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Amazonas Impressionen – Igapós und Igarapés

Nach den erschre­cken­den Bil­dern und Erfah­run­gen in Man­aus, sind wir gespannt, was uns im «Urwald» ca. 100 km Strom­auf­wärts von Man­aus erwar­tet. Und ob man hier über­haupt noch von Urwald spre­chen kann, oder ob auch hier die Zer­stö­rung des Ama­zo­nas all­ge­gen­wär­tig ist.

Dazu haben wir haben uns in einer Lodge am Rio Negro ein­quar­tiert. Von hier aus wol­len wir in den nächs­ten Tagen den Ama­zo­nas erkunden.

Die Fluss­wäl­der des Amazonas

Cha­rak­te­ris­tisch für den Ama­zo­nas in die­ser Regi­on sind die Igapós und Iga­ra­pés. Iga­ra­pés wer­den die unzäh­li­gen, auch in der Tro­cken­zeit vor­han­de­nen, ver­zweig­ten, klei­nen Sei­ten­ar­me des Rio Negro genannt, die sich durch den Urwald schlän­geln. Sie sind die natür­li­chen Ver­kehrs­we­ge durch den Regen­wald. Teil­wei­se von Bäu­men über­dacht, sind sie häu­fig so schmal, dass gera­de ein Kanu sie befah­ren kann. Für jeden Besu­cher ein wah­rer Irr­gar­ten, ver­fü­gen die india­ni­schen Urein­woh­ner über einen fan­tas­ti­schen Ori­en­tie­rungs­sinn, der es ihnen erlaubt, sich in die­sem Laby­rinth zurecht zu finden.

Auf dem Weg in die Igapós

Die Igapós kenn­zeich­nen die Fluss­wäl­der an den Ufern der Strö­me. Es han­delt sich dabei um Fluss­wäl­der, das heißt, Wäl­der, die fast das gan­ze Jahr über im Was­ser ste­hen. Die Bäu­me in die­sem Gebiet sind zwi­schen 5 und 20 Metern hoch und ste­hen fast das gan­ze Jahr mehr oder weni­ger tief im Wasser.


Ein Was­ser­huhn

Man muss sich die­se fan­tas­ti­sche Land­schaft ein­mal bild­lich vor Augen füh­ren: In der Regen­zeit schau­en gera­de ein­mal die Baum­kro­nen aus dem Was­ser, mit dem Kanu fährt man buch­stäb­lich durch die «obe­re Eta­ge» des Regen­walds. In der Tro­cken­zeit hin­ge­gen, befin­det sich das Was­ser­ni­veau unge­fähr 10–15 Meter tie­fer, die Bäu­me ste­hen zum Teil wie­der tro­cken und die schnee­wei­ßen Fluss­strän­de des Ama­zo­nas tre­ten zum Vorschein.

Der gesam­te Rhyth­mus die­ses Öko­sys­tems ist ent­schei­dend von dem jähr­li­chen Wech­sel zwi­schen Hoch- und Nied­rig­was­ser geprägt und die Land­schaft unter­liegt einem ste­ti­gen Wan­del an den sich die ört­li­che Flo­ra und Fau­na per­fekt ange­passt hat. Der stau­nen­de Besu­cher erlebt je nach Jah­res­zeit eine völ­lig unter­schied­li­che Landschaft.

Lei­der hat sich auch hier der Mensch schon breit gemacht

Bei unse­rem Besuch befin­det sich das Was­ser ca. 2 Meter unter sei­nem Höchst­stand, das kön­nen wir an den Feuch­tig­keits­mar­ken an den Stäm­men der Bäu­me erken­nen. Das heißt, die meis­ten Iga­ra­pés, also die auch in der Tro­cken­zeit was­ser­füh­ren­den Kanä­le, sind nicht mehr aus­zu­ma­chen, da sie hier im Flut­ge­biet lie­gen. Wir haben dafür die ein­zig­ar­ti­ge Mög­lich­keit mit dem Kanu direkt an den Baum­kro­nen vor­bei und zwi­schen ihnen über spie­gel­glat­tes Was­ser hin­durch zu fahren.

Däm­me­rung über dem Amazonas

Beein­dru­ckend ist die Stil­le. Nichts ist hier mehr zu spü­ren von der Hek­tik Man­aus, von der Indus­trie, die der Mensch in den Urwald baut, von Motor­sä­gen und Umwelt­ver­schmut­zung. Sicher ist auch hier der Mensch all­ge­gen­wär­tig, dafür befin­den wir uns ein­fach noch zu dicht an der Mil­lio­nen­stadt, zu dicht am Haupt­strom des Rio Negro. Aber für den Moment genie­ßen wir ein­fach die Impres­sio­nen, die wir hier erle­ben dür­fen und hof­fen, dass die­se Schön­heit noch lan­ge so erhal­ten bleibt!

Nacht über dem Urwald. Nur die Tier­welt gibt ein beein­dru­cken­des Konzert!

Wei­ter­le­sen: Ein Neu­er Tag im Amazonas

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