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Ecuador und Galapagos Reisebericht – Teil 1

Dies ist der ers­te Teil einer Erzäh­lung über unse­re Gala­pa­gos-Rei­se. Teil­neh­me­rin Gabi hat den Text geschrie­ben. Bevor ich aber an sie abge­be, noch ein paar Wor­te vor­ab von mir zu die­ser wun­der­ba­ren Desti­na­ti­on – den Gala­pa­gos Inseln.

Gala­pa­gos ist ein Traum­ziel, das sicher nur Weni­ge jemals berei­sen wer­den. Die Insel­grup­pe im Pazi­fik ist abge­schie­den, teu­er und steht unter stren­gem Natur­schutz. Hier gibt es vie­le ende­mi­sche Tier­ar­ten, wie die Meer­ech­sen, die Flug­un­fä­hi­gen Kor­mo­ra­ne, die Land­schild­krö­ten und ande­re, die beson­de­ren Schutz benö­ti­gen. Für For­scher und Bio­lo­gen sind die Gala­pa­gos-Inseln ein Schatz – und glo­bal gese­hen ein letz­tes Rück­zugs­ge­biet für ende­mi­sche und ande­re Tie­re, das unbe­dingt geschützt wer­den muss.

Vie­le Feh­ler wur­den bereits in der Ver­gan­gen­heit gemacht, die man heu­te müh­sam und mit viel finan­zi­el­lem Ein­satz ver­sucht, rück­gän­gig zu machen. Schon die ers­ten Pira­ten und Ent­de­cker brach­ten zum Bei­spiel frem­de Tie­re wie Rat­ten, Zie­gen und Schwei­ne auf die Inseln, die das bio­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht dort mas­siv gestört haben. Die ende­mi­sche Tier­welt auf Gala­pa­gos hat­te sich seit Jahr­mil­lio­nen in aller Abge­schie­den­heit ent­wi­ckelt und war auf sol­che (Fress-)Feinde nicht ein­ge­stellt. Die Zie­gen fra­ßen z.B. den Rie­sen­schild­krö­ten das Fut­ter weg, so dass die Schild­krö­ten vom Aus­ster­ben bedroht waren oder auf ein­zel­nen Inseln gar ausstarben.

Mitt­ler­wei­le wur­den die ein­ge­schlepp­ten Rat­ten, Zie­gen und Schwei­ne mit gro­ßem finan­zi­el­len Auf­wand von den Inseln ent­fernt, aller­dings gibt es dafür nun ande­re Pro­ble­me, wie z.B. Brom­bee­ren, Gua­ven und ande­re ein­ge­schlepp­te Pflan­zen, die sich unkon­trol­liert aus­brei­ten. Dazu kom­men Krank­hei­ten, der omni­prä­sen­te (Plastik-)Müll, der vom Pazi­fik ange­spült wird, die Über­fi­schung, die glo­ba­le Erwär­mung, der zum Teil schwer zu kon­trol­lie­ren­de Tages-Tou­ris­mus und, und, und…

Noch heu­te merkt man, dass die Tie­re auf Gala­pa­gos auf­grund des Man­gels an Fein­den kaum Scheu vor dem Men­schen haben. Das macht die Begeg­nun­gen mit ihnen so ein­zig­ar­tig. Wäh­rend jeder Besu­cher dazu ange­wie­sen ist, 2–3 Meter Abstand zu den Tie­ren zu hal­ten, kommt es häu­fig vor, dass die Tie­re im Gegen­zug neu­gie­rig sind und nach einem gewis­sen Abschät­zen von sich aus auf die Men­schen zukom­men. Das haben wir über und unter Was­ser häu­fig erlebt. Geduld zahlt sich hier aus und hat uns mit unver­ges­se­nen und sehr emo­tio­na­len Momen­ten belohnt.

Auf die­ser Rei­se, auf der ich im Juni 2017 als Foto-Coach eine Grup­pe von Foto­gra­fen beglei­tet habe, haben wir eine Kreuz­fahrt mit einem eigens dafür gechar­ter­ten Schiff unter­nom­men. Unter stren­gen Auf­la­gen durf­ten wir die Inseln in bestimm­ten Zeit­fens­tern gemein­sam mit einem loka­len, spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Füh­rer betre­ten. Alle Boo­te benö­ti­gen spe­zi­el­le Geneh­mi­gun­gen und wer­den über GPS von der Natio­nal­park-Behör­de getrackt. Vor- und nach Son­nen­un­ter­gang dür­fen die Inseln nicht betre­ten wer­den. Nur in dem zuge­wie­se­nen Zeit­fens­ter darf man auf extra ange­leg­ten Wegen klei­ne Tei­le der Inseln betre­ten. Ins­ge­samt dür­fen nur 2% der Flä­che der Inseln über­haupt von Men­schen betre­ten werden.

Nur so besteht eine (klei­ne) Chan­ce, dass die fra­gi­le Schön­heit und Diver­si­tät des Gala­pa­gos-Archi­pels auch für die Zukunft erhal­ten blei­ben und den wun­der­ba­ren Tie­ren über und unter Was­ser ein Zuhau­se bie­ten kann.

Meer­ech­se – ende­misch auf Gala­pa­gos, das heißt, es gibt sie nur dort.

Gala­pa­gos ist eine Per­le im Pazi­fik – ein gro­ßes Mee­res­schutz­ge­biet, das lei­der in einer Welt liegt, die drum­her­um ganz vie­le Pro­ble­me hat. Die­ses Klein­od zu schüt­zen ist eine Her­ku­les­auf­ga­be, das wur­de uns bei der Rei­se mehr als deutlich.

Soll­tet ihr eine Rei­se nach Gala­pa­gos pla­nen: bit­te unter­stützt nicht die Bil­lig-Anbie­ter, die ohne Rück­sicht auf Ver­lus­te Tages­tou­ren und Insel-Hop­ping mit Speed­boo­ten anbie­ten. Gala­pa­gos ist kein Ziel für Mas­sen­tou­ris­mus! Und es gibt auch kei­ne güns­ti­ge Gala­pa­gos-Rei­sen, die ver­ant­wor­tungs­voll durch­ge­führt werden.

Setzt bit­te auf seriö­se Anbie­ter, die eine Kreuz­fahrt (in der Regel 1 Woche) anbie­ten. Nur so könnt ihr die wun­der­ba­re Schön­heit der Inseln auf eine sanf­te Art und mit dem nöti­gen Respekt erle­ben und die ein­ma­li­gen Begeg­nung mit den wun­der­ba­ren Tie­ren genießen.

Und nun gebe ich ab an Gabi! Die Bil­der sind zum Teil von mir (die mit der gweg​ner​.de Signa­tur) und zum Teil von den Teil­neh­mern, dann steht der Foto­graf in der Bildunterschrift.

Gabis Bericht

Anreise

Nach­dem die meis­ten von uns bei­na­he ein Jahr auf die Rei­se gewar­tet hat­ten, traf sich ein Groß­teil der Grup­pe bereits in Madrid am Flug­ha­fen und mach­te sich schon mal bekannt. Im Flie­ger – wir star­te­ten gegen Mit­tag – gab es ja dann aus­rei­chend (genau­er gesagt elf Stun­den und fünf­und­zwan­zig Minu­ten lang) Zeit, sich ein wenig zu unter­hal­ten, so man denn wollte.

Gun­ther war über Ams­ter­dam ange­reist und hat trotz einer unge­plan­ten Umlei­tung über Gro­nin­gen, gera­de noch den Flie­ger nach Qui­to erwischt und war so schon vor dem Rest der Grup­pe dort.

In Qui­to erwar­te­te Gun­ther die Grup­pe dann, wie geplant, zusam­men mit unse­rem loka­len Gui­de José. Unser Fah­rer Mar­co brach­te uns alle dann in unser Hotel im Zen­trum von Qui­to, wo wir uns schnell frisch machen konn­ten, bevor wir uns auf dem Weg zu einem ers­ten Abend­essen in Ecua­dor machten.

Wäh­rend wir auf das Essen war­te­ten, nutz­te Gun­ther die Gele­gen­heit, eine Vor­stel­lungs­run­de zu star­ten – er war klar im Vor­teil, da er die meis­ten schon von ande­ren Rei­sen oder Work­shops kann­te. Alle bis auf Lin­da und Robert aus Dres­den bzw. Wolf­gang aus Jena waren schon 2- oder 3‑mal mit Gun­ther oder Zoom Expe­di­ti­ons auf Rei­sen gewe­sen. Daher wuss­ten die meis­ten auch, dass Gun­ther jeweils vor den Aus­flü­gen Tipps zur jewei­li­gen Situa­ti­on geben, die Teil­neh­mer unter­wegs foto­gra­fisch betreu­en und ansons­ten jeder­zeit für Fra­gen zur Ver­fü­gung ste­hen wür­de. Da jedoch alle kaputt waren von der lan­gen Anrei­se, fiel der Abend recht kurz aus und eini­ge gin­gen gleich im Anschluss – nach mehr oder weni­ger 24h auf den Beinen/ohne Schlaf – tod­mü­de ins Bett, über wel­chem – zumin­dest bei mir – ein Mons­ter-Rosen­kranz thronte.

Tag 1

An unse­rem ers­ten «rich­ti­gen» Urlaubs­tag stand die Erkun­dung von Qui­to auf dem Pro­gramm, nach­dem wir uns an dem fan­tas­ti­schen Früh­stücks­buf­fet gestärkt und sämt­li­che exo­ti­schen Früch­te aus­pro­biert hatten.

Foto: Lin­da Krampe

Das his­to­ri­sche Zen­trum konn­te man vom Hotel aus ein­fach zu Fuß erkun­den – abge­se­hen davon, dass man sich in Qui­to auf läp­pi­schen 2.850 m über dem Meer befin­det und schon mal leicht außer Atem kom­men kann. Da wir es jedoch lang­sam angin­gen, gab es kei­ner­lei Pro­ble­me in die­ser Hinsicht.

Stra­ßen­sze­ne in Quito

Auf dem loka­len Markt ver­spra­chen die Kräu­ter­frau­en in ihren Kabuffs Hei­lung von allem Mög­li­chen, vor allem bösen Geis­tern, und wir konn­ten dabei zuse­hen, wie sie die ritu­el­len Rei­ni­gun­gen durch­führ­ten – u.a. an Kin­dern, die nicht so glück­lich dar­über schie­nen. Die Grup­pe über­re­de­te auch mich und ich ließ die Pro­ze­dur über mich erge­hen. Für ein gutes Foto, tun wir Foto­gra­fen doch fast alles… :-)

Gabi lässt sich die bösen Geis­ter aus­trei­ben – alles im Diens­te der Fotografie!

Für uns Foto­gra­fen ist es immer span­nend, an sol­chen Orten zu foto­gra­fie­ren – Ber­ge von Rin­der­hu­fen, dut­zen­de Sor­ten von Kar­tof­feln und ande­rem, noch nie gese­he­nen Gemü­se und die loka­le, zum Teil indi­ge­ne Bevöl­ke­rung. Sofern die­se das OK dazu gaben (und zur Ver­stän­di­gung brauch­te es auch gar kein Spa­nisch), war­te­ten tol­le Moti­ve auf uns.

Markt­frau in Quito

Teil­neh­me­rin Inge staunt über die Viel­falt und Exo­tik auf dem Markt in Qui­to – hier: Rinderhufe.

Foto: Gabrie­le Schindl

Im Anschluss und nach eini­gen zu Fuß zurück­ge­leg­ten Kilo­me­tern quer durch Qui­to nah­men wir dann doch lie­ber den Bus zur Sta­tue der Madon­na auf dem Pan­ecil­lo. Alter­na­tiv hät­ten wir gut 200 Höhen­me­ter zurück­le­gen müs­sen und das hät­te zu Fuß wohl ein wenig län­ger gedauert.

Nach einer kur­zen, kur­ven­rei­chen Fahrt den Hügel hin­auf, hat­ten wir eine Wahn­sinns Aus­sicht über die gan­ze Stadt.

Foto: Robert Krampe

Wie­der unten, durf­te ein Besuch der mit Gold über­la­de­nen Kir­che Com­pa­ñía de Jesús nicht feh­len, lei­der darf man dort mitt­ler­wei­le aber nicht mehr foto­gra­fie­ren, auch nicht ohne Blitz.

Bes­ter Kakao in der Scho­ko­la­den Manu­fak­tur – Foto: Gabrie­le Schindl

Nach einem Besuch in einer Scho­ko­la­den-Manu­fak­tur – natür­lich mit ent­spre­chen­der Ver­kos­tung (best Kakao ever!!) – sind wir am Abend noch­mals zum Son­nen­un­ter­gang auf den Pan­ecil­lo Hügel hin­auf, wo die­je­ni­gen, die moch­ten, sich unter Gun­thers Anlei­tung der Zeit­raf­fer-Foto­gra­fie wid­men konn­ten. Die ande­ren foto­gra­fier­ten und genos­sen ein­fach den Son­nen­un­ter­gang über der Stadt und den Aus­blick zu den schnee­be­deck­ten Sechtausendern.

Tag 2

Am nächs­ten Mor­gen ging unser Flug dann nach Gala­pa­gos! Qui­to war ja schön, aber mal ehr­lich, die meis­ten waren wegen Gala­pa­gos und der dor­ti­gen Tier­welt her­ge­kom­men. Lei­der muss­ten wir in Gua­ya­quil noch einen Zwi­schen­stopp ein­le­gen und 45 Minu­ten im Flie­ger war­ten. Bis wir also in Baltra gelan­det waren – und nach rigo­ro­sen Kon­trol­len auch unser Gepäck hat­ten – war es dann auch schon fast Mit­tag (Orts­zeit – auf­grund der ca. 1.000 km Ent­fer­nung vom Fest­land, hat Gala­pa­gos noch eine wei­te­re Stun­de Zeitverschiebung.)

Vom Flug­ha­fen aus fuh­ren wir mit einem öffent­li­chen Bus bis zur Fäh­re, mit der wir über den Ita­ba­ca Kanal über­setz­ten. Auf der ande­ren Sei­te ange­kom­men, konn­ten wir unse­ren eige­nen Bus für die Zeit auf der Insel San­ta Cruz in Beschlag neh­men. Wäh­rend der Fahrt wur­den wir gleich in die wich­ti­gen Do’s und Don’ts des Natio­nal­parks ein­ge­wie­sen – Kei­ne Tie­re anfas­sen oder füt­tern, min­des­tens zwei Meter Abstand hal­ten, kei­nen Müll hin­ter­las­sen u.s.w. Für uns ohne­hin eigent­lich Selbstverständlichkeiten.

Gala­pa­gos Riesenschildkröte

Auf der Rancho Pri­mici­as im Hoch­land von San­ta Cruz mach­ten wir Stopp um Mit­tag zu essen und durf­ten hier dann schon die ers­ten Rie­sen­schild­krö­ten bestau­nen und foto­gra­fie­ren, nebst ein paar ande­ren Tie­ren. Es war kaum mög­lich, die Grup­pe zum Mit­tag­essen am Tisch zu halten.

Foto: Andre­as Rodek

Bevor wir uns Rich­tung Hotel auf den Weg mach­ten, schau­ten wir uns noch einen rie­si­gen Lava­tun­nel an. Obwohl es da unten ein wenig küh­ler war als drau­ßen, war für die meis­ten mitt­ler­wei­le aber doch eine Dusche oder ein Sprung in den Hotel­pool wesent­lich ver­lo­cken­der, sodass wir auch froh waren, als wir im Hotel ankamen.

Foto: Lin­da Krampe

Tag 3

Don­ners­tag ging es dann das ers­te Mal – ein wenig zum Ein­ge­wöh­nen – auf ein Boot zu einem Tages­aus­flug nach South Pla­zas. Wir wur­den von unse­rem loka­len Gui­de Alfre­do abge­holt, wel­cher uns erneut in die Vor­schrif­ten des Natio­nal­parks und die Moda­li­tä­ten einer Boots­fahrt ein­wies. Man merk­te, dass er nor­ma­ler­wei­se wohl haupt­säch­lich mit US-Ame­ri­ka­nern zu tun hat. Das zeig­te sich dar­an, dass er – um sicher­zu­stel­len, dass wirk­lich jeder die Regeln ver­in­ner­licht hat­te – die­se gebets­müh­len­ar­tig min­des­tens drei­mal wie­der­hol­te und mit ein­dring­li­chen «That’s the deal» und «(al)right!» unter­mau­er­te. Dass wir die Regeln schon am Vor­tag ver­in­ner­licht hat­ten, spiel­te offen­bar kei­ne Rol­le. Die Über­fahrt dau­er­te ca. 1,5 Stun­den, sodass wir es uns auf dem Boot schon mal gemüt­lich machen konnten.

Bei der «Lan­dung» mit dem Bei­boot in South Pla­zas emp­fin­gen uns gleich die ers­ten Rob­ben – nein, nicht Rob­ben. Es waren SEELÖWEN. Um den Unter­schied zwi­schen Rob­ben und See­lö­wen zu ver­in­ner­li­chen, soll­ten wir noch eini­ge Tage brau­chen, aber bes­ser spät als nie. Auf dem Rund­gang – «Don’t lea­ve the trails, right!» – über die Insel, lie­fen uns sprich­wört­lich immer wie­der rie­si­ge Land­le­gua­ne über den Weg, die den Min­dest­ab­stand von zwei Metern in Kom­bi­na­ti­on mit «Don’t lea­ve the trails, my fri­ends, right!» durch­aus das ein oder ande­re Mal zu einer sehr ver­zwick­ten Situa­ti­on machen konn­ten. Die­se Land­le­gua­ne sehen zwar aus wie God­zil­la, sind aber freund­li­che Pflanzenfresser.

Liegt so einer jedoch mit­ten auf dem Weg, wird es dann rich­tig schwie­rig mit «Plea­se remem­ber to keep at least 2–3 Meters distance, right!» und der vor­her genann­ten Maxime.

Die Insel selbst war land­schaft­lich wun­der­schön und es sah sehr inter­es­sant aus, wie sich die mäch­ti­gen Kakteen(bäume) gegen den stahl­blau­en Him­mel abzeich­ne­ten. Auf der Rück­sei­te der Insel fan­den sich eini­ge (brü­ten­de) Vögel wie zB Naz­ca­töl­pel, Blau­fuß­töl­pel, Fre­gatt­vö­gel, Gala­pa­gos See­schwal­ben, etc., die wir ablich­ten konn­ten. Auch ers­te, jun­ge Meer­ech­sen konn­ten wir beob­ach­ten und fotografieren!

Jun­ge Meerechse

Gala­pa­gos See­schwal­be (Nod­di)

Zurück auf dem Boot wur­de für unser leib­li­ches Wohl gesorgt, bevor es nach Pun­ta Car­ri­on zum Schnor­cheln ging. Als wir die ers­ten Dok­tor­fi­sche sahen, rief Gun­ther «Dorie!» – und dann war auch «Pho­to­shop Han­nah» (zur Ursa­che des Spitz­na­mens kom­men wir noch :-)) schluss­end­lich über­zeugt, dass es die­se nicht nur in Aus­tra­li­en (P. Sher­man, 42 Wal­la­by Way, Sid­ney :-D) gibt.

Foto: Lin­da Krampe

Bei gelös­ter Stim­mung gab Gun­ther auf Wunsch von mir beim Abend­essen auch noch­mal die Geschich­te preis, als ihn ein jun­ger Typ in La Paz erkann­te und ein Inter­view für sei­nen VLOG machen woll­te und ihn vor lau­ter Auf­re­gung vor lau­fen­der Kame­ra mit «Gün­ther Wag­ner» ansprach.

Den Abend lie­ßen wir auf einem klei­nen Stadt­fest in Puer­to Ayo­ra aus­klin­gen, wo wir noch eini­ge schö­ne Impres­sio­nen des Fes­tes foto­gra­fisch ein­fan­gen konnten.

Foto: Mar­kus Schwarz

Tag 4

Unser zwei­ter Tages­aus­flug star­te­te am Frei­tag sehr früh auf die Insel Bar­tho­lo­mé. Alfre­do brach­te uns dazu wie­der mit dem Bus nach Ita­ba­ca. Auf dem Weg dort­hin wur­den uns alle Regeln inklu­si­ve der Benut­zung der Schiffs­toi­let­te noch­mals von Alfre­do in Erin­ne­rung geru­fen, für den Fall dass wir über Nacht an plötz­lich auf­tre­ten­der Amne­sie gelit­ten hät­ten, den Tie­ren zu nahe­kä­men oder gar das Klo ver­stop­fen könn­ten. Er schaff­te es, in der kur­zen Zeit im Bus tat­säch­lich gan­ze 21 Mal das Wort «(al)right» mit ein­zu­flech­ten, nicht schlecht – «that’s the deal!». ;-)

Die Über­fahrt nach Bar­tho­lo­mé soll­te etwas län­ger dau­ern (ca. 3 Stun­den) und daher beka­men wir auch an Bord Früh­stück. Danach konn­ten wir uns dann schon ein­mal an der Foto­gra­fie der wun­der­schö­nen Fre­gatt-Vögel, die unser Boot beglei­te­ten, versuchen.

Fre­gatt­vo­gel – Männchen

Bald zeig­te sich, dass wir uns heu­te in einer kom­plett ande­ren Welt befin­den wür­den. Die Insel bestand en gros aus Lava und unter­schied sich kom­plett von South Pla­zas am Vor­tag. Spä­tes­tens als sich alle wegen einer Gala­pa­gos Heu­schre­cke in den Dreck leg­ten (natür­lich auf dem Weg, right!), hat­te auch Alfre­do rea­li­siert, dass unse­re Prio­ri­tä­ten ein wenig anders gela­gert waren, als die sei­ner bis­he­ri­gen Gruppen.

Zum Glück hat­te Wolf­gang ein Makro Objek­tiv dabei, das wir uns dann mal aus­lei­hen konn­ten. Da ich mich im Bereich der Makro-Foto­gra­fie gut aus­ken­ne, konn­te ich der Grup­pe hier auch ein paar gute Tipps geben, zum Bei­spiel, die Schär­fe­ebe­ne unbe­dingt par­al­lel zum Tier auszurichten.

Begeis­te­rung für die ers­ten Galapagos-Heuschrecken!

Nach 400+ Stu­fen und 114 Höhen­me­tern hat­ten wir unser Ziel erreicht und einen traum­haf­ten Blick über das Meer und die anlie­gen­den Inseln. Von hier aus konn­ten wir den bekann­ten Pin­na­cle Rock foto­gra­fie­ren und bewundern.

Der Pin­na­cle Rock, eines der Land­schaft­li­chen Wahr­zei­chen von Galapagos

Eigent­lich woll­ten wir dort oben schnell ein Grup­pen­bild machen, aber ein paar ame­ri­ka­ni­sche «Pho­to­bombs» ver­ei­tel­ten zunächst unse­re Plä­ne. Wit­zig war, dass eini­ge sich tat­säch­lich vor den klei­ne Lava-Eidech­sen ängs­tig­ten. Irgend­wann ver­zo­gen sie sich aber, so dass wir doch noch zu unse­rem Grup­pen­bild kamen. Wie immer mit einem mit dem Selbst­aus­lö­ser um die Wet­te lau­fen­den Gunther… :-)

Gun­ther läuft mit dem Selbst­aus­lö­ser um die Wet­te. Foto: Car­lo Schüler

Grup­pen­bild

Im Anschluss an einen klei­nen Snack an Bord ging es wie­der zum Schnor­cheln. Mit dem Bei­boot wur­den wir an einen Traum­strand gebracht. Das eis­kal­te Was­ser kos­te­te ein wenig Über­win­dung, aber es mach­te sich bezahlt.

Als ich die ers­te Mee­res­schild­krö­te ent­deck­te, infor­mier­te ich gleich die ande­ren, die sich in der Nähe befan­den. Wir konn­ten das wun­der­schö­ne Tier aus­gie­big dabei beob­ach­ten, foto­gra­fie­ren und fil­men, wie es völ­lig unge­stört immer wie­der zur Was­ser­ober­flä­che ging, um Luft zu holen und dann wie­der run­ter, um zu fressen.

Nord­pa­zi­fi­sche Meeresschildkröte

Spä­ter lern­ten wir, dass die­ses etwas bun­te­re Exem­plar ein Besu­cher aus dem nörd­li­che­ren Pazi­fik sei und nicht die in Gala­pa­gos hei­mi­sche Art die wir in den nächs­ten Tagen noch sehen sollten.

Zurück an Bord wur­den wir wie­der ver­kös­tigt und eini­ge äußer­ten bereits den Ver­dacht, ob Gun­ther wohl nebst Lun­gen auch noch mit Kie­men aus­ge­stat­tet wäre, da er immer nach unten tauch­te (für die bes­se­re Per­spek­ti­ve!) und dort auch sehr lan­ge ver­wei­len konnte.

Foto: Gabrie­le Schindl

Foto: Mar­kus Schwarz

Gera­de als wir wie­der in Ita­ba­ca anka­men, hat­ten wir das schöns­te Abend­licht und blie­ben noch eini­ge Zeit am Hafen, um ein ers­tes Mal die fischen­den Blau­fuß­töl­pel (und ein­zel­ne Peli­ka­ne) zu fotografieren.

Blau­fuß­töl­pel

Vor dem Abend­essen mach­ten wir auch noch eine ers­te Bild­be­spre­chung – erfah­rungs­ge­mäß wären wir nach­her sowie­so wie­der ein­mal viel zu müde gewesen…

 

 

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