Monopod mit Standspinne für Video und mehr: Sirui P224S / P204S – mein Review

15012018

Anstatt eines zwei­ten gro­ßen Sta­ti­ves neh­me ich auf Rei­sen ger­ne das Mono­pod mit Stand­spin­ne von Sirui mit. Eigent­lich hat­te ich es für das Fil­men mit der DSLR ange­schafft, aber es lässt sich sehr fle­xi­bel auch für vie­le ande­re Zwe­cke nut­zen, z.B. als Mini­sta­tiv. Hier mein Review.

Auf der Gala­pa­gos Rei­se hat­te einer mei­ner Teil­neh­mer zum Fil­men ein Mono­pod mit Stand­spin­ne dabei. Das hat mir echt gut gefal­len und so habe ich mich auf die Suche nach einem sol­chen für mich gemacht und bin bei Sirui fün­dig gewor­den. Auf den dar­auf­fol­gen­den Rei­sen hat­te ich das Sirui P224S dann immer dabei – z.B. auf der Boli­vi­en XXL Rei­se und es hat mir gute Diens­te geleis­tet. Daher hier mein Review als Emp­feh­lung für euch, falls ihr auch so ähn­lich wie ich immer mit zu Viel Gewicht, zu wenig Sta­ti­ven und dem Wunsch, zwi­schen­durch auch mal zu Fil­men, kämpft… :-)

Film­auf­nah­men bei den Sol de Manha­na Gey­si­ren auf knapp 5000 Metern Höhe in Bolivien.

Filmen

Im Ver­gleich zu einem aus­ge­wach­se­nen Sta­tiv mit Video­kopf ist das Sirui Mono­pod natür­lich deut­lich leich­ter und hand­li­cher. Natür­lich kann es kein voll­wer­ti­ges Drei­bein erset­zen, trotz­dem erlaubt die Spin­ne es, in Situa­tio­nen ohne Wind auch ein­mal eine kom­plett ruhi­ge Ein­stel­lung zu fil­men.

Die Kame­ra könnt ihr ent­we­der direkt über die mit­ge­lie­fer­te Sta­tiv­schrau­be auf dem Mono­pod befes­ti­gen, oder aber ihr schraubt eine Arca-Klem­mung (nicht ent­hal­ten) auf den Mono­pod, um die Kame­ra über eine schon vor­han­de­ne Arca-Schnell­wech­sel­plat­te anzuschließen.

Beim Fil­men erweist es sich als prak­tisch, dass sich unten, direkt über der Spin­ne ein Kipp­me­cha­nis­mus, ähn­lich eines klei­nen Kugel­kop­fes befin­det, des­sen Frik­ti­on (Schwer­gän­gig­keit) ihr ein­stel­len könnt. Dar­über lässt sich die Kame­ra zum einen aus­rich­ten und zum ande­ren auch Kip­pen und Schwen­ken. Der Kipp­win­kel ist aller­dings etwas begrenzt, da ihr ja den gesam­ten Mono­pod bewegt. Des­halb habe nut­ze ich meist anstatt einer ein­fa­chen Arca-Klem­mung, um die Kame­ra zu bewe­gen einen klei­nen Kugel­kopf, der eine fle­xi­ble Nei­gung der Kame­ra selbst zulässt.

Von Sirui gibt es das Mono­pod auch im Set mit dem VA‑5 Flu­id-Video-Nei­ger, ich habe mich aller­dings für einen ein­fa­chen Kugel­kopf ent­schie­den. Das hat zum einen den Grund, dass ich den Kugel­kopf auf einer Rei­se auch noch ander­wei­tig ver­wen­den kann (z.B. auf dem Slider) und dann eben nicht noch einen Kopf mit­neh­men muss und zum ande­ren bin ich ohne­hin kein Fan von Schwenks bei Vide­os. Ich fil­me lie­ber sta­tisch oder vom Slider.

Das Sirui Mono­pod auf dem Salar de Uyu­ni in Bolivien

Tele-Fotografie

Wei­ter­hin ist das Mono­pod natür­lich eine gro­ße Hil­fe bei der Foto­gra­fie mit schwe­ren Tele­ob­jek­ti­ven. Die Kom­bi­na­ti­on aus Mono­pod, der sta­bi­li­sie­ren­den Spin­ne und der ein­stell­ba­ren «Schwer­gän­gig­keit» des Kipp­me­cha­nis­mus funk­tio­niert ein­fach großartig.

Auch die Zusam­men­ar­beit mit mei­nem Gim­bal funk­tio­niert pri­ma, ich kann ihn direkt auf das Mono­pod schrauben.

Mini-Stativ

Das Schö­ne an dem Sirui P224S ist sei­ne Fle­xi­bi­li­tät: mit weni­gen Hand­grif­fen lässt sich die Ein­bein-Säu­le ent­fer­nen und der Kugel­kopf oder die Klem­mung direkt auf die Spin­ne schrau­ben, so dass ihr ein recht sta­bi­les, klei­nes Mini­sta­tiv erhal­tet. Auf mei­ner letz­ten Boli­vi­en­rei­se habe ich auf ein zwei­tes gro­ßes Sta­tiv sogar kom­plett ver­zich­tet und dafür für manch einen Zeit­raf­fer ein­fach auf die­ses Mini­sta­tiv gesetzt. Gera­de nachts, ließ sich das auch mal gut hin­ter einem Stein verstecken :-)

Zum Trans­port lässt sich die Spin­ne übri­gens nach oben klap­pen und nimmt so wenig Platz ein.

Größe und Gewicht

Ich selbst set­ze das Sirui P224S in der Car­bon-Vari­an­te ein. Wer es etwas güns­ti­ger möch­te, kann auch das ansons­ten glei­che 204S in Alu­mi­ni­um anschaf­fen. Letz­ten­en­des ist es Geschmack­sa­che, gewichts­mä­ßig lie­gen da kei­ne Wel­ten dazwi­schen, die Car­bon-Vari­an­te ist ca. 100 g leichter.

Das Pack­maß beträgt bei bei­den ca. 70cm, das ist auch die Min­dest­aus­zugs­hö­he, bis zu 160 cm lässt sich das Mono­pod maxi­mal aus­zie­hen, das Gewicht beträgt (ohne Kopf) ca. 1.3 KG bei der Car­bon-Vari­an­te und 1.4 KG bei der Alu-Variante.

Preis/Leistung

Das Sirui ist wirk­lich sehr hoch­wer­tig gefer­tigt alles wirkt extrem durch­dacht. Selbst die von mir bei Sta­ti­ven nicht so gelieb­ten Dreh­ver­schlüs­se machen einen rich­tig guten Ein­druck, ich wünsch­te mir die auch an mei­nen Dreh-Ver­schluss Stativen.

Das Mono­pod ist kein Leicht­ge­wicht, aber das kommt der Qua­li­tät und Sta­bi­li­tät zugu­te. Knapp 240€ Stra­ßen­preis für die Car­bon-Vari­an­te sind kein Schnäpp­chen, aber für das, was das Sirui Mono­pod leis­tet, aus mei­ner Sicht abso­lut gerecht­fer­tigt. (Stand Anfang 2018, checkt hier die aktu­el­len Prei­se)

Fazit

Für mich ist das Sirui P224S auf Rei­sen eine pri­ma Ergän­zung zu einem zwei­ten Sta­tiv. Das spart Gewicht und bie­tet mir dar­über hin­aus eine zusätz­li­che Fle­xi­bi­li­tät vor Ort. Zwei aus­ge­wach­se­ne Sta­ti­ve wären schwe­rer, und bei­de wür­den die glei­che Funk­tio­na­li­tät bie­ten. Die Kom­bi­na­ti­on aus dem Ein­bein und einem Drei­bein­sta­tiv bie­tet mir hier deut­lich mehr Fle­xi­bi­li­tät, denn mit dem Ein­bein bin ich deut­lich mobi­ler. Wäh­rend ich mich mit einem ein­fa­chen Ein­bein bis­her nie so rich­tig anfreun­den konn­te, macht bei dem Sirui die Spin­ne den Unter­schied! Damit bekom­me ich deut­lich ruhi­ge­re Auf­nah­men und ich habe noch ein echt coo­les und sta­bi­les Mini­sta­tiv, das auch für schwe­re Kame­ras funk­tio­niert, immer dabei.

Bezug und aktuelle Preise

Dan­ke an die­ser Stel­le an die Fir­ma Sirui, die mir das Sta­tiv für die­sen Test­be­richt auf mei­ne Anfra­ge hin zur Ver­fü­gung gestellt hat.

 

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18 Kommentare bisher


  1. Heinz 7. März 2019, 17:43   »

    Hal­lo Gunther

    Da ich kein Freund von Drei­bein-Sta­ti­ven bin, über­le­ge ich mir den Kauf des SIRUI P‑224 S. Es soll mich vor allem bei Rei­sen begleiten.
    Nun habe ich aber gese­hen, dass das Pack­mass ca. 71 cm beträgt. Ist dies für eine Rei­se ein wenig hoch?
    Gruss
    Heinz

  2. Gehrmann 6. Juli 2018, 17:53   »

    Hi Gun­ther,

    inter­es­san­te Vari­an­te. Wie machst du es wenn du ein Tele mit Sta­bi­li­sie­rung ein­setzt? Eigent­lich schal­tet man die ja bei Sta­tiv­ein­satz aus, beim Ein­bein­sta­tiv, auch mit Spin­ne, wür­de ich den­ken das man sie bes­ser anlässt. Hast du damit Erfah­run­gen sam­meln können?
    Gruß Udo

  3. Vie­len Dank für den Tipp :)

  4. Michael 20. Januar 2018, 23:21   »

    Lie­ber Gunther,
    tol­les Gerät – kos­tet nur wie­der ’ne Men­ge Geld… Da du mal den Trio­Pod von Novo­flex im Gepäck hat­test und ich mir den auch zuge­legt habe, dach­te ich – muß doch auch damit gehen. und sie­he da: die Tisch­bei­ne an den Trio­pod geschraubt (ja, sieht nicht so pro­fes­sio­nell aus), dann das ers­te Bein von Sta­tiv neh­men, Spike abschrau­ben, Adap­ter­ge­win­de auf den Trio­Pod, Sta­tiv­bein drausch­rau­ben. Dann das schwar­ze Rad drauf (liegt dem Sta­tiv­set bei für die Nut­zung als Mono­pod) und ein wei­te­res Apadt­er­ge­win­de drauf, nächs­tes Sta­tiv­bein auf­schrau­ben. Oben dann pur die Kame­ra rauf. Passt alles wun­der­bar. Läßt man jeweils das schmals­te Sta­tiv­bein drin, hat man eine recht gute Sta­bi­li­tät und kommt auf locker 250cm. Kos­ten: 1 x Adap­ter­ge­win­de (vor­aus­ge­setzt man hat das Trio­pod­set gekauft).
    Bes­te Grü­ße Michael

    • Hmm, das Trio­pod ist ja auch nicht gera­de ein Schnapper :-)
      Was bei Dei­ner Lösung fehlt, ist das «Gelenk» unten über den Füßen, über das man das Mono­pod mit ein­stell­ba­rer Frik­ti­on kip­pen kann, das macht es eigent­lich aus!

      • Michael Schubert 21. Januar 2018, 09:07   »

        Ohne Fra­ge ist dein getes­te­ter Mono­pod das pro­fes­sio­nel­le­re Sta­tiv. Hat man beriets mal viel Geld für ein Novo­flex inves­tiert (dei­ne Tests sind „Schuld“ dass ich dies getan habe; bin sehr glück­lich damit) so ist es mit über­schau­ba­rem Auf­wand halt mög­lich, sich ähn­li­ches dar­aus zusam­men zu schrau­ben – das fand ich recht interessant.
        Michael

  5. Moin Gun­ther,

    wel­che Augen­mu­schel hast Du hier an Dei­ner Kamera?

  6. Aha, da hab’ ich ja einen ziem­lich blei­ben­den Ein­druck bei dir hin­ter­las­sen mit dem Einbein-Stativ :-)

  7. Dan­ke für den Test der inter­es­san­te Alter­na­ti­ve zum nor­ma­len Sta­tiv! Kur­zer Hin­weis: bei mir kommt beim Link für den Kugel­kopf der Mono­pod mit Spin­ne in Carbon.

    • Dan­ke für den Hin­weis, schon kor­ri­giert! Aller­dings muss ich natür­lich noch­mal sagen, dass das kein voll­wer­ti­ger Sta­tiv-Ersatz ist, son­dern eine Ergän­zung mit etwas anders gela­ger­tem Schwer­punkt (im wahrs­ten Sinne :-)).

  8. Hal­lo Gunther,
    vie­len Dank für den kna­cki­gen Kurzbericht.
    Passt die Spin­ne nicht auch unter Dein Ninja-Monopod?
    So hät­test Du bei weni­ger Gewicht noch mehr Flexibilität
    LG Jan

    • Hal­lo Jan, gute Idee – bin ich noch gar nicht drauf gekom­men. Das wür­de sogar gehen, hät­te aller­dings den Nach­teil, dass die Min­dest­hö­he dann ca. 1m25 betra­gen wür­de, das wäre zum einen dann vom Auf­nah­me­win­kel für vie­le Situa­tio­nen doch arg hoch und zum ande­ren dann durch die­se Höhe auch recht insta­bil auf der Spin­ne (wegen der grö­ße­ren Hebelkraft).

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