprich, ob Du mit 1/100 Sek. fotografierst oder mit 1/1000 ist für die meisten Motive relativ egal. Ausnahmen sind Motive mit sehr schneller Bewegung, die eingefroren werden soll.
Das heißt, für Deine Aufnahmen tagsüber aus der Hand hat die Belichtungszeit kaum einen Einfluss, die ISO – je nach Kamera einen gewissen Einfluss und die Blende einen erheblichen Einfluss auf Deine Bildwirkung!
Daher stellen wir die ISO auf 100, da wir damit am wenigsten Rauschen bekommen, dann die Blende je nach Motiv und gewünschter Bildwirkung ein . Und die Zeit – tja, die Zeit ist wie gesagt erstmal relativ egal. Die kann nun als letzte Größe variiert werden, um die Gesamt-Helligkeit des Bildes zu steuern. Und das kannst Du die Kamera jetzt automatisch machen lassen, dafür gibt es den sogenannten «A-Modus» (bei manchen Kameras heißt das Av) – und A steht nicht etwa für «Automatik» – sondern für «Aperture» – also Blende.
Diana: Wieso Blende? Ich dachte die Kamera soll die Zeit steuern!
Gunther: Ja, der Modus heißt «Blendenpriorität», das heißt in diesem Modus gibst Du die Blende vor, die Zeit wird automatisch von der Kamera eingestellt.
Diana: Aha – verstehe – also nehme ich den «A/Av-Modus», denn die Blende ist ja das, was ich gerne selbst gestalten möchte!
Gunther: das würde ich Dir auch empfehlen. Hier vielleicht noch ganz kurz zu den anderen Modi: beim S oder Tv Modus, stellst Du die Zeit (Shutter-Priority / Time-value) ein, die Kamera wählt dann automatisch die Blende.
Diana: Woher weiß die denn, welche Blende ich haben will?
Gunther: Das weiß sie nicht – und genau deswegen benutzen wir den Modus auch in der Regel nicht! Im P-Modus («Programm-Automatik») steuert die Kamera beides, also Zeit und Blende. Und im M-Modus, steuerst Du beides und die Kamera gar nichts. Diesen Modus werden wir später bei Nachtaufnahmen verwenden.
Insgesamt, wirst Du in 99,9% alle Fälle den A oder den M-Modus einsetzen, daher brauchst Du Dich um P und S nicht zu kümmern, genauso wenig, wie um all die anderen Pseudo-Modi «Sport, Kerzenschein, Portrait, etc.», vergiss die einfach ganz schnell, dann hast Du weniger, um das Du Dich kümmern musst.
Tagsüber setzt Du einfach den A Modus ein, dieser gibt Dir die größtmögliche Flexibilität und die Kamera «hilft» Dir trotzdem dabei, dass die Bilder «richtig» belichtet sind.
Diana: Woher weiß die Kamera denn, was «richtig» ist?
Gunther: Sie misst über den Belichtungsmesser die Umgebungshelligkeit und wählt im A‑Modus dann die Belichtungszeit so, dass das aufgenommene Bild nach Meinung der Kamera “passt”.
Diana: Und was, wenn nicht?
Die Belichtungskorrektur macht die Bilder heller oder dunkler
Gunther: Gute Frage – das tolle an digitalen Kameras ist ja, dass wir uns jederzeit auf dem Display das soeben aufgenommene Bild ansehen können. Du siehst also, ob die Kamera, mit ihrer Belichtung richtig lag oder etwas daneben. Dann kannst Du mit der sogenannten «Plus/Minus-Korrektur» der Kamera sagen, dass sie nächstes Mal heller belichten soll, oder eben dunkler.
Das ist sehr schön intuitiv.
Wenn das Bild zu dunkel aufgenommen wurde, dann drückst Du auf die +/- Taste und drehst an dem hinteren Rad, bis da z.B. +0.7 steht, und machst das Bild noch einmal. Schon wird es nächstes Mal heller.
Genauso funktioniert es, wenn das Bild zu hell ist. Dann stellst Du die Korrektur auf z.B. ‑0,7 und machst das Bild nochmal. Meist kannst Du die Korrektur dann für die nächsten Bilder genauso eingestellt lassen, wenn sich die Lichtsituation nicht gravierend ändert.
Diana: Cool, das ist ja gar nicht schwer! Also fasse ich nochmal zusammen:
ISO lasse ich tagsüber auf 100. Die Kamera steht die ganze Zeit auf A. Wenn ich also fotografiere, muss ich mich nur um die Blende kümmern, und zwischendurch schauen, ob die Bilder nicht zu hell oder zu dunkel sind und dann ggf. mit der +/- Korrektur nachregeln. Damit kann ich loslegen!
Gunther: Genau so! Na, dann viel Spaß!
So, dann heißt es auch für Euch: ausprobieren und üben, damit das theoretische Wissen auch in die Praxis übergeht!
Der Herbst mit seinen wunderschönen Farben lädt ja förmlich dazu ein! Also, viel Spaß beim Fotografieren und bis bald!
Diana lernt Fotografieren – E‑Book
Unser erfolgreiches Buch zum Fotografieren lernen! 480 Seiten, die von der Entscheidung für das richtige Equipment über die fotografischen Grundlagen bis hin zur Arbeit am Rechner alles abdecken, was ihr als moderne Digital-Fotografen benötigt, um eure Kreativität ausleben zu können! Die Besonderheit dieses Buches ist der einfache und nachvollziehbare Dialog zwischen Diana und mir; mit […]
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