Endlich angekommen in Salvador! So viel hatten wir über diese historische Stadt gelesen! Direkt in der Altstadt mit dem von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnetem „Pelourinho“, der historischen Oberstadt mit dem ehemaligen Sklavenmarkt, werden wir unser Quartier aufschlagen.
Vom Flughafen nehmen wir einen Linienbus in die Altstadt, zur Praça do Sé. Schon die Fahrt mit dem Bus ist ein Erlebnis, und eine tolle Einstimmung, auf das was uns erwartet. Der Bus nimmt vom Flughafen aus die Straße an der Küste, zunächst vorbei an riesigen Dünen und dann durch die Vororte von Salvador immer an den Stränden entlang. Es ist Wochenende und die Bevölkerung ist am Strand. Die Sonne scheint von einem wunderbar blauen Himmel herab und wir fahren an den Palmen gesäumten Stränden unserem Ziel entgegen, der Altstadt von Salvador de Bahia. Welch ein Kontrast zu dem winterlichen Deutschland, aus dem wir kommen!
Salvador ist eine zweigeteilte Stadt, die Unterstadt mit den modernen Hochhäusern und Bürogebäuden und die historische Oberstadt mit dem „Pelourinho“ der von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichneten und geschützten Altstadt. Die beiden Stadtteile sind über diverse Rampen und seit 1869 vor allem mit dem weltberühmten „Elevador Laçerda“, einem riesigen, freistehenden Fahrstuhl, verbunden. Dieser Fahrstuhl überwindet den Höhenunterschied von 72 Metern in ca. 30 Sekunden, und die Fahrt kostet nur ein paar Cents. Monatlich werden so bist zu 900.000 Fahrgästen befördert!
Die Praça do Sé liegt in der Oberstadt, am südlichen Ende des Pelourinho. Von der Bushaltestelle aus suchen wir unseren Weg zur „Nega Maluca“, einer Pousada, die ich vorher im Internet ausfindig gemacht und reserviert habe. Das ist auch die einzige Pousada dieses Urlaubs, die wir vorher reserviert haben. In diesem Fall erschien es uns einfach sicherer, da wir nicht genau wussten, wann wir ankommen würden. So haben wir ein konkretes Ziel für die erste Nacht, und hätten, selbst wenn wir mitten in der Nacht angekommen wären, ein Taxi direkt dorthin nehmen können.
Zum Glück sind wir ja nun – wenn auch mit etwas Verspätung – noch am Nachmittag da und suchen uns unseren Weg durch den Pelourinho zur Nega Maluca. Zwei Dinge fallen sofort auf:
Erstens, der Pelourinho ist wirklich eine Besichtigung wert. All die bunten Häuser, die diversen Künstler mit ihren Bildern vor ihren Ateliers, die Capoeira-Tänzer auf den Plätzen, die Stände an denen Kokosnüsse verkauft werden und all die fröhlichen Menschen um uns herum sind großartig und wir freuen uns darauf, das alles hier in Ruhe anzusehen.
Und zweitens: Es ist heiß. Besonders mit dem schweren Rucksack durch die drückende Hitze der Stadt zu gehen und die Rampen hoch zu steigen ist Schwerstarbeit – immerhin, wir kommen gerade aus dem deutschen Winter!
Dementsprechend sind wir dann erstmal ganz froh, als wir in der Pousada angekommen sind. Wir werden super nett empfangen. Wie im Internet beschrieben, ist es sehr familiär gehalten. Es gibt eine schöne Terrasse mit Blick über den Pelourinho und Hängematten zum Relaxen. Wow. Kaffee, gefiltertes Wasser und Internet inklusive, sowie eine Küche mit Kühlschrank. Bier und andere Getränke kann man sich rausnehmen, macht einen Strich auf einen Zettel, und zahlt am Schluss. Mehr geht nicht. Das Zimmer hat zwar kein Fenster nach draußen und außer einem Doppelbett und dem obligatorischen Deckenventilator keinerlei Ausstattung, aber das ist für uns völlig okay. Wir wollen hier schlafen, die restliche Zeit kann man herrlich auf der Terrasse sitzen oder in der Hängematte liegen und meist werden wir sowieso unterwegs sein. Das ganze kostet 8 € pro Person, am Rande bemerkt.
Wir springen erstmal unter die Dusche, machen die ersten Striche auf den Zettel am Kühlschrank und setzen uns mit eisgekühltem Bier auf die Terrasse. Ein lauer Luftzug – tief durchatmen – wir sind angekommen!
Unternehmungslustig wie wir sind, sind wir total gespannt, den Pelourinho etwas genauer zu erkunden uns so wollen wir auch nicht bis morgen warten, sondern ziehen nochmal los – diesmal allerdings ohne Gepäck und nur mit der kleinen Camera bewaffnet.
Die Altstadt ist wirklich pittoresk. All die Hügel mit den bunten Häusern im Kolonialstil sehen in der jetzt schon tiefer stehenden Sonne nochmal so malerisch aus. Kein Wunder, dass sich hier so viele Menschen mit Kunsthandwerk beschäftigen und ihre Kunstwerke an den Straßen feilbieten. Fast alle mit Motiven aus Salvador. Im wahrsten Sinne des Wortes „malerisch“! Wir gehen zurück bis zum „Elevador Laçerda“, der die ober- von der Unterstadt trennt und genießen den Ausblick über den Hafen und den Mercado Modelo, den berühmten Kunsthandwerksmarkt, den wir noch besuchen werden.
Zum Sonnenuntergang sind wir zurück in der Pousada und genießen diesen mit einem weiteren Bier in den Hängematten. Das Klima hier ist großartig. Warm, ein leichter Luftzug – kann das Leben schöner sein?
Als es dunkel ist, beschließen wir, nochmal los zu ziehen um etwas zu essen zu organisieren. Wir finden ein richtig nettes Lokal in dem wir bei live gespielter Gitarrenmusik eine fantastische Pizza und einen riesigen Salatteller essen. Was für ein Ausklang für diesen genialen ersten Urlaubstag!
Während wir da so sitzen wird uns erstmal bewusst dass das ja eigentlich noch gar nicht der erste Urlaubstag ist, sondern immer noch die Anreise und, dass wir seit über 30 Stunden quasi nicht geschlafen haben! Die Müdigkeit schlägt jetzt gnadenlos zu und wir sehen zu, dass wir in die Pousada kommen, nach deutscher Zeit ist es ja auch schon 2 Uhr nachts!
Weiterlesen: Salvador – Stadtrundgang
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