Mit dem Nodal Ninja Travel Pole unterwegs im Altiplano

25052015

Auf der dies­jäh­ri­gen Alti­pla­no Rei­se hat­te ich erst­mals das 2,92 m lan­ge «Tra­vel Pole» von Nodal Nin­ja dabei. Wie es sich im Ver­gleich zu mei­nem gro­ßen Mono­pod von PT4Pano geschla­gen hat, erfahrt ihr in die­sem Pra­xis­be­richt, den ich mit vie­len Fotos und Pan­ora­men von unse­rer letz­ten Süd­ame­ri­ka Tour illus­triert habe.

Foto: Micha­el Gampe

Seit ich in Pata­go­ni­en zum ers­ten Mal mit einem sol­chen «Pole» foto­gra­fiert habe, las­sen mich die­se gro­ßen Ein­bein­sta­ti­ve nicht mehr los. Bie­ten sie doch die Mög­lich­keit, Bil­der und Pan­ora­men aus ganz neu­en Per­spek­ti­ven auf­zu­neh­men – und das nicht nur an tou­ris­ti­schen Plät­zen, wo man mit einem sol­chen Mono­pod ein­fach über die Köp­fe der Tou­ris hin­weg foto­gra­fie­ren kann. Auf mei­nen letz­ten Rei­sen hat mich daher immer der auf über 4 Meter aus­zieh­ba­re Mono­pod von PT4Pano begleitet.

Lei­der wer­den die Kon­trol­len an den Flug­hä­fen immer stren­ger und so hat­te ich nun schon mehr­fach Stress damit, den gro­ßen Mono­pod zu trans­por­tie­ren. Da man den im ein­ge­fah­re­nen Zustand 1,20 m lan­gen Mono­pod nicht in den Kof­fer bekommt, habe ich immer ver­sucht, ihn als Hand­ge­päck mit an Bord zu neh­men. Mehr als ein­mal wur­de ich in letz­ter Zeit damit lei­der nicht durch die Kon­trol­le gelas­sen und muss­te zurück zum Che­ckin, wo es dann jedes Mal auf das Good­will der Mit­ar­bei­ter und die Air­line ankommt, ob der Mono­pod dann noch nach­träg­lich auf­ge­ge­ben wer­den kann, ohne für ein zusätz­li­ches Gepäck­stück zah­len zu müssen.

360 Grad Pan­ora­ma vom Eisen­bahn­fried­hof in Uyu­ni als Litt­le Planet

Um die­sem gan­zen Thea­ter aus dem Weg zu gehen, beschloss ich, mich auf die Suche nach einer rei­se­taug­li­che­ren Alter­na­ti­ve zu machen und schnell war klar, dass die­se der Tra­vel Pole von Nodal Nin­ja sein soll­te – schließ­lich hat­te ich den ja schon bei Pad­dy gese­hen – in unse­rem Foto­schnack zu dem gro­ßen Mono­pods haben wir die bei­den ja verglichen.

Ich mach­te mich also auf die Suche nach einer Bezugs­quel­le dafür und stieß schnell auf den offi­zi­el­len Nodal Nin­ja Ver­triebs­part­ner für Deutsch­land und Öster­reich, Tha­ler-Design. Sie erklär­ten sich freund­li­cher­wei­se bereit, mir einen sol­chen Tra­vel Pole für die Rei­se zur Ver­fü­gung zu stel­len und so ging die­ser mit nach Süd­ame­ri­ka, wo ich ihn unter ande­rem in der Ata­ca­ma Wüs­te, auf dem Salar de Uyu­ni und beim Titi­ca­ca­see einem Här­te­test unterzog.

Zusätz­lich zum Tra­vel Pole als sol­ches in der prak­ti­schen Trans­port-Hül­le, bekam ich noch eine Was­ser­waa­ge (ganz wich­tig!) den pas­sen­den Fuß und einen 6‑Klick Rota­tor, dazu aber gleich mehr.

Nodal Nin­ja Tra­vel Pole Einbeinstativ

Im Gegen­satz zu dem 1,20 m des PT4Pano Mono­pods misst der Tra­vel Pole zusam­men­ge­legt nicht viel mehr als 50 cm, wiegt unter einem Kilo und passt so in jeden Kof­fer. Dafür besteht er aus zwei Tei­len, die zunächst zusam­men­ge­schraubt wer­den und dann ein­zeln aus­ge­zo­gen wer­den. Das eine Teil besteht aus drei Seg­men­ten, das ande­re aus vier. Sie wer­den zum Trans­port mit zwei prak­ti­schen Clips zusam­men­ge­hal­ten und kön­nen so in die mit­ge­lie­fer­te Tasche aus robus­tem Nylon-Gewe­be ver­staut werden.

Der Trans­port des Tra­vel Pole nach Süd­ame­ri­ka ver­lief also ein­fach in mei­nem Kof­fer so ent­spannt wie nie zuvor. Auch unter­wegs ver­blieb er die meis­te Zeit ein­fach außen an mei­nem Ruck­sack und war so immer ver­füg­bar. Der «gro­ße» Mono­pod hin­ge­gen ist immer eine Art «Spa­zier­stock», der getra­gen wer­den will, da er im zusam­men­ge­leg­ten Zustand ein­fach deut­lich unhand­li­cher ist.

Beim Aus­zie­hen hat der gro­ße Mono­pod dann natür­lich die Nase vor­ne: im Hand­um­dre­hen sind die vier, mit Klapp­ver­schlüs­sen ver­se­he­nen Seg­men­te aus­ge­zo­gen und wie­der ein­ge­fah­ren. Hat man Übung, schafft man das in weni­ger als 10 Sekunden.

Foto: Mario Hornik

Beim Tra­vel Pole dau­ert das natür­lich etwas län­ger aber auch nicht län­ger als 30 Sekun­den. Zunächst muss er in der Mit­te zusam­men­ge­schraubt wer­den, dann habe ich mir ange­wöhnt, die unte­ren bei­den Seg­men­te aus­zu­zie­hen und zu arre­tie­ren – hier­für kom­men die von vie­len Sta­ti­ven bekann­ten Dreh­ver­schlüs­se zum Ein­satz, deren Arre­tie­rung auch etwas län­ger dau­ert. Nun stel­le ich der Ein­fach­heit hal­ber die Kame­ra, an die ich in die­ser Höhe gera­de noch dran­kom­me auf «Inter­val» und star­te die Auf­nah­me. Dann fah­re ich die rest­li­chen drei Seg­men­te von oben nach unten aus, bis das Tra­vel Pole sei­ne maxi­ma­le Län­ge erreicht hat. Die ers­ten Auf­nah­men lösche ich spä­ter. Nun brin­ge ich das Sys­tem mit­hil­fe der klei­nen Was­ser­waa­ge ins Lot und mache mei­ne Aufnahmen.

Da ich für die Pan­ora­men mit dem rasier­ten 10.5 mm Nikon Fishe­ye an der D810 arbei­te, benö­ti­ge ich nur vier Auf­nah­men im 90° Win­kel zueinander.

Nach der letz­ten Auf­nah­me fah­re ich den Pole wie­der in umge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge ein. Da ich meist mit die­ser hemds­är­me­li­gen «Inter­vall-Aus­lö­ser» Metho­de arbei­te, weil ich zu faul bin, einen Funk-Aus­lö­ser zu nut­zen, ist es auch nicht schlimm, dass das Aus- und Ein­fah­ren beim Tra­vel Pole etwas län­ger dau­ert, als beim Mono­pod. Ich muss ja ohne­hin am Anfang und am Ende ein paar Auf­nah­men löschen.

Zubehör: Wasserwaage, Fuß und Klick-Rotator

Fuß mit Klick-Rotator

Als Zube­hör hat­te ich zum einen die Was­ser­waa­ge dabei. Die­se ist ein abso­lu­tes «Must Have» – ansons­ten bekommt man den Pole nie ins Lot. Die Was­ser­waa­ge kann immer dran blei­ben, auch beim Transport.

Den Fuß mit dem 6‑Klick-Rota­tor habe ich eigent­lich nicht ein­ge­setzt. War­um? Nun – meis­tens war der Unter­grund in der Wüs­te zu stau­big, auf dem Salz­see zu sal­zig und auf der Son­nen­in­sel zu stei­nig. Irgend­wie hat­te ich immer Beden­ken, dass der Rota­tor sich dann fest­setzt und kaputt geht. Wei­ter­hin lässt sich der Fuß lei­der nicht nach oben weg­klap­pen, so dass er auch in der Trans­port­ta­sche am Pole blei­ben könn­te. War­um der Fuß nach unten weg­klappt und nicht nach oben, bleibt wohl ein Rät­sel, das nur der ver­ant­wort­li­che Inge­nieur lösen kann… So jeden­falls, muss man den Fuß stän­dig an- und abschrau­ben, wozu ihr ehr­lich gesagt zu faul bin. Die stan­dard­mä­ßi­ge koni­sche End­kap­pe ist auch so ganz pri­ma dafür geeig­net, den Pole zu dre­hen. Und wenn man dann ohne­hin nur 90° Dre­hun­gen braucht, kann man das auch ganz Pri­ma ohne Klick-Rota­tor machen. Soll­tet ihr aller­dings ein Objek­tiv mit enge­rem Win­kel ein­set­zen wol­len, soll­tet ihr euch einen pas­sen­den Klick-Rota­tor besor­gen, und dann braucht ihr auch den Fuß, um die­sen festzuhalten.

Auch als gro­ßer Sel­fie-Stick zu gebrau­chen: der Nodal Nin­ja Tra­vel Pole

Interaktive Panoramen mit dem Nodal Ninja Travel Pole

Hier nun eini­ge Ergeb­nis­se – Pan­ora­men, die ich in Chi­le und Boli­vi­en mit dem Tra­vel Pole auf­ge­nom­men habe. Schaut euch dar­in um – es gibt viel zu ent­de­cken! :-) Schaut auch mal nach unten – bei eini­gen Pan­ora­men habe ich mich selbst her­aus retu­schiert, bei ande­ren bin ich zu sehen.

Ihr könnt euch mit der Maus umse­hen – am bes­ten klickt ihr zum Anse­hen auf den rech­ten Knopf, das bringt das Pan­ora­ma in die Vollbild-Ansicht.

Das Val­le de la Luna in der Chi­le­ni­schen Ata­ca­ma Wüste:

Die Mon­jes de la Paca­na in der Atacama:

Der Eisen­bahn­fried­hof in Uyuni:

Der Salar de Uyu­ni beim Sonnenuntergang:

Aus die­ser Per­spek­ti­ve habe ich aus den Pan­ora­men noch einen Litt­le Pla­net und eine wei­te­re Pro­jek­ti­on gemacht:


Hier der Blick von einem der höchs­ten Punk­te auf der Son­nen­in­sel im Titi­ca­ca-See beim Sonnenuntergang:

Und zum Abschluss noch die Mil­lio­nen­stadt La Paz in Bolivien:

Fazit

Foto: Mario Hornik

Das Nodal Nin­ja Tra­vel Pole ist ein zuver­läs­si­ger Beglei­ter für die Rei­se, der pro­blem­los zu trans­por­tie­ren ist und tol­le Per­spek­ti­ven, nicht nur für Pan­ora­men, ermög­licht. Schon mit der Mini­mal-Aus­stat­tung – das heißt dem Tra­vel Pole, der Was­ser­waa­ge und einem Sta­tiv­kopf zur Auf­nah­me der Kame­ra, könnt ihr sofort los­le­gen. Ob ihr den Fuß und einen Klick-Rota­tor benö­tigt, hängt von eurem Ein­satz­zweck ab. Als Sta­tiv­kopf habe ich übri­gens den Sirui G10‑X verwendet.

Im Ver­gleich zum Mono­pod vom PT4Pano, punk­tet der Tra­vel Pole in den Berei­chen Trans­port­fä­hig­keit und Gewicht. Das sind wich­ti­ge Punk­te, denn nur mit dem Sta­tiv, das man dabei hat macht man auch tol­le Aufnahmen.

Der Unter­schied in der Höhe zwi­schen knapp 3 Metern beim Tra­vel Pole und 4 Metern beim Mono­Pod ist den Bil­dern und Pan­ora­men eigent­lich nicht anzu­mer­ken. Hier kann ich bei ver­ti­ka­lem Aus­zug pro­blem­los auf den zusätz­li­chen Meter ver­zich­ten. Einen hori­zon­ta­len Aus­zug (=Cliff-Han­ger) wür­de ich mit dem Tra­vel Pole nicht ver­su­chen, dafür ist er nicht ausgelegt.

Auf­grund sei­ner prak­ti­schen Klapp-Ver­schlüs­se ist der Mono­pod von PT4Pano schnel­ler aus- und wie­der­ein­ge­zo­gen. Wei­ter­hin ist er natür­lich sta­bi­ler und kann daher auch ver­ti­kal für soge­nann­te Cliff-Han­ger Pan­ora­men ein­ge­setzt werden.

Im End­ef­fekt erreicht man mit bei­den Mono­pods sein Ziel, näm­lich tol­le Pan­ora­men und Auf­nah­men aus beein­dru­cken­den Per­spek­ti­ven auf­zu­neh­men. Der Nodal Nin­ja Tra­vel Pole ist ein­fach auf Flug­rei­sen und Wan­de­run­gen die deut­lich ange­neh­mer zu trans­por­tie­ren­de Vari­an­te und wird mich daher auch auf den nächs­ten Rei­sen wie­der beglei­ten. Der Mono­pod von PT4Pano kommt wei­ter­hin zum Ein­satz, wenn ich mit dem Auto unter­wegs bin und mich nicht mit Secu­ri­ty-Per­so­nal her­um­är­gern muss… :-)

Bezugsquelle

Hier noch kurz die Links, wo ihr die Sachen bekommt:

Was habt ihr für Erfah­run­gen gemacht beim Trans­port von Sta­ti­ven und Mono­pods im Flug­zeug? Ich freue mich über eure Kommentare!

 

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