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Fotoreise nach Chile und Bolivien – Teil 2

Wei­ter geht’s mit Teil 2 mei­ner kur­zen Erzäh­lung über die Alti­pla­no Expe­di­ti­on 2013 und wei­te­ren Impres­sio­nen aus Bolivien.

In der ers­ten Fol­ge hat­te ich ja über die Zeit in der Ata­ca­ma-Wüs­te in Chi­le berich­tet. Falls ihr den ver­passt habt, könnt ihr da jetzt noch schnell mal rüberklicken:

Der Grenz­über­gang «Hito Cajon» zwi­schen Chi­le und Boli­vi­en liegt irgend­wo im Nichts auf über 4.000 Metern, so dass man die Aus­rei­se­for­ma­li­tä­ten schon in San Pedro erle­digt. Die Chi­le­nen haben offen­bar kei­ne Lust, ihre Grenz­sta­ti­on in der Höhe zu betrei­ben. Aber auch die Boli­via­ner sind offen­bar alles ande­re als moti­viert, dort oben zu arbei­ten – aber dazu spä­ter. Aber auch wei­ter unten läuft nicht alles glatt. Denn die Chi­le­nen befin­den sich der­zeit im Streik und so dau­ern auch die Aus­rei­se­for­ma­li­tä­ten in San Pedro etwas län­ger. Aber alles klappt, wir bekom­men unse­re Aus­rei­se­stem­pel und so fah­ren wir dann hoch zu den Boli­via­nern. Also eher «dem». Denn der Kol­le­ge oben in der Hüt­te (aus mehr besteht die Grenz­sta­ti­on hier nicht) ist allei­ne – und hat auf Arbeit offen­bar so gar kei­ne Lust.

Hito Cajon – Gren­ze zwi­schen Chi­le und Boli­vi­en auf über 4.000 Metern.

An der Gren­ze ver­ab­schie­den wir uns von Jen­ny, unser Gui­de in Chi­le und begrü­ßen Chris­ti­an, der uns in Boli­vi­en beglei­ten wird. Ich freue mich sehr, Chris­ti­an wie­der­zu­se­hen, hat­te ich doch letz­tes Jahr in ihm einen tol­len Gui­de und Men­schen ken­nen­ge­lernt. Und er war es auch, der dann den gan­zen Unmut und die Unlust des Gren­zers abbe­kam – letz­ten Endes klapp­te dann aber doch alles und wir durf­ten einreisen.

Nach dem obli­ga­to­ri­schen Coca-Tee hiel­ten wir uns dann aber auch gar nicht lan­ge auf, son­dern teil­ten die Grup­pe auf die 3 Land­crui­ser auf und dann ging es schon los, in Rich­tung Lagu­na Verde.

War die­se – ent­ge­gen ihres Namens – letz­tes Jahr so gar nicht grün gewe­sen – was da genau pas­siert ist weiß kei­ner so rich­tig, so mach­te sie die­ses Jahr ihrem Namen wie­der alle Ehre.

Lagu­na Ver­de – die­ses Jahr wie­der schön grün!

Wei­ter ging es an wun­der­ba­ren Lagu­nen und Land­schaf­ten ent­lang durch das zau­ber­haf­te Dalí-Tal, vor­bei an bunt und unwirk­lich aus­se­hen­den Ber­gen und Felsformationen.

Und dann, gegen Nach­mit­tag nähern wir uns einer der sicher­lich schöns­ten Lagu­nen – der Lagu­na Colo­ra­da. Ihr Name ist Pro­gramm, denn ihr Was­ser ist von vie­len, spe­zi­el­len Mikro­or­ga­nis­men rot gefärbt. Die­se Orga­nis­men wer­den von den Fla­min­gos auf­ge­nom­men und sind auch der Grund für ihre rote Färbung.

Den krö­nen­den Abschluss bil­det auch dies­mal wie­der der Fel­sen­baum – dies­mal ohne Wol­ken und mit einem schö­nen Son­nen­stern foto­gra­fiert. Die­ses Foto zu machen, dar­auf habe ich mich ein Jahr lang gefret. Wel­ches gefällt Euch bes­ser – die 2013er Ver­si­on oder die von letz­tem Jahr?

Der Fel­sen­baum im Boli­via­ni­schen Hochland

Die­se ers­te Über­nach­tung in Boli­vi­en ist die höchs­te der gan­zen Tour – das Hotel liegt mit­ten in der Ein­sam­keit und auf knapp 5.000 Metern. Trotz Müdig­keit und Käl­te gehe ich nachts noch­mal raus unter den sagen­haf­ten Ster­nen­him­mel und ver­su­che mit an der Foto­gra­fie von Deep-Sky Objek­ten. Wo sonst, kann man mit so wenig Atmo­sphä­re und Staub dazwi­schen und ohne Licht­ver­schmut­zung den Him­mel foto­gra­fie­ren? – Allein der Anblick ist atem­be­rau­bend! Trotz­dem kann ich lei­der nur einen der Teil­neh­mer moti­vie­ren – die meis­ten waren ein­fach zu müde, um an dem Abend noch raus­zu­ge­hen. Aber gelohnt hät­te es sich! – Es ist wie so oft – die Fotos, für die man sich quä­len muss, sind meist die Einzigartigen. ;-)

Kugel­stern-For­ma­ti­on

Krebs-Nebel mit dem 300mm f/2.8 auf 5000 Metern Höhe aufgenommen

Die Auf­nah­men bestehen aus meh­re­ren Ein­zel­auf­nah­men mit der Canon 6D bei ISO 12.800 und dem 300mm Nik­kor 2.8, die ich spä­ter mit DeepS­kySta­cker zu einem Bild zusam­men­ge­baut habe.

Am schöns­ten ist, wie ich fin­de, der Ori­on­ne­bel geworden:

Der Ori­on-Nebel mit dem 300mm f/2.8 auf 5000 Metern Höhe aufgenommen

Natür­lich kann man mit «ech­ten» Tele­sko­pen und mehr Erfah­rung da sicher­lich noch mehr raus­ho­len, aber für mich waren sol­che Auf­nah­men auch eine Pre­mie­re und so bin ich mit ihnen ziem­lich glücklich! ;-)

Am nächs­ten Mor­gen sind alle wie­der fit und wir haben Glück, denn wir kön­nen eini­ge Vis­cat­chas im Mor­gen­licht beobachten:

Vis­cat­cha im Morgenlicht

Wei­ter geht es – und wie­der löst ein land­schaft­li­ches High­light das ande­re ab!

Fla­min­gos beim Balztanz!

Nach einer wei­te­ren Nacht erreich­ten wir dann den Salar de Uyu­ni – den größ­ten Salz­see der Erde – immer noch auf knapp über 4.000 Metern.

Salar de Uyu­ni – der größ­te Salz­see der Erde

Die Begeis­te­rung der Grup­pe, hier in die­ser wie­der ein­mal auf ihre spe­zi­el­le Art sur­rea­len Umge­bung zu sein, ist deut­lich zu sehen.

Grup­pen­bild auf dem Salar de Uyu­ni als Little-Planet

Am ers­ten Abend ist natür­lich der Eisen­bahn­fried­hof in Uyu­ni ein abso­lu­tes Muss. Nach all den Lagu­nen, Fla­min­gos und Land­schaf­ten bie­tet er eine will­kom­me­ne Abwechs­lung und ist im Abend­licht ein­fach eine der foto­gens­ten Stät­ten, die man sich vor­stel­len kann.

Über­set­zung: Mecha­ni­ker mit Erfah­rung gesucht – dringend!

Chris­ti­an, unser Gui­de in Bolivien

Chris­ti­an von Ande­an Venture

Eine der am schöns­ten bemal­ten Loks

Die 5 Minu­ten vor Son­nen­un­ter­gang bie­ten ein­fach ein ful­mi­nan­tes Farbspektakel!

Die letz­ten Son­nen­strah­len las­sen die Far­ben rich­tig leuchten

Am nächs­ten Tag hat­ten wir den Gan­zen Tag Zeit, uns auf dem Salar «aus­zu­to­ben». Denn natür­lich kann man auf dem Salar de Uyu­ni auch ande­re foto­gra­fi­sche Dis­zi­pli­nen schu­len – z.B. die Por­trait-Foto­gra­fie mit ent­spre­chen­der Nut­zung eines Reflektors.

Pro­trait-Shoo­ting auf dem Salar de Uyu­ni (Foto: Dirk M.)

…oder man macht lus­ti­ge Gruppenfotos…

(Foto: Dirk M.)

Und ich habe mich auch ein­mal über die Kame­ra bege­ben – anstatt immer «nur» dahinter…

Nicht nur hin­ter – son­dern auch über der Kame­ra! ;-) (Foto: Dirk M.)

Ach ja – und die Perspektivspielereien!

(Foto: Dirk M.)

Foto: Eli­sa­beth

Und für alle, die sich nicht vor­stel­len kön­nen, wie das gemacht wird – hier mal ein Making of:

Foto: Dirk

Viel­leicht wuss­tet ihr es noch nicht, aber auf unse­ren Foto-Expe­di­tio­nen sind wir voll mul­ti­me­di­al und inter­dis­zi­pli­när unter­wegs. Nicht nur foto­gra­fi­sche Talen­te wer­den ent­deckt und geför­dert – son­dern es geht natür­lich um die ganz­heit­li­che, künst­le­ri­sche, Entwicklung.
Hier die jun­ge Kunst­form des Cac­tus-Drum­ming – eine musi­ka­lisch-maso-tran­szen­den­te Kunst­form, die vor allem chi­le­ni­sche und bra­si­lia­ni­sche Wur­zeln hat… (Dan­ke an Ste­fan, für das Video und natür­lich an Ire­ne für’s «Duett!» ;-))

https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​j​m​R​8​B​L​Z​P​PGo

Ach ja – und natür­lich die Son­nen­auf- und ‑unter­gän­ge auf dem Salar – ein­fach unvergesslich!

Nach dem Salar ging es in einer Tages­tour dann auch schon zu unse­rer letz­ten Sta­ti­on, näm­lich dem wun­der­schö­nen Natio­nal­park Saja­ma rund um den gleich­be­nann­ten Vulkan.

Den Abschluss bil­de­te ein Bad in den hei­ßen Quel­len mit Blick auf den Saja­ma – mehr geht nicht!

Herr­lich – ein Bad in den hei­ßen Quel­len (Foto: Irene)

Ich hof­fe, Euch mit die­sen Impres­sio­nen eine Freu­de gemacht zu haben – für mich war es wie­der eine span­nen­de Rei­se, auf der ich tol­le Men­schen ken­nen gelernt habe, die ihre Freu­de an der Foto­gra­fie – und allem was damit zusam­men­hängt – mit mir geteilt haben. Im Gegen­zug habe ich ihnen dabei gehol­fen, ihre Fer­tig­kei­ten aus­zu­bau­en, neue Tech­ni­ken zu ler­nen und bekann­te weiterzuentwickeln.

Wir hat­ten groß­ar­ti­ge Betreu­er vor Ort, tol­le Fah­rer, eine super Köchin – auch dank der guten Vor­be­rei­tung sei­tens Zoom-Expeditions.

Wenn ihr auch ein­mal Lust habt, mich auf einer sol­chen Rei­se zu beglei­ten, wäre die nächs­te Mög­lich­keit die Pata­go­ni­en-Rei­se im April 2014, auf die ich mich sehr freue. Schaut doch mal rein:

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