Dead Vlei/Soussosvlei – Afrika Hautnah 2 – Folge 6

25072014

Die Nacht ist bereits um kurz nach 4 Uhr mor­gens zu Ende. Auch wenn wir alle noch etwas müde sind, freu­en wir uns doch auf die bevor­ste­hen­de Tour zum Sos­sus­v­lei und Dead Vlei.

Dead Vlei Namibia

Um fünf Uhr öff­net das Gate für die Cam­ping­gäs­te, von hier aus benö­tigt man zum Dead Vlei noch knapp eine Stun­de.  Aller­dings war­ten nicht nur wir vor dem Gate son­dern rei­hen uns in eine Schlan­ge von bereits war­ten­den Autos ein. Immer­hin haben wir eine Stun­de Vor­sprung zu den Bus­tou­ris­ten, da die „offi­zi­el­le“ Gate-Öff­nungs­zeit erst um sechs Uhr ist. Wir hof­fen daher, das wir den Son­nen­auf­gang bei mög­lichst wenig Tru­bel im Zeit­raf­fer fest­hal­ten können.

Auf zunächst befes­tig­ter Stra­ße fah­ren wir nach Öff­nung des Gates nun also Rich­tung Dead Vlei.

Die Gegend besticht durch ihre roten Sand­dü­nen, die vor allem bei tief­stehen­der Son­ne ihre Leucht­kraft ent­fal­ten und sicher­lich ein High­light Nami­bi­as dar­stel­len. Vor­bei geht unse­re Fahrt auch an der bekann­ten Düne 45, die man des öfte­ren bei Natur­do­ku­men­ta­tio­nen zu sehen bekommt. Wir heben sie uns für spä­ter auf.

Eini­ge Kilo­me­ter vor dem Ziel geht die asphal­tier­te Stra­ße in eine Sand­pis­te über. Ein Schild weist dar­auf hin, das ab hier 4x4 Antrieb erfor­der­lich sei. Ich ver­su­che es trotz Dia­nas Pro­test erst­mal ohne 4x4 – mal schau­en, wie weit wir kom­men – Ein­schal­ten kann ich es ja immer noch. Wir schlin­gern ein biss­chen aber wir kom­men durch. Ein biss­chen Spaß am Mor­gen muss auch sein. :-)

Mitt­ler­wei­le ist es hell. Schnell packen wir alles zusam­men, was wir brau­chen: Foto­equip­ment, Zeit­raf­fer Slider, Sta­ti­ve, und, und, und… Ja – wich­tig – das Was­ser nicht ver­ges­sen! Schon jetzt ist es heiß, obwohl die Son­ne gera­de erst auf­ge­gan­gen ist.

Mit dem gan­zen Zeug bepackt, ist der Fuß­marsch über die ers­ten Dünen hin zum mythi­schen Dead Vlei eine ganz schön anstren­gen­de Ange­le­gen­heit. Zum Glück ist es nicht beson­ders weit. Nach ca. 20 Minu­ten errei­chen wir die zwi­schen Dünen gele­ge­ne Salz-Ebe­ne mit den abge­stor­be­nen, zum Teil 500 Jah­re alten, Aka­zi­en­bäu­men. Ein Motiv, das sicher­lich jeder  schon ein­mal  im Fern­se­hen oder sogar live gese­hen hat.

Wie geni­al wäre es, an die­sem Ort Fotos und Zeit­raf­fer­auf­nah­men in der Nacht machen zu kön­nen. Ich kom­me wie­der in’s Träu­men. Lei­der waren unse­re Bemü­hun­gen hier­für ein offi­zi­el­les Per­mit zu erhal­ten, erfolg­los. Ent­we­der braucht man dafür sehr gute Bezie­hun­gen oder muss bereit sein, genü­gend Geld auf einen noch zu fin­den­den Tisch zu legen… Mit bei­dem konn­ten und woll­ten wir dann nicht aufwarten.

Aber auch jetzt zur Mor­gen­däm­me­rung ist das Tal atem­be­rau­bend. Wir haben Glück, denn es ist tat­säch­lich bis­her kaum ein Tou­rist hier. Jetzt heißt es, schnell eine Pos­ti­ti­on zu fin­den, von der aus spä­ter mög­lichst weni­ge Leu­te durch’s Bild lau­fen. Schwer zu sagen natür­lich, wenn man noch nie hier war. Wir fin­den eine Stel­le und bau­en dort schnell unser Zeit­raf­fe­r­e­quip­ment auf. Jede Minu­te zählt, denn wir wol­len die Schat­ten­wan­de­rung an den Dünen ent­lang und in das Tal hin­ein fest­hal­ten. Die Ergeb­nis­se könnt ihr in unse­rem Film Afri­can Ski­es 2 sehen.

Als die Auf­nah­men lau­fen, haben wir Gele­gen­heit, uns rich­tig auf die Umge­bung zu kon­zen­trie­ren. Es ist ein­fach eine unwirk­li­che Sze­ne­rie. Das tie­fe Blau des Him­mel kon­tras­tiert mit dem unwirk­li­chen Rot der Dünen und dem Weiß des sal­zi­gen Unter­grun­des. Zum Glück habe ich neben den zwei Kame­ras, die gera­de Zeit­raf­fer auf­neh­men, noch eine drit­te dabei. Damit kön­nen wir noch ein paar schö­ne Details festhalten.

Gegen spä­ten Vor­mit­tag, als die Son­ne schon recht hoch steht und sich das Licht für wei­te­re Auf­nah­men nicht mehr so gut eig­net, haben auch die letz­ten Tou­ris­ten den Weg ins Tal gefun­den. Unge­stör­te Auf­nah­men sind nun fast ein Ding der Unmög­lich­keit. Zeit für uns, auf­zu­bre­chen. Der Rück­marsch mit dem gan­zen Equip­ment durch den tie­fen Sand und in der gna­den­lo­sen Son­ne, ist dann eine schweiß­trei­ben­de Angelegenheit.

Unse­re Tou­ri-Dosis haben wir weg – wir seh­nen uns nach Ruhe und ein­sa­mer Natur. So schön das hier ist, es ist doch ziem­lich über­lau­fen. Einen wei­te­ren Tag wol­len wir daher nicht hier bleiben.

Auf dem Rück­weg hal­ten wir dann noch ein­mal an der Düne 45. Lei­der ist der wun­der­ba­re, vom Wind geform­te Grat von den Tou­ris­ten, die aus­ge­rech­net auf dem Grat hoch gehen müs­sen, völ­lig zer­tram­pelt, so dass von der ursprüng­li­chen Attrak­ti­vi­tät nicht viel übrig ist. Zum Glück gibt es aber hier noch ande­re, weni­ger bekann­te Dünen, die genau­so schön und foto­gen sind.

Mit den Auf­nah­men, die wir gemacht haben, sind wir sehr zufrie­den, daher ent­schei­den wir uns, schon heu­te wei­ter Rich­tung Homeb auf einen abge­le­ge­nen Stell­platz zu fah­ren, der gute 300 Km ent­fernt liegt.

Auf der Wei­ter­fahrt Rich­tung Homeb hal­ten wir in dem bekann­ten Ört­chen Soli­taire an, das ver­mut­lich jeder Nami­bia Rei­sen­der min­des­tens ein­mal besucht hat.

Schlicht und ein­fach, weil es an einem zen­tra­len Kno­ten­punkt mit­ten im Nichts liegt, wo die meis­ten vor­bei müs­sen. Die Rast­stät­te, vor der ver­ros­te­te Old­ti­mer ste­hen, ist für vie­le ein will­kom­me­ner Foto- und Erfri­schungs­stopp. Joe und Jonel­le erzähl­ten uns bereits im Vor­we­ge begeis­tert von dem welt­be­rühm­ten Apfel­stru­del, den es hier gäbe und der deut­sche Wur­zeln hat. Wir sind gespannt, wie er uns schme­cken würde.

Hmm – der «Apfel­stru­del» stellt sich eher als eine Art Apfel­ku­chen her­aus, mit einem «Stru­del» aus Blät­ter­teig, hat der nicht viel zu tun. Uns reißt er nicht vom Hocker – aber das mag auch dar­an lie­gen, das es für unse­ren Geschmack ein­fach zu warm für solch def­ti­ges Gebäck ist. Das schöns­te dar­an ist auf jeden Fall, wie hier alle das Wort «Apfel­stru­del» auf Eng­lisch aus­spre­chen: Äääpplj­druuudll.. :-)

Dia­na nutzt lie­ber die Gele­gen­heit, um ihren Kopf unter einen Was­ser­hahn zu ste­cken, der eigent­lich zur Bewäs­se­rung der Blu­men gedacht ist, um ein wenig Abküh­lung zu erhal­ten. Als Jonel­le sie beob­ach­tet, guckt sie erst skep­tisch, ent­schei­det sich dann aber, das es schein­bar eine gute Idee ist und tut es Dia­na gleich… Bei bei­den Mädels kann man es förm­lich zischen hören. :-)

An der Tank­stel­le fül­len wir noch ein­mal unse­re Was­ser­vor­rä­te auf, machen die obli­ga­to­ri­schen Fotos von den Old­ti­mern und dann geht es weiter.

Nami­bia

Homeb liegt etwas abseits im Nau­kluft Natio­nal­park. Direkt an der Gren­ze zwi­schen den Sand­dü­nen der Wüs­te und der stau­bi­gen, kar­gen Land­schaft öst­lich davon. Die Gren­ze bil­det ein aus­ge­trock­ne­tes Fluss­bett. Je wei­ter wir uns die­sem Ort nähe­ren, des­to abge­schie­de­ner wird die Gegend. Genau nach unse­rem Geschmack. Wir sind von der Land­schaft, die wir durch­fah­ren und den Zebra-Her­den, die unse­ren Weg kreu­zen, beeindruckt.

Beim Über­que­ren des Wen­de­krei­ses des Stein­bocks (Tro­pic of Capricron) machen wir einen letz­ten Stopp, dann errei­chen wir Homeb, ein klei­nes Camp direkt an dem aus­ge­trock­ne­ten Fluss­lauf, der die Gren­ze zur Namib bildet.

Alle bis­he­ri­gen Fol­gen unse­rer Erzäh­lung fin­det ihr hier:

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