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DJI Phantom 3 Quadcopter für Foto und Video Aufnahmen – mein Testbericht

Nach­dem ich ca. 1 Jahr lang Erfah­run­gen mit dem Phan­tom 2 Mul­ti­c­op­ter von DJI sam­meln konn­te, habe ich ihn nun durch die neue Ver­si­on, die Phan­tom 3 Pro ersetzt. In die­sem Test­be­richt stel­le ich euch die Phan­tom 3 im Ein­satz für Video- und Foto- Luft­auf­nah­men vor und gehe auf die Unter­schie­de zu ihrer Vor­gän­ge­rin ein.

DJI Phan­tom 3

Ich sage es gleich vor­ab: ich mag eigent­lich Mul­ti­c­op­ter nicht beson­ders ger­ne. Sie sind laut und ner­ven die meis­ten ande­ren Men­schen. Auch das Flie­gen als sol­ches gibt mir nicht beson­ders viel. Auf der ande­ren Sei­te, ermög­li­chen sie mir aber fan­tas­ti­sche Auf­nah­men, die ansons­ten nur mit erheb­lich grö­ße­rem Auf­wand mög­lich wären. Für mich ist ein sol­cher Mul­ti­c­op­ter (ich sage bewusst nicht Droh­ne, da ich den Begriff scheuß­lich fin­de) ein Werk­zeug, um bestimm­te Bil­der und Vide­os zu machen, nicht mehr und nicht weni­ger. Ich ver­su­che ihn daher immer mit dem größt­mög­li­chen Respekt gegen­über ande­ren Men­schen und Tie­ren zu flie­gen und aus­schließ­lich, um die Auf­nah­men zu machen, die ich benötige.

Vor eini­gen Jah­ren noch, war ich sehr zöger­lich und skep­tisch bezüg­lich des Ein­satz eines Mul­ti­c­op­ters für Video­auf­nah­men. Die Din­ger waren rie­sig, teu­er und lie­fer­ten eher ver­wa­ckel­te Vide­os. Das war nicht das was mir hel­fen wür­de. Was ich woll­te, waren ganz ruhi­ge Film­auf­nah­men in hoher Auf­lö­sung, die ich als Ergän­zung zu mei­nen Zeit­raf­fern benut­zen konnte.

Dann sah ich irgend­wann Auf­nah­men, die mit der Phan­tom 2 gemacht wur­den und dem 3D Gim­bal und war geflasht. Die Kame­ra war ruhig, kein Zit­tern und kein Wackeln zer­stör­te die Fil­me. Ich war begeis­tert. Sie soll­te mir als zusätz­li­ches Werk­zeug zum Fil­men die­nen. Ihr fragt euch bestimmt, war­um ich hier nie dar­über berich­tet habe?

Nun – mit der Anschaf­fung gin­gen die Pro­ble­me los. Das Ding war zickig und brauch­te eine Men­ge Zube­hör. Mit dem 3D-Gim­bal und der GoPro war es nicht getan. Zusätz­lich muss­te eine Funk­stre­cke her, um live Bil­der auf einen Moni­tor zu über­tra­gen (FPV = First Per­son View). Ja, ein extra Moni­tor muss­te auch noch ange­schafft wer­den. Und neue Anten­nen, da die Ori­gi­na­len zu schwach waren. Ach ja und noch ein Sen­der am Ran­de der Lega­li­tät, da ansons­ten das Signal zu schwach war. Ganz ohne Löten ging es auch nicht. Trotz­dem konn­te man dann auf dem Moni­tor beim Flug meist kaum etwas erken­nen, da die Über­tra­gung ana­log war und der Moni­tor schlecht. Für die Echt­zeit-Anzei­ge von Flug­da­ten hät­te ich noch eine wei­te­re Pla­ti­ne unter den Cop­ter löten müs­sen. Die Kame­ra ließ sich zudem nur am Boden ein und aus­schal­ten oder von Video nach Foto umschal­ten. Dadurch pro­du­zier­te ich Mate­ri­al ohne Ende, das ich dann doch nicht brauch­te. Die Akkus waren mehr als zickig, mal funk­tio­nier­ten sie, mal nicht. Apro­pos Akkus: was man alles mit sepa­ra­ten Lade­ge­rä­ten laden muss­te: Cop­ter, Fern­be­die­nung, Moni­tor… Und irgend­ein Akku war immer leer. Ganz ehr­lich: so hat­te ich mir das nicht vorgestellt.

Und daher woll­te ich dazu auch nichts schrei­ben, ihr hät­tet mich mit Fra­gen gelö­chert die ich nicht hät­te beant­wor­ten kön­nen und wol­len. Ich woll­te doch nur filmen!! :-)

Ich will doch nur filmen… :-)

Alles besser nun mit Version 3?

Als dann vor Kur­zem die Phan­tom 3 ange­kün­digt wur­de, hör­te sich die Ankün­di­gung an, wie alles, was ich mir erträumt hat­te. Also mach­te ich mit cam­for­pro, mei­nem Lie­fe­ran­ten im Bereich GoPro und DJI, einen Deal. Ich schick­te ihm den kom­plet­ten Kof­fer der Phan­tom 2 und dem gan­zen Zube­hör zurück und erhielt eine 3er zum Test.

Soviel zur Vor­ge­schich­te, damit die­je­ni­gen von euch, die noch nie eine Phan­tom im Ein­satz hat­ten, wis­sen, wie groß die Wei­ter­ent­wick­lung ist, die da statt­ge­fun­den hat und die­je­ni­gen von euch, die eine Phan­tom 2 haben wis­sen, dass sie mit ihren Lei­den nicht allei­ne sind… :-)

Mit der Phan­tom 3 ist nun vie­les anders. Die Kame­ra wird mit­ge­lie­fert, eine GoPro kann man nicht mehr nut­zen. Das hat mehr Vor­tei­le als Nach­tei­le – dazu aber gleich mehr. Wei­ter­hin benö­tigt man für die Dar­stel­lung des Live-Bil­des (FPV) nun kei­ne extra Funk­stre­cke und Moni­tor mehr, son­dern kann dafür bequem ein vor­han­de­nes Tablet oder Smart­phone (Android und iOS) nut­zen. Die Über­tra­gung erfolgt nun digi­tal und Remo­te-Con­trol­ler und Cop­ter wer­den nun über das glei­che Lade­ge­rät geladen.

Ins­ge­samt ist die Kom­ple­xi­tät des Sys­tems für den Anwen­der deut­lich gerin­ger gewor­den was ich als mehr als posi­tiv emp­fin­de. Im Fol­gen­den möch­te ich etwas detail­lier­ter auf die ein­zel­nen Berei­che Cop­ter, Flug­ei­gen­schaf­ten, Kame­ra und Steue­rung eingehen.

Der Copter als Solches

Die Phan­tom 3 sieht der Phan­tom 2 sehr ähn­lich. Bei der Zwei­er gab es ja auch schon die «Visi­on» Vari­an­te, mit ein­ge­bau­ter Kame­ra – so ähn­lich sieht die 3er auch aus. Sie ist aller­dings etwas höher, so dass sie ggf. nicht in einen alten Kof­fer passt, das müss­tet ihr ausprobieren.

Der Akku der Phan­tom 3 ist lei­der nicht kom­pa­ti­bel mit dem der Vor­gän­ge­rin, so dass hier lei­der neu inves­tiert wer­den muss. Auch las­sen sich die neu­en Akkus nicht mit «Selbstbau»-Ladegeräten laden, wie es bei der Vor­gän­ge­rin noch mög­lich war. Ich hat­te mir ein Auto-Lade­ge­rät für 12V zusam­men gelö­tet, da ich nicht bereit war, ca. 100€ für das Ori­gi­na­le Kfz-Lade­ge­rät aus­zu­ge­ben. Lei­der funk­tio­niert das jetzt nicht mehr mit den neu­en Akkus, da die­se 16V haben. Bis­her habe ich lei­der nur die­se Lösung gefun­den, sie wird aller­dings aus Chi­na ver­sandt. Wenn jemand von euch eine bes­se­re Lösung kennt, freue ich mich über einen ent­spre­chen­den Hinweis!

Dafür ist das neue Schnell­la­de­ge­rät (das es soweit ich weiß aber nur bei der Pro Ver­si­on gibt) wirk­lich schnell. In einer hal­ben Stun­de ist der Akku wie­der voll.

Die Lauf­zeit hat sich laut Anga­ben von DJI etwas ver­län­gert. DJI gibt 25 Minu­ten an, die Net­to-Flug­zeit ist aber schon etwas kür­zer, da man den Akku ja nicht kom­plett leer fliegt. Ins­ge­samt ist das schon sehr ordent­lich im Ver­gleich zu ande­ren Coptern.

Die Phan­tom 3 hat nun unten am Bauch Ultra­schall-Sen­so­ren, die den Unter­grund scan­nen. So kann sie angeb­lich auch die Posi­ti­on hal­ten, wenn kein GPS Emp­fang besteht, z.B. inner­halb von Räu­men. Direkt getes­tet habe ich das aller­dings noch nicht.

Zusätz­lich zu den GPS Satel­li­ten wer­tet die Phan­tom 3 nun auch Signa­le von deren Rus­si­schem Pen­dant «Glo­nass» aus und kommt so deut­lich schnel­ler zu einem Fix und erhält eine exak­te­re Posi­ti­ons­be­stim­mung. Ins­ge­samt tra­gen die­se Ver­bes­se­run­gen dazu bei, dass die Phan­tom 3 auch bei Wind noch sta­bi­ler steht und durch die schnel­le­re Posi­ti­ons­be­stim­mung auch schnel­ler Flug­be­reit ist.

Ins­ge­samt wirkt die Phan­tom 3 im Flug etwas lei­ser als die Vor­gän­ge­rin und auch das Tröt-Geräusch beim Star­ten der Moto­ren ist zum Glück jetzt kür­zer, aber immer noch genau­so nervig.

Ganz gut ist, dass die P3 nun mit einem recht durch­drin­gen­den Piep­ton dar­auf auf­merk­sam macht, wenn der Akku zur Nei­ge geht. Ob man das abschal­ten kann, habe ich noch nicht herausgefunden.

Die Flugeigenschaften

Die Flug­ei­gen­schaf­ten der Phan­tom 3 ähneln denen ihrer Vor­gän­ge­rin. Hier konn­te ich kei­ne nen­nens­wer­ten Unter­schie­de fest­stel­len – aber wie gesagt – ich bin Foto­graf und Fil­mer, kein Modell-Pilot. Für mich ist wich­tig, dass die Phan­tom recht gut mit etwas Wind und böigen Bedin­gun­gen umge­hen kann und trotz­dem ver­hält­nis­mä­ßig ruhig bleibt. Wäh­rend bei der Phan­tom 2 mit der weit­wink­li­ge­ren GoPro in win­di­gen Bedin­gun­gen oft die Pro­pel­ler von oben ins Bild rag­ten (sie­he Video wei­ter unten) so ist mir das bis­her bei der P3 noch nicht aufgefallen.

Die Start- und Lan­de­au­to­ma­ti­ken bei der P3, die man über die App auf­ru­fen kann, sind sicher­lich für Ein­stei­ger eine Hil­fe, wobei ich auch bei der P2 das manu­el­le Star­ten und Lan­den für sehr ein­fach hielt. Sehr schön ist, wie gesagt, die «Coming Home»-Automatik, die nun sogar über den dedi­zier­ten Knopf an der Fern­be­die­nung abge­ru­fen wer­den kann. Oft ist es ja so, dass man den Cop­ter ein­fach nur zurück­ho­len möch­te, dann reicht ein Knopf­druck, und er kommt und zwar ziem­lich exakt an die Stel­le, von dem er gestar­tet ist. Trotz­dem soll­te man eini­ge Meter Abwei­chung ein­kal­ku­lie­ren – bei einem Start von einem schma­len Steg aus, wür­de ich mich nicht dar­auf ver­las­sen… :-) Selbst­ver­ständ­lich kann man jeder­zeit manu­ell ein­grei­fen, wenn sie in der Nähe ist.

Was auch sehr gut ist, ist, dass die Phan­tom, sobald sie das Signal zur Fern­be­die­nung ver­liert, sich auto­ma­tisch auf den Rück­weg macht. Ich habe nicht getes­tet, wie weit die Reich­wei­te ist, da ich in der Regel in der Nähe mei­nes Stand­orts flie­ge (in Deutsch­land ist es ohne­hin nicht erlaubt außer Sicht­wei­te zu flie­gen). Laut Anga­ben von DJI, soll sie eine Reich­wei­te von 2,5 Kilo­me­tern haben.

Die Kamera

Die Kame­ra der Phan­tom 3

Die Phan­tom 3 gibt es in zwei Ver­sio­nen: der «Advan­ced» und der «Pro­fes­sio­nal». Sie unter­schei­den sich eigent­lich nur in der Kame­ra. Die Advan­ced kann bis 1080p (Full HD) mit 60 Bil­dern pro Sekun­de auf­neh­men, die Pro­fes­sio­nal dar­über hin­aus auch 4K mit 30 Bil­dern pro Sekun­de. Ich habe die Pro­fes­sio­nal gewählt und wer­de mich in die­sem Bericht auf sie beziehen.

Die Kame­ra ist eine Eigen­ent­wick­lung und fest mir der Phan­tom über den glei­chen 3‑Achsen Gim­bal ver­bun­den der auch schon bei der Visi­on ein­ge­setzt wur­de. Das heißt, die Kame­ra kann nicht durch eine Gopro ersetzt wer­den. Zwei­fels­oh­ne ist die GoPro 4 Black der­zeit die Action­cam mit der bes­ten Bild­qua­li­tät, dar­an muss sich die Neue natür­lich mes­sen – ich war im Vor­feld zunächst skep­tisch, ob sich eine pro­prie­tä­re Kame­ra nicht ggf. als Nach­teil erwei­sen wür­de. Schnell wur­de ich jedoch eines Bes­se­ren belehrt.

Im Ver­gleich zu dem 170° Bild­win­kel der GoPro 4 Black im 4K Modus, hat die Kame­ra der Phan­tom 3 einen Bild­win­kel von 94°. Ich fin­de den enge­ren Bild­win­kel, der ohne nen­nens­wer­te Ver­zeich­nun­gen daher­kommt, deut­lich bes­ser für Luft­auf­nah­men geeig­net. Die GoPro Auf­nah­men muss­te man doch meist auf­wän­dig und ver­lust­be­haf­tet «ent­zer­ren».

Wun­der­schö­ne Insel Fehmarn!

Sehr gut, ist auch die klei­ne Arre­tie­rung aus Plas­tik für den Gim­bal. Die­se also bit­te nicht weg­wer­fen, son­dern vor einem Trans­port immer befes­ti­gen, damit der nicht hin und her schla­ckert. Eine sol­che Arre­tie­rung hät­te ich mir an der P2 auch gewünscht, ins­be­son­de­re bei Flug­rei­sen; war es doch jedes mal eine Her­aus­for­de­rung, den Gim­bal irgend­wie zu befestigen.

Prak­tisch aber etwas fum­me­lig zu befes­ti­gen: die Plas­tik-Arre­tie­rung für Kame­ra und Gimbal

Der Video-Modus

Die Micro-SD Kar­te wird mit­ge­lie­fert (16 GB) und lässt sich leicht entnehmen.

Zum Glück mach­ten schon ers­te Tests Hoff­nung! Die Bild­qua­li­tät, ins­be­son­de­re im 4K-Video Modus ist wirk­lich fan­tas­tisch. Sat­te, aber nicht über­steu­er­te Far­ben und eine beein­dru­cken­de Schär­fe lie­fert die Kame­ra in einem fast unver­zerr­ten Bild. Die GoPro-typi­schen fishe­ye-Ver­zeich­nun­gen fin­det man bei der Kame­ra der Phan­tom nicht, dafür lie­fert sie einen etwas enge­ren Blick­win­kel – das stört aber in der Pra­xis über­haupt nicht. Ich per­sön­lich fin­de das Bild aus der Phan­tom sogar bes­ser, als das unbe­ar­bei­te­te Bild aus der Gopro 4. Sicher kann man mit der Pro­Tu­ne Opti­on der GoPro im Nach­hin­ein ggf. etwas mehr bear­bei­ten, aber was die Kame­ra der Phan­tom hier out of the Box zau­bert, ist schon der Ham­mer, wei­ter unten fin­det ihr ein Video mit Ver­glei­chen der Beiden.

Der Foto-Modus

Gegen­licht-Situa­ti­on, als DNG auf­ge­nom­men und mit Ligh­t­room bearbeitet.

Im Foto Modus kann die Kame­ra der Phan­tom 3 sogar Raw-Datei­en im DNG For­mat auf­neh­men. Das eröff­net natür­lich deut­lich bes­se­re Bear­bei­tungs­mög­lich­kei­ten als bei JPG – und ist deut­lich stan­dar­di­sier­ter und fle­xi­bler, als das GoPro-pro­prie­tä­re «Pro­Tu­ne». Lei­der las­sen die Fotos in vol­ler Auf­lö­sung etwas an Details mis­sen – im Foto Modus ist die GoPro hier doch, trotz feh­len­der RAW-Unter­stüt­zung, leicht im Vor­teil. Nichts des­to trotz, macht die Phan­tom 3 beein­dru­cken­de Fotos die sich gut nach­be­ar­bei­ten las­sen. Ligh­t­room 6 / CC bringt sogar ein Objek­tiv-Pro­fil mit, so dass sich letz­te, leich­te Ver­zeich­nun­gen pro­blem­los ent­fer­nen lassen.

Die Steuerung

Die Steue­rung der Phan­tom 3 ist, mit allem was da dran hängt, mit Sicher­heit eine der größ­ten Ver­bes­se­run­gen zu den Vor­gän­ger-Model­len – sei es der Phan­tom 2 oder der Visi­on. Die Steue­rung des Cop­ters erfolgt nun über die stark ver­bes­ser­te RC-Ein­heit (Fern­be­die­nung) in Ver­bin­dung mit der App auf dem Tablet oder Smartphone.

Die Grund­le­gen­den Steu­er­mög­lich­kei­ten sind die glei­chen – über die zwei Joy­sticks steu­ert man den Flug. Links für Rauf/Runter und Rotie­ren, rechts für Vor/Zurück und Links/Rechts. Dar­über hin­aus gibt es nun aber sehr wert­vol­le zusätz­li­che Steu­er­mög­lich­kei­ten an der RC-Ein­heit, dazu gleich mehr.

Die RC Einheit (Fernsteuerung)

RC-Ein­heit mit auf­ge­setz­tem Nexus 7 Tablet

Statt der AA-Zel­len, die die alte Fern­be­die­nung noch benö­tig­te, gibt es nun einen ein­ge­bau­ten Akku, der über das mit­ge­lie­fer­te Lade­ge­rät für die Phan­tom 3 gela­den wer­den kann. Das Laden geht sehr schnell und die Steue­rung muss lan­ge nicht bei jedem Akku-Tausch an der Phan­tom gela­den wer­den son­dern hält viel län­ger durch.

Wei­ter­hin gibt es nun Knöp­fe für Video Start-/Stop sowie Foto-Aus­lö­sung und zwei Räder für den Win­kel der Kame­ra und die Belichtungskorrektur.
zudem gibt es einen pro­mi­nen­ten «Fly Home»-Knopf, der den Cop­ter zurück bringt, soll­te er mal außer Sicht­wei­te gera­ten sein!

Rech­tes Rad für Belich­tungs­kor­rek­tur, dar­über Foto-Aus­lö­ser und Wiedergabe-Knopf

Modus Wahl­schal­ter sowie Video auf­nah­me Knopf und Rad zur Ein­stel­lung des Nei­gungs­win­kels der Kamera

Die RC-Ein­heit der Neu­en hat im Ver­gleich zu der der Phan­tom 2 fol­gen­de Vorteile:

Die DJI App auf dem Smartphone oder Tablet

Das Live-Bild wäh­rend des Flu­ges wird nun, wie schon oben ange­deu­tet, direkt an die DJI App, die auf einem Tablet oder Smart­phone läuft, digi­tal und in Echt­zeit über­tra­gen. DJI nennt das «Lightbridge»-Technologie. Die­se hat gegen­über der P2 fol­gen­de Vorteile:

Die App ist schon sehr gut gemacht. Sie bie­tet ein rich­ti­ges «Cockpit»-Feeling mit allen Infor­ma­tio­nen und super vie­len Ein­stell­mög­lich­kei­ten für fort­ge­schrit­te­ne User. Aber auch Ein­stei­ger wer­den nicht über­for­dert sein, die meis­ten Ein­stel­lun­gen braucht man zum Flie­gen und Fil­men näm­lich nicht.

Die Bild­qua­li­tät des 720p Live Bil­des auf dem Tablet ist wirk­lich um Klas­sen bes­ser, als das ver­rausch­te und zu kon­trast­rei­che Bild bei der ana­lo­gen FPV der Phan­tom 2. Die ein­ge­blen­de­ten Tele­me­trie-Daten machen ein­fach nur Spaß. Auch die intel­li­gen­te Akku-Anzei­ge, die auch in Betracht zieht, wie weit der Cop­ter gera­de ent­fernt ist und die Rück­flug­stre­cke in die Bat­te­rie­lauf­zeit mit ein­kal­ku­liert, ist top.

Mit einem Klick wech­selt man zwi­schen dem Kame­ra­bild und dem sonst unten links klein ein­ge­blen­de­ten Kar­ten­aus­schnitt bei Goog­le-Earth. Durch her­an­zoo­men kann man das Gelän­de auf der Goog­le-Earth Kar­te qua­si aus der Luft­per­spek­ti­ve sehen und die aktu­el­le Flug­rou­te wird ein­ge­zeich­net. Die Kame­ra­an­sicht nimmt dann ver­klei­nert den Platz unten links ein.

Die Steu­er­mög­lich­kei­ten für die Kame­ra sind ein Segen! Wo ihr euch bei der Phan­tom 2 vor einem Flug für Foto oder Video ent­schei­den muss­tet und dann bei Video kom­plett durch­fil­men und bei Foto die Inter­vall-Funk­ti­on nut­zen muss­tet, die dann alle 5 Sekun­den oder so ein Bild gemacht hat, könnt ihr wäh­rend des Flu­ges alles inter­ak­tiv steu­ern inklu­si­ve Belich­tungs­zeit und ISO.

Ihr könnt jeder­zeit über die App zwi­schen Foto und Video umschal­ten und die Kame­ra über die Fern­be­die­nung oder App star­ten und stop­pen. Auch eine Belich­tungs­kor­rek­tur im Auto-Modus ist über ein Dreh­rad an der Fern­be­die­nung ein­stell­bar, das ist ganz gro­ßes Kino. Genau so soll­te es sein!

Auf die­se Art und Wei­se foto­gra­fiert und filmt man nur das, was wirk­lich rele­vant ist. Das spart Spei­cher­platz und vor allem Zeit und Ner­ven bei der spä­te­ren Sor­tie­rung und Bearbeitung.

Wei­ter­hin unter­stützt die App auch Hilfs­funk­tio­nen wie die Kali­brie­rung des Gim­bals und Kom­pas­ses (falls erfor­der­lich) und führt dann Schritt für Schritt durch die durch­zu­füh­ren­den Aktio­nen dafür.

Der Koffer

Prak­tisch: ein spe­zi­el­ler Koffer

Wenn ihr euch einen sol­chen Mul­ti­c­op­ter anschafft, emp­feh­le ich euch unbe­dingt, auch einen dazu pas­sen­den Kof­fer dazu zu neh­men. Die Cop­ter sind ein­fach emp­find­lich und die Kof­fer mit den pass­ge­nau aus­ge­stanz­ten Schaum­stoff-Inlays bie­ten ein­fach den bes­ten Schutz – und ihr habt alles immer beisammen.

Alles ordent­lich und sicher verpackt…

Es gibt zwei grund­le­gen­de Vari­an­ten der Kof­fer: eine, bei der die Pro­pel­ler dran­blei­ben kön­nen und eine etwas klei­ne­re, bei der die Pro­pel­ler zum Ver­stau­en abge­schraubt werden.

Bei der P2 hat­te ich den grö­ße­ren Kof­fer, bei dem die Pro­pel­ler dran­blei­ben konn­ten. Bei der P3 habe ich mich nun für den klei­ne­ren Kof­fer ent­schie­den. Im Ver­gleich fin­de ich per­sön­lich den klei­ne­ren Kof­fer prak­ti­scher, das An- und Abschrau­ben der Pro­pel­ler dau­ert kei­ne 30 Sekun­den, dafür spa­re ich etwas Platz und Gewicht. Im End­ef­fekt ist es Geschmackssache.

Demo Aufnahmen

Hier ein klei­ner Zusam­men­schnitt eini­ger Demo Auf­nah­men von der Phan­tom 3 und Phan­tom 2. Bit­te auf jeden Fall in Full HD und im Voll­bild ansehen! :-)

Fazit

Alles klar für den Take­off. Das Tablet wird via USB Kabel mit der RC-Ein­heit verbunden

Die Phan­tom 3 ist ein beein­dru­cken­des Stück Tech­nik. Ein so per­fek­tes Zusam­men­spiel aller Kom­po­nen­ten – Cop­ter, Fern­be­die­nung, Kame­ra, Tablet, App fin­det man sonst sel­ten. Wenn ich nur dar­an den­ke, wie zickig allein die WLAN Ver­bin­dung man­cher Kame­ras (inkl. GoPro) ist und wie schlecht die zuge­hö­ri­gen Apps (hal­lo Nikon) – da muss man DJI schon echt ein Kom­pli­ment aus­spre­chen. Trotz der hohen Kom­ple­xi­tät die­ses Gesamt­sys­tems ist es doch wirk­lich sehr anwen­der­freund­lich und funk­tio­niert ein­fach und out of the Box. Kein Gebas­tel und Gefum­mel mehr, wie bei der Phan­tom 2 mit GoPro und auf­ge­setz­ter FPV – Dan­ke DJI!

Mit der Phan­tom 3 kann man beein­dru­cken­de Vide­os machen. Für Luft­auf­nah­men, abseits von «gro­ßen Lösun­gen», die eine DSLR oder Sys­tem­ka­me­ra tra­gen, ist die Phan­tom 3 der­zeit mit Abstand die bes­te Lösung. Auch vom Preis-/Leis­tungs­ver­hält­nis. Wenn ihr also Auf­nah­men aus der Luft machen möch­tet, macht ihr mit der Phan­tom 3 nichts falsch. Sie ist ein­fach zu bedie­nen, funk­tio­niert sehr gut und lie­fert ham­mer­gu­te Ergebnisse.

Die Vide­os der Phan­tom 3 sehen bei Tages­licht ein­fach super aus. Vor allem im 4K Video Modus. In Punk­to Qua­li­tät liegt sie aus mei­ner Sicht im 4K Video­mo­dus ziem­lich gleich­auf mit der GoPro 4 Black, wenn man die GoPro nicht sehr indi­vi­du­ell kon­fi­gu­riert und in der Nach­be­ar­bei­tung alles her­aus­holt. Mir gefal­len die Out-of-Cam Auf­nah­men aus der Phan­tom 3 per­sön­lich sogar um eini­ges bes­ser als die aus der GoPro. Aber ich bin auch kein Spe­zia­list, der aus der GoPro mit irgend­wel­chen Bear­bei­tungs­tricks das letz­te Quänt­chen herausholt.

Sobald man sich die Vor­tei­le der ein­ge­bau­ten Kame­ra vor Augen führt, ist aber auch das biss­chen mehr an Dyna­mik­um­fang der GoPro im Pro­Tu­ne Modus sowie­so kein The­ma mehr. Allein die Tat­sa­che, dass man die Belich­tung auch manu­ell ein­stel­len kann bzw. die Belich­tungs­kor­rek­tur über die Fern­be­die­nung regeln kann, ist ein rie­si­ger Vor­teil gegen­über der GoPro Vari­an­te. Sobald es dun­kel wird, nimmt aller­dings das Rau­schen bei der Phan­tom zu – und hier dann auch der Vor­sprung der GoPro. Die Fra­ge ist, wie rele­vant das in der fil­me­ri­schen Pra­xis ist.

Die DNG-Raw-Fotos aus der Phan­tom 3 sind auch sehr gut, sie bie­ten einen aus­rei­chen­den Spiel­raum für etwas Nach­be­ar­bei­tung, aller­dings zeigt die Kame­ra hier in den Rand­be­rei­chen in der 1:1 Ansicht doch eini­ge leich­te Ver­zeich­nun­gen und die Schär­fe ist nicht über den gesam­ten Bild­be­reich gleich exzel­lent, wie in der Mit­te. War­um das bei Video nicht auf­tritt, ist mir immer noch ein Rät­sel. In den dunk­len Par­tien bekommt man dann doch auch etwas Rau­schen. Aber ins­ge­samt, sind die Bil­der schon sehr gut! Auch hier gilt das gesag­te über Low-Light-Situa­tio­nen. Aller­dings macht man von einem Cop­ter aus ja auch sel­ten Langzeitbelichtungen… :-)

Im Ver­gleich zur ihrer Vor­gän­ge­rin steht die Phan­tom 3 dem Anwen­der viel weni­ger im Weg. Sie ist sehr ein­fach zu flie­gen und erspart dem Pilo­ten eine Men­ge Stress, die ihm erlaubt, sich vor allem auf die Auf­nah­men zu kon­zen­trie­ren – denn dar­auf kommt es in der Regel ja an!

Die Phan­tom 3 bie­tet der­zeit alles, was ich per­sön­lich mir als Foto­graf und Fil­mer von einem sol­chen klei­nen Mul­ti­c­op­ter erwar­te. Ledig­lich eine etwas bes­se­re Auf­lö­sung, Schär­fe und Dyna­mik­um­fang im Foto-Modus wür­de ich mir wün­schen, sowie eine bes­se­re Eig­nung für die Momen­te mit weni­ger Licht.

Meine Empfehlungen

Wenn ihr nur flie­gen wollt, braucht ihr mei­ner Mei­nung nach, ein sol­ches Gerät nicht anzu­schaf­fen – dafür ist es dann auch zu teu­er. Das Flie­gen allein wird schnell lang­wei­lig, ist vie­ler­orts nicht erlaubt oder erwünscht und wirkt auf Ande­re störend.

Wenn ihr aller­dings hoch­auf­lö­sen­de Fil­me machen wollt, die auch für anspruchs­vol­le Pro­duk­tio­nen geeig­net sind, dann ist die Phan­tom 3 sicher­lich de,r bes­te Mul­ti­c­op­ter, in dem Grö­ßen- und Preis­seg­ment, den man der­zeit bekom­men kann. Der Preis (sie­he Links unten) geht aus mei­ner Sicht völ­lig in Ordnung.

Auf jeden Fall aber gilt: wenn wir einen Mul­ti­c­op­ter benut­zen, soll­ten wir uns jeder­zeit unse­rer Ver­ant­wor­tung bewusst sein. Es liegt an jedem ein­zel­nen Pilo­ten, ob die in ihrer Ver­brei­tung zuneh­men­den Cop­ter in den kom­men­den Jah­ren in der Öffent­lich­keit noch stär­ker als jetzt schon als Stör­fak­tor wahr­ge­nom­men wer­den und dem­entspre­chend irgend­wann ver­bo­ten wer­den, oder nicht. Dass wir die Regeln beach­ten, ver­steht sich von selbst. Dass wir eine spe­zi­el­le Ver­si­che­rung abge­schlos­sen haben, auch (Pflicht!). Dass wir dar­über hin­aus kei­ne Per­sön­lich­keits- und Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen bege­hen, auch. Zusätz­lich soll­ten wir aber auch im erlaub­ten Rah­men mehr als Rück­sichts­voll gegen­über Men­schen und Tie­ren sein und im Zwei­fels­fall den Kof­fer ein­fach mal zu las­sen und an einem ande­ren Ort oder zu einem ande­ren Zeit­punkt flie­gen. Es liegt an jedem ein­zel­nen von uns, ob die ohne­hin schon bestehen­den Auf­la­gen in Zukunft noch wei­ter ver­schärft wer­den oder nicht.

Bezugsquelle

Als Bezugs­quel­le für GoPro und DJI Equip­ment habe ich seit Jah­ren sehr gute Erfah­run­gen mit cam­for­pro gemacht. Hier also mei­ne Links zu ihnen:

Wei­te­re, inter­es­san­te Links:

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