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Familiäre Atmosphäre

Vor dem Flug­ha­fen von Cd. Bolí­var steht die Maschi­ne von Jim­my Angel. Mit die­ser Maschi­ne ist er damals abge­stürzt, als er die Angel Falls ent­deckt hat. Das ist schon ein aben­teu­er­li­ches Flug­zeug! Spä­ter soll­ten wir selbst noch die Wet­ter­ver­hält­nis­se erle­ben, die zwi­schen den Tepuis herr­schen und Jim­mys Leis­tung damals erst rich­tig zu wür­di­gen wis­sen. Jeden­falls sind wir froh, dass wir damit nicht flie­gen müssen!

Die legen­dä­re Maschi­ne, mit der Jim­my Angel nach der Ent­de­ckung des Angel-Falls abge­stürzt ist

Ein hal­be Stun­de spä­ter, die wir auf unse­ren Ruck­sä­cken sit­zend vor dem Gebäu­de ver­brin­gen, macht der Flug­ha­fen auf und wir wol­len rein gehen. Davor hat sich gera­de ein bis an die Zäh­ne bewaff­ne­ter Typ pos­tiert. Nach unse­rer nächt­li­chen Bus­fahrt haben wir uns an die Jungs ja schon fast gewöhnt… Als wir an ihm vor­bei­ge­hen wol­len, spricht er uns an und will von uns wis­sen, wohin wir denn wol­len. Wir sagen ihm, dass wir uns für einen Flug nach St. Ele­na inter­es­sie­ren und er erwi­dert, dass er uns jeman­den schi­cken wer­de, der uns hel­fen kön­ne. Wir sol­len uns erst­mal drin­nen hin­set­zen und warten. 

Nach einer wei­te­ren hal­ben Stun­de, wir nut­zen die Zeit für ein drin­gend not­wen­di­ges Zäh­ne­put­zen auf der mit Gold und Mar­mor aus­ge­stat­te­ten Flug­ha­fen­toi­let­te, kommt der Gesand­te. Wir sol­len ihm fol­gen. Okay, tun wir das. Er führt uns ein­mal kreuz und quer durch das um die­se Zeit noch wie aus­ge­stor­ben wir­ken­de Flug­ha­fen­ge­bäu­de und schließt dann ein klei­nes Kabuff auf, vor dem eini­ge Pos­ter von Exkur­sio­nen und Tour­an­ge­bo­ten hän­gen. Aha. Daher weht also der Wind. Es stellt sich her­aus, dass er der Schwa­ger von dem bewaff­ne­ten Uni­for­mier­ten ist und ein Rei­se­bü­ro hier im Flug­ha­fen­ge­bäu­de betreibt. Kaum sind wir ein­ge­tre­ten, stellt er uns dem­nach auch erst­mal sein kom­plet­tes Pro­gramm vor. So, wie wir uns das den­ken wür­den, gin­ge das ja alles nicht.

Wir soll­ten doch lie­ber eine All-Inclu­si­ve Tour bei ihm buchen als uns allei­ne durch­zu­schla­gen. Dann könn­ten wir uns ganz ent­spannt auf die Erleb­nis­se kon­zen­trie­ren. Ach ja, und die Angel­falls. Wer die nicht gese­hen hat, der war auch nicht in Vene­zue­la. «900.000 Bvs pro Per­son und ihr seid dabei. 4 Tage All Inclu­si­ve mit Flug nach Canaí­ma und Besuch der Angel Falls.»

«Äh… – und St. Ele­na? Wir wol­len doch nur ein Ticket nach Sta. Ele­na! Was kos­tet das?»

«300 TBvs.»

«Aha. Aber das Ticket ohne alles kön­nen wir doch dann eigent­lich auch direkt am Schal­ter bei der Flug­ge­sell­schaft kaufen…»

«Wie­so das denn, ist doch kein Pro­blem, ich stel­le Euch das gleich hier aus. Am Schal­ter kos­tet das genau das glei­che. War­tet mal, ich rufe da kurz für Euch an.»

Sprichts und hat den Hörer schon in der Hand. Er klönt kurz und schnell auf Spa­nisch mit jeman­dem (viel­leicht sei­ner Schwes­ter?) und selbst­ver­ständ­lich kos­tet es das Gleiche. 

Ein Schelm, wer ein Kom­plott ver­mu­tet. Uns ist son­nen­klar, dass wir, wenn wir jetzt zum Schal­ter gin­gen, da tat­säch­lich genau das glei­che zah­len wür­den. Fami­liä­re Atmosphäre :-)

Wir ent­schei­den uns (natür­lich) für den Flug nach St. Ele­na und somit dafür, erst ein­mal den Roraí­ma in Angriff zu neh­men. Spä­ter kön­nen wir dann immer noch wei­ter sehen, ob wir irgend­wie auf dem Rück­weg noch irgend­wie nach Canaí­ma kommen.

TIPP:

Nach Canaí­ma führt kei­ne Stra­ße. Der Ort ist nur mit dem Flug­zeug zu errei­chen. Flü­ge wer­den von meh­re­ren Flug­hä­fen aus ange­bo­ten, allen vor­an Cd. Bolívar.

Canaí­ma ist der Aus­gangs­punkt für den Besuch der Angel­falls. Je nach Art und Wei­se soll­ten für ihren Besuch zwi­schen 2 und 4 Tagen ein­ge­plant wer­den. Ein Canaí­ma Besuch ist auf jeden Fall eine rela­tiv kost­spie­li­ge Angelegenheit. 

Der flei­ßi­ge Rei­se­bü­ro­mensch stellt uns also die Tickets aus, nicht ohne uns noch­mal auf den Feh­ler hin­zu­wei­sen, Canaí­ma und die All-Inclu­si­ve-Tour aus­zu­las­sen. Noch­mal hält er inne und bie­tet uns jetzt in den schil­lerns­ten Far­ben den Rorai­ma-Trek als All-Inclu­si­ve an, doch wir blei­ben bei Nur-Flug. In San­ta Ele­na wol­len wir alles wei­te­re organisieren.

Immer mehr freu­en wir uns nach der lan­gen Nacht und den etwas ermü­den­den Dis­kus­sio­nen hier jeden­falls nach­her auf eine Dusche, fri­sches Obst und ein Bett zum aus­stre­cken! Aber vor­her noch haben wir gleich ein ech­tes High­light vor uns:

Den Flug mit der Cess­na über die Gran Saba­na! Gleich wer­den wir die sagen­um­wo­be­nen Tepuis, die Tafel­ber­ge der Göt­ter, zum ers­ten mal sehen!

Mit die­ser Maschi­ne flie­gen wir über die Gran Sabana

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