Heute zeige ich Euch den zweiten Teil meines Rückblicks auf die Altiplano Fotoreise, bei der ich 8 Teilnehmer in Chile und Bolivien fotografisch gecoacht habe. In Teil 1 habe ich Euch ja schon die Bilder aus Chile und der Atacama Wüste gezeigt, heute nun überqueren wir die Grenze ins viel dünner besiedelte Bolivianische Hochland.
An der Grenze, die aus nicht mehr als einer Hütte beseht, steigen wir in 3 Land Cruiser um. Ab hier beginnt die Fahrt durch das unzugängliche Geländes des Bolivianischen Hochlands.
Die Landschaft ist geprägt von Lagunen und Farben. Ja – Farben. Es ist schier unglaublich, hinter jeder Biegung des Weges tun sich neue Farben auf. Seien es die Berge, die Steine, der Himmel oder die Lagunen.
Immer wieder ziehen Windteufel über die karge Landschaft. Für unsere Fotografen ergibt sich ein fantastisches Motiv nach dem anderen.
Die Farben der Berge und Gesteine kommen von der Vielzahl an Mineralien und Elementen, die hier durch die vulkanischen Aktivitäten an die Oberfläche treten. Und auch hier gibt es stellen, an denen die Erdaktivität ganz beeindruckend und offen in Form von Geysiren zu beobachten ist.
Bald erscheint am Horizont die Laguna Colorada, eine 60 km² große, rote Lagune. Die Farbe kommt durch Mikroorganismen zustande und ist besonders in den Morgenstunden am intensivsten. Durchbrochen wird die Lagune von kleinen, weißen Borax-Inseln und Ablagerungen.
Auch hier leben Flamingos, und es ist nicht schwer zu erraten, wie ihre Farbe zustande kommt ;-)
Selbst die Wolken geben sich Mühe alles mögliche zu sein – nur nicht langweilig…
Ein weiteres Highlight wartet dann mit dem Felsenbaum auf uns, pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir diesen markanten Felsen und jeder kann sich fotografisch austoben…
Aber auch die Tierfotografen haben Glück. Die scheuen Viscachas lassen sich am besten am frühen Morgen fotografieren, wenn sie sich in den ersten Sonnenstrahlen die Kälte der Nacht aus den Gliedern tauen lassen…
Ähnlich scheint es unserem Fahrer und seiner Frau, die uns während der Tour ganz hervorragend bekocht hat, zu gehen… :-)
Jede Lagune sieht anders aus!
Und dann kommt nach Tagen der Natur und Tierfotografie plöztlich aus dem Nichts eine Bahnline und ein Zug. Und alle Fotografen (ich nehme mich da natürlich nicht aus) springen aus den Autos und fotografieren, was das Zeug hält! Abwechslung ist halt alles ;-)
Leider haben wir für die Sternen- und Milchstraßen-Fotografie eine ungünstige Mondpphase erwischt. Jede Nacht beglückt uns unserer Trabant in voller Pracht und macht eine Sichtung von weiter entfernten Himmelsobjekten fast unmöglich. Dann halt Mondaufnahmen ;-) Nächstes Mal wird die Reise nach dem Neumond geplant, das verspreche ich!
Und dann ist es soweit – wir erreichen den Sagenhaften Salar de Uyuni – den mit 12.000 km² größten Salzsee der Welt! Und ja, der ist verdammt groß! Man kann stundenlang darüber fahren und die am Horizont sichtbaren Berge kommen kein Stück näher. Verrückt!
Natürlich sind wir zum Sonnenaufgang auf dem See, auch wenn das heißt, um 4 Uhr aufzustehen! Aber es lohnt sich!
Einen schönen Zeitraffer gibt es dann in Kürze in meinem Film «Altiplano Skies».
Auch auf dem Salzsee gibt es Inseln. Sie sind mit wunderschönen Kakteen bewachsen und beherbergen auch einige Tiere…
…und spannende Felsformationen!
Ganz toll sind die Muster, die in vielen Bereichen des Sees im unberührten Salz zu finden sind. Jedes Jahr sammelt sich Regen auf dem See, welcher das Salz anlöst und beim anschließenden Antrocknen bilden sich dann die typischen Sechsecke. Wenn jemand von Euch dazu die ausführliche wissenschaftliche Erklärung hat, bitte gerne als Kommentar!
Update: Mein Leser Gerd hat bei Facebook einen Link gepostet, der das Minimal-Prinzip ganz anschaulich erklärt. Dies könnte eine plausible Erklärung für die Sechseckbildung sein.
Und da die Eisenbahn vorhin ja für so viel Interesse gesorgt hat, habe ich ganz spontan noch ein weiteres Highlight in unser Programm aufgenommen, den Eisenbahnfriedhof von Uyuni. Unglaublich, was da herumsteht! Die Loks und Wagen stammen aus dem späten 19ten Jahrhundert, damals begannen britische Ingenieure in Bolivien eine Eisenbahn Infrastruktur aufzubauen, um Bodenschätze zum Pazifik zu schaffen. Um 1940 herum brach das Minengeschäft zusammen und die Loks wurden einfach stehen gelassen und so stehen sie heute noch da. Die trockene Luft erhält sie sehr gut. Gerade im Abendlicht ist das auf jeden Fall ein Ziel, dass man als Fotograf nicht auslassen darf!
Mit einem weiteren, glücklichen Gruppenbild und ein paar wunderschönen Sonnenuntergangs-Impressionen verabschiede ich mich für heute von Euch und hoffe, die Impressionen haben Euch gefallen! Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!