Nikon D850 – Praxis Test und Review – Teil 2 – Bildqualität, Vergleich mit D750

8092017

Kom­men wir nun in Teil 2 mei­nes Nikon D850 Pra­xis-Reviews zur Bild­qua­li­tät. Ich ver­glei­che die Bil­der der D850 mit denen der D750 und gehe auch auf die The­men Raw-Kom­pres­si­on und ISO-Inva­ri­anz ein.

Falls ihr Teil 1 ver­passt habt, soll­tet ihr den zuerst lesen:

Hier kommt jetzt echt nerdi­ges Pixel-Pee­pen :-). Als klei­nen Dis­clai­mer vor­weg sei gesagt, dass das, was jetzt kommt wirk­lich nicht viel mit Foto­gra­fie zu tun hat, son­dern mit der rei­nen Neu­gier, wie unse­re Werk­zeu­ge funk­tio­nie­ren. Wie sich z.B. der extrem hoch­auf­lö­sen­de Sen­sor der D850 gegen den im Bereich Dyna­mik­um­fang und Rausch­ver­hal­ten her­vor­ra­gen­den Sen­sor der D750 posi­tio­nie­ren kann und wel­che Unter­schie­de es macht, ob ihr eure Kame­ra ver­lust­freie oder ver­lust­be­haf­te­te Raw-Datei­en schrei­ben lasst. Ob die klei­ne­ren Raw-For­ma­te brauch­bar sind und ob eine Kon­ver­tie­rung nach DNG etwas bringt. Wenn euch das auch inter­es­siert, dann lest weiter!

Wäh­rend Nikon bei vie­len Kame­ra­mo­del­len der letz­ten Jah­re auf Sen­so­ren von Sony gesetzt hat, ist der Sen­sor der D850 wie­der ein­mal eine Eigen­ent­wick­lung (hier gibt’s eine Auf­stel­lung der Sen­so­ren in Nikon Kame­ras und ihrer Her­stel­ler). Die Sony Sen­so­ren ste­hen schon seit Jah­ren für eine her­vor­ra­gen­de ISO-Leis­tung, einen gro­ßen Dyna­mik-Umfang und ISO-Inva­ri­an­tes Ver­hal­ten (dazu spä­ter mehr). Span­nend für mich war es also vor allem zu sehen, ob Nikon mit dem Sen­sor der neu­en D850 an die Qua­li­tät der Sony-Sen­so­ren her­an­kommt oder sie ggf. sogar über­tref­fen kann.

Immer­hin führt die extrem hohe Auf­lö­sung der D850 dazu, dass die ein­zel­nen Pixel auf dem Sen­sor rela­tiv klein sind. Und je klei­ner die Pixel, umso höher ist nor­ma­ler­wei­se das Rau­schen. Aber wir wer­den sehen…

Zunächst schau­en wir uns also nun das Rausch­ver­hal­ten der bei­den Kame­ras im Ver­gleich an. Danach spre­chen wir über den Dyna­mik­um­fang und das The­ma ISO-Inva­ri­anz. Zum Schluss gehe ich dann noch auf die unter­schied­li­chen Raw-Modi inklu­si­ve der klei­ne­ren M- und S‑Raw Modi der D850 ein.

Rauschverhalten

Zunächst haben Dia­na und ich in Ham­burg eini­ge Test­auf­nah­men gemacht. Dabei lie­ßen wir die D850 gegen die D750 antre­ten. Die Bil­der haben wir nach Ende der Blau­en Stun­de auf­ge­nom­men, um kon­stan­te Licht­ver­hält­nis­se zu haben. Dabei war es schon recht dun­kel und die Lich­ter rund um den Muse­ums­ha­fen in der Hafen­ci­ty sorg­ten für einen hohen Kon­trast.

Das ist das Bild, ohne Bear­bei­tung aus Ligh­t­room, ich habe auf die Lich­ter belich­tet, um die­se nicht aus­fres­sen zu las­sen, dadurch ist das rest­li­che Bild recht dun­kel. Eine anspruchs­vol­le Auf­nah­me­si­tua­ti­on, aber durch­aus repräsentativ.

Aus­gangs­bild aus der D850, unbe­ar­bei­tet, f/5, 4 Sek, ISO 100.

Nun habe ich eine ISO-Rei­he auf­ge­nom­men. Dabei habe ich die ISO jeweils ver­dop­pelt und die Belich­tungs­zeit dabei halbiert.

Um eine ent­spre­chen­de Ver­gleich­bar­keit zu gewähr­leis­ten, habe ich die nati­ve ISO 64 der D850 nicht genutzt, son­dern bei ISO 100 gestartet.

Das Bild habe ich dann mit Ado­be Came­ra Raw bear­bei­tet und ent­wi­ckelt. Als Werk­zeu­ge kamen Belich­tung, Lich­ter und Tie­fen zum Ein­satz, so wie ich es nor­ma­ler­wei­se auch machen würde.

Bild aus der D850, rudi­men­tä­re Bear­bei­tung mit ACR.

Das Bild ist sicher nichts, was man sich an die Wand hän­gen wür­de, aber für unse­re Zwe­cke ist es genau richtig.

Die glei­che Auf­nah­me­se­rie haben wir dann mit dem glei­chen Objek­tiv (24mm f/1.4 Sig­ma Art) und den glei­chen Kame­ra­ein­stel­lun­gen an der D750 durchgeführt.

In der 1:1 Ansicht sieht man sehr gut den Auf­lö­sungs­un­ter­schied zwi­schen der D850 (46MP) und der D750 (24MP). Das Mehr an Detail­zeich­nung, das die D850 (mit einem ent­spre­chend hoch­auf­lö­sen­den Objek­tiv) abbil­det, sieht man schön in der Backsteinmauer.

1:1 Ansicht: links D750, rechts D850

Um aber nun das Rausch­ver­hal­ten der bei­den Sen­so­ren ver­glei­chen zu kön­nen, müs­sen wir sinn­vol­ler­wei­se die Bild­aus­schnit­te auf die glei­che Grö­ße pro­ji­zie­ren. Es geht ja dar­um zu ver­glei­chen, ob z.B. ein gleich gro­ßer Print aus der D850 stär­ker oder weni­ger stark rauscht, als der glei­che Print aus der D750. Ein Ver­gleich in der 1:1 Ansicht wür­de hier kei­nen Sinn machen.

Übri­gens: die­se Bil­der soll­tet ihr euch in groß anse­hen, indem ihr dar­auf klickt. Alter­na­tiv könnt ihr euch ein Down­load-Paket mit allen Bil­dern her­un­ter­la­den.

Hier nun noch ein enge­rer Crop, bei dem die Unter­schie­de in der Detail­zeich­nung der Sen­so­ren sicht­bar werden.

Als nächs­tes haben wir noch ein wei­te­res Motiv genau­so als ISO-Rei­he aufgenommen.

Unbe­ar­bei­tet sieht die ISO-100-Auf­nah­me so aus:

Unbe­ar­bei­tet aus der D850. ISO 100, f/4, 4 Sek, Sig­ma Art 24mm f/1.4

Auch hier habe ich knapp belich­tet, um die Lich­ter zu erhalten.

Nun habe ich das Bild in ACR bear­bei­tet, wie­der nur Belich­tung, Tie­fen, Lich­ter, um die Kon­tras­te anzupassen.

Okay. Schau­en wir uns wie­der einen Aus­schnitt an, wie­der habe ich die Aus­schnit­te auf die glei­che Abbil­dungs­grö­ße skaliert.

Zu guter Letzt habe ich dann noch einen Test bei mir im «Stu­dio» gemacht… :-)

Hier das Aus­gangs­bild. Dies­mal hel­ler belich­tet, da nicht so kon­trast­reich und mit dem Sig­ma Art 35mm f/1.4.

ISO 100, f/8, 15 Sek. Der Bul­li muss drin­gend in die Werkstatt… ;-)

Beim Anse­hen der Details in den Bil­dern fällt auf, dass der Sen­sor der D850 wirk­lich einen sehr guten Job macht. Bei Ver­klei­ne­rung auf Auf­lö­sung der D750 sehen die Bil­der in den hohen ISO-Stu­fen teil­wei­se sogar noch etwas kla­rer und rausch­är­mer aus, als die der D750. Ver­grö­ßert man dann noch mehr, soweit, dass die Aus­schnit­te der D750 über 1:1 hin­aus ver­grö­ßert wer­den, wie im letz­ten Bei­spiel, wir­ken die Aus­schnit­te der D750 dann etwas rausch­är­mer – aber auch sof­ter. Letz­ten Endes ist mein Ein­druck, dass die Sen­so­ren sich im Rausch­ver­hal­ten sehr eben­bür­tig sind, außer dass die D850 mit den ent­spre­chen­den Objek­ti­ven ein deut­li­ches Mehr an Details aufzeichnet.

Damit ist Nikon mit ihrem ers­ten eige­nen Sen­sor mei­ner Mei­nung nach schon ein recht gro­ßer Wurf gelun­gen. Nicht nur, dass sie es mit dem her­vor­ra­gen­den Sony-Sen­sor der D750 auf­neh­men kann, nein, sie trans­por­tiert des­sen Leis­tung auf ein 46-Mega­pi­xel-Niveau, ohne dabei Kom­pro­mis­se im Dyna­mik­um­fang und der damit ver­bun­de­nen ISO-Inva­ri­anz einzugehen.

ISO-Invarianz

Aber was ist das eigent­lich die­se ISO-Inva­ri­anz, von der man immer wie­der hört?

Nikon (Sony) Sen­so­ren sind schon län­ger dafür bekannt, einen extrem gro­ßen Dyna­mik-Umfang zu haben. Das äußert sich unter ande­rem dar­in, dass es kaum einen Unter­schied macht, ob die ISO in der Kame­ra erhöht wird, oder ob das Bild spä­ter in der Bear­bei­tung mit dem Belich­tungs­reg­ler gepusht wird.

Pro­biert das mal selbst aus! Nehmt ein Bild, kor­rekt belich­tet mit hoher ISO auf, z.B. ISO 3.200. Nun stellt die ISO auf ISO 100 (das sind 5 Blen­den­stu­fen) run­ter aber lasst alle ande­ren Ein­stel­lun­gen wie sie sind. Das Bild erscheint auf dem Kame­ra­dis­play und in Ligh­t­room dann fast schwarz. Nun zieht ihr in Ligh­t­room den Belich­tungs­reg­ler bis ganz nach rechts (+5, ent­spricht 5 Blen­den­stu­fen). Bei einem ISO-Inva­ri­an­ten Sen­sor wer­det ihr kaum einen Unter­schied zu dem ISO 3200 Bild sehen. Glaubt ihr nicht? Pro­biert es aus.

Ich habe es mit der D850 und D750 für euch mal getestet:

Und hier noch­mal ein Bild­aus­schnitt, ach­tet mal nur auf das Rausch­ver­hal­ten, der Fokus ist mir etwas ver­rutscht, auf die Schär­fe kommt es gera­de nicht an.

So – jetzt wisst ihr einen der Haupt­grün­de, war­um ich mit Nikon Kame­ras fotografiere. ;-)

ISO-Inva­ri­an­te Sen­so­ren ermög­li­chen es, in dunk­len Bedin­gun­gen Bil­der mit nied­ri­ge­ren ISO-Zah­len auf­zu­neh­men, um die Lich­ter zu erhal­ten. Die unter­be­lich­te­ten Schat­ten-Par­tien kön­nen spä­ter ver­lust­frei auf­ge­hellt werden.

Und in der Tat: Nikon hat es geschafft für die D850 einen ähn­lich dyna­mik­star­ken Sen­sor zu bau­en, wie er in der D750 ein­ge­baut ist!

Raw-Kompression, S‑Raw, M‑Raw

Die bis­he­ri­gen Bil­der habe ich als NEF, 14 Bit mit ver­lust­frei­er Kom­pres­si­on aufgenommen.

Nun gene­riert die D850 in die­ser Ein­stel­lung Raw-Datei­en, die ca. 46 MB groß sind.

So gro­ße Datei­en sind nicht nur vom benö­tig­ten Spei­cher­platz her eine rela­tiv gro­ße Belas­tung, sie kos­ten auch zusätz­li­che Zeit bei der Bearbeitung.

Schon in Teil 1 mei­nes Test­be­richts habe ich her­aus­ge­stellt, dass die D850 auch ver­klei­ner­te Raw-Datei­en, soge­nann­te M‑Raw (Midd­le-Sized-Raw) und S‑Raw (Small-Sized-Raw) schrei­ben kann. Da ich die­se Raw-For­ma­te schon von der D810 kann­te, habe ich in Teil 1 davon abge­ra­ten, sie zu benut­zen. Dar­auf­hin wur­de ich in den Kom­men­ta­ren um einen ent­spre­chen­den Ver­gleich gebe­ten, dem ich nun ger­ne nachkomme.

Fol­gen­de Mög­lich­kei­ten sehe ich, um Raw Bil­der klei­ner zu bekommen:

  • Ver­wen­dung der ver­lust­be­haf­te­ten Kom­pres­si­on statt der ver­lust­frei­en
  • Ver­wen­dung von M‑Raw bzw. S‑Raw
  • Ver­wen­dung von 12 Bit statt 14 Bit
  • Kon­ver­tie­rung nach DNG

Bei der Aus­wahl von M‑Raw und S‑Raw ver­wen­det die Kame­ra immer nur 12 Bit und die ver­lust­be­haf­te­te Kom­pri­mie­rung. Die ent­spre­chen­den Optio­nen sind dann im Menü nicht anwählbar.

Zunächst habe ich mir die S‑Raw, M‑Raw und L‑Raw Datei­en in RAW­Dig­ger ange­se­hen, einem Werk­zeug zur Ana­ly­se von Raw-Datei­en. Hier sieht man deut­lich, dass der Dyna­mik­um­fang bei M‑Raw und S‑Raw ein­ge­schränkt ist.

Aber mich inter­es­sier­te natür­lich vor allem die Aus­wir­kung die­ser ver­schie­de­nen Raw-Modi auf die Bilder.

Verlustfrei vs. Verlustbehaftet

Fan­gen wir mal an mit dem Unter­schied zwi­schen Ver­lust­frei­er Kom­pri­mie­rung und Ver­lust­be­haf­te­ter Kom­pri­mie­rung.

Auch hier ein schnel­ler Blick auf die Raw-Histogramme:

Bei der ver­lust­be­haf­te­ten Kom­pri­mie­rung gibt es mehr Ton­wert­ab­ris­se, da weni­ger Hel­lig­keits­ab­stu­fun­gen gespei­chert wer­den. Man sieht, dass an den Zah­len für Values. Das bedeu­tet, die ver­lust­be­haf­te­te Kom­pri­mie­rung fasst jeweils ca. 5 Hel­lig­keits­stu­fen zu einer zusam­men. Bei wenig bear­bei­te­ten Bil­dern macht das nicht viel aus, bei stark bear­bei­te­ten Bil­dern mit extre­men Kon­tras­ten sieht man den Effekt in den Schat­ten­be­rei­chen unter Umstän­den schon. Hier ein extre­mes Bei­spiel, um die Unter­schie­de deut­lich zu machen.

Als Aus­gangs­bild neh­me ich einen Son­nen­un­ter­gang durch mein Büro­fens­ter foto­gra­fiert. Ein höhe­rer Kon­trast­um­fang geht schon kaum noch.

Nach dem anglei­chen der Kon­tras­te (Belich­tung +5, Lich­ter ‑80, Tie­fen +30) sieht das Bild so aus:

Nun schau­en wir uns das dunk­le Smart­phone unten rechts ein­mal an.

Die dunk­len Töne wer­den bei der ver­lust­be­haf­te­ten Kom­pri­mie­rung dunk­ler und weni­ger dif­fe­ren­ziert wiedergegeben.

NEF vs. DNG

Nun neh­men wir dazu noch die M‑Raw und S‑Raw Bil­der hin­zu und in der Zei­le dar­un­ter die glei­chen Bil­der in DNG konvertiert.

Die DNG-Datei­en sind übri­gens alle in der «Los­sless», also Ver­lust­frei­en DNG Vari­an­te ent­stan­den. Das Lossy/Lossless unter den Bild­aus­schnit­ten bezieht sich auf den Modus, in dem die NEF auf­ge­nom­men wurden!

Die Bild­qua­li­tät wird von links nach rechts immer schlech­ter – das war zu erwarten.

Zwi­schen den NEF Datei­en und den DNG Datei­en sieht man aller­dings kei­nen Unter­schied.

Das Absur­de ist, dass die ver­lust­freie DNG-Kom­pres­si­on mit 27.7 MB klei­ner ist, als die ver­lust­be­haf­te­te NEF Kom­pres­si­on mit 38 MB!

Das DNG aus der Los­sless Datei spart mit 27.7 MB fast die Hälf­te des Spei­cher­plat­zes gegen­über der ori­gi­na­len Raw-Datei (46.1 MB) und ist kaum grö­ßer, als die ver­lust­be­haf­te­te und ver­klei­ner­te M‑Raw Vari­an­te, die nicht nur deut­lich schlech­ter aus­sieht, son­dern auch nur mit 25.6MP auflöst!

Ich habe noch wei­te­re Tests gemacht und die Ergeb­nis­se waren immer ähn­lich: Man ver­liert beim Ein­satz der ver­lust­be­haf­te­ten Kom­pri­mie­rung sowie bei M‑Raw und S‑Raw Zeich­nung in den Schat­ten und der Ton­wert­um­fang sinkt erheblich.

Mein Fazit

Direkt sehen tut man die Unter­schie­de bei den Raw-Modi nur bei sehr star­ker Auf­hel­lung der Schat­ten. Trotz­dem wer­den die so gespei­cher­ten Bil­der mei­ner Mei­nung nach lei­der dem tol­len Sen­sor der D850 nicht gerecht. Es ist mir unver­ständ­lich, dass Nikon in einer Kame­ra wie der D850 kei­ne ech­ten» S‑Raw und M‑Raw For­ma­te anbie­tet, die ein­fach nur ver­klei­nert sind und trotz­dem in 14 Bit und mit ver­lust­frei­er Kom­pri­mie­rung erzeugt werden.

Man kann die M‑Raw und S‑Raw Datei­en dann ein­set­zen, wenn man ein­fa­che, kon­trast­ar­me Moti­ve foto­gra­fiert, die nicht stark bear­bei­tet wer­den müs­sen. Die Erspar­nis beim Spei­cher­platz steht aber lei­der in kei­nem Ver­hält­nis zum Ver­lust an Bildinformationen.

Über­rascht haben mit fol­gen­de Dinge.

  1. Dass auch schon bei der ver­lust­be­haf­te­ten Kom­pri­mie­rung der ori­gi­nal­gro­ßen Raw-Datei­en ein recht deut­li­cher Qua­li­täts­ver­lust einsetzt.
  2. Wie gering doch im Ver­gleich die Erspar­nis beim Spei­cher­platz bei Nikons ver­lust­be­haf­te­ter Kom­pri­mie­rung ausfällt.
  3. Wie hoch die Spei­cher­platz­erspar­nis hin­ge­gen bei der Kon­ver­tie­rung nach DNG aus­fällt, ohne dass über­haupt eine Qua­li­täts­ein­bu­ße stattfindet.

Die­se Pro­ble­me mit der Art und Wei­se wie S‑Raw und M‑Raw Datei­en erzeugt wer­den ist nicht neu in der D850, son­dern war so auch schon bei der D810 und den ande­ren Nikons, die die klei­nen Raw-For­ma­te unter­stüt­zen, gege­ben. Ähn­li­che Algo­rith­men kom­men mei­nes Wis­sens nach bei ande­ren Her­stel­lern zum Ein­satz und schmä­lern lei­der den Nut­zen der klei­nen Raw-For­ma­te erheblich.

Es ist mir unver­ständ­lich, war­um kei­ner der gro­ßen Her­stel­ler auf das nun seit 13 Jah­ren eta­blier­te DNG-For­mat zurück­greift, obwohl es offen doku­men­tiert ist und von jedem nutz­bar. Es beinhal­tet Kom­pres­si­ons­al­go­rith­men, die denen der Kame­ra­her­stel­ler weit über­le­gen sind und deut­lich klei­ne­re Datei­en ermög­li­chen ohne Ver­lus­te. Wei­ter­hin wären die Raw-Datei­en der ein­zel­nen Kame­ras dann kom­pa­ti­bel und War­te­zei­ten, bis ein Update der Raw-Con­ver­ter für eine neue Kame­ra erschei­nen, gehör­ten der Ver­gan­gen­heit an.

Aus die­sen zum Teil auch für mich neu­en Erkennt­nis­sen schluss­fol­ge­re ich für mich per­sön­lich nun Folgendes:

  • Ich wer­de mei­ne bis­he­ri­ge Stra­te­gie ändern und die ver­lust­be­haf­te­te NEF-Kom­pres­si­on nicht mehr nut­zen.
  • Ich wer­de die M‑Raw und S‑Raw For­ma­te nicht nut­zen.
  • Ich wer­de nun öfter schon beim Import ver­lust­frei in DNG kon­ver­tie­ren, damit kann ich zwi­schen 40% und 50% des Spei­cher­plat­zes spa­ren. Die tat­säch­li­che Erspar­nis hängt natür­lich vom Bild­in­halt ab und kann variieren.

Hier übri­gens die Ein­stel­lun­gen, die ich im Ado­be DNG Con­ver­ter nut­ze. Sobald Ligh­t­room die D850 unter­stützt, geht die Kon­ver­si­on dann auch direkt beim Import in Lightroom.

Um nun aber auf die D850 zurückzukommen.

Der Sen­sor der D850 ist mei­ner Mei­nung nach wirk­lich sehr gut gewor­den. Er wird der Kame­ra in jeder Hin­sicht gerecht. Er erreicht mit sei­nen 46 Mega­pi­xeln den Dyna­mik­um­fang und das Rausch­ver­hal­ten der D750, in Punk­to Detail­zeich­nung über­trifft es ihn um einiges.

Das Arbei­ten mit den (ver­lust­frei­en) Raw-Datei­en aus die­ser Kame­ra macht kom­pro­miss­los Spaß und ermög­licht Dank des hohen Dyna­mik­um­fangs und sei­ner ISO-Inva­ri­anz ein extrem krea­ti­ves Arbei­ten auch bei schwie­rigs­ten Licht­ver­hält­nis­sen. Mei­ner Mei­nung nach ist das einer der bes­ten Sen­so­ren die man der­zeit in einer Klein­bild DSLR bekom­men kann.

Ins­ge­samt ist die D850 also eine Kame­ra für den ambi­tio­nier­ten Foto­gra­fen, der höchs­te Ansprü­che an die Bild­qua­li­tät und Auf­lö­sung stellt. Die Arbeit mit hoch­wer­ti­gen, moder­nen Fest­brenn­wei­ten ist hier schon fast Pflicht und der Ein­satz eines Sta­tivs bzw. kur­zer Belich­tungs­zei­ten aus der Hand emp­foh­len. Die gute ISO-Leis­tung ermög­licht es, beim Foto­gra­fie­ren aus der Hand die Ver­schluss­zei­ten über die ISO-Auto­ma­tik auf «Kür­ze­re Zei­ten» zu kon­fi­gu­rie­ren, damit Micro-Ver­wack­lun­gen ver­mie­den wer­den und die hohe Auf­lö­sung auch aus­ge­nutzt wer­den kann.

Ein Wort zum Abschluss aber noch zur Nikon D750, die ich zum Ver­gleich her­an­ge­zo­gen habe. Wie ihr auf den Bil­dern gese­hen habt, ist die­ser fan­tas­ti­sche Sen­sor noch lan­ge nicht «abge­löst». Wer die hohe Auf­lö­sun­gen und die Zusatz­funk­tio­nen der D850 nicht benö­tigt, der kann der­zeit zu einem her­vor­ra­gen­den Preis-/Leis­tungs­ver­hält­nis eine D750 erste­hen, mit deren Sen­sor er immer noch sehr dicht an dem neu­en Pri­mus dran ist und sich für die Dif­fe­renz 2 schö­ne Fest­brenn­wei­ten kau­fen.

Produktlinks:

Disclaimer

Nikon hat mir die Kame­ra vor offi­zi­el­lem Ver­kaufs­start zum Test zur Ver­fü­gung gestellt. Eine wie auch immer gear­te­te Ver­gü­tung erfolgt in kei­ner Rich­tung, der Test­be­richt gibt mei­ne per­sön­li­che Mei­nung wieder.

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