In dieser mehrteiligen Serie möchte ich euch das Thema Farbmanagement nahebringen. Ich werde euch nachvollziehbar erklären, warum dieses Thema so wichtig ist und euch Tipps geben, wie ihr in Zukunft zu noch besseren und vor allem konsistenteren Fotos kommt.
Heute geht es um die Farbräume, warum die eine solch große Rolle spielen,und welchen Einfluss euer Monitor hat. In Teil zwei erkläre ich euch dann wie ihr eure Foto-Anwendungen wie Bildanzeigeprogramme, Bildbearbeitungsprogramme aber auch Web-Browser richtig einstellt. In Teil drei geht es dann um das Thema Farbmanagement bei Videos und Zeitraffern.
Einleitung
Ohne Farbmanagement gäbe es keine Verbindlichkeit, dass Bilder auf verschiedenen Geräten auch nur annähernd gleich aussehen würden. Das gilt sowohl für das Bearbeiten als auch für das Anzeigen oder gar Drucken von Bildern.
Die meisten Hobby- und Amateurfotografen geben viel Geld für ihr Kamera- und Objektiv-Equipment aus und investieren viel Zeit dafür, die Grundlagen der Fotografie zu lernen – Blende, Zeit, ISO – irgendwann sitzt das normalerweise. Auch in die Aufnahme und Entwicklung der Fotos fließt oft viel Zeit und Mühe.
Immer wieder stelle ich aber fest, dass sich Viele kaum Gedanken darüber machen, welchen Einfluss die verwendeten Farbräume, der verwendete Monitor und auch die verwendeten Anwendungen zur Bearbeitung und Anzeige der Bilder haben und dass es hier durchaus einige wichtige Stellschrauben gibt. Und das gilt nicht nur für den Fotografen selbst, den «Produzenten» – sondern auch für die «Konsumenten», also jeden, der sich Bilder anschaut.
Die schönsten Bilder kommen nicht zur Geltung, wenn sie nur auf dem eigenen Monitor so aussehen wie sie sich der Produzent vorstellt, überall sonst aber ganz anders. Zu flau, zu bunt, zu gelb, zu blau, zu dunkel, zu hell: Oft fällt das überhaupt nur dann auf, wenn man mal selbst etwas drucken lässt. Und dann wird der Fehler oft auf den Druckdienstleister geschoben. «Also mit Anbieter XYZ habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Die Bilder kamen viel zu dunkel raus.» In anderen Fällen, wenn Bilder online gestellt werden, z.B. bei Facebook oder Instagram, sehen alle anderen halt etwas anderes. Selbst merken tut man das meist nicht. Oder man ist selbst Konsument, schaut sich Bilder im Internet an und denkt: «Die sehen aber krass bearbeitet aus» – und dabei ist es vielleicht nur eine fehlende Browsereinstellung.
Paradoxerweise haben sich die Probleme in diesem Umfeld in den letzten Jahren durch das Aufkommen der Wide-Gamut Monitore – also Monitoren mit erweitertem Farbraum – deutlich verstärkt. Dabei sollte man doch denken, dass die Investition in einen guten und teuren Monitor sich positiv auswirkt! Das tut es auch – aber man muss auch mit solchen Monitoren, wie mit jedem «fortgeschrittenen» Werkzeug, richtig umgehen können.
Warum Farbmanagement
In einer Welt ohne Farbmanagement würden Farben wie auf Computern üblich, einfach nur in RGB Werten beschrieben, also in Anteilen von Rot, Grün, Blau. Ein sattes Grün wird also beschrieben mit 0% Rot, 100% Grün und 0% Blau. Und hier stellt sich dann schon die Frage: Was ist «satt», was ist 100%? Bezieht sich das auf die Natur? Auf das, was die Kamera aufnehmen kann? Auf das, was ein bestimmter Monitor wiedergeben kann?
Kamera-Sensoren zum Beispiel, funktionieren ganz anders als Monitore. Während Monitore für jede Primärfarbe (Rot, Grün, Blau) in der Regel einen Pixel vorsehen, aus dem sie die angezeigte Farbe dann mischen, haben die Sensoren der meisten Kameras doppelt so viele grüne Pixel wie rote oder blaue. Dazu kommt, dass die einzelnen Farbpixel auf den Sensoren der verschiedenen Kameras auch unterschiedlich auf das ankommende Licht reagieren. Jeder Sensor hat also seine spezielle Charakteristik. Die Rohdaten eines spezifischen Sensors müssen also immer erst individuell interpretiert werden. Das machen die Raw-Converter, sie bringen für jedes Kameramodell eine Art «Kochrezept» mit, wie die Rohdaten in Farben überführt werden. Das bedeutet, es muss bei der Raw-Entwicklung eine Umrechnung der Sensordaten in bestimmte Farben erfolgen.
Aber auch hier stellt sich dann die Frage: Wie grün ist denn 100% Grün? Wie rot 100% Rot? Manche Kameras können vielleicht viel gesättigtere Rottöne umsetzen, als andere. Würden alle Kameras den kräftigsten Rotton, den sie umsetzen können als 100% definieren, würden die Bilder alle unterschiedlich aussehen. Es muss also eine Art Normierung stattfinden und dazu gibt es die sogenannten Farbräume.
Der Methode der Überführung der Kamera-Rohdaten in einen bestimmten Farbraum hingegen, hängt stark von dem verwendeten Raw-Converter ab und den dort hinterlegten Algorithmen.
Das Gleiche was für Kamera-Sensoren gilt, gilt auch für Monitore. Manche Monitore können z.B. deutlich kräftigere Farben darstellen als andere. Gibt man dem Monitor wieder nur die einfache Information: «stelle 100% Rot dar», dann stellt jeder Monitor das unterschiedlich, abhängig von seiner technischen Beschaffenheit, dar.
Mitte der 90er Jahre wurde der sogenannte sRGB Farbraum festgelegt. Dieser wurde den damals existenten Monitoren und Anforderungen gerecht. 100% Rot ist im sRGB Farbraum ein nicht besonders leuchtendes Rot, eben das, was die Monitore damals darstellen konnten. Die meisten Monitore konnten Farben in diesem Farbraum einigermaßen darstellen, die Kameras lieferten die Bilder in diesem Farbraum an, alles war für damalige Verhältnisse gut.
Vielen Fotografen, die nicht nur für den Monitor arbeiteten, sondern auch drucken wollten, war der sRGB Farbraum eher zu eingeschränkt. Insbesondere Schwächen im Blau- und Grünbereich störten die Landschaftsfotografen und so erfand Adobe 1998 den größeren AdobeRGB Farbraum, der hier mehr Spielraum bot. Weil viele Anwendungen damals aber nicht mit dem Konzept unterschiedlicher und von sRGB abweichender Farbräume umgehen konnten, blieben die Dateien im AdobeRGB Farbraum eher Profis vorbehalten, die hierfür spezielle Software einsetzten und genau wussten, was sie taten, alle anderen blieben bei sRGB.
Exkurs: AdobeRGB vs. sRGB
Fotografen waren in den 90er Jahren auch besonders deswegen auf den AdobeRGB Farbraum scharf, weil damals oft in JPG fotografiert wurde – schon aufgrund des Speicherbedarfs der Raw-Dateien und der damals noch verhältnismäßig teuren Speichermedien.
Wenn die Kamera auf JPG eingestellt ist, ist die Kamera auch selbst dafür zuständig, die Rohdaten zu entwickeln und in dem entsprechenden Farbraum abzulegen. Bei sRGB ist der weitere Bearbeitungsspielraum dann relativ eingeschränkt – insbesondere im für Landschaftsfotografen wichtigen Grün- und Blaubereich. AdobeRGB erweiterte gerade diese Bereiche und ermöglichte es so, die Kameras hier differenziertere Farben speichern zu lassen, die der Bearbeitung dann zugutekamen.
Mit dem Aufkommen von komfortablen und Workflow-zentrierten Raw-Convertern, wie Rawshooter Pro oder Lightroom, verlagerte sich die Festlegung des Farbraums von der Kamera in den Raw-Converter und somit von vor der Bearbeitung auf nach der Bearbeitung, was ein riesiger Unterschied ist. Nach dem Bearbeiten der Farben und Kontraste war und ist es in den allermeisten Fällen völlig ok, im sRGB Farbraum auszugeben. Ausnahmen sind, dass man bewusst die Fähigkeiten von Wide-Gamut Monitoren ausreizen, HDR Material produzieren oder noch möglichst viel Bearbeitungsspielraum in den exportierten Dateien erhalten möchte – z.B. für Zeitraffer- oder Videobearbeitung. Dazu aber mehr in Teil 2 dieser Artikelreihe.
Dann kamen irgendwann Monitore mit größeren Farbräumen, sog. Wide-Gamut Monitore, die viel kräftigere Farben darstellen können, also größere Farbräume abdecken. Der Übergang zu Monitoren, die den sRGB Farbraum abdecken, ist dabei fließend. Leider geben auch nicht aller Hersteller an, welchen Farbraum ein jeweiliger Monitor abdeckt. Hier hilft nur, den eigenen Monitor selbst auszumessen, aber dazu kommen wir weiter unten noch.
Und nun gingen die Probleme los, denn jetzt wurde es plötzlich extrem wichtig, nicht nur den Farbraum, in dem ein bestimmtes Bild vorliegt, sondern auch den des Ausgabegerätes zu berücksichtigen und entsprechende Umrechnungen vorzunehmen.
Nutzt man bei Anzeige auf einem Wide-Gamut Monitor nämlich weiterhin nur die einfache Beschreibung von 100% Rot, dann bekommt man plötzlich ganz andere Ergebnisse als auf einem einfachen Monitor. Jeder der je von einem älteren Monitor auf einen Wide-Gamut Monitor gewechselt ist, kennt das: Schon das Windows-Hintergrundbild sieht plötzlich krass bunt aus – das liegt bis heute am fehlenden Farbmanagement, sprich dem falschen Umgang mit Farben.
Im folgenden zwei Beispiele dafür.
- Ganz oben wird das Bild zunächst so dargestellt, wie der Fotograf es bearbeitet hat. Es ist ein Bild im sRGB Farbraum, das mit dem entsprechenden sRGB Profil auf einem kalibrierten System mit korrektem Farbmanagement dargestellt wird.
- In der Mitte hat der Fotograf das Bild im AdobeRGB Farbraum exportiert, weil er sich erhofft, dadurch die Farben noch nuancierter abbilden zu können. Dieses Bild wird dann von jemandem auf einem System ohne Farbmanagement wiedergegeben. Die Farben erscheinen flau, weil der große Farbraum jetzt zur Darstellung auf den kleineren geschrumpft wird. Das Bild hat nun leider nichts mehr mit der Intention des Fotografen zu tun.
- Ganz unten seht ihr dann jeweils den umgekehrten Fall. Hier wird ein ganz «normales» sRGB Bild auf einem Monitor mit erweiterten Farbraum mit einer Anwendung, die kein Farbmanagement beherrscht oder wo es nicht aktiviert ist, angezeigt. Hier wird der kleinere Farbraum des Bildes nun auf den großen des Monitors gestreckt, die Farben werden übersättigt dargestellt.
Hier noch ein weiteres Beispiel.
Ihr seht also, dass es durchaus Sinn macht, sich sowohl als Fotograf / Produzent als auch als Betrachter / Konsument mit dem Thema Farbmanagement auseinanderzusetzen.
Farbräume als Zusatzinformation
Um Farben verbindlich und vergleichbar darstellen zu können, muss man also zusätzlich zu der reinen Farbinformation in den Bildern noch eine weitere beschreibende Information mitliefern, nämlich den Farbraum. Also sagt man z.B., man möchte 100% Grün aus dem sRGB Farbraum anzeigen oder eben 100% Grün aus dem AdobeRGB Farbraum. Beides sieht unterschiedlich aus. Diese zusätzliche Information wird den Bildern über sogenannte Farbprofile mitgegeben, die in die Bilddateien eingebettet werden.
Diese Farbprofile werden vom International Color Consortium (ICC) definiert, man nennt sie daher auch ICC-Profile.
Die Idee, jedem Bild ein Farbprofil mitzugeben war natürlich sehr gut. Schnell stellte sich aber heraus, dass das auch Nachteile hat, z.B. auf Webseiten. Weil nämlich diese Profile zusätzlichen Speicherplatz benötigen (ca. 3 KB für ein sRGB-Profil) und Webseiten z.T. Hunderte von kleinen Bildern nachladen, die oft sogar kleiner sind, als das Profil selbst, wurde beschlossen, dass Webbrowser Bilder auf Webseiten, die kein eingebettetes Profil haben, so behandelt werden sollen, als hätten sie ein zugeordnetes sRGB-Profil. Leider tun das nicht alle gängigen Browser automatisch, aber das ist nur eines der Probleme, um die wir uns kümmern müssen – dazu weiter unten mehr.
Zusätzlich zur Information darüber, in welchem Farbprofil die Bilddaten angelegt wurden, benötigt man für die korrekte Darstellung des Bildes noch eine Kenntnis über die Charakteristik des Monitorfarbraums auf dem es angezeigt werden soll und deren Beschreibung über ein entsprechendes Monitorprofil. Also:
- Stelle 100% Grün im AdobeRGB Farbraum auf einem Bildschirm dar, der den AdobeRGB Farbraum abdecken kann:
→ das zeigt ein sehr kräftiges Grün - Zeige 100% Grün im sRGB Farbraum auf einem Bildschirm dar, der den AdobeRGB Farbraum abdeckt:
→ zeigt ein weniger gesättigtes Grün, das dem maximal möglichen Grün des sRGB Farbraums entspricht. - Zeige 100% Grün im AdobeRGB Farbraum auf einem sRGB Bildschirm an:
→ beschneidet den kräftigen Grünwert dann zurück auf das im sRGB Farbraum mögliche weniger gesättigte Grün.
Sinnvolles Farbmanagement funktioniert also nur, wenn neben den Bildinformationen auch Informationen über das verwendete Farbprofil des Bildes übermittelt werden UND diese bei der Darstellung korrekt auf die Möglichkeiten des Wiedergabegerätes umgerechnet werden.
Wir benötigen also immer zwei Profile:
- das Farbprofil des Bildes und
- das Farbprofil des Ausgabegerätes, also in diesem Fall das Monitorprofil.
Dazwischen sitzt das sogenannte CMS, also Color Management System. Moderne Betriebssysteme bieten hier entsprechende Funktionalitäten an, alternativ können diese auch von den Anwendungen selbst übernommen werden.
Der Workflow für Bildbearbeitung und ‑anzeige mit korrektem Farbmanagement
- Los gehts in der Regel mit einer Fotoaufnahme im Raw-Format – hier sind die kompletten Informationen, die die Kamera aufgenommen hat, vorhanden – allerdings erst einmal in einem Rohformat, das die originalen Sensordaten beinhaltet und nicht direkt angezeigt werden kann.
- Hier kommt der Raw-Converter ins Spiel (z.B. Lightroom): Dieser entwickelt das Bild, das heißt, er transformiert die Rohdaten in ein anzeigbares Format – dabei wendet er die vom Nutzer vorgenommenen Bearbeitungen an. Solange man auf dem Raw Bild in Lightroom arbeitet, ist der Arbeitsfarbraum der extrem große ProPhoto RGB Farbraum, der erst mal so gut wie keine Einschränkungen vornimmt. Bei der Anzeige auf dem Monitor des Fotografen wird das im System des Fotografen hinterlegte Monitorprofil (im Bild mit M‑ICC beschriftet) berücksichtigt.
- Beim Export des Bildes aus dem Raw-Converter in ein gängiges Format wie JPG oder TIFF legt der Fotograf fest, für welches Farbprofil das Bild exportiert wird. In der Regel ist dies sRGB oder das größere AdobeRGB. Lightroom wandelt die Bilddaten dann in diesen Farbraum und hängt das verwendete ICC-Profil als Metadaten an das Bild an.
- Das exportierte Foto wird nun in der Regel mit einem Bildanzeigeprogramm angezeigt, ins Web hochgeladen und dann von einem Webbrowser auf einem anderen Computer angezeigt oder zum Drucken verwendet.
- Bei der Anzeige oder dem Druck eines solchen Bildes wird der mitgelieferte Farbraum über das eingebettete ICC Profil von dem Anzeigeprogramm identifiziert und das Bild dann unter Berücksichtigung dieses Farbraums zur Darstellung in den Farbraum des Anzeigegerätes (im Bild: M‑ICC) transformiert. Das ist bei einem Computermonitor idealerweise der Farbraum, auf den dieser kalibriert wurde. Beim Druck wiederum ist es der Farbraum, den der Drucker abbilden kann. Auch hier müssen die «richtigen» Transformationen stattfinden.
Zurück in die 90er: Solange alle Monitore maximal sRGB darstellen konnten, musste man sich um das ganze Thema deutlich weniger Gedanken machen. Heute aber bilden sogar Smartphones mit OLED Displays unfassbar große und früher undenkbare Farbräume ab. Werden hier Bilder im gängigen sRGB Farbraum ohne entsprechendes Farbmanagement angezeigt, sehen diese quietschbunt bis furchtbar aus. Damit auch im Jahr 2020 also Bilder noch so dargestellt werden, wie es der Fotograf beabsichtigt hat, muss man sich also mit dem Thema Farbmanagement beschäftigen und seine Werkzeuge entsprechend konfigurieren – sowohl als Produzent als auch als Konsument.
Den Monitor kalibrieren und profilieren
Zunächst einmal ist es ganz wichtig, dass wir als Fotografen selbst eine Referenz haben, anhand derer wir unsere Bilder bearbeiten und unsere Bearbeitungen überprüfen. Das heißt, unser Monitor muss die Farben einem gewissen Standard folgend anzeigen. Hierzu lassen sich Monitore kalibrieren und profilieren. Beides wird in der Regel von gängigen Colorimetern, wie dem Spyder von Datacolor, automatisch gemacht.
Colorimeter sind Messgeräte, die zur Kalibrierung und Profilierung vor den Monitor gehängt werden, diesen ausmessen und ein entsprechendes Monitorprofil erstellen. Sie bringen eine Software mit, die euch Schritt-für-Schritt durch den Prozess führt und im Grunde so gut wie alles automatisch macht. Die Software unterstützt dabei nicht nur dabei, die richtige Farbabstimmung zu finden, sondern auch die Helligkeit und den Kontrast des Monitors in Abhängigkeit einer oder mehrere Zielvorgaben einzustellen. Darüber habe ich in einem separaten Artikel ausführlich geschrieben:
Monitor Kalibrierung einfach gemacht – Spyder 5 – meine Erfahrungen
Das Kalibrieren von Monitoren ist für jeden Fotografen oder Foto-Enthusiasten ein absolutes Muss. Spyder 5 heißt die neue Evolution im Bereich Bildschirm-Kalibrierung der Firma Datacolor und ist nun schon mein 3. Spyder. Ich war gespannt, ob ich einen Unterschied im Kalibrierungsergebnis sehen würde. Über das warum und weshalb der Bildschirmkalibrierung habe ich ja schon einmal ausführlich […]
Gamut vs. Farbraum
Jeder Monitor hat einen bestimmten Farbbereich (Gamut), den er abdecken kann. Hersteller werben hier mit Aussagen wie 100% sRGB oder gar 99% AdobeRGB, Letzteres ist schon ein Qualitätskriterium und solche Monitore werden als Wide-Gamut Monitore bezeichnet. Dabei bilden auch sie noch nicht wirklich alle Farbtöne ab, die in der Natur vorkommen. Es gibt wenn überhaupt nur ganz wenige Profi-Anzeigegeräte die tatsächlich moderne Farbräume wie den großen Rec.2020 Farbraum (der noch deutlich größer als AdobeRGB ist und vor Allem im modernen Video Bereich eingesetzt wird) komplett abdecken. Aber Monitore und Fernseher werden von Jahr zu Jahr besser und stellen immer mehr Farbnuancen dar.
Man unterscheidet zwischen den Begriffen Gamut und Farbraum. Der Farbraum ist eine theoretische Größe, die besagt, welche Farben verfügbar sind, also die Grundgesamtheit der möglichen Farben. Mit Gamut bezeichnet man das, was ein bestimmtes Ausgabegerät tatsächlich darstellen kann.
Ein Monitor, der laut Hersteller 90% AdobeRGB darstellen kann, hat also einen Gamut, der 90% des AdobeRGB Farbraums wiedergeben kann. Bilder, die in dem AdobeRGB Farbraum vorliegen, werden also auf diesem Monitor in den Extrembereichen, wo die Farben sehr gesättigt sind, nicht ganz farbkorrekt angezeigt.
Durch die Kalibrierung und Profilierung des Monitors und die Hinterlegung des Monitorprofils im Betriebssystem können wir uns zumindest schon einmal einigermaßen sicher sein, dass wir nicht «blind» arbeiten, sondern das, was wir angezeigt bekommen das Potenzial hat, später auch woanders genauso oder zumindest sehr ähnlich angezeigt zu werden.
Allerdings funktioniert das leider nach wie vor nur bei Anwendungen, die auch aktiv ein solches Farbmanagement unterstützen. Welche das sind, welche hier patzen und welche Einstellungen ihr dafür in euren Browsern und Bildanzeigeprogrammen vornehmen solltet, das erfahrt ihr in der nächsten Folge meines Tutorials zum Thema Farbmanagement! Meldet euch am besten bei meinem Newsletter an, um die nächste Folge nicht zu verpassen!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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