Bevor wir uns in Kürze mit Langzeitbelichtungen in der Blauen Stunde und in der Nacht beschäftigen, benötigen wir ein gutes Stativ. Heute gibt Gunther uns einige Tipps, was wir beim Stativkauf beachten sollten.
Neu: Diana lernt Fotografieren – als Buch oder E‑Book!
Vollständig überarbeitet, der komplette Workflow von der Auswahl der richtigen Kamera bis hin zur Bearbeitung und Organisation der Bilder am Rechner. Dreimal so umfangreich wie die alte Online-Serie!
Diana lernt Fotografieren – E‑Book
Unser erfolgreiches Buch zum Fotografieren lernen! 480 Seiten, die von der Entscheidung für das richtige Equipment über die fotografischen Grundlagen bis hin zur Arbeit am Rechner alles abdecken, was ihr als moderne Digital-Fotografen benötigt, um eure Kreativität ausleben zu können! Die Besonderheit dieses Buches ist der einfache und nachvollziehbare Dialog zwischen Diana und mir; mit […]
Diana: Ich würde so gerne auch mal so schöne Bilder zu Blauen Stunde machen, wo das Wasser so schön weich ist und auch nachts mal die Sterne fotografieren. Was brauche ich dafür?
Gunther: Mit Deiner Kamera (siehe Diana lernt Fotografieren, Folge 1) bist Du dafür schon hervorragend aufgestellt. Was noch fehlt ist ein Stativ, damit Du auch mal etwas länger belichten kannst, darüber sprechen wir heute, alles Weitere dann in der nächsten Folge.
Diana: Okay, welches Stativ empfiehlst Du mir denn?
Gunther: Tja, wenn das so einfach wäre… Es gibt sicherlich nicht das «eine» richtige Stativ für alle Zwecke. Beim Stativ ist es wie bei vielem anderen Equipment – es hängt davon ab, was Du damit vor allem machen möchtest, also, wie Du Deine Schwerpunkte setzt. Sprechen wir mal über einige Kriterien, die ein Stativ erfüllen muss.
Am allerwichtigsten: ein Stativ muss vor allem eine gewisse Stabilität aufweisen. Immerhin kommt des Wort «Stativ» von dem lateinischen «Stativus» und bedeutet «Feststehend». Es soll ja die Kamera während der Belichtung stabil halten – auch, wenn mal ein Windstoß kommt. Auf der anderen Seite soll es aber auch leicht und kompakt sein – sonst nimmst Du es vermutlich dann doch wieder nicht mit.
Diana: Genau!
Gunther: Als ideales Material für leichte Stative hat sich in den letzten Jahren Carbon etabliert. Es hat eine gute Steifigkeit und ist verhältnismäßig leicht. Leider sind die Carbon-Stative schon deutlich teurer, als vergleichbare aus Aluminium. Von der Stabilität her ist Aluminium fast genauso gut. Und der Gewichtsvorteil von Carbon gegenüber Aluminium ist bei weitem nicht so groß, wie man immer glaubt bzw. die Hersteller und Händler es einen glauben lassen wollen. Ein Vorteil von Carbon ist, dass es im Winter angenehmer anzufassen ist, da es ein schlechter Temperaturleiter ist.
Wenn Du also etwas sparen willst, dann spare am ehesten hier: ein Aluminium Stativ, ist nicht schlechter und in der Regel nur wenig schwerer als das gleiche Stativ aus Carbon kostet aber oft nur die Hälfte.
Diana: Das ist ein guter Tipp. Werde ich mir merken. Worauf sollte ich noch achten?
Gunther: Es gibt Stative von verschiedenen Herstellern in allen möglichen Ausführungen. Ich möchte mal einige Stichpunkte aufzählen, die mir beim Stativkauf wichtig sind.
- Stabilität. Das ist wirklich wichtig. Die Stabilität wird vor allem von der Dicke der Beine, der Anzahl der Auszüge und der Verarbeitung und Mechanik der Stativ-Basis bestimmt. Dazu kommen dann noch Kopf und Schnellwechselsystem, dazu aber später mehr.
- Gewicht. Natürlich ist Gewicht wichtig. Ein zu schweres Stativ möchte keiner mitschleppen. Wie schon oben erwähnt ist Carbon eine Möglichkeit, das Gewicht zu reduzieren. Eine andere – oft übersehene – ist die Größe des Stativs. Ein kleines Stativ ist natürlich leichter, als ein großes. Leider geht die Größe auch oft auch einher mit der Dicke der Beine und der Qualität der sonstigen Bauweise. Dabei kann ein kleines Stativ an sich durchaus stabiler sein, als ein großes. Ich würde also lieber die Arbeitshöhe des Stativs etwas geringer halten und weniger Auszüge bei mehr Stabilität und geringerem Gewicht nehmen.
- Packmaß. Je mehr Auszüge das Stativ hat, umso länger musst Du «fummeln», bis es steht, umso kleiner ist aber auch das Packmaß. Auch hier gilt: ein Stativ mit nicht so hoher Arbeitshöhe kann kürzer gebaut werden und braucht trotzdem nicht so viele Auszüge.
- Mittelsäule ja oder nein? – ich persönlich würde jederzeit auf eine Mittelsäule verzichten oder ein Stativ mit einer Mittelsäule kaufen, die man auch waagerecht stellen kann. Hintergrund ist, dass eine Mittelsäule zwar in der Werbung eine noch höhere Arbeitshöhe des Stativs suggeriert, aber diese Höhe dann mit einer deutlich verringerten Stabilität erkauft wird. Weiterhin verhindert die eingefahrene Mittelsäule auf der anderen Seite, dass Du das Stativ wirklich ganz bodennah einsetzen kannst. Diese Möglichkeit finde ich persönlich aus gestalterischen Gründen sehr attraktiv. Mir ist es viel wichtiger, möglichst tief runter zu kommen, also das Stativ möglichst hoch ausziehen zu können. Denk mal an unsere Folge über Bildgestaltung und Vordergründe! Eine Mittelsäule kann allerdings z.B. in der Makro oder Still-Life Fotografie Sinn machen, wenn es darauf ankommt, die Kamera mal im Zentimeter oder Millimeterbereich nach oben oder unten zu stellen, ohne jedes Mal die Auszugslänge der Beine verstellen zu müssen – das sind aber Spezialanwendungen.
- Klick- oder Drehverschlüsse für den Beinauszug – für was Du Dich hier entscheidest, ist wirklich Geschmackssache. Ich mag die Klickverschlüsse lieber, da sie «binär», entweder auf oder zu sind. Bei Drehverschlüssen kommt es oft vor, dass einer nicht richtig geschlossen ist und das entsprechende Bein dann einsackt. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache und man kann durchaus mit beiden Systemen gut arbeiten.
Das sind so im Wesentlichen die Kriterien für ein Stativ. Wie Du vielleicht schon herausgehört hast, ist eine hohe Arbeitshöhe für mich nicht so wichtig, obwohl ich 1,90m groß bin.
Immer wieder frage ich Teilnehmer meiner Workshops, warum sie sich für dieses oder jenes Stativ entschieden haben. Und ganz oft wird dann eine hohe Arbeitshöhe genannt meist ergänzt mit «bei meiner Größe…» – aber wozu braucht es so ein großes Stativ? Genau. Um sich nicht bücken zu müssen. Einen anderen Grund gibt es meist nicht. Wie war das mit der Komfort-Zone? :-)
Wie wir in der nächsten Folge noch sehen werden, arbeiten wir heutzutage auf dem Stativ meist im Liveview, das heißt wir müssen uns ohnehin nicht ständig zum Sucher bücken. Und wenn man dieses «Komfortzonen»-Argument mal weglässt, überwiegen nur noch die Vorteile eines kleineren Stativs: geringeres Gewicht, weniger Auszüge, mehr Stabilität.
Eine gewisse Mindesthöhe sollte ein Stativ natürlich schon haben, ansonsten wirst Du z.B. bei der Fotografie in Städten Schwierigkeiten haben, über Brückengeländer zu fotografieren.
Diana: Okay, verstehe: ich soll die Größe meines Stativs also nicht nach meiner Komfortzone auswählen, sondern nach dem Motto: so groß wie nötig, so klein wie möglich. Richtig?
Gunther: Exakt!
Diana: Ist das jetzt alles?
Gunther: Nein, eine ganz wichtige Komponente haben wir noch gar nicht besprochen, den Stativkopf.
Diana: Ist der nicht beim Stativ automatisch dabei?
Gunther: Manchmal schon, aber es ist oft sinnvoller, den Kopf separat zu kaufen – zumindest sich bewusst für einen bestimmten Kopf zu entscheiden. Denn auch hier gibt es Kriterien. Stativ und Kopf sind erstmal unterschiedliche Produkte, die man in der Regel beliebig kombinieren kann.
Diana: Okay, und worauf muss ich beim Stativkopf nun noch achten?
Wie gesagt: normalerweise passt jeder Kopf auf jedes Stativ. Anschlüsse sind in der Regel 3/8 oder 1/4 Zoll Schraub-Anschlüsse. Sollte es nicht passen, gibt es günstige Adapter.
Als universellen Stativkopf für Fotografie empfehle ich Dir einen Kugelkopf. Auch hier solltest Du auf ein paar Dinge achten:
- Stabilität – genau wie beim Stativ selbst, muss ein Kugelkopf eine gute Stabilität aufweisen und nach dem Feststellen der Kugel idealerweise auch bei Deinem schwersten Objektiv nicht «nachsacken». Ein Nachsacken nervt unglaublich beim exakten Ausrichten. Für die Stabilität eines Kugelkopfes ist neben der grundsätzlichen Verarbeitung vor allem der Durchmesser der Kugel entscheidend. Der wiederum hat natürlich dann auch Auswirkung auf das Gewicht.
- Ein genormtes Schnellwechselsystem; hier hat sich das ARCA-System mittlerweile als Standard etabliert und bewährt. In der Regel passen alle ARCA-kompatiblen Kameraplatten auf alle ARCA-kompatiblen Köpfe (leider gibt es aber auch einige Ausnahmen). Ein Schnellwechselsystem soll Dir ermöglichen, Deine Kamera schnell, stabil und ohne Fummeln am Stativ zu befestigen. Auch im Dunkeln. Auch hier punktet das ARCA-System und es versagen viele proprietäre Systeme. Die ARCA-Kameraplatten sind in der Regel recht schlank, so, dass sie einmal festgeschraubt, immer an der Kamera verbleiben können und sollten. Hier gibt es im Zubehör auch eine Unmenge an maßgescheiderten Platten und L‑Winkel für die unterschiedlichsten Kameras. Ein L‑Winkel ermöglicht Dir, die Kamera auch im Hochformat auf den Stativkopf zu setzen, insbesondere für Panoramen ist das sehr nützlich.
Aber bleiben wir bei der normalen ARCA-Platte: in der Regel wird eine solche mit dem Stativkopf mitgeliefert, wenn er denn ARCA-Kompatibel ist, die kannst Du dann einfach an die Stativaufnahme Deiner Kamera schrauben und dort belassen. Proprietäre nicht-ARCA Lösungen von einzelnen Anbietern, wie z.B. Manfrotto, würde ich nicht kaufen, da sie zum einen meist fummeliger zu bedienen sind und Du zum anderen dann immer auf Zubehör dieses einen Herstellers angewiesen bist. Meine Erfahrung ist, dass es kein anderes System gibt, das so einfach und problemlos funktioniert, wie das bewährte ARCA-System. - Eine Panorama-Achse, wie sie manche Kugelköpfe mitbringen, ist lange nicht so nützlich, wie man denkt, da sie sich in der Regel unter der Kugel befindet. Dadurch dreht die Panorama Achse die Kugel mit und man bekommt nie wirklich waagerechte Panoramen. Nur ganz wenige Kugelköpfe bringen eine Panorama-Dreheinheit mit, die über der Kugel liegt. Beim Novoflex Kopf kann man den ganzen Kopf auf dem Kopf stehend montieren, um das zu erreichen. Denn nur wenn die Panorama-Drehung oberhalb des Kugelkopfes erfolgt, kann man mit dem Kugelkopf das System in Waage bringen und ganz waagerechte Panoramen aufnehmen.
Diana: Oh, mir schwirrt der Kopf. Kannst Du mir nicht einfach sagen, welches Stativ ich kaufen soll?
Gunther: Vielleicht eines noch: Beim Kauf eines Stativs und Kopfes solltest Du nicht nur nach dem Preis gehen. Wer billig kauft, kauft hier definitiv zweimal. Und ein Stativ veraltet normalerweise nicht. An einem guten Stativ hast Du jahrelang, wahrscheinlich sogar jahrzehntelang Freude. Da brauchst Du kein jährliches Upgrade. Ein gutes Stativ funktioniert einfach und macht Freude. Ein billiges, wackeliges Stativ ist einfach frustrierend und macht überhaupt keinen Spaß. Das gleiche gilt für den Kopf und das Schnellwechselsystem.
Um es klar zu sagen, ein paar hundert Euro solltest Du schon investieren für ein gutes Stativ inklusive Kopf.
Diana: kannst Du unseren Lesern und mir denn ein konkretes Stativ empfehlen?
Gunther: Ich denke, das Problem ist, dass es das «eine» Stativ gibt es nicht. Vielleicht ist die Suche danach auch das, was viele Einsteiger vor eine unlösbare Herausforderung stellt. Einerseits soll es sehr leicht sein, weil man damit auch mal wandern möchte, andererseits auch wieder sehr stabil.
Ich zum Beispiel suche mir mein Stativ nach dem Anwendungsfall aus. Zum Wandern nehme ich ein möglichst leichtes Stativ mit, wohlwissend, dass ich bezüglich der Stabilität Kompromisse eingehe. Als «Hauptstativ», nehme ich ein größeres, stabileres.
Diana: Also soll ich mir zwei Stative kaufen?
Gunther: Nun ja, es hängt ja immer davon ab, wie intensiv Du ein Stativ nutzt und mit welchen Schwerpunkten. Natürlich sollst Du Dir jetzt am Anfang nicht gleich zwei Stative kaufen. Wenn jemand unserer Leser bei der Auswahl seines Stativs allerdings vor dem oben beschriebenen Dilemma steht, sollte lieber in Erwägung ziehen mittelfristig auf eine 2 Stativ-Strategie zu gehen, als versuchen, die eierlegende Wollmilchsau zu finden, die gibt es nämlich leider wie so oft nicht…
Diana: Also Gunther, jetzt habe ich viel darüber gelernt, worauf ich achten muss, weiß aber immer noch nicht welches Stativ ich mir kaufen soll. Lass uns doch mal nach einem Stativ schauen, das für mich geeignet wäre und aus dem ich nicht so schnell «rauswachse». Ich will ein Stativ, das leicht und stabil ist und an dem ich viele Jahre Freude haben kann. Das würde doch sicherlich für andere Leser, die in meiner Situation sind, auch passen.
Gunther: Also doch die «eierlegende Wollmilchsau»… :-)
Diana: Als Kriterien fasse ich nochmal zusammen:
- Die Größe ist nicht entscheidend, wichtiger ist die Stabilität
- Eine Mittelsäule ist nicht so wichtig, am besten, ich kann sie entfernen, um bodennah arbeiten zu können
- Klickverschlüsse sind angenehmer, als Drehverschlüsse
- Carbon bringt zwar etwas Gewichtersparnis aber macht die Sache deutlich teurer
- Den Kugelkopf betrachte ich unabhängig, er sollte stabil sein und nicht nachsacken
- Eine Panorama-Dreheinheit ist nicht so wichtig aber der Kopf sollte ein ARCA-Kompatibles Schnellwechselsystem haben.
Gunther: Sehr gut zusammengefasst! Das hätte ich nicht besser gekonnt. Hättest Du das nicht gleich so aufschreiben können? Hätte mir viel Tipparbeit erspart… :-)
Diana: So – und bevor Du Dich nun wieder rauswindest, machen wir uns mal auf die Suche nach einem solchen Stativ.
Gunther: Okay – was hältst Du von diesem hier?
Von der Firma Sirui habe ich schon einige Stativköpfe und ich kenne auch die Stative. Sie sind sehr ordentlich verarbeitet und haben ein faires Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Sirui ET-2204 hat eigentlich alles, was Du haben möchtest. Es ist nicht zu groß aber doch stabil. Du kannst es in Aluminium bekommen oder – dann aber schon um einiges teurer – in Carbon. Es hat die praktischen Klick-Verschlüsse und Du kannst die Mittelsäule durch eine Kürzere ersetzen.
Du bekommst es im Set mit dem dem Sirui E‑20 Kopf, ein solider, guter Kugelkopf, der ARCA-Kompatibel ist und eine Schnellwechselplatte mitliefert. Es gibt ihn auch als kleinere «E‑10»-Variante, diese würde ich für die Nutzung mit einer Spiegelreflex-Kamera aber nicht empfehlen.
Das Sirui ET 2204 ist mit Kopf voll ausgezogen (ohne Mittelsäule) 1,30 hoch und damit gerade einmal 5cm kürzer als mein Novoflex.
Es wiegt mit Kopf und ohne Mittelsäule 1.655 g (Das Novoflex mit Kopf 1.920 g).
Das Sirui lässt sich mit der kurzen Mittelsäule extrem bodennah aufstellen. Die Schraube am Ende der kurzen Säule lässt sich leider nicht entfernen, sie dient dazu, bei Bedarf die lange Säule schnell anschrauben zu können, dann erhält man eine extra lange Mittelsäule. Ich habe mit Sirui zu dem Thema telefoniert und sie haben bestätigt, dass man die Schraube derzeit leider nicht entfernen könne, das aber geändert werden solle. Bei Bedarf könne man aber sich aber an den Sirui Support wenden und erhielte dann eine kurze Säule ohne die Schraube.
Und auch vom Packmaß her ist das Sirui recht klein.
Um es noch kleiner zu bekommen, kann man natürlich den Kopf mit der kurzen Mittelsäule einfach herausziehen oder man kann die Beine nach oben klappen.
Eine schöne Tasche wird übrigens auch mitgeliefert, damit Dein schönes, neues Stativ dann nicht so endet… :-)
Das Sirui ET 2204 wäre also eine Empfehlung für ein Stativ, an dem Du viele, viele Jahre Freude haben kannst, aus dem Du also nicht «rauswächst». Du wirst es, selbst wenn Du irgendwann noch ein «massiveres» kaufen solltest, immer als Reisestativ verwenden können.
Andere Stative, die ich einsetze, wie zum Beispiel das Novoflex, habe ich ja bereits vorgestellt und auch in meiner Fototasche aufgeführt. Es gibt auch Stative, die haben die Jahre nicht so gut überstanden, wie z.B. das unten gezeigte Vanguard, da haben leider nach 2 Jahren die Beine angefangen zu wackeln – mangels Schrauben lassen sie sich auch nicht feststellen. Bei den Manfrotto 055 Stativen kann ich nur die alten Varianten empfehlen mit den einfachen Klickverschlüssen und ohne den roten Kragen oben, leider sind sie kaum noch zu bekommen. Die Köpfe von Manfrotto kann ich leider auch nicht empfehlen. Das ist meine ganz persönliche Meinung aus den letzten Jahren als Anwender.
Wie gesagt, jeder hat etwas andere Präferenzen und Anwendungsgebiete für sein Stativ. Gute Stative gibt es von mehreren Herstellern. Für den Landschaftsfotografen ist sicherlich ein Stativ ohne Mittelsäule die bessere Wahl, für den Makro-Fotografen, ggf. die Mittelsäule wertvoll. Am besten nimmst Du ein Stativ bei dem Fotohändler Deiner Wahl vor dem Kauf mal in die Hand und stellst es auf.
Sollte das Stativ Spezial-Funktionen aufweisen, wie eine abwinkelbare Mittelsäule, probiere den Mechanismus unbedingt selbst aus. Manchmal ist er so fummelig, dass Du später keinen Spaß daran hast. Auch Schrauben an den Beinen, die man selbst nach einiger Zeit nachziehen kann, machen Sinn. Wenn Du bezüglich Stabilität, Bedienbarkeit und Haltbarkeit Zweifel hast, dann nimm lieber ein anderes Stativ. In der Regel gilt: je simpler die Konstruktion, umso besser, stabiler und weniger anfällig ist das Stativ.
Den Kopf kannst Du auch unabhängig davon bestellen. Sehr gut und noch stabiler als der oben im Set (und auch einzeln) erhältliche Sirui E‑20 sind auch die KR-20X/KR-30X Köpfe von Sirui.
Diana: Wie teste ich denn, ob ein Stativ stabil ist?
Gunther: das ist ganz einfach. Montiere den Kopf auf das Stativ. Befestige dann Deine Kamera mit Deinem schwersten Objektiv, das Du darauf benutzen willst mit der Schnellwechselplatte auf dem Stativ-Kopf und lege dann die flache Hand auf die Kamera. Versuche nun, sie vorsichtig zu bewegen. So merkst Du sehr genau, wie stabil das Gesamtsystem ist und wo es ggf. noch Spiel bzw. Schwachstellen hat.
Natürlich wird ein leichtes Stativ nie so stabil sein, wie ein großes, schweres. Und kein Stativ wird komplett starr stehenbleiben, wenn Du das machst. Aber so lernst Du, wo die Grenzen Deines Systems sind und kannst bewusst zwischen Kosten, Gewicht und Stabilität abwägen.
Diana: Danke für Deine Empfehlungen, das hilft mir schon sehr weiter! Dann gehen wir bald mal in der Blauen Stunde fotografieren! Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Folge!
Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr mit Eurem Stativ zufrieden oder steht eine Neuanschaffung ins Haus? Wie immer, freuen wir uns über Eure Kommentare!
Bis zum nächsten Mal,
Diana + Gunther
Anmerkung: wir haben keinerlei Verbindung mit der Firma Sirui und das empfohlene Stativ rein nach Gesichtspunkten des Preis-/Leistungsverhältnisses ausgewählt, selbst gekauft und bezahlt.
Weiter geht’s:
Fotografieren im M‑Modus – Diana lernt Fotografieren – Folge 6
Heute geht es bei Diana lernt Fotografieren um das Fotografieren im manuellen (M) Modus der Kamera. Während wir bei Aufnahmen aus der Hand in der Regel den A‑Modus nutzen, kommt bei Aufnahmen vom Stativ der M‑Modus der Kamera zum Einsatz. Welche Vorteile das hat und wie einfach das geht, das besprechen wir heute. Neu: Diana lernt […]
Hier findet ihr übrigens alle bisherigen Folgen von Diana lernt fotografieren.
Diana lernt Fotografieren
Mit «Diana lernt Fotografieren» lernt ihr die Grundlagen der Fotografie gemeinsam mit Diana. Einfacher gehts gar nicht mehr! Falls ihr also gerade mit der Fotografie begonnen habt oder damit anfangen wollt, ist diese Serie genau das Richtige für euch! Aber auch, wenn ihr einfach neue Motivation schöpfen wollt oder eure Arbeitsweisen vereinfachen möchtet. «Diana lernt Fotografieren» […]
Hat Dir der Artikel gefallen?
Dann melde Dich doch bitte zu meinem kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst Du eine Nachricht bei neuen Artikeln und Du wirst auch exklusiv als erstes über neue Workshops und Reisen informiert! Außerdem gibt es dort auch immer wieder Hintergrund-Infos, die so nicht im Blog stehen.
Natürlich freue ich mich auch sehr, wenn Du mir bei YouTube, Instagram und Facebook folgst.
Alle Inhalte © Gunther Wegner
*) Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links. Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Alternativ könnt ihr auch über folgende Direktlinks in die Shops wechseln:
Amazon.de, Amazon.at, Amazon.com, Foto Koch, Augenblicke-Eingefangen, camforpro.com.
Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!