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Jericoacoara

Jer­i­coa­co­ara gefällt uns auf Anhieb. Der Ort liegt mit­ten in einem haupt­säch­lich aus Dünen bestehen­den Natio­nal­park und ist nur vom Was­ser aus oder mit All­rad­fahr­zeu­gen zu errei­chen. Dem­entspre­chend gibt es in Jeri auch kei­ne asphal­tier­ten Stra­ßen, son­dern nur Sand­we­ge, die von den hier vor­herr­schen­den Strand­bug­gys befah­ren wer­den. Inter­na­tio­na­le Bekannt­schaft erreich­te Jeri, als die Washing­ton Post es als einen der 10 schöns­ten Strän­de welt­weit kürte.

Ent­spann­te Atmo­sphä­re in Jeri

Für uns ist Jeri der Ort, an dem wir die let­zen Tage unse­res wun­der­ba­ren Bra­si­li­en-Trips ver­brin­gen möch­ten und wir kön­nen uns schon nach der ers­ten Sich­tung kaum einen bes­se­ren Ort dafür vorstellen!

Jer­i­coa­co­ara – links die Düne

Domi­niert wird Jer­i­coa­co­ara durch eine mäch­ti­ge Düne am West­strand des Ortes, die Duna Pôr do Sol. Jeden Abend pil­gern die Dorf­be­woh­ner und Gäs­te des Ortes kurz vor Son­nen­un­ter­gang auf die­se Düne. Nun mag man sich fra­gen war­um? Bra­si­li­ens Atlan­tik­küs­te ist schließ­lich eine Ost­küs­te und hier kann es doch eigent­lich kei­nen Son­nen­un­ter­gang über dem Meer geben?

Fischer in Jeri, hin­ten die Duna pôr do Sol

In der Tat nimmt Jeri hier durch sei­ne inter­es­san­te geo­gra­fi­sche Lage eine Son­der­stel­lung ein. Wenn man sich Jeri auf der Land­kar­te genau anschaut, dann stellt man fest, dass wir uns hier in Wirk­lich­keit an einer Nord­küs­te befin­den und Jeri auf einer Land­zun­ge liegt. Dadurch geht die Son­ne in der Tat über dem Meer unter – und das erklärt auch, war­um alle abends auf die Düne pil­gern. Man­che einen Cai­pi in der Hand, man­che ein Sand­board, mit dem sie sich – die letz­ten Son­nen­strah­len aus­nut­zend – die Düne hin­un­ter stür­zen. Und so erklärt sich auch ihr Name: Duna pôr do Sol. Düne der unter­ge­hen­den Sonne.

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Ein Son­nen­un­ter­gang über dem Meer – unge­wöhn­lich in Brasilien

Den ers­ten Tag ver­brin­gen wir also wirk­lich ent­spannt mit der Erkun­dung von Jeri, dem Baden im herr­lich war­men Meer, dem abend­li­chen Besuch der Duna und zum Abschluss in einer her­vor­ra­gen­den Chur­ras­ca­ria, in der eine herr­li­che Pic­an­ha gibt.

Die Pedra Furada

An zwei­ten Tag unter­neh­men wir einen Aus­flug zur Pedra Fura­da, dem durch­lö­cher­ten Stein. Die­ser liegt ca. eine Stun­de Fuß­marsch von Jeri enfernt. War­um der so heißt, wird uns schnell klar, als wir da sind…

Unweit von Jer­i­coa­co­ara, die Pedra Furada

Das Wet­ter wech­selt recht schlag­ar­tig, kurz nach­dem sich von Nor­den aus dunk­le Wol­ken zusam­men­brau­en, öff­net der Him­mel auch schon sei­ne Pforten. 

Es braut sich etwas zusammen…

Da wir nur mit leich­tem Gepäck unter­wegs sind, muss ich echt impro­vi­sie­ren, um mei­ne Kame­ra in Sicher­heit zu brin­gen. Zum Glück fin­de ich eine Plas­tik­tü­te im Ruck­sack, in die ich sie ein­wi­ckeln kann.

Nun mag man den­ken, damit ist alles gut. Aber mei­ne Sor­gen sind nicht weg. Man kann sich die aus­wir­kun­gen die­ses Regens viel­leicht am ehes­ten so vor­stel­len, als ob man sei­ne Kame­ra in eine x‑beliebige Plas­tik­tü­te ein­wi­ckelt, sie in einen Tages­ruck­sack packt und danach damit in einen Pool springt. Das Was­ser läuft auch hier oben in den Ruck­sack rein und irgend­wo unten wie­der raus. Einen so hef­ti­gen Regen habe ich noch nie erlebt. Hier gibt es kei­nen Unter­stand. Da wir bereits auf dem Rück­weg sind, kommt auch die Pedra Fura­da zum Unter­stel­len nicht in Frage. 

Zum Glück ist auch ein sehr net­ter Geträn­ke­ver­käu­fer mit sei­nen Sty­ro­por­kis­ten auf dem Rück­weg nach Jeri – er bie­tet sich an, uns eine Abzwei­gung zu zei­gen. Dadurch spa­ren wir bestimmt 15 Minu­ten gegen­über dem Hin­weg, wo wir doch nur nach Augen­maß in die Rich­tung gelau­fen sind, die uns gesagt wurde.

Pünkt­lich hört es auf zu reg­nen, als wir zurück in Jeri sind. Wir müs­sen jetzt erst­mal in die Posa­da, unse­re Sachen trock­nen, und che­cken, ob die Came­ra noch funk­tio­niert. Zum Glück hat sie außer ein paar Sprit­zern nichts ernst­haf­tes abbekommen.

Sportliches

Manu­el – unser Kiteschüler

Die rest­li­chen Tage ver­brin­gen wir bei tol­lem Wet­ter in Jeri, wo wir nicht nur ent­span­nen, son­dern auch noch eini­gen sport­li­chen Akti­vi­tä­ten nach­ge­hen. Wir pro­bie­ren uns im Sand­boar­den, das klappt vor allem bei Dia­na recht gut. Wei­ter­hin wol­len wir es uns natür­lich nicht neh­men las­sen, Jeri auch als das viel­ge­rühm­te Surf- und Kite­re­vier aus­zu­pro­bie­ren, als das es immer ange­prie­sen wird.

Dia­na beim Relaunch

Was soll ist sagen: Der Herbst (April) ist sicher hier nicht die Top Jah­res­zeit. Wir hat­ten kaum Wind, und wenn war es auf der Lagu­ne super böig und auf dem Meer ablan­dig. Bei einem Ver­such auf dem Meer bin ich dann auch noch echt in Schwie­rig­kei­ten gera­ten und nach mir ein Local auch, die­sen muss­te ich dann noch aus dem Was­ser fischen, aber das ist eine ande­re Geschich­te… Ins­ge­samt – und ich hät­te nie gedacht, dass ich das ein­mal tun wür­de – stand ich in Bra­si­li­en und habe den Jungs von den traum­haf­ten Kite-Bedin­gun­gen auf der Ost­see erzählt :-)

Abreise aus Jeri

Unser Trans­port­mit­tel für die Abrei­se aus Jeri

Nach 4 Tagen Jeri neh­men wir das ein­zi­ge öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel, das die Ver­bin­dung zum rest­li­chen Bra­si­li­en her­stellt, einen zum Bus umge­bau­ten alten All­rad-LKW. Er fährt abends um 22:00 los und wir sol­len mor­gens um 6 in For­ta­le­za sein. Die­se Fahrt am Tag unse­res Rück­flu­ges nach Deutsch­land zu unter­neh­men trau­en wir uns nicht, zuviel haben wir schon von Pan­nen die­ses Bus­ses gehört. So fah­ren wir also schon einen Tag vor­her, gelan­gen auch pro­blem­los nach For­ta­le­za und von da aus dann wie­der ein Stück nörd­lich nach Taí­ba. Hier blei­ben wir die letz­te Nacht in einer net­ten Posa­da und haben noch Gele­gen­heit, die so typi­schen Boo­te des Nord­os­tens zu sehen und zu foto­gra­fie­ren, die Jangadas.

Jan­ga­das in Taíba

Jan­ga­da

Wei­ter­le­sen: Aus­klang und Ausblick
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