Mondfinsternis fotografieren – Foto- und Zeitraffer Tipps

25072018

Das Foto­gra­fie­ren einer Mond­fins­ter­nis ist gar nicht so schwer, wenn ihr eini­ge Tipps beach­tet! Hier zei­ge ich euch, kurz und pra­xis­ori­en­tiert, wie es geht.

Mon­ta­ge aus Zeit­raf­fer: Mond­fins­ter­nis 2015

Foto-Tipps für das Fotografieren einer Mondfinsternis

Ver­sucht, nicht nur Tele-Auf­nah­men à la «gro­ßer roter Mond» zu machen, son­der auch krea­tiv die Umge­bung ein­zu­be­zie­hen! Ins­be­son­de­re in den spä­ten Abend­stun­den und frü­hen Mor­gen­stun­den kön­nen sich mit dem tief­stehen­den Mond tol­le Mög­lich­kei­ten erge­ben. Schaut Euch noch­mal mei­ne Bil­der von der Son­nen­fins­ter­nis an, auch hier war das­je­ni­ge mit der Umge­bung das span­nends­te! Und hier noch, zur Inspi­ra­ti­on, mei­ne Bil­der und Zeit­raf­fer von der letz­ten Mond­fins­ter­nis.

Und so gehts:

  • Stellt die Kame­ra auf ein sta­bi­les (!) Stativ!
  • Fokus­siert sorg­fäl­tig über Live-View, indem ihr in das Bild rein­zoomt, am bes­ten manu­ell. Den Auto­fo­kus spä­tes­tens nach dem Fokus­sie­ren abschalten.
  • Schal­tet den VR/IS (Sta­bi­li­sie­rung) ab, wenn ihr vom Sta­tiv fotografiert
  • Foto­gra­fiert im RAW-For­mat, wenn ihr könnt
  • Stellt Belich­tung, Zeit und ISO manu­ell ein, macht ein paar Pro­be­auf­nah­men, kon­trol­liert das His­to­gramm – nicht überbelichten!
  • Wählt die Belich­tungs­zeit mög­lichst kurz (der Mond bewegt sich rela­tiv zur Erde! – gera­de bei Tele­auf­nah­men macht sich das bei Belich­tungs­zei­ten über einer Sekun­de bemerkbar!)
  • Blen­det für Fotos das Objek­tiv etwas ab, um eine opti­ma­le Schär­fe zu erhal­ten (ca. 1–2 Drittelstufen)
  • Blen­det ruhig auch bei Zeit­raf­fern etwas ab, defli­ckern könnt ihr spä­ter in der Nach­be­ar­bei­tung mit LRTi­mel­ap­se
  • Arbei­tet mit Spie­gel­vor­aus­lö­sung bzw. Selbst­aus­lö­ser (Vor­lauf 1 Sek) – Belich­tungs­zei­ten unter 1 Sek sind kri­tisch gegen­über Verwacklungen!

Tipps für einen Zeitraffer der Mondfinsternis

  • Für Tele-Zeit­raf­fer des Modes: 
    • am Bes­ten nutzt ihr eine Nach­füh­rein­heit (Astro Tra­cker), wie die Vixen Pola­rie oder den MDK. Wenn ihr die Pola­rie nutzt, dann stellt die­se auf Mond­ge­schw­in­di­keit (96% der Son­nen­ge­schwin­dig­keit), dann bleibt der Mond «ste­hen». Der MDK arbei­tet immer mit Ster­nen­ge­schwin­dig­keit. Das Aus­rich­ten des Tra­ckers anhand des Polar­sterns (Nord­halb­ku­gel) soll­tet ihr einen Abend vor­her machen und das Sta­tiv und den Tra­cker dann ste­hen­las­sen (am bes­ten irgend­wo, wo ihr bei­des in der Über­wa­chung habt… :-)). Alter­na­tiv könnt ihr am Abend vor­her die Ele­va­ti­on, also den Win­kel zum Nord­stern schon­mal am Waa­ge­recht auf­ge­stell­ten Sta­tiv mes­sen und den Sta­tiv­kopf rich­tig ein­stel­len. Am nächs­ten Tag stellt ihr dann das Sta­tiv mit dem vor­ein­ge­stell­ten Kopf wie­der auf und musst dann nur noch mit­tels eines Kom­pas­ses das gan­ze nach Nor­den aus­rich­ten. Wie das geht habe ich hier im Video erklärt: 
    • Wenn ihr kei­nen Tra­cker habt, dann stellt ein­fach den Bild­aus­schnitt schon Zeit zu Zeit nach, so dass der Mond immer wie­der von links oben nach rechts unten läuft. Lasst den Mond dabei nicht zu weit an den Rand wan­dern, da ihr spä­ter über eine Ani­ma­ti­on der Beschnit­te die­se Bewe­gung aus­glei­chen könnt – dazu braucht ihr aber etwas «Raum» zu den Rän­dern. Wie das geht habe ich hier gezeigt und erklärt, wei­te­re Infos zum Aus­gleich der Bewe­gung mit LRTi­mel­ap­se auch in dem Arti­kel zur letz­ten MoFi.
  • Für Sta­ti­sche (Weitwinkel)-Zeitraffer:
    • Kame­ra wie oben erklärt auf dem Sta­tiv aus­rich­ten und ein­stel­len, auf­pas­sen, dass der Mond nicht über­be­lich­tet, ggf. Hel­lig­keit nach dem Hei­li­ger Gral Ver­fah­ren nach­stel­len, ent­we­der manu­ell oder mit qDslrDa­sh­board.
  • Stellt die Belich­tungs­zei­ten bzw. ISO wäh­rend der Auf­nah­me ruhig nach (Hei­li­ger Gral Ver­fah­ren, in mei­nem EBook erklärt), so dass ihr Über­be­lich­tung ver­mei­det, checkt das His­to­gramm! – auch die­se Anpas­sun­gen gleicht LRTi­mel­ap­se spä­ter auto­ma­tisch aus.
  • Ggf. könn­te eine Heiz­man­schet­te oder ein mit Tape ans Objek­tiv gekleb­ter Taschen­wär­mer not­wen­dig sein, um Kon­den­sa­ti­on durch Tau zu vermeiden.

Spezielle Tipps für die Aufnahme der Mondfinsternis am 27.–28. Juli 2018

Die­se «längs­te Mond­fins­ter­nis des Jahr­hun­derts» star­tet schon zur Abend­däm­me­rung und der Mond geht erst sehr spät auf. Das heißt, je wei­ter süd­lich ihr seid, umso frü­her geht der Mond für euch auf, umso frü­her wird es dun­kel und umso län­ger könnt ihr die Mond­fins­ter­nis beob­ach­ten. Für uns hier im Nor­den heißt es, eine wirk­lich freie Posi­ti­on mit frei­em Blick zum öst­li­chen Hori­zont zu suchen und dann, ab 21:30, wenn die tota­le Fins­ter­nis beginnt, nach Osten zu schau­en und (hof­fent­lich :-) dabei zuzu­se­hen, wie der ver­fins­ter­te Mond aufgeht!

Checkt den genau­en Ver­lauf und die Zei­ten z.B. bei TimeAnd­Da­te, dort seht ihr alle Zei­ten und könnt auch eure Posi­ti­on (Stadt) ein­ge­ben und dann den Ablauf simulieren.

Ich freu mich drauf, und wün­sche uns allen viel Spaß und Erfolg! Pos­tet eure Ergeb­nis­se dann ger­ne in den Kommentaren!

 

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Alle Inhalte © Gunther Wegner

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