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Afika Hautnah – Folge 13 – Fahrt zum Moremi North-Gate

Dass wir heu­te die gan­ze, ver­hält­nis­mä­ßig lang­wei­li­ge, Stre­cke von ges­tern wie­der zurück fah­ren sol­len, nur weil der miss­mu­ti­ge Park-Ran­ger das gesagt hat, lässt mir doch kei­ne Ruhe. Daher fra­ge ich mor­gens noch ein­mal am nörd­li­chen Kon­troll­pos­ten des More­mi Natio­nal­parks, den wir ohne­hin pas­sie­ren müs­sen, ob denn eine Durch­que­rung des Parks von West nach Ost auch ent­lang des Flus­ses mög­lich sei. Die Ant­wort über­rascht mich: ja, der­zeit sei es eini­ger­ma­ßen tro­cken, wir könn­ten es ver­su­chen. Das hat­te sich ges­tern aber noch ganz anders angehört. :-) 

Sehr gut, das war die ent­schei­den­de Aus­sa­ge (ver­mut­lich hät­ten wir es auch so ver­sucht ;-)) Aber so neh­men wir die Stre­cke mit deut­lich mehr Zuver­sicht und Selbst­be­wusst­sein auf uns. Und es soll­te sich lohnen!

Wir fah­ren auf klei­nen Pfa­den durch ver­schie­de­ne Land­schaf­ten und ent­de­cken einen Mär­chen­wald, eine wie aus­ge­stor­ben wir­ken­de Land­schaft und sehen eine Viel­zahl von Tie­ren und Vögeln.

Sat­tel­storch

Gabel­schwanz­ra­cke

Auch Impa­las haben ihren Spaß :)

Cape Glos­sy Star­ling – Füt­te­rung des Nachwuchses

An einem See machen wir halt und beob­ach­ten die ver­schie­dens­ten Tie­re die im Was­ser und sich um das Was­ser her­um tummeln.

Beim Beob­ach­ten der Nil­pfer­de, machen wir eine urko­mi­sche Ent­de­ckung. Ein Kor­mo­ran sitzt auf einem Nil­pfer­drü­cken mit aus­ge­brei­te­ten Flü­geln, wie Kor­mo­ra­ne das halt so machen, um sich zu trocknen.

Das Nil­pferd aller­dings, taucht in regel­mä­ßi­gen Abstän­den ab, und der Kor­mo­ran taucht dabei jedes­mal wie­der mit den Flü­geln ins Was­ser, so dass die gan­ze Trock­nungs­ak­ti­on ad absur­dum geführt wird. Wir müs­sen dar­über so lachen, dass der gan­ze Film, den ich davon auf­ge­nom­men habe, völ­lig ver­wa­ckelt ist, sonst hät­te ich ihn Euch zu ger­ne gezeigt…

Auf…

…und nie­der

Wei­ter geht es über Stock und Stein und vor allem ganz viel tie­fen Sand und Pfüt­zen aber immer irgend­wie befahr­bar – bis wir das North-Gate, den nörd­li­chen Aus­gang des More­mi Parks errei­chen. Hier müs­sen wir wie­der unse­re Per­mits zei­gen und fah­ren dann auf unser Camp für die­se Nacht, einen Stell­platz unter gro­ßen schat­ti­gen Bäumen.

Unser Stell­platz

Für die Tour hier­her haben wir uns eine Men­ge Zeit gelas­sen und so unge­fähr 4 Stun­den benö­tigt. Nun haben wir immer noch den Nach­mit­tag zum aus­ru­hen, bevor wir uns auf eine abend­li­che Pirsch­fahrt bege­ben. Das Licht ist in den Mor­gen- und Abend­stun­den ein­fach am schöns­ten, und die Tie­re dann am aktivs­ten – Mit­tags kann man also ohne schlech­tes Gewis­sen und Angst, etwas zu ver­pas­sen Sies­ta machen! :)

Was­ser­bock

Afri­can Openbill

Krok­dil

Fisch­ad­ler

Nil­pferd

Kudu

Als wir zu unse­rem Camp zurück­kom­men, machen wir Bekannt­schaft mit einer Meer­kat­zen­fa­mi­lie, die nicht gera­de schüch­tern wirkt und immer wie­der über unse­ren Platz läuft, in der Hoff­nung das sich dort even­tu­ell etwas ess­ba­res fin­den lässt. Sie sind super schlau und flink und ent­spre­chend müs­sen wir höl­lisch auf­pas­sen, dass sie uns nichts von den Lebens­mit­teln klau­en. Daher ver­stau­en wir, wie immer, unse­ren gan­zen Lebens­mit­tel und Koch­uten­si­li­en im Wagen bevor wir uns ins Zelt zurück­zie­hen. Zum Glück tre­ten die Affen, nach­dem sie fest­ge­stellt haben, das nichts für sie abfällt, irgend­wann den Rück­zug an.

Anmerkung zur Fütterung von Wildtieren

Auch wenn die Tie­re noch so nied­lich und hung­rig aus­se­hen und man ihnen mit etwas Fut­ter etwas nur etwas Gutes tun will, tut man ihnen eigent­lich das genaue Gegen­teil damit an. Es geht nicht dar­um, dass es grund­sätz­lich ver­bo­ten ist, die Wild­tie­re (egal wel­che) zu füt­tern. Durch eine Anfüt­te­rung ver­lie­ren die Tie­re viel­mehr ihre natür­li­che Scheu vor den Men­schen und wer­den sogar aggres­siv, um an Fut­ter zu kom­men. Das führt dann dazu, dass sie sogar gefähr­lich für Men­schen wer­den kön­nen und in Fol­ge dann unter Umstän­den von den Wild­hü­tern geschos­sen werden.

Heu­te Nacht stel­le ich die Kame­ra etwas Abseits des Autos auf, um einen Zeit­raf­fer auf­zu­neh­men. Ich pro­bie­re einen ver­ti­ka­len Schwenk mit dem Mer­lin-Kopf, um die Wan­de­rung der Milch­stra­ße über die Nacht zu verfolgen.

Die Anwe­sen­heit der Affen, die zwar nicht mehr direkt bei uns sind, beschert mir zwar ein etwas ungu­tes Gefühl aber ich ver­traue dar­auf, das die Kame­ra auf dem Sta­tiv zu schwer für die Affen ist und sie ver­mut­lich auch nicht wäh­rend der Nacht ran­da­lie­ren wer­den. Sicher­heits­hal­ber stel­le ich mir den Wecker aber auf 5 Uhr, um vor Son­nen­auf­gang das Equip­ment wie­der ber­gen zu kön­nen. Dass mir da eine Über­ra­schung ganz ande­rer Art bevor­ste­hen soll­te, konn­te ich jetzt noch nicht wissen…

Wei­ter gehts:

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