Fotografieren im M‑Modus – Diana lernt Fotografieren – Folge 6

22012016

Heu­te geht es bei Dia­na lernt Foto­gra­fie­ren um das Foto­gra­fie­ren im manu­el­len (M) Modus der Kame­ra. Wäh­rend wir bei Auf­nah­men aus der Hand in der Regel den A‑Modus nut­zen, kommt bei Auf­nah­men vom Sta­tiv der M‑Modus der Kame­ra zum Ein­satz. Wel­che Vor­tei­le das hat und wie ein­fach das geht, das bespre­chen wir heute.

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Neu: Diana lernt Fotografieren – als Buch oder E‑Book!

Voll­stän­dig über­ar­bei­tet, der kom­plet­te Work­flow von der Aus­wahl der rich­ti­gen Kame­ra bis hin zur Bear­bei­tung und Orga­ni­sa­ti­on der Bil­der am Rech­ner. Drei­mal so umfang­reich wie die alte Online-Serie!

 

Dia­na: Ich habe ja nun schon ganz viel tags­über und aus der Hand geübt, so wie Du es mir in Fol­ge 2 erklärt hast. Auch die Bild­kom­po­si­ti­on klappt (immer öfter) schon so, dass ich zufrie­den bin. Dabei ver­su­che ich die Tipps für Bild­ge­stal­tung mit Schär­fe­ver­lauf und Per­spek­ti­ve und zum Gol­de­nen Schnitt aus den letz­ten Fol­gen zu beach­ten. Nun habe ich neu­lich mal pro­biert, zur Blau­en Stun­de zu foto­gra­fie­ren. Die Bil­der sind aber irgend­wie nichts geworden…

Gun­ther: Ja, es gibt eini­ge Din­ge, die Du beim Foto­gra­fie­ren in der Dun­kel­heit beach­ten musst, damit die Bil­der rich­tig schön wer­den. Was hat denn nicht geklappt?

Dia­na: Irgend­wie sind die Bil­der zu hell gewor­den, die Far­ben stimm­ten nicht und die meis­ten sind ver­wa­ckelt – ach das war ein­fach frustrierend.

Gun­ther: Wahr­schein­lich hast Du, wie in der zwei­ten Fol­ge bespro­chen, im A‑Modus Dei­ner Kame­ra gear­bei­tet? Ohne Stativ?

Dia­na: Ja, genau.

Gun­ther: Viel­leicht erin­nerst Du Dich, dass ich Dir in der zwei­ten Fol­ge erzählt habe, dass es eigent­lich zwei grund­le­gen­de Arbeits­wei­sen gibt. Die eine, die wir dort bespro­chen haben: A‑Modus, aus der Hand, immer dann, wenn Du ohne Sta­tiv arbei­test. De ande­re Metho­de, die wir heu­te bespre­chen wer­den, ist für Lang­zeit­be­lich­tun­gen abends und nachts – immer dann, wenn Du mit Sta­tiv arbeitest.

Dia­na: Ah, stimmt, da war ja was… :-)

Gun­ther: Genau, spre­chen wir also heu­te zunächst mal über die Arbeits­wei­se, die für Auf­nah­men vom Sta­tiv rele­vant ist.

Arbeiten im M‑Modus

Natür­lich kann man mit den moder­nen Kame­ras auch in rela­ti­ver Dun­kel­heit noch aus der Hand fotografieren…

Dia­na: …indem man die ISO hoch­stellt, oder die Kame­ra das über die ISO-Auto­ma­tik machen lässt…

Gun­ther: Rich­tig! Aber das hat meh­re­re Nach­tei­le: ers­tens, wird die Bild­qua­li­tät immer schlech­ter, je höher Du die ISO ein­ge­stellt ist. Die Kame­ra fängt an «zu rau­schen». Und zwei­tens, sieht es meist viel coo­ler aus, wenn Du sol­che Sze­nen mit län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten von meh­re­ren Sekun­den auf­nimmst, so dass Was­ser, Wol­ken, Autos etc. ver­schwim­men. Und bei sol­chen lan­gen Belich­tungs­zei­ten wür­dest Du aus der Hand nur noch Wackel­pud­ding produzieren.

Dia­na: Okay, also brau­che ich jetzt das Sta­tiv, dass ich mir nach Dei­nen Emp­feh­lun­gen in unse­rer letz­ten Fol­ge gekauft habe.

Gun­ther: Genau. Set­ze Dei­ne Kame­ra nun mal auf das Sta­tiv, stel­le die ISO-Auto­ma­tik aus, dann die nied­rigs­te ISO Zahl ein (z.B. ISO 100), stel­le eine mitt­le­re Blen­de ein, z.B. Blen­de 8 und schaue zunächst ein­mal, wel­che Zeit Dir die Kame­ra im A‑Modus vorschlägt.

Dia­na: War­um gera­de Blen­de 8?

Gun­ther: Das ist nur ein Aus­gangs­wert. Bei sol­chen Blaue Stun­de-Auf­nah­men kommt es zunächst weni­ger auf eine gerin­ge Schär­fen­tie­fe an, daher brauchst Du kei­ne sehr offe­ne Blen­de. Außer­dem möch­test Du ja eher lan­ge Belich­tungs­zei­ten haben, und die erreichst Du, in dem Du weni­ger Licht durch die Blen­den­öff­nung lässt, sie also schließt. Bis an die Gren­ze (meist f/22) soll­test Du die Blen­de aber auch nicht schlie­ßen, da ansons­ten die Schär­fe der Bil­der leidet.

Dia­na: Okay: ISO 100, Blen­de 8 – die Kame­ra stellt nun im A‑Modus eine Belich­tungs­zeit von 1 Sekun­de ein.

Gun­ther: Genau – siehst Du, das ist schon eine Zeit, die Du aus der Hand nicht mehr ver­wack­lungs­frei hal­ten könn­test. Mache nun mal eine Probeaufnahme.

Dia­na: Hey, die sieht ja schon ganz gut aus, ein biss­chen hell vielleicht!

Gun­ther: So, jetzt merkst Du Dir die­se Wer­te und stellst an der Kame­ra den M‑Modus ein, indem Du das Modus-Wahl­rad auf M drehst.

Dia­na: Erledigt.

Ham­burg, Spei­cher­stadt, Blaue Stunde

Gun­ther: Sor­ge nun dafür, dass die glei­chen Wer­te, die Du Dir eben gemerkt hast, nun auch im M‑Modus ein­ge­stellt sind. Meist wer­den ISO und Blen­de auto­ma­tisch über­nom­men und Du musst nur noch die Zeit manu­ell mit dem Ein­stell­rad auf 1 Sekun­de stel­len. Dazu soll­test Du wis­sen, wie Du im M‑Modus Dei­ner Kame­ra die drei Wer­te Belich­tungs­zeit, Blen­de und ISO ein­stel­len kannst. Bei Dei­ner D5500 stellst Du die Belich­tungs­zeit z.B. mit dem Rad hin­ten an der Kame­ra ein. Um die ISO zu ver­stel­len, drückst Du vor­ne links die «fn»-Tas­te und drehst gleich­zei­tig das Rad und für die Blen­de drückst Du die +/- Tas­te oben an der Kame­ra und drehst gleich­zei­tig das Rad. Die­se Ein­stel­lun­gen soll­test du üben und die Tas­ten auch im Dun­keln fin­den. Wie das bei ande­ren Kame­ras geht, ist in den jewei­li­gen Bedie­nungs­an­lei­tun­gen beschrieben.

Wenn Du nun die glei­chen Wer­te, wie im A Modus ein­ge­stellt hast, dann mache noch ein­mal ein Bild.

Dia­na: Sieht genau­so aus, wie das, wel­ches ich eben im A‑Modus gemacht habe.

Gun­ther: Genau, der Unter­schied zwi­schen A‑Modus und manu­el­lem (M) Modus ist in der Tat ein­fach nur, dass im A Modus, der Belich­tungs­mes­ser der Kame­ra immer auto­ma­tisch die Belich­tungs­zeit «nach­re­gelt» – im M‑Modus stellst Du sie eben manu­ell ein. Als Aus­gangs­wert kannst Du den Wert neh­men, den Dir die Kame­ra im A‑Modus vor­ge­schla­gen hat. Wenn Du die Kame­ra ein­mal ein­ge­stellt hast, brauchst Du den Belich­tungs­mes­ser dann nicht mehr, den Rest kannst Du dann ein­fach durch Aus­pro­bie­ren ein­stel­len. Dank der heu­ti­gen «digi­ta­len Frei­heit» kannst Du ja jeder­zeit Pro­be­auf­nah­men machen und auf dem Dis­play che­cken, ob die Belich­tung okay ist. Wenn das Pro­be­bild zu hell oder zu dun­kel ist, änderst Du eine der Kame­ra-Ein­stel­lun­gen und ver­suchst es ein­fach nochmal.

Dia­na: Gut, der­zeit ist sieht es ja etwas zu hell aus, wel­che Ein­stel­lung soll ich denn nun am bes­ten ver­än­dern, um die Hel­lig­keit des Bil­des zu beeinflussen?

Gun­ther: Bei den Ein­stel­lun­gen spre­chen wir ja wei­ter­hin aus­schließ­lich von der Belich­tungs­zeit, der Blen­de und der ISO.

Wie­viel Licht fällt auf den Sensor?

Lies Dir ruhig noch ein­mal die Eigen­schaf­ten die­ser drei Stell­schrau­ben in Fol­ge zwei durch, wenn Du sie nicht mehr ganz parat hast.

Wenn Dein Bild also zu hell ist, dann hast Du drei Möglichkeiten:

  1. Die Belich­tungs­zeit verkürzen
  2. Die Blen­de schlie­ßen (also einen grö­ße­ren Wert einstellen)
  3. Die ISO verringern

Wenn Dein Bild hin­ge­gen zu dun­kel ist, ist es genau umgekehrt:

  1. Die Belich­tungs­zeit verlängern
  2. Die Blen­de öff­nen (klei­ne­rer Wert)
  3. Die ISO Zahl erhöhen

Jetzt stellt sich noch die Fra­ge, wel­che die­ser Maß­nah­men in Dei­nem Fall sinn­voll ist, wo das Bild zu hell ist.

Die Belich­tungs­zeit wür­de ich erst ein­mal nicht ver­kür­zen, denn Du möch­test ja in der Regel bei sol­chen Auf­nah­men schön lan­ge Belich­tungs­zei­ten haben, um Was­ser glatt zu bekom­men und Bewe­gun­gen zu ver­wi­schen. Die ISO kannst Du nicht wei­ter ver­rin­gern, da Du schon bei 100 bist. Bleibt also die Blen­de: die kannst Du noch etwas schlie­ßen. Ände­re also mal Dei­ne Blen­de auf f/11 und pro­bie­re noch einmal.

Dia­na: Das Bild ist jetzt dunkler.

Gun­ther: Stimmt – und zwar genau nur noch halb so hell. Der Unter­schied zwi­schen Blen­de 8 und Blen­de 11 ist eine soge­nann­te «gan­ze Blen­den­stu­fe», also eine Hal­bie­rung oder Ver­dopp­lung der Helligkeit.

Dia­na: Wie soll ich mir das denn merken?

Gun­ther: Dass die Blen­de da mathe­ma­tisch etwas aus der Rei­he Tanzt, hat­ten wir ja schon in Fol­ge 2 bespro­chen. Und damals habe ich Dir auch ver­spro­chen, dass Du nicht rech­nen musst. Statt­des­sen gibt es einen ganz ein­fa­chen Trick:

Es reicht, wenn Du weißt, das beim Dre­hen des Rades an der Kame­ra jeder «Klick» 1/3 Blen­den­stu­fe ent­spricht. Also 3 Klicks in die eine oder ande­re Rich­tung, füh­ren jeweils zu einer Ver­dopp­lung oder Hal­bie­rung der Helligkeit.

An die­ser Stel­le noch eine Anmer­kung: bevor Du Dich dar­auf blind ver­lässt, check noch­mal die Ein­stel­lun­gen im Menü der Kame­ra. Oft kann man da auch ande­re Schritt­wei­ten ein­stel­len, z.B. 1/2 Stu­fe oder 1 Stu­fe, nicht, dass Du das irgend­wann aus Ver­se­hen ver­stellt hast. Ich emp­feh­le Dir, die Schritt­wei­te immer auf 1/3 zu stel­len bzw. so ein­ge­stellt zu las­sen, das ist meist auch der Standard.

Dia­na: Und wie ist das bei den ande­ren Wer­ten? Der Belich­tungs­zeit? Der ISO?

Gun­ther: Jetzt kommt der Clou: da ist das genau­so. 3 Klicks, egal mit wel­cher Funk­ti­on – Zeit, Blen­de, ISO – sind immer eine Ver­dopp­lung oder Hal­bie­rung der Hel­lig­keit. Das Ein­zi­ge, was Du Dir also mer­ken musst, ist die Rich­tung, wie in dem Bild oben dargestellt.

Das heißt in der Pra­xis: Du stellst die Kame­ra ein­mal auf den Aus­gangs­wer­te ein, so wie oben beschrie­ben. Danach regelst Du ein­fach nur in die rich­ti­ge Rich­tung nach, je nach­dem, ob Du hel­ler oder dunk­ler wer­den willst und wel­chen Wert Du dafür ver­än­dern möchtest.

Dia­na: Also, mal schau­en, ob ich es ver­stan­den habe: bei der Belich­tungs­zeit und der ISO machen 3 Klicks hin zu grö­ße­ren Zah­len das Bild dop­pelt so hell. Nur bei der Blen­de ist es genau umge­kehrt: 3 Klicks zu einer klei­ne­ren Zahl macht das Bild dop­pelt so hell. Macht man drei Klicks in die jeweils ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung, wird das Bild halb so hell.

Gun­ther: Exakt!

Ham­burg, Was­ser­schlöss­chen, Blaue Stunde

Dia­na: …und wenn ich jetzt z.B. ein­fach nur eine län­ge­re Belich­tungs­zeit möch­te, um das Was­ser noch glat­ter zu bekom­men, aber die Hel­lig­keit sich nicht gleich­zei­tig ver­än­dern soll? Wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, wird ja, wenn ich die Belich­tungs­zeit ver­län­ge­re, das Bild auch auto­ma­tisch heller!

Gun­ther: Sehr gute Fra­ge – das stimmt – die län­ge­re Zeit wür­de zu einem hel­le­ren Bild füh­ren. Aber Du kannst sie ganz ein­fach durch einen der ande­ren Wer­te aus­glei­chen. Neh­men wir noch­mal das Bei­spiel von oben: 1 Sekun­de, Blen­de 8, ISO 100. Wenn Du die Zeit auf 2 Sekun­den ver­dop­pelst (3 Klicks) kannst Du das ent­we­der mit der Blen­de oder der ISO kom­pen­sie­ren. Die Blen­de müss­test Du um 3 Klicks schlie­ßen oder die ISO um 3 Klicks ver­rin­gern. Da die ISO aber schon bei 100 ist und nicht nied­ri­ger wer­den kann, machst Du das eben mit der Blen­de. 3 Klicks von Blen­de 8 aus wäre dann Blen­de 11.

Dia­na: Also – wenn ich die Belich­tung drei Klicks «hel­ler», also län­ger mache, dann kann ich um das zu kom­pen­sie­ren die ISO 3 Klicks nied­ri­ger, also dunk­ler machen. Das Bild sieht dann von der Hel­lig­keit her genau wie vor­her aus, aber ich erhal­te eine län­ge­re Belichtungszeit.

Gun­ther: Rich­tig. Mer­ken musst Du Dir also nur, in wel­che Rich­tung Du jeweils dre­hen musst, um mehr oder weni­ger Licht in die Kame­ra zu las­sen – dann kannst Du das ent­we­der mit einem ein­zel­nen Wert machen, dann wird das Bild hel­ler oder dunk­ler, oder eben mit zwei gegen­läu­fi­gen Wer­ten, dann bleibt die Hel­lig­keit bestehen.

Pro­bie­re das mal an Dei­ner Kame­ra aus. Mit ein biss­chen Übung geht Dir das in Fleisch und Blut über. Schnell wirst Du den M‑Modus beherr­schen und er wird Dir immer dann, wenn Du auf dem Sta­tiv arbei­test, sehr gute Diens­te leisten.

Wenn Du Dir die­se Zusam­men­hän­ge ein­mal ver­in­ner­licht hast, dann hast Du das zen­tra­le The­ma in der Foto­gra­fie ver­stan­den, wor­an vie­le Foto-Ein­stei­ger ver­zwei­feln. Das ist die Tech­nik, mit der Du dann auch alle wei­te­ren span­nen­den Tech­ni­ken von der Grau­fil­ter-Foto­gra­fie, Pan­ora­ma-Foto­gra­fie bis hin zum Zeit­raf­fer umset­zen kannst!

Hei­del­berg Pan­ora­ma zur Blau­en Stunde

Dia­na: Okay, so wie Du das erklärt hast, mit dem Abzäh­len, hört sich das gar nicht so kom­pli­ziert an, wie ich immer gedacht habe. Das bekom­me ich glau­be ich hin. Aber sag mir doch noch ein­mal, war­um kann ich auf dem Sta­tiv nicht ein­fach auch mit dem A‑Modus arbeiten?

Gun­ther: Im A‑Modus misst der Belich­tungs­mes­ser das Umge­bungs­licht und schließt dar­aus auf die ein­zu­stel­len­de Zeit unter Berück­sich­ti­gung der von Dir vor­ge­ge­be­nen Blen­de und ISO. Das Pro­blem ist, dass der Belich­tungs­mes­ser nicht weiß, dass Du Nacht­auf­nah­men machen möch­test. Er geht immer noch davon aus, dass Du tag­hell beleuch­te­te Bil­der möch­test. Im A‑Modus wer­den die Bil­der nachts also zu hell, das hast Du ja schon selbst erlebt. Um das zu kom­pen­sie­ren, müss­test Du mit der +/- Kor­rek­tur arbei­ten und sehr hohe Wer­te ein­stel­len. ‑3 oder ‑4 oder noch mehr. Und trotz­dem blie­be immer noch die Gefahr, dass ein vor­bei­fah­ren­des Auto, Boot oder ein Pas­sant den Belich­tungs­mes­ser aus dem Tritt bräch­te. Wei­ter­hin funk­tio­niert der Belich­tungs­mes­ser ab einer gewis­sen Dun­kel­heit gar nicht mehr und lie­fert nur noch unsin­ni­ge Werte.

Das Glei­che gilt übri­gens auch für die «Belich­tungs-Waa­ge» im Sucher. Das ist so ein klei­ner Bal­ken, der im M‑Modus nach links oder rechts aus­schlägt, wenn der Belich­tungs­mes­ser meint, die Ein­stel­lun­gen, die Du gewählt hast, wür­den zu unter- oder über­be­lich­te­ten Bil­dern füh­ren. Auch die­se Anzei­ge kannst Du für Blaue Stun­de- und Nacht­auf­nah­men getrost ver­ges­sen, dass auch die­se Anzei­ge vom Belich­tungs­mes­ser der Kame­ra gesteu­ert wird und die­ser nachts nicht gut funktioniert.

Im M‑Modus hast Du den Vor­teil, dass Du die meis­ten Bil­der in einem bestimm­ten Zeit­fens­ter ein­fach mit den glei­chen Ein­stel­lun­gen machen kannst, die Du ein­mal her­aus­ge­fun­den hast, da sich die Umge­bungs­hel­lig­keit nur lang­sam ändert. Auf dem Sta­tiv arbei­test Du ja mit der nöti­gen Ruhe. Du nimmst Dir Zeit für die Aus­rich­tung der Kame­ra, Du machst in der Regel meh­re­re Bil­der von dem glei­chen Motiv, ohne die Kame­ra zu bewe­gen. Du kannst also viel bes­ser auch meh­re­re Pro­be­auf­nah­men von exakt der glei­chen Sze­ne machen, als wenn Du aus der Hand fotografierst.

Wenn Du zur Blau­en Stun­de oder in der Däm­me­rung foto­gra­fierst (dazu dann in Kür­ze mehr) musst Du nur recht gele­gent­lich mal nach­re­geln, im Zuge des­sen wie es dunk­ler wird. Und zwar so gut wie immer in die glei­che Rich­tung – hin zu hel­le­ren Bil­dern. (Beim Son­nen­auf­gang dann genau umge­kehrt.) Du wirst sehen, wie ein­fach das ist, wenn Du es mal gemacht hast.

Ham­burg, Spei­cher­stadt, Blaue Stunde

Dia­na: Alles klar. Das pro­bie­re ich gleich mal. Und ein paar Pro­be­auf­nah­men sind ja wirk­lich schnell gemacht. Aber woher weiß ich denn ganz genau, ob ein Bild «rich­tig» belich­tet ist?

Gun­ther: Auch das ist eine sehr gute Fra­ge. Sich allein auf die Bild­vor­schau auf dem Kame­ra­dis­play zu ver­las­sen kann gefähr­lich sein. Hier siehst Du näm­lich unter Umstän­den nicht, ob gewis­se Par­tien Dei­nes Bil­des über­be­lich­tet sind, oder nicht. Und Über­be­lich­tung ist etwas, das Du bei sol­chen Auf­nah­men unbe­dingt ver­mei­den soll­test – denn dadurch gehen die Far­ben kaputt und die Lich­ter «fres­sen aus», das hast Du ja bei Dei­nen ers­ten Ver­su­chen schon erfah­ren müssen.

Um die Belich­tung nicht nur anhand des Belich­tungs­mes­sers der Kame­ra beur­tei­len zu kön­nen, son­dern anhand des tat­säch­lich auf­ge­nom­me­nen Bil­des, gibt es das soge­nann­te «His­to­gramm» – ein tol­les und sehr wert­vol­les Werk­zeug in der Digi­tal-Foto­gra­fie. Dar­über spre­chen wir dann in der nächs­ten Folge!

Dia­na: Super – ich gehe jetzt mal mit dem M‑Modus und mei­nem Sta­tiv üben und Klicks zählen… :-)

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