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Media Player für Fotos, Videos und Musik auf dem TV – Bauanleitung mit Raspberry Pi und LibreElec / KODI

Heu­te zei­ge ich euch, wie ihr mit wenig Auf­wand und gerin­gen Kos­ten einen tol­len, netz­werk­fä­hi­gen Media Play­er bau­en könnt, der nicht nur eure Bil­der und Fotos aus den unter­schied­lichs­ten Quel­len abspielt, son­dern auch Vide­os, Musik u.v.a.m. auf euren Fern­se­her oder Bea­mer bringt. Das gan­ze ist eine offe­ne und erwei­ter­ba­re Lösung, aktiv gepflegt wird und die ganz sicher so schnell nicht ver­al­tet. Das idea­le Bas­tel­pro­jekt für die Feiertage.

Sicher kön­nen vie­le so genann­te Smart-TV heu­te Fotos und Vide­os auch von Spei­cher­sticks oder aus dem Netz­werk abspie­len. Oft ist es jedoch so, dass nur bestimm­te For­ma­te abge­spielt wer­den, Inhal­te nur von bestimm­ten Quel­len akzep­tiert wer­den oder die Geschwin­dig­keit zu wün­schen übrig lässt. Wei­ter­hin sind nur die neus­ten Fern­se­her dies­be­züg­lich auf einem aktu­el­len Stand. Schon nach weni­gen Jah­ren sind die Mul­ti­me­dia-Funk­tio­nen der Fern­se­her in der Regel hoff­nungs­los ver­al­tet und Updates kann man von den Her­stel­lern auch nicht erwar­ten. Die ver­kau­fen lie­ber neue Gerä­te. Wei­ter­hin sind Smart-TVs dafür bekannt, ziem­li­che Daten­schleu­dern zu sein und es wer­den immer wie­der Sicher­heits­lü­cken bekannt, die nur zöger­lich – wenn über­haupt –  per Update sei­tens der Her­stel­ler geschlos­sen wer­den. Ich per­sön­lich wür­de jeden­falls mei­nen Fern­se­her nicht ins Netz hängen.

Für mich stellt sich die Fra­ge gar nicht, denn unser Phil­ips TV hat gar kei­nen Netz­werk-Anschluss. Aber immer­hin hat er USB-Ports. Auch hier wür­de ich aber gar nicht erst auf die Idee kom­men, via USB-Stick die Bil­der einer mei­ner Rei­sen zu zei­gen. Dafür ist die USB Funk­ti­on ein­fach zu lang­sam und mir auch viel zu umständ­lich. Trotz­dem ist er auch mit sei­nem Alter von mitt­ler­wei­le sicher 8 Jah­ren, noch ein super Fern­se­her, mit Full HD, Ambi­light etc, so dass ich über­haupt kei­nen Grund dafür sehe, ihn auszutauschen.

Um nun also mei­ne Bil­der zu zei­gen, könn­te ich natür­lich mein Note­book per HDMI anschlie­ßen. Aller­dings ist mir auch das in der Regel zu auf­wän­dig wegen der Ver­ka­be­lung und dann bräuch­te ich auch wie­der einen sepa­ra­ten Pre­sen­ter, um die Bil­der per Funk wei­ter zu schal­ten. Alles viel zu kom­pli­ziert. Viel bes­ser ist ein netz­werk­fä­hi­ger Media Play­er, der es mir erlaubt, mei­ne Bil­der und Vide­os direkt übers Netz auf den Fern­se­her zu streamen.

Raspber­ry Pi 3 im trans­pa­ren­ten Gehäuse

Wäh­rend sol­che Media Play­er noch vor weni­gen Jah­ren hun­der­te von Euros gekos­tet haben und auch ihrer­seits schnell wie­der ver­al­tet sind, kann man sich heu­te einen sol­chen Play­er, der wirk­lich kaum Wün­sche übrig lässt, für maxi­mal 75€ mit Hil­fe eines Raspber­ry Pi, auf dem Kodi (ehe­mals XBMC) läuft, selbst zusammenbauen.

Die­ses Media Cen­ter lässt dann wirk­lich kaum noch Wün­sche offen. Es ist ver­hält­nis­mä­ßig sicher, da es auf Open Source Soft­ware basiert und die­se regel­mä­ßig mit Updates gepflegt wird. Es spielt so gut wie alles ab: Fotos, Fil­me, Musik, in den unter­schied­lichs­ten For­ma­ten und aus den unter­schied­lichs­ten Quel­len. Auch die Aus­ga­be von digi­ta­lem Mehr­ka­nal­ton über HDMI beherrscht es. Es bie­tet diver­se Schnitt­stel­len, LAN, WLAN, Blue­tooth, USB, HDMI und es lässt sich so gut wie jede USB-Peri­phe­rie anschlie­ßen. Über eine tol­le, moder­ne Ober­flä­che kann man alles bequem über den Fern­se­her zu steu­ern, ent­we­der per Fern­be­die­nung oder sogar per Smartphone-App.

Und da das ja auch etwas mit Foto­gra­fie zu tun hat – immer­hin wer­de ich immer wie­der gefragt, wie ich mei­ne Bil­der auf dem Fern­se­her bzw. Bea­mer anzei­ge – gibt’s heu­te mal eine Bau- und Kon­fi­gu­ra­ti­ons­an­lei­tung für einen sol­chen Media Play­er. Kei­ne Angst, das ist wirk­lich super easy, und dies­mal ist auch nix zu löten. :-) Auf­bau und die Kon­fi­gu­ra­ti­on soll­ten nicht län­ger als 30 Minu­ten dau­ern. Ich wer­de dabei auch nicht zu sehr in die Tie­fe gehen, son­dern euch die grund­sätz­li­che Kon­fi­gu­ra­ti­on und Instal­la­ti­on erklä­ren. Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen fin­det ihr dann bei Bedarf hau­fen­wei­se im Netz. Goog­le ist da die ers­te Anlaufstelle.

Was ihr benötigt

Zunächst braucht ihr einen Raspber­ry Pi. Ich emp­feh­le euch die Ver­si­on 3B.

Die Gesamt­kos­ten lie­gen also bei unter 75€. Es gibt auch Kom­plett­sets, aller­dings lohnt das nur, wenn man wirk­lich alles braucht. Bei dem HDMI Kabel soll­tet ihr vor allem auf die Ste­cker (HDMI vs. Mini HDMI vs. Micro HDMI) und die Län­ge ach­ten! Da der RasPi einen «gro­ßen» HDMI Anschluss hat, und die meis­ten Fern­se­her auch, braucht man in der Regel ein HDMI-auf-HDMI-Kabel, wie oben von mir verlinkt.

Los geht’s – der Zusammenbau

Der Zusam­men­bau ist schnell gemacht. Des Raspi in das Gehäu­se ein­set­zen, die zwei Kühl­kör­per auf­kle­ben, Gehäu­se schlie­ßen, und das war’s.

Die Konfiguration

Nun geht’s an die Kon­fi­gu­ra­ti­on, also das Auf­spie­len des Media Cen­ter Betriebs­sys­tems auf die SD Kar­te. Ich nut­ze Libre­elec, Slo­gan «Just enough OS for KODI», auf dem das bewähr­te KODI läuft. Das bekommt ihr alles fix und fer­tig zum Down­load, kein Bas­teln erforderlich.

Ladet euch dazu von libre​elec​.tv/​d​o​w​n​l​o​ads die aktu­ell Ver­si­on des Libre­ELEC USB-SD Crea­tors und führt ihn aus.

  1. In dem Dia­log soll­te links unter (1) Raspber­ry Pi 2 and 3 aus­ge­wählt sein, rechts wählt ihr das neus­te Release aus.
  2. Dann Klickt ihr auf Her­un­ter­la­den und wählt einen (tem­po­rä­ren) Ord­ner aus, wohin das Image her­un­ter­ge­la­den wer­den soll.
  3. Nun checkt ihr, dass unter (3) wirk­lich die Micro-SD Kar­te, die ihr per Adap­ter in den Rech­ner gesteckt habt, aus­ge­wählt ist (Grö­ße soll­te mit ca. 15GB ange­zeigt werden).
  4. Nun könnt ihr auf Schrei­ben Kli­cken, um die SD Kar­te vorzubereiten.

Nach Abschluss des Schrei­bens, ent­nehmt ihr die SD Kar­te und steckt sie in den Raspi.

Nun geht’s los: schließt den Raspi an euren Fern­se­her via HDMI Kabel an, wenn ihr einen kabel­ge­bun­de­nen Netz­werk-Anschluss in der Nähe habt, ist das natür­lich ide­al, schließt in dem Fall ein LAN-Kabel an die Netz­werk­buch­se des Raspi an. Ansons­ten könnt ihr auch gleich noch die Ver­bin­dung zu einem WLAN herstellen.

Nun soll­tet ihr auf eurem Fern­se­her ein Bild vom Raspi bekom­men und sehen, dass er die Instal­la­ti­on vorbereitet.

Nach kur­zer Zeit bekommt ihr ein Instal­la­ti­ons-Wizard zu sehen.

Kei­ne Sor­ge, wir stel­len die Spra­che gleich auf Deutsch um!

Zunächst ein­mal, emp­feh­le ich euch, für die Ein­rich­tung eine Maus an einen der USB Ports des Raspi anzu­schlie­ßen, damit geht die Ein­rich­tung deut­lich flot­ter von der Hand.

Im nächs­ten Schritt ver­gebt ihr einen Namen, unter dem der Raspi im Netz­werk iden­ti­fi­ziert wer­den kann. Ihr könnt ein­fach den Stan­dard-Namen Libre­Elec übernehmen.

Nun könnt ihr die Netz­werk­ver­bin­dung aus­wäh­len. Falls ihr ein kabel-gebun­de­nes Netz­werk nutzt, dann ist das auto­ma­tisch akti­viert, im Fal­le einer WLAN Ver­bin­dung könnt ihr die nun aus­wäh­len und akti­vie­ren. Hier müsst ihr dann noch euer WLAN Pass­wort ein­ge­ben. (Soll­te euer WLAN Rou­ter nicht ange­zeigt wer­den, gibt es ganz unten am Ende die­ses Arti­kels Tipps, wie ihr das behe­ben könnt.)

Nun könnt ihr noch grund­sätz­li­che Diens­te kon­fi­gu­rie­ren, über die der Raspi von ande­ren Gerä­ten aus erreich­bar sein soll. Der Sam­ba Netz­werk­dienst ist stan­dard­mä­ßig aktiv, das wür­de ich auch so las­sen. Die Fort­ge­schrit­te­nen unter euch kön­nen hier auch noch SSH aktivieren.

Nun noch ein­mal auf «NEXT» und der Kon­fi­gu­ra­ti­ons­wi­zard ist abgeschlossen.

Nun stel­len wir die Ober­flä­che auf Deutsch um.

Klickt oben links auf das Zahn­rad, um in die Ein­stel­lun­gen zu kommen.

Nun geht in den Bereich Inter­face-Set­tings:

Unter Regio­nal könnt ihr nun die Lan­guage auf Ger­man umstellen.

Dann wür­de ich hier noch die Tas­ta­tur­be­le­gung auf Ger­man QWERTZ umstel­len (dabei noch ein­mal auf Eng­lish QWERTY kli­cken, um die abzu­wäh­len) und als Stan­dard­for­mat für Regi­on: Deutsch­land, Zeit­zo­nen-Regi­on: Ger­ma­ny und Zeit­zo­ne auf Europe/Berlin stellen.

Fer­tig.

Mit der rech­ten Maus­tas­te in einen lee­ren Bereich kommt ihr übri­gens immer wie­der eine Sei­te zurück. Über die Fern­be­die­nung funk­tio­niert das dann spä­ter natür­lich über die ent­spre­chen­de zurück Taste.

Nun könnt ihr euch im lin­ken Bereich die ent­spre­chen­den Medi­en­quel­len konfigurieren.

Medienquelle für Bilder aus dem Netzwerk hinzufügen

Ich habe einen Ord­ner auf mei­ner NAS, wo ich von Ligh­t­room aus die schöns­ten Bil­der aus mei­nen Rei­sen hin expor­tie­re. Dazu habe ich mir eine Ligh­t­room Export-Vor­la­ge erstellt, die die Bil­der in Full HD Auf­lö­sung als JPGs dort­hin expor­tiert. Hier­für kom­men dann in der Regel die von mir mit 4* und 5* mar­kier­ten Bil­der einer Rei­se in Fra­ge. Zum The­ma sor­tie­ren von Bil­dern die man ande­ren zeigt mit Ligh­t­room, habe ich hier aus­führ­lich geschrieben.

Wenn ihr z.B., so wie ich einen spe­zi­el­len Dia­show-Ord­ner auf einem Netz­lauf­werk oder eurer NAS habt, wo ihr die Bil­der zum Zei­gen auf dem Fern­se­her habt, könnt ihr den nun in der Libre­Elec Ober­flä­che hinzufügen.

Geht dazu wie­der über das Ein­stel­lungs­sym­bol (klei­nes Zahn­rad) auf die Sys­tem­ein­stel­lun­gen, dann Medi­en / Biblio­thek / Quel­len ver­wal­ten / Bil­der. Nun könnt ihr über «Bil­der hin­zu­fü­gen» eine neue Quel­le hinzufügen.

Klickt in dem fol­gen­den Dia­log nun auf Durch­su­chen und navi­giert dann zu der Quel­le. In mei­nem Fall navi­gie­re ich über das Netz­werk-Datei­sys­tem (NFS) auf mein NAS und dann auf den Ord­ner mit den Bil­dern mei­ner Rei­sen, die ich dafür expor­tiert habe.

Mit OK wird die­se Quel­le nun über­nom­men und steht in Zukunft dann direkt aus der Haupt­an­sicht im Bereich Bil­der zur Verfügung:

Ihr könnt mit der rech­ten Maus­tas­te auf eure gera­de hin­zu­ge­füg­te Fotos Quel­le, die­se als Stan­dard set­zen und mit einem eben­sol­chen Rechts­klick auf Pic­tures, die­sen Ord­ner (das wären loka­le Bil­der auf dem Raspi) aus den Quel­len entfernen.

Beim ers­ten Klick in die­sen Ord­ner fängt Libre­Elec nun an, die Ord­ner zu scan­nen und Vor­schau­bil­der zu erstellen.

Die Art der Ansicht könnt ihr umschal­ten, wenn ihr mit der Maus ganz nach links fahrt (alter­na­tiv mit der Fern­be­die­nung ganz nach links navi­gie­ren), dann bekommt ihr ein Ansichts­me­nü, wor­über ich ande­re Modi ein­stel­len könnt. Hier z.B. die Ansicht Wall, die ich am schöns­ten finde.

Nun könnt ihr ganz nor­mal durch eure Bil­der navi­gie­ren und die­se auch als Voll­bild anse­hen und zeigen.

Auch eine auto­ma­ti­sche Dia­show könnt ihr ablau­fen las­sen, z.B. über das Aus­klapp­me­nü links über Dia­show star­ten. Die Stand­zeit der Bil­der, könnt ihr in den Ein­stel­lun­gen ein­stel­len, unter Einstellunen/Wiedergabe/Bilder.

Hier könnt ihr auch ein­stel­len, ob bei der Dia­show ein Schwen­ken und Zoo­men-Effekt ein­ge­setzt wer­den soll (Ken-Burns-Effekt), dazu müsst ihr aber unten links mal die Detail­lie­rungs­stu­fe der Ein­stel­lun­gen erwei­tern. Klickt dazu dort ein­mal auf den Begriff «Ein­fach», der ändert sich dann in Stan­dard. Nun bekommt ihr mehr Ein­stel­lun­gen. Wenn ihr euch etwas mit Libre­Elec ange­freun­det habt, könnt ihr das hier auch auf «Exper­te» stel­len, dann seht ihr alle Einstellungsmöglichkeiten.

Einen ein­ge­steck­ten USB-Stick oder eine Ange­schlos­se­ne exter­ne Fest­plat­te erkennt Libre­Elec in der Regel sofort und ihr könnt direkt auf die Inhal­te zugreifen.

Soll­te euch übri­gens des grü­ne The­me der Ober­flä­che nicht gefal­len, könnt ihr das selbst­ver­ständ­lich auch über die Ein­stel­lun­gen kon­fi­gu­rie­ren und ändern.

Fernsteuerung

Nun wird es Zeit, sich von der Maus zu ver­ab­schie­den. Um das Sys­tem bequem von der Couch fern­steu­ern zu kön­nen, gibt es meh­re­re Alter­na­ti­ven, von denen ich euch nun eini­ge vorstelle.

…via Infrarot Fernbedienung

Die klas­si­sche Mög­lich­keit ist, den Media Play­er per Infra­rot Fern­be­die­nung zu bedie­nen. Hier­für könnt ihr euch ein ent­spre­chen­des USB-Don­gle inkl. Fern­be­die­nung besor­gen, ich habe z.B. die­ses hier im Ein­satz. Ich nut­ze nur das Don­gle und habe die Befeh­le zur Steue­rung auf mei­ne Logi­tech Harm­o­ny Uni­ver­sal­fern­be­die­nung programmiert.

Nach dem Ein­ste­cken des Fern­be­die­nungs-Don­gles erkennt Libre­Elec die­sen in der Regel (bei dem oben ver­link­ten funk­tio­niert es jeden­falls) auto­ma­tisch und ihr könnt nun die Steue­rung des Raspi auch per Fern­be­die­nung vor­neh­men. Um mei­ne (etwas älte­re) Harm­o­ny zu pro­gram­mie­ren, muss­te ich ihr die Befeh­le manu­ell im Lern­mo­dus bei­brin­gen, was aber kei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung ist. Ggf. gibt es auch einen Fern­be­die­nungs-Don­gle, der in der Logi­tech Daten­bank ent­hal­ten ist, das habe ich nicht recherchiert.

…über die Fernbedienung des Fernsehers

Wenn der Fern­se­her HDMI-CEC unter­stützt, lässt sich KODI auch über die Fern­be­die­nung des TV steu­ern. Die Funk­ti­on heißt bei fast allen Her­stel­lern unter­schied­lich, eine Auf­stel­lung gibt es hier. Vor­aus­set­zung ist ein voll beleg­tes HDMI Kabel (bezeich­nung oft «Ether­net via HDMI»), das von mir oben ver­link­te, funktioniert.

…via Smartphone

Die aus mei­ner Sicht ele­gan­tes­te Vari­an­te ist, das Media­cen­ter per Smart­phone oder Tablet zu steu­ern. Die Funk­tio­na­li­tä­ten sind bereits voll­stän­dig inte­griert, so dass ihr ein­fach nur die ent­spre­chen­de App instal­lie­ren müsst.

Kore App

Die Offi­zi­el­le App heißt Kore, und kann direkt vom Play­s­to­re oder iTu­nes Store instal­liert werden.

Kore, die offi­zi­el­le Fern­be­die­nung für das Kodi/LibreElec Mediacenter

Hier­über kann man nicht nur, wie bei der Fern­be­die­nung, die ein­fa­che Steue­rung des Media­cen­ters vor­neh­men, son­dern man kann auch in gewis­sen Umfang die Inhal­te über die App browsen.

Alternative Apps

Neben der offi­zi­el­len Kore-App gibt es noch sehr viel schö­ne­re Alter­na­ti­ven. Auf Android fin­de ich Yat­se super. Die App bie­tet deut­lich mehr Mög­lich­kei­ten und ist auch schi­cker gemacht. Für iOS gibt es das lei­der nicht, hier scheint Con­stel­la­ti­on aber eine gute Alter­na­ti­ve zu sein. Letz­te­res habe ich aller­dings nicht getestet.

Auch bei Yat­se kann man das Smart­phone natür­lich zum Einen als klas­si­sche Fern­steue­rung verwenden.

Yat­se als Fern­be­die­nung für das Kodi/LibreElec Mediacenter

Dar­über hin­aus hat man aber umfang­rei­che Mög­lich­kei­ten, lokal auf dem Smart­phone in der Medi­en­bi­blio­thek zu brow­sen und die Inhal­te dann direkt auf dem Media Cen­ter zu starten.

Das gilt auch für die Inhal­te der Media­the­ken und ande­rer Addons. Außer­dem kann man hier dann auch in den eige­nen Bil­dern stö­bern und bekommt die­se per Thumb­nail auf dem Smart­phone ange­zeigt, bevor man sie dann auf den gro­ßen Screen schi­cken kann.

Die Apps müs­sen nor­ma­ler­wei­se nur instal­liert wer­den und ver­bin­den sich dann auto­ma­tisch mit dem ein­ge­schal­te­ten Raspi. Dazu müs­sen ledig­lich das Smart­phone und der Raspi im glei­chen Netz­werk ange­mel­det sein, was aber nor­ma­ler­wei­se der Fall ist, wenn ihr mit dem Smart­phone in eurem WLAN zuhau­se ange­mel­det seid.

…via Bluetooth

Der Voll­stän­dig­keit hal­ber möch­te ich noch erwäh­nen, dass ihr selbst­ver­ständ­lich auch eine Blue­tooth Maus oder Tas­ta­tur mit dem Raspi kop­peln könnt, dazu müsst ihr Blue­tooth dann in den Ein­stel­lun­gen akti­vie­ren. Es gibt sogar klei­ne Blue­tooth Tas­ta­tu­ren mit ein­ge­bau­tem Touch­pad zu kau­fen. Aber die sind recht teu­er und ich hal­te sie eigent­lich für über­flüs­sig, wenn man die Steue­rung so kom­for­ta­bel über die App durch­füh­ren kann. Aber ihr seht, es gibt fast unzäh­li­ge Möglichkeiten.

Fazit

Mit einem Raspi und Libre­Elec erhal­tet ihr ein tol­les Sys­tem, um eure Bil­der auf dem Fern­se­her anzu­se­hen. Ihn aber nur dafür ein­zu­set­zen, wäre viel zu scha­de. Denn die­ses Media Cen­ter bie­tet so viel mehr!

Selbst­ver­ständ­lich könnt ihr jeg­li­che Medi­en­quel­len hin­zu­fü­gen, z.B. eure Fil­me-Samm­lung auf der NAS. Die­se wird auto­ma­tisch kata­lo­gi­siert, mit Covern aus dem Netz ver­se­hen und anspre­chend prä­sen­tiert. Das­sel­be gilt für eure Musik­samm­lung oder den Zugriff auf alle gän­gi­gen Online Media­the­ken. Statt dem Zugriff über das Netz­werk, könnt auch eine exter­ne Fest­plat­te direkt an den Raspi anschlie­ßen. Oder einen USB-Stick. Ich könnt eine Blue­tooth Tas­ta­tur anschlie­ßen und ihr könnt in den unzäh­li­gen Addons stö­bern, die z.B. Strea­ming-Diens­te wie You­Tube, diver­se Media­the­ken, etc. anbin­den. Ihr könnt den Raspi als DNLA oder Air­Play Ren­de­rer lau­fen las­sen, so dass ihr von eurem Han­dy oder Tablet aus strea­men könnt. Er kann auch als Video-Recor­der fun­gie­ren und mit Satel­li­ten oder DVB-T-Tunern zusam­men­ar­bei­ten, etc. etc. etc.

Und last but not least, könnt ihr alles über moder­ne Apps direkt von eurem Smart­phone aus steuern!

Im Gegen­satz zu ande­ren pro­prie­tä­ren Lösun­gen, sei­en es in Fern­se­her ein­ge­bau­te Media Play­er, oder spe­zi­el­le Insel-Lösun­gen, wie die FireTV-Sticks, ist Libre­Elec / Kodi ein offe­nes Sys­tem, dass auf den bewähr­ten Kodi /XBMC / Ope­n­Elec basiert und daher seit Jah­ren ent­wi­ckelt und gepflegt wird. Der Raspi ist ein voll­wer­ti­ger Com­pu­ter mit umfäng­li­cher Kon­nek­ti­vi­tät über LAN, WLAN, Blue­tooth, Micro-SD und 4 USB Ports und trotz­dem nur sehr gerin­gem Stromverbrauch.

Bis auf weni­ge Aus­nah­men, die meist pro­prie­tä­ren DRM Allü­ren der Anbie­ter geschul­det sind, spielt Libre­Elec / Kodi so gut wie alles ab. Zu den Aus­nah­men gehört z.B. Ama­zon Prime, wo immer mal wie­der ein funk­tio­nie­ren­des Addon erscheint, Ama­zon es aber dann doch wie­der dicht macht. Details hier­zu fin­det ihr, wenn ihr im Netz recher­chiert. (Soll­te jemand von euch Ama­zon Prime zum lau­fen brin­gen, bit­te Tipp in den Kom­men­ta­ren!) Ansons­ten sind die Mög­lich­kei­ten wirk­lich sehr umfang­reich und das Sys­tem wächst mit euren Anforderungen.

Für den Preis bekommt man aus mei­ner Sicht nichts Bes­se­res und Kon­fi­gu­ra­ti­on, Inbe­trieb­nah­me und Betrieb sind wirk­lich super easy.

Ich wün­sche euch viel Spaß beim Nach­bau! Bit­te habt Ver­ständ­nis dafür, dass ich kei­nen per­sön­li­chen Sup­port für die­se Lösung geben kann. Ich wür­de mich aber natür­lich sehr freu­en, wenn ihr eure Erfah­run­gen in den Kom­men­ta­ren pos­tet und euch dort gegen­sei­tig bei Bedarf helft. Viel­leicht fin­det ihr ja tol­le, nütz­li­che Addons, die ihr emp­feh­len wollt, oder habt selbst Tipps zur Kon­fi­gu­ra­ti­on, die ande­ren und ggf. auch mir selbst wei­ter­hel­fen kön­nen? Dafür sind die Kom­men­ta­re da! Ich selbst wer­de dort sicher auch mal die eine oder ande­re Fra­ge beant­wor­ten. Aber das ist ein DIY-Pro­jekt, das natür­lich etwas eige­nes Enga­ge­ment vor­aus­setzt und die Bereit­schaft, bei unge­lös­ten Fra­gen auch mal pro­ak­tiv selbst im Netz zu recher­chie­ren. Ich kann aus Zeit­grün­den dazu kei­ne tie­fer gehen­de Bera­tung geben, ich hof­fe, ihr ver­steht das!

Im Fol­gen­den samm­le ich noch eini­ge Tipps und Tricks, über die ich bei mei­nen eige­nen Expe­ri­men­ten gestol­pert bin und die ggf. dem einen oder Ande­ren von euch auch nütz­lich sein könn­ten – die aber nicht für die ein­fa­che Inbe­trieb­nah­me das Raspi mit Libre­Elec und das Anse­hen von Fotos dar­über not­wen­dig sind. Hier kann ich ger­ne auch Anre­gun­gen von euch ergänzen.

Tipps für Fortgeschrittene

HDMI Präsenz ignorieren

Wenn der Raspi gestar­tet wird, bevor der Fern­se­her an ist, fin­det er kein HDMI Anschluss und star­tet ggf. mit der fal­schen Auf­lö­sung oder einem schwar­zen Bild. Das kann man ver­hin­dern, in dem man in der Datei config.txt im Root der SD den Kom­men­tar-Hash­tag bei hdmi_force_hotplug=1 ent­fernt. Dann soll­te man über die Ein­stel­lun­gen noch die Bild­schirm­auf­lö­sung fest auf die des Fern­se­hers (z.B. 1920x1080 bei Full HD) einstellen.

WLAN wird nicht gefunden

Soll­te euer WLAN in der Libre­Elec Kon­fi­gu­ra­ti­on nicht ange­zeigt wer­den, dann funkt es ggf. auf Kanal 13 oder höher. Die­se Kanä­le sind in den USA nicht zuge­las­sen, und daher stan­dard­mä­ßig in Libre­Elec gesperrt. Die ein­fachs­te Lösung dafür ist, euren WLAN Rou­ter auf einen nied­ri­ge­ren Kanal umzu­stel­len, das geht über die Kon­fi­gu­ra­ti­ons-Ober­flä­che. Alter­na­tiv könnt ihr auch die Unter­stüt­zung der hohen Kanä­le in Libre­Elec akti­vie­ren. Dazu müsst ihr euch per SSH (via Put­ty) auf den Raspi ver­bin­den (Ser­ver: libre­elec, Benut­zer: root, pass­wort: libre­elec). Dann fol­gen­de Befeh­le absetzen:

echo "options cfg80211 ieee80211_regdom=DE" > /etc/modprobe.d/cfg80211.conf
reboot

Das stellt die Regi­on für das WLAN-Inter­face auf «DE(utschland)».  Nun soll­te i.d.R. über die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­ober­flä­che der WLAN Acces­s­point auf dem höhe­ren Kanal gefun­den werden.

Audio Passthrough für DTS-Receiver konfigurieren

Der ana­lo­ge Audio Aus­gang des Raspi ist ziem­lich schlecht, den soll­te man nur im Not­fall nut­zen. In der Regel wird der Sound also per HDMI digi­tal an den Fern­se­her über­tra­gen. Wer den Sound über den Fern­se­her lau­fen lässt, braucht hier nicht weiterzulesen.

Wer aller­dings einen Digi­ta­len Mehr­ka­nal-Recei­ver (z.B. 5.1) hat, der möch­te den Digi­tal­ton in der Regel dort ein­spei­sen. Da der Raspi aber nur einen HDMI Aus­gang hat und die wenigs­ten Fern­se­her einen HDMI-Pass­th­rough, muss man hier in der Regel mit einem HDMI Split­ter arbei­ten muss. Ich selbst set­ze eine HDMI Matrix ein, die einen opti­schen Aus­gang hat, über den ich dann mei­nen 5.1 Recei­ver bei der Wie­der­ga­be von Fil­men und Musik digi­tal mit Audio ver­sor­ge. Mit der Matrix kann ich dann z.B. auch zwi­schen Fern­se­her und Bea­mer als Aus­ga­be­ge­rät wech­seln. Wer nur den Fern­se­her bespie­len will, für den tut es ein ein­fa­cher HDMI-Split­ter sicher auch, ich habe das aller­dings nicht selbst getestet.

Stan­dard­mä­ßig gibt der Raspi dann aber ein auf­be­rei­te­tes Ana­log­si­gnal aus und schleift nicht das ori­gi­na­le Digi­tal­si­gnal durch. Um den hier­für erfor­der­li­chen Pass­th­rough Modus ein­zu­schal­ten, bei dem das Digi­tal-Signal unver­än­dert an den Recei­ver wei­ter­ge­reicht wird, muss die­ser in den Ein­stel­lun­gen expli­zit akti­viert wer­den. Dazu müsst ihr unten links die Exper­ten-Ein­stel­lun­gen akti­vie­ren und dann unter Ein­stel­lun­gen / Syts­tem /Audio die ent­spre­chen­den Kon­fi­gu­ra­tio­nen (sie­he Screen­shot) vornehmen.

Soll­te das noch nicht zum gewünsch­ten Ergeb­nis füh­ren, könnt ihr noch in der config.txt fol­gen­den Abschnitt hinzufügen:

# Force DTS passthrough
hdmi_force_edid_audio=1

3:2 Fotos bei Slideshow nicht skalieren, sondern komplett und mit schwarzen Balken anzeigen

Axel G. hat in den Kom­men­ta­ren einen tol­len tipp geteilt, wie man bei der Slide­show das Ska­lie­ren von Fotos, die im 3:2 For­mat vor­lie­gen ver­hin­dern kann. Ich füge den mal hier ein, damit ihr nicht unten in den Kom­men­ta­ren suchen müsst.

Ssh akti­vie­ren und auf dem RasPi ein­log­gen (sie­he oben).

(den Hash nicht mit ein­tip­pen, steht für den Cur­sor (macht man bei Linux so :-> )


# cd /storage/.kodi/userdata
# cp /usr/share/kodi/system/advancedsettings.xml .

der Punkt am ende ist wich­tig, seht für «hier».

# nano -w advancedsettings.xml

dann vor dem letz­ten Tag fol­gen­des einfügen:

<slideshow>
<blackbarcompensation>0</blackbarcompensation>
</slideshow>

–> dar­auf ach­ten, der Tag </advancedsettings> muss der letz­te sein!

mit «Strg‑x» wird gespei­chert, mit «y» bestätigen.

Jetzt noch ein Neu­start des RasPi, bequem an der Konsole:

# shutdown -r now

…und wir haben schö­ne schwar­ze Bal­ken am Bildschirmrand :-)

(Quel­le: )

…to be continued…

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