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Patagonien Foto-Reise – Teil 1 – Buenos Aires und der Perito Moreno Gletscher

Pata­go­ni­en! End­lo­se Wei­ten am süd­li­chen Ende der Welt! Schrof­fe Mas­si­ve am Ran­de des Pata­go­ni­schen Inlands­ei­ses, Was­ser­fäl­le und die sagen­um­wo­be­ne Magel­lan­stra­ße mit ihren Buckel­wa­len. Traum­zie­le, für jeden Aben­teu­rer und Foto­gra­fen! Natür­lich war ich dabei, als Zoom-Expe­di­ti­ons mich frag­te, ob ich nach den Alti­pla­no-Rei­sen auch die­se Tour als Foto-Coach beglei­ten wol­le – und ob! Hier also ein­mal eine klei­ne Zusam­men­fas­sung der Rei­se in Wort und Bild.

Wie immer, hat auch die­se Rei­se mit einer ver­hält­nis­mä­ßig klei­nen Grup­pe von 9 Teil­neh­mern statt­ge­fun­den. Das ermög­licht es uns zum einen, noch fle­xi­bel zu rei­sen und zum ande­ren erlaubt es mir, mich um jeden Ein­zel­nen auch indi­vi­du­ell zu kümmern.

Buenos Aires

Im Vor­feld der Rei­se zeich­ne­te sich lei­der ein Gene­ral­streik für den Tag unse­rer Ankunft in Bue­nos Aires, der Haupt­stadt Argen­ti­ni­ens, ab. Sol­che Din­ge kann man nicht pla­nen, damit muss man dann umge­hen. Zu unse­rem Glück, waren wir nicht betrof­fen. Mei­ne größ­te Sor­ge, dass unser Gepäck nicht abge­fer­tigt wür­de, war unbe­grün­det. Da vie­le ande­re Flü­ge aus­ge­fal­len waren, wur­den wir sogar unglaub­lich schnell abge­fer­tigt und das gan­ze Equip­ment von 10 «motiv­hung­ri­gen» Foto­gra­fen kam unbe­scha­det und voll­stän­dig an! Ab in’s Hotel und dann los – Bue­nos Aires ist eine sehr foto­ge­ne Stadt – und dank des Streiks unge­wöhn­lich leer und ohne Staus zu durchfahren!

Das Tigre Delta

Nach einer, nach den Flü­gen beson­ders wohl­tu­en­den Über­nach­tung in der Waa­ge­rech­ten, haben wir am 2. Tag vor unse­rem Wei­ter­flug nach El Cal­a­fa­te noch Zeit und so unter­neh­men wir eine Boots­tour durch das Tig­re-Del­ta, ein von Kanä­len durch­zo­ge­nes Gebiet nörd­lich von Bue­nos Aires, in dem sich vie­le Moti­ve ent­de­cken ließen.

Foto: Kars­ten Brügner

Foto: Kars­ten Brügner

Am Nach­mit­tag geht es dann wei­ter Rich­tung Pata­go­ni­en: ein 2 1/2‑stündiger Flug bringt uns nach El Cal­a­fa­te – und schon vom Flie­ger aus kön­nen wir den ers­ten Son­nen­un­ter­gang hin­ter dem Fitz-Roy Mas­siv sehen – wow – die Vor­freu­de der gan­zen Grup­pe ist kaum noch zu steigern.

El Calafate und die Schafs-Farm

El Cal­a­fa­te selbst ist ein klei­nes Ört­chen, das recht tou­ris­tisch geprägt ist. Immer­hin gilt es als «Sprung­brett» zum Peri­to Moreno Glet­scher und zum Fitz Roy Mas­siv. Daher ver­las­sen wir es Rich­tung Süden, um auf unse­re «Estancia» zu kom­men – eine Schafs­farm, ca. 1 Stun­de abseits von El Cal­a­fa­te. Dort emp­fängt uns end­lich zum ers­ten Mal die Ruhe und Abge­schie­den­heit Patagoniens.

Hier kann man die dunk­len Näch­te noch ohne Zivi­li­sa­ti­ons­licht genie­ßen, selbst die Lich­ter in der Farm gehen nachts aus, wenn der Gene­ra­tor abge­stellt wird. Und natür­lich schläft selbst nach der anstren­gen­den Rei­se am nächs­ten Mor­gen kei­ner aus, son­dern alle wol­len die ers­te Gele­gen­heit nut­zen, um noch vor Son­nen­auf­gang die Ster­ne, die Milch­stra­ße und den däm­mern­den Tag zu fotografieren.

Bes­ser kann der ers­te Tag in Pata­go­ni­en nicht beginnen!

Nach dem lecke­ren Früh­stück auf der Farm fah­ren wir Rich­tung Peri­to-Moreno, um die­sen welt­be­rühm­ten Glet­scher zu foto­gra­fie­ren. Auf dem Weg dort­hin hal­ten wir mehr­fach an, um die Land­schaft zu foto­gra­fie­ren, die Pan­ora­men sind ein­fach atemberaubend.

Der Perito Moreno Gletscher

Bei einer klei­nen Wan­de­rung nähern wir uns dem Peri­to Moreno von unten. Ein­ge­bet­tet in den tolls­ten Herbst­far­ben leuch­tet er tür­kis­grün. Wir kön­nen uns an die­sen Farb­kom­bi­na­tio­nen gar nicht satt sehen! Die Ent­schei­dung, die­se Rei­se in den «Indi­an Sum­mer» auf der Süd­halb­ku­gel zu legen, war goldrichtig.

Foto: Kars­ten Brügner

Bekannt ist der Glet­scher vor allem dadurch, dass er einer der Weni­gen ist, die nicht an Mas­se ver­lie­ren. Dadurch, und durch sei­ne Lage quer zu einem Durch­fluss des Lago Argen­ti­no, sperrt sei­ne Glet­scher­zun­ge alle paar Jah­re den süd­li­chen Arm des Sees ab und staut die­sen auf. Irgend­wann wird der Druck zu hoch, es gibt einen Durch­bruch und der auf­ge­stau­te Teil ent­leert sich dann wieder.

Hier ein Luft­bild, 2 Wochen vor einem sol­chen Durch­bruch in 2004.

(Foto Maria­no Cecow­ski, CC Lizenz)

Bei unse­rem Besuch ist der Durch­fluss natür­lich offen, trotz­dem hof­fen wir natür­lich dar­auf, Abbrü­che an der Kan­te zu sehen.

Die Höhe der Wand beträgt zwi­schen 50 und 80 Meter und lässt sich, wenn man davor steht, nur schwer abschät­zen. Ins Ver­hält­nis gesetzt mit den Besu­chern auf der Haupt­platt­form, wer­den einem die Abmes­sun­gen dann aber doch deutlich.

Grö­ßen­ver­gleich!

Die gesam­te Kal­bungs­front des Peri­to Moreno ist ca. 5 Kilo­me­ter lang – auch das kann man auf die­sem Pan­ora­ma nur erahnen!

Die gesam­te Kal­bungs­front des Peri­to Moreno ist ca. 5 km lang!

Jetzt fehlt nur noch ein «Abbruch» zum Glück der Foto­gra­fen. Zwar hören wir ab und an, wie klei­ne­re Eis­stü­cke in den See fal­len, aber bis­her konn­ten wir noch kei­nen grö­ße­ren Abbruch beobachten.

Am Nach­mit­tag unter­neh­men wir dann eine Boots­fahrt vor die Glet­scher­wand. Erst hier wird die wah­re Grö­ße deut­lich und als das Boot schon ziem­lich dicht vor der Wand ist, pas­siert das, auf das alle gehofft hat­ten –  aber das uns nun doch etwas erschre­cken lässt: mit einem Don­nern bricht ein rie­si­ges Stück aus der Wand direkt vor uns ab und kracht ins Wasser.

End­lich ein Abbruch!

Sofort bil­det sich eine gro­ße Flut­wel­le, die auf uns zukommt. Alle sind am Foto­gra­fie­ren und glück­lich, die­sen Moment ein­ge­fan­gen zu haben.

Aber nun heißt es «Fest­hal­ten», denn unser Boot gerät ganz schön ins Schwan­ken, als die Wel­le uns erreicht. Was für ein High­light für einen groß­ar­ti­gen Tag!

Bei einem Kaf­fee­stopp auf einer Schafs­farm auf hal­bem Rück­weg wer­den dann begeis­tert die ers­ten Ergeb­nis­se des Tages gesich­tet und besprochen.

Nach einem wun­der­ba­ren Abend­essen fal­len alle müde ins Bett – aber nicht ohne den Wecker (frei­wil­lig :-)) so zu stel­len, dass am nächs­ten Mor­gen noch Zeit für ein paar Astro-Auf­nah­men bleibt.

Und noch ein­mal nut­zen wir die Lücken in den Pata­go­ni­schen Wol­ken, um die impo­san­te süd­li­che Milch­stra­ße festzuhalten.

Wei­ter geht’s mit Teil zwei unse­rer Rei­se zum impo­san­ten Fitz Roy massiv:

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