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Afrika Hautnah – Folge 16 – Fahrt zur Chobe Riverfront und dem Senyati Camp

Wir früh­stü­cken ohne Hast und dann geht es wei­ter nach Nor­den. Heu­te haben wir wie­der eine lan­ge Tour von fast 200 Km vor uns. Den Rei­fen­druck noch­mals wei­ter abge­senkt geht es durch Tiefsand zu unser nächs­ten Sta­ti­on. Wie­der sehr anstren­gend für Mensch und Maschi­ne. Dia­na über­nimmt für eine Stun­de und ist danach fix und alle, ich habe mich zwar in den letz­ten Tagen schon etwas dran gewöhnt, die ein­tö­ni­ge Stre­cke tut aber ihr übri­ges. Nach 4–5 Stun­den gelan­gen wir das ers­te Mal seit Tagen wie­der auf Asphalt, wir nähern uns Kasane.

Noch schnell ein Cha­mä­le­on von der Stra­ße ret­ten und wei­ter geht die Fahrt..;)

Da ich kei­ne Lust habe, die Rei­fen mit dem Kom­pres­sor wie­der auf­zu­pum­pen und wir noch ein biss­chen Zeit haben, beschlie­ßen wir, nicht den direk­ten Weg auf der Asphalt­stra­ße zu fah­ren, son­dern heu­te schon bei ers­ter Gele­gen­heit in den Natio­nal­park ein­zu­fah­ren und die High­light-Stre­cke am Cho­be River ent­lang zu fah­ren – und somit wie­der schnell auf Sand zu gelangen… ;-)

Aber zunächst müs­sen wir rein­kom­men in den Park. Wie immer zei­ge ich am Ein­gang unse­ren Per­mit, und wie immer wol­len sie auch sehen, wo wir die Nacht unter­kom­men. Da die Unter­kunft für die nächs­ten zwei Tage außer­halb des Parks ist, sind sie hier der Mei­nung, wir könn­ten doch die Asphalt­stra­ße fah­ren. Ich bin aller­dings der Mei­nung, dass wir ordent­lich Geld für den Per­mit gezahlt haben, der den heu­ti­gen Tag ein­schließt, und wir ger­ne jetzt heu­te Nach­mit­tag da noch rein­fah­ren wür­den. Dies­mal habe ich den län­ge­ren Atem und wir kön­nen nach eini­ger Dis­kus­si­on fahren.

Wei­ter geht es auf Sand in eine wirk­lich fan­tas­ti­sche, weil auch wie­der ganz ande­re, Land­schaft. Links von uns der brei­te Cho­be River, der Unweit von hier zum Sam­be­si wird und die Vic­to­ria-Fäl­le hin­ab­stürzt. Auf klei­nen Pis­ten kön­nen wir teil­wei­se direkt am Ufer ent­lang fah­ren. Die Tier­welt ist hier üppig, und zum ers­ten Mal sehen wir auch in gro­ßer Zahl Was­ser­büf­fel. Zusätz­lich zu den schon bekann­ten Tie­ren gibt es hier auch eine sehr arten­rei­che Vogelwelt.

Irgend­wann mer­ken wir aber dann doch den anstren­gen­den Tag und sehen zu, dass wir nach Kasa­ne kom­men. Wir wer­den noch Gele­gen­heit haben, die River­front aus­gie­bi­ger ken­nen zu ler­nen. Bevor wir wei­ter zu unse­rem Camp fah­ren, bie­gen Rich­tung Stadt ab und hal­ten an einem klei­nen Ein­kauf­zen­trum. Seit Maun ist das die ers­te Ein­kaufs­mög­lich­keit und auch das ers­te Mal wie­der unter Men­schen. Wir bekom­men einen klei­nen Kul­tur­schock in dem Laden, weil da plötz­lich so ein Gewu­sel ist und wir dar­auf eigent­lich gar kei­ne Lust haben. Also kau­fen wir nur das nötigs­te und sehen zu, dass wir schnell wie­der weg kommen.

Das Sen­ya­ti Camp ist etwas süd­lich, außer­halb Kasa­nes gele­gen und sehr nett auf der einen Sei­te eines künst­li­chen Was­ser­lochs her­um ange­legt. Es gibt eini­ge Cha­lets und jeder Stell­platz hat ein eige­nes klei­nes Häus­chen mit Dusche, WC und klei­ner Veran­da. Das Dusch­was­ser wird mit Hil­fe einer klei­ner Feu­er­stel­le hin­ter der Hüt­te erwärmt. Mal etwas ande­res – für uns tota­ler Luxus…

Das Camp hat eine klei­ne Bar, die etwas erhöht gele­gen, direkt mit Aus­blick auf das Was­ser­loch liegt. An der Bar ist Selbst­be­die­nung. Man kann sich Geträn­ke neh­men oder mischen und schreibt das auf. Gezahlt wird bei Abrei­se. Alles in allem ist das hier weit ent­fernt von einer klas­si­schen «Lodge», son­dern sehr ange­nehm und fami­li­är gehal­ten. Das Gelän­de ist nicht umzäunt, so kann man sich jeden Abend von neu­em über­ra­schen las­sen, wel­che Tie­re zum trin­ken vor­bei kom­men. Haupt­säch­lich sind das Ele­fan­ten. Sie machen sich wie immer am Was­ser­loch breit, zan­ken zum Teil um das Was­ser (sie wol­len alle nur aus dem Zulauf in der Mit­te trin­ken, aus denen das fri­sche Was­ser kommt).
Und so sit­zen wir nach die­sem anstren­gen­den Tag nun bei einem küh­len Bier und Gin Tonic hier und beob­ach­ten das Trei­ben aus nächs­ter Nähe. Man könn­te es defi­ni­tiv schlech­ter haben… :-)

Für mor­gen orga­ni­sie­ren wir über den Betrei­ber des Camps einen Tages­aus­flug zu den Vic­to­ria-Falls. Zwar hat­ten wir am Anfang unse­rer Rei­se über­legt, die Tour selbst mit dem Auto zu fah­ren um even­tu­ell eine Nacht vor Ort zu ver­brin­gen und schö­ne Nacht­auf­nah­men von den Vic­to­ria-Fall machen zu kön­nen aber uns dage­gen ent­schie­den. Zum einen ist es in Sim­bab­we nicht mög­lich, nachts zum Vic­to­ria Fall zu kom­men und zum ande­ren woll­ten wir nach den Erfah­run­gen bei der Über­que­rung der Gren­ze von Süd­afri­ka nach Bots­wa­na, auf kei­nen Fall das Auto mitnehmen.
Das Gan­ze kos­tet uns umge­rech­net 40€ pro Per­son (für den Trans­fer!) – die Gebüh­ren für den Park soll­ten da spä­ter noch dazu kommen.

Wei­ter geht’s:

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