Bevor wir nun das Welterbe Machu Picchu besuchten, wollten wir uns noch einen Tag lang in die Einsamkeit der Bergdörfer begeben, um dort das Leben der Einheimischen abseits der Tourismus kennenzulernen. Soviel vorab: es sollte sich als ein fotografisches Juwel herausstellen!
Peru – das waren für uns nicht nur die Vermächtnisse der Inkas – vor allem war es die ungezwungene Begegnung mit Einheimischen, die diese Reise so einzigartig machte. Begegnungen, in einer Offenheit, die wir so nie für möglich gehalten hätten. Oft kam der Kontakt über die Kinder zustande. Kinder, die ganz ungezwungen auf uns zugingen, nicht aufdringlich, nicht bettelnd. Einfach nur interessiert an uns und unseren Kameras.
Ein ganz besonderer Dank geht hierbei natürlich an unseren Guide Christian, der mit seinen Spanisch Kenntnissen und seiner einfühlsamen Art ganz toll vermittelt hat.
Ganz ungezwungen nahmen uns die Kinder dann oft mit zu ihren Häusern, ihren Eltern. Irgendwie kommt man sich dann immer etwas als «Störenfried» vor, aber die Aufgeschlossenheit, mit der man uns begegnete war einfach nur wunderbar. Sie zeigten uns, wie sie leben und führten uns ihre kunstvollen Handarbeiten vor.
Ich lasse einfach mal einige Bilder für sich sprechen.
Ein kleiner Junge brachte mir sogar eines seiner Meerschweinchen. In den Dörfern werden diese in der Küche gehalten, haben ein ganz gutes Leben und werden dann gegessen. Als Vegetarier lehnte ich natürlich ab, nachdem ich es gestreichelt habe, aber hey – das ist für mich viel weniger verwerflich als alles, was bei uns mit Tieren in Massentierhaltungen angestellt wird.
Und dann durften wir sogar mit in die Küche der Familie.
Am Ende begleitete der Vater mit seinen Kindern uns sogar noch eine halbe Stunde lang bei einer kleinen Wanderung am Hang entlang und zeigte uns sein Gewächshaus und seine Felder.
Man stelle sich das einmal bei uns vor: eine Truppe ausländischer Touristen kommt bei uns in ein Dorf… :-)
Wir haben die Begegnungen jedenfalls sehr genossen. Hier noch einige Impressionen.
Auf nach Machu Picchu
Am nächsten Morgen war es dann aber soweit – Früh morgens stiegen wir in den Zug nach Aguas Calientes. Nur so kommt man nach Machu Picchu. Eine Straße gibt es nicht. Die Zugfahrt als solches ist aber schon ein Abenteuer für sich, darauf kann man sich definitiv freuen.
Die Bahntrasse führt den Urubamba Fluss entlang und man kann zusehen, wie sich die Landschaft vom kargen Hochland über Nebelwald bis hin zu dichtem Regenwald ändert. Aguas Calientes liegt viel niedriger, als der Ausgangspunkt unserer Bahnfahrt, Olantaytambo (2.792 Meter) nämlich auf 2.090 Metern, Machu Picchu auf 2.360 Metern.
Aguas Calientes dient eigentlich nur als Sprungbrett nach Machu Picchu. Viel hat das Örtchen sonst nicht zu bieten. Daher haben wir auch nur kurz unser Hauptgepäck in’s Hotel gebracht und haben uns dann mit dem Bus über eine halsbrecherische Serpentinenstraße bis zum Eingang der Ruinen fahren lassen.
Die Ruinenstadt Machu Picchu
Nun, was soll ich sagen, Machu Picchu ist nicht umsonst einer der touristischen Hauptattraktionen Südamerikas. Diese Stadt ist einfach fantastisch gelegen. Ein Rio de Janeiro der Inkas sozusagen… ;-)
Falls ihr Euch für die Geschichte der Stadt interessiert (hochinteressant!), dann lest ihr das besser in der Wikipedia nach, ich lasse hier einfach mal einige Bilder und Panoramen sprechen.
Hier mal ein kleiner «Machu Picchu-Planet»:
Am ersten Tag hatte ich meinen Ausziehbaren Monopod von PT4Pano hineingeschmuggelt. Große Stative sind in der Anlage eigentlich nicht gern gesehen. Aber wir taten so, als sei es ein Gehstock und kamen damit rein.
Der erste Versuch eines Höhenpanoramas fand dann auch ganz am Rand statt, unter sorgfältiger Beachtung der jeweiligen Standorte der Ranger, die bei jedem Verstoß ansonsten sofort zur Trillerpfeife griffen. Hier das Ergebnis, ihr könnt Euch darin frei umsehen – am besten rechts auf die Vollbild-Schaltfläche klicken.
Weiter ging es nach unten, in die Ruinen-Stadt hinein. Hier ein paar Impressionen:
Nun ist man ja nur einmal hier – und ein Höhenpanorama von einem zentralen Standpunkt aus wollte ich schon noch riskieren. Also, Augen zu und durch.
Kamera eingestellt, auf den Monopod und dann das ganze auf 5 Meter ausgefahren. Lange dauerte es nicht, bis wir aufgeregte Pfiffe von weiter oben hörten. Ich hatte meine Aufnahmen im Kasten, der Monopod war schnell wieder eingefahren, das unschuldige Gesicht aufgesetzt.
Ein Ranger eilte herbei. Ratlos schaute er auf mein (nun wieder kurzes) Monopod. Vergewisserte sich über sein Walkie Talkie nochmal bei seinem Kollegen.
«3 Meter lang war das Stativ, ich hab es genau gesehen» sagt dieser. Wir schauten uns an. 3 Meter? Na, das wird der Sache aber nicht gerecht… :-)
Ich erklärte ihm dann, dass das alles nur Hobby sei und es die letzte Aufnahme gewesen wäre. Freundlich verabschiedeten wir uns. Alles gut. Aber ich habe mich auch daran gehalten. Am nächsten Tag blieb das Monopod im Hotel.
Hier also das interaktive 360 Grad Pano aus 5 Metern Höhe, ich denke, es hat sich gelohnt. :-)
Das verbotene Panorama
Bitte auch hier wieder unten rechts auf «Vollbild» klicken, damit ihr das ultimative «Mittendrin»-Erlebnis genießen könnt!
Frühmorgens in Machu Picchu
Am nächsten Morgen sind wir dann noch einmal hochgefahren. Früh – mit einem der ersten Busse. Das Licht ist doch morgens noch einmal anders und es hat sich gelohnt. Nebelschwaden zogen über die Ruinenstadt und wir konnten einige schöne Zeitraffer aufnehmen, dazu aber ein anderes Mal mehr…
Nachdem die Sonne dann über die Berge kam, kamen noch ein paar schöne Fotos zustande.
Und hier zum Abschluss noch das tapfere Team:
Rückfahrt nach Cusco
Nun hieß es leider Abschied nehmen und die Zugfahrt nach Ollantaytambo anzutreten. Nach dem Umsteigen in unseren Bus stoppten wir auf dem Weg nach Cusco noch bei den Salinas de Maras, wo aus einem kleinen salzhaltigen Bach mithilfe von riesigen Terrassenanlagen, die schon von den Inkas angelegt wurden, Salz gewonnen wird. Solche Motive faszinieren mich immer wieder – insbesondere die Aussicht aus der Vogelperspektive.
Ein letzter Blick zurück ins Heilige Tal:
Und mit diesem kleinen peruanischen Jungen verabschiede ich mich für Heute – in der nächsten Folge begeben wir uns dann in eine ganz andere Klimazone, nämlich den Amazonas Urwald.
Weitere Reisen nach Süd- und Lateinamerika sind geplant, unter anderem nach Patagonien, Peru und Costa Rica. Bei Interesse könnt ihr Euch bei Zoom-Expeditions auf die Interessentenliste setzen lassen. Ansonsten erfahrt ihr hier im Blog natürlich auch, sobald die Termine und Details endgültig stehen, am besten meldet ihr Euch dazu auf dem EMail-Verteiler an:
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!
Salü Gunter,
ich bin begeistert von den Peru-Berichten und Bildern. Als DSLR-Novize frag´ ich mich oft, wie diese wunderbaren Fotos entstehen – ich fühle mich immer «mittendrin». Wir sind z.Zt. selbst in den Planungen für eine ca. 3‑wöchige Reise nach Peru/Bolivien in 2019, deine Berichte finde ich ungemein hilfreich. Danke dafür!!!
Dankeschön! Wenn du das auch lernen willst, empfehle ich dir mein Buch Diana lernt Fotografieren: https://to.gwegner.de/dlf
Hallo Gunter,
habe heute anlässlich Deines aktuellen Peru-Reiseberichtes die alten Peru-Fotos auf dieser Seite noch einmal angeschaut – welch geniale Eindrücke. Dabei ist mir aufgefallen, dass das «tapfere Team» (Nr 30 in der Galerie) abhandengekommen zu sein scheint – und die Diashow bricht beim Durchklicken bei diesem Foto ab…
Aber mit und ohne Abbruch – vielen Dank für diese großartigen Bilder.
Viele Grüße
Axel
Hallo Axel, vielen Dank für den Hinweis. Ich habe es repariert! :-)
Hallo Gunther,
großartige Bilder, vor allem aus Machu Picchu. Bin großer Fan solcher Locations. Jetzt, wo die Samsung Gear VR in Deutschland erhältlich ist, hast du schon mal überlegt, deine Panorama-Bilder, gerade die aus Machu Picchu bieten sich hier HERVORRAGEND an, in ein 360° VR Bild zu übertragen, was dann mit einer Gear VR oder Oculus Rift 360 Grad betrachtet werden kann? (Fotos müssen sich lt. Reddit dabei im Verhältnis 2:1 befinden, um dabei sauber auszusehen)
Gruß,
Chris
Klar, warum nicht. Außer, dass kaum jemand so eine Brille hat ;-) Solche Panos liegen i.d.R. ohnehin im 2:1 Format vor, sie sollten 1:1 projiziert werden können.
Tolle Bilder! Das muss vor Ort absolut beeindruckend gewesen sein.
Muchas gracias, Danke, Thx a lot
VG Micha
Hallo Gunther,
traumhafte Bilder vom Bergdorf. Lebendige Aufnahmen, dass man fast das Gefühl hat dabei zu sein. Was Du hier mit den Fotos transportierst ist sehr beeindruckend und man fragt sich, womit man hier eigentlich so den ganzen Tag seine Zeit verschwendet… Dass hier eine einmalige und völlig entspannte Athmosphäre herrschte, hättest Du gar nicht schreiben müssen, dass sieht man.
Dagegen verblassen sogar etwas die tollen Aufnahmen und beeindruckenden Panoramen von Machu Picchu ein wenig. Obwohl die natürlich auch super sind und ich ja eigentlich eher der Landschafts-Typ bin… ;-)
Vielen Dank, dass du uns – die wir alle täglich einem «normalen» Job nachgehen (müssen…?) – an diesem Stoff zum Träumen teilhaben lässt.
Grüße
Frank
Vielen Dank Gunther, dass du uns immer mit so tollen Bildern und Berichten an deinen Reisen teilhaben lässt!:-)
Hallo Gunter,
danke für die beeindruckenden Bilder.
ich finde es toll, dass man auf diese Weise an Deinen Reisen irgendwie teilhaben darf.
Manche können davon nur träumen.
Klasse Beitrag, weiter so.
Viele Grüße Ralf K.
Hi Gunter,
eine sehr beeindruckende Bilderstrecke der Reise, die eine schöne Verbindung zwischen der Landschaft und den dort lebenden Menschen schafft.
Großes Kino
vielen Dank dafür
Gruß, Uwe Zimmermann
Super Blog! Tolle Infos! DANKE! :-) Ich komne wieder… :-)
Hallo Gunther,
wie immer klasse Bilder und ein wirklich guter Bericht.
Aber nu mal Butter bei die Fische: wie hast Du den Monopod nach Peru gebracht? Als «normales» Reisegepäck sicherlich nicht ;-)
Grüße,
Martin
Super Fotos – das Lama! Die Kinder! Die Meerschweinchen in der Küche! :-)
Die 360 Grad Panos sind echt genial. Top Aussicht in bester Qualität.
grüße
Hervorragende Motive und hervorragende Fotos, besonders das letzte mit dem peruanischen Jungen!
Das ganze Thema macht Spass auf mehr, … mehr reisen und mehr fotografieren, aber mit vernünftigem Equipment.
Ach, wenn da das liebe Geld nicht wär …
Gunter, vielen Dank dafür, dass ich an Deiner «Arbeit» teilhaben darf.
Gruß Thomas
Wow. Da wär ich auch gerne dabei gewesen!
Hallo Gunther,
im Grunde braucht man zu dem Bericht nicht all zu viel schreiben, die Bilder sprechen hier, wie Du selber schon gerieben hast, für sich selbst.
Mir bleibt da nur eines, Sparschwein austauschen gegen ein größeres und auf die nächste Reise sparen mit Dir sparen.
BG
Günter
Hallo Gunther,
tolle Bilder und ein schön zu lesender Bericht. Auch auf deinen Link zu Vegetarier habe ich gedrückt. Vieles war mir bereits bekannt. Ein Thema für einen separaten Wechsel an Korrespondenz.
Die Bilder von der Salzgewinnung finde ich grafisch toll. Die ersten erinnern mich an ein Raster oder Puzzle oder den Blick auf eine Blumenwiese, bezogen auf diem Kleinmassstäblichkeit der einzelnen Becken zum Gesamtbild.
Das 3. Bild der Serie find ich persönlich am besten und dann das 5. Das 3. Bild wirkt auf mich wie die Konzentration aufs Wichtigste, vor allem toll mit dereinzelnen Person im linken Bildbereich und dazu die verschieden abgestuften Braun bis Gelb-/Beigetöne zum Weiß der Beckenränder.
Vielen Dank, dass du uns alle so an eurer Reise teilhaben läßt.
Ich freue mich schon auf die nächste Folge!
Viele Grüße aus dem Raum Stuttgart
Bernd Gantert
Hallo Bernd, ganz lieben Dank für Dein differenziertes Feedback!
Viele liebe Grüße aus Thailand,
Gunther
Super, einfach toll auzuschauen !
Schärfe und Bildaufbau sind top !
Schöne Bilder und Panoramen, eure Reise hat sich wirklich gelohnt.
Liebe Grüsse
Tom
Hallo,sehr interessant,wäre gerne dabei gewesen.
Gruß Charly