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Vergleich der Kompaktkameras: Samsung WB2000 vs. Panasonic Lumix TZ-10

Heu­te möch­te ich Euch einen Gast­ar­ti­kel prä­sen­tie­ren, den Jörg Helms geschrie­ben hat. Jörg ist Sys­tem­ar­chi­tekt und IT-Bera­ter und stand vor kur­zem vor der Anschaf­fung einer neu­en Digi­tal­ka­me­ra. Da ich als Zweit­ka­me­ra für Rei­sen auch immer eine Kom­pakt­ka­me­ra dabei habe und Jörg sich fast den gan­zen Markt inten­siv ange­se­hen hat, habe ich ihn gebe­ten, sei­ne Erkennt­nis­se mit uns zu tei­len. Her­aus­ge­kom­men ist ein sehr schö­ner und aus­führ­li­cher Arti­kel, der zwei der sicher­lich inter­es­san­tes­ten Kame­ras in die­sem Seg­ment betrachtet.

Nach­dem ich 5 Jah­re lang mei­ner Casio Exi­lim Z750 treu geblie­ben bin, habe ich beschlos­sen mir ein­mal einen Über­blick zu ver­schaf­fen, was sich im Bereich der Kom­pakt­ka­me­ras seit­dem so getan hat, um mir even­tu­ell eine neue zuzu­le­gen. Aus­schlag­ge­bend war die anste­hen­de Geburt unse­rer zwei­ten Toch­ter und die Erfah­rung, dass die Casio bei schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen ein­fach kei­ne guten Fotos gemacht hat. Zumin­dest ohne Blitz. Und da ich damals wie heu­te unser Baby nicht gleich mit einem Blitz­licht­ge­wit­ter begrü­ßen woll­te such­te ich nach einer Kame­ra, die das bes­ser kann.

Wei­te­re Kri­te­ri­en waren schnel­le Ein­satz­be­reit­schaft, ein grö­ße­rer Brenn­wei­ten­be­reich / Weit­win­kel und nicht zuletzt HD-Video. Letz­te­res vor allem des­we­gen, weil ich es leid war immer zwi­schen Cam­cor­der und Kame­ra wech­seln zu müs­sen, was gera­de bei Kin­dern oft­mals schwie­rig ist. Bevor
man das geschafft hat ist die Situa­ti­on meis­tens schon vor­bei. Abge­se­hen davon, dass ich auch oft kei­ne Lust hat­te, extra den Cam­cor­der mit­zu­schlep­pen. Im End­ef­fekt haben wir also unter­wegs dann meis­tens vie­le Clips mit der Digi­cam gedreht und zwar vie­le schö­ne Momen­te ein­ge­fan­gen, aber im Nach­hin­ein waren wir dann doch oft von der gerin­gen Auf­lö­sung und schlech­ten Qua­li­tät ent­täuscht. Am liebs­ten woll­te ich also nun eine Full HD-Kame­ra mit AVCHD (H.264) Codierung.

Abso­lut unfass­bar, wie vie­le Kame­ra-Model­le es auf dem Markt gibt.

Jetzt ging es los. Anfangs war ich total erschla­gen von dem Ange­bot. Abso­lut unfass­bar, wie vie­le Model­le es von den unter­schied­lichs­ten Anbie­tern auf dem Markt gibt. Eher zufäl­lig bin ich auf die damals noch recht neue WB2000 von Sam­sung gesto­ßen. Die Tat­sa­che, dass die Kame­ra in den Test­be­rich­ten durch­weg gut abge­schnit­ten hat und ins­be­son­de­re für ihre guten Auf­nah­men bei schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen gelobt wur­de, hat mich zusam­men mit ein paar ande­ren inter­es­san­ten Fea­tures dazu bewo­gen, sie aus­zu­pro­bie­ren und den für eine Kom­pakt­ka­me­ra hohen Kauf­preis von 300€ erst ein­mal zur Neben­sa­che zu erklären.

Neben der Casio habe ich als här­tes­te Kon­kur­renz auch die Lumix TZ-10 von Pana­so­nic getes­tet. Doch dazu spä­ter mehr. Zunächst ein­mal zu der Sam­sung WB2000

Qualitäten der Samsung WB2000

Das Gehäuse

Mein ers­ter Ein­druck der Kame­ra war auf jeden Fall posi­tiv: Ein schi­ckes, schwar­zes, kom­pak­tes Gehäu­se, das gut in der Hand liegt und einen hoch­wer­ti­gen Ein­druck macht. Die WB2000 hebt sich außer­dem durch zwei inter­es­san­te Ele­men­te ab, die ich so noch bei kei­ner ande­ren Kame­ra gese­hen habe:

  1. Auf der Ober­sei­te sitzt das so genann­te „Mini Dash­board“, das der Kame­ra einen gewis­sen Retro-Touch ver­pas­sen soll. Es han­delt sich hier­bei um zwei Zei­ger­in­stru­men­te für die Anzei­ge von Bat­te­rie- und Spei­cher­stand. So etwas braucht man natür­lich nicht unbe­dingt, es macht die Kame­ra aber unverwechselbar.
  2. Hin­ten rechts befin­det sich ein Dau­men­rad, das mich bereits im Vor­feld neu­gie­rig gemacht hat. Also müsst ihr auch noch ein biss­chen war­ten bis ihr erfahrt was es damit auf sich hat ;-)

Die Anschlüsse

Die Sam­sung WB2000 von oben

Als ers­tes muss­te der Akku natür­lich gela­den wer­den, was bei der Kame­ra über einen (pro­prie­tä­ren) USB-Anschluss geschieht. Klap­pe auf, Kabel rein und den USB-Ste­cker in das klei­ne Ste­cker­netz­teil. Genau mein Ding, weil ich die Kame­ra bzw. den Akku auch über den Rech­ner laden kann wäh­rend ich die Fotos impor­tie­re. Direkt dane­ben befin­det sich der HDMI-Aus­gang – pas­sen­de AV-Kabel sind aber lei­der nicht dabei. Als Spei­cher­me­di­en die­nen SD(HC)-Karten.

Das Display


Eine rich­ti­ge Offen­ba­rung nach dem ers­ten Ein­schal­ten war das kris­tall­kla­re 3″ AMO­LED-Dis­play mit ange­nehm hoher Auf­lö­sung, das aus jedem Blick­win­kel Freu­de macht und die Fotos gesto­chen scharf dar­stellt. Sogar bei Son­nen­ein­strah­lung kann man das Motiv noch gut erken­nen. Total geil! Und zumin­dest für mich erfreu­lich: Die Kame­ra hat kei­nen Touchscreen!

Das Objektiv

Das ver­bau­te Schnei­der-Kreuz­nach Objek­tiv sorgt in Kom­bi­na­ti­on mit dem 10 MP CMOS-Sen­sor für die hohe Licht­emp­find­lich­keit der Kame­ra und erreicht in der Aus­gangs­po­si­ti­on einen beacht­li­chen Blen­den­wert von F2,4. Der Weit­win­kel ist mit 24mm eben­falls sehr ordent­lich, auch wenn sich hier wie bei allen Kame­ras ton­nen­för­mi­ge Ver­zeich­nun­gen bemerk­bar machen – mei­nem Emp­fin­den nach aber nicht aus­ge­präg­ter als bei der Kon­kur­renz. Immer­hin ist das Motiv bis in die Rän­der ange­nehm scharf.

Der 5‑fach Zoom ist für mei­ne Bedürf­nis­se voll­kom­men aus­rei­chend. Lei­der lässt die Licht­emp­find­lich­keit im Tele­be­reich doch merk­lich nach. Hier wird nur noch eine maxi­ma­le Blen­de von 5,8 erreicht.

Aufnahmemodi und Einstellmöglichkeiten

Durch leich­tes manu­el­ler Ein­grei­fen bekommt man sehr gute Ergebnisse

Die Kame­ra bie­tet einen Smart-Modus. Mit  die­sem kann man, ohne, dass man sich groß­ar­tig mit der Kame­ra oder gar einem Hand­buch beschäf­tigt hät­te, ein­fach drauf­los knip­sen. Wie bei ande­ren Kame­ras ver­sucht die Sam­sung WB 2000 in die­sem Modus durch Moti­v­ana­ly­se her­aus­zu­fin­den, was die opti­ma­len Auf­nah­me­ein­stel­lun­gen sind. Defi­nie­ren kann man in die­sem Modus ledig­lich die Auf­lö­sung bzw. das Bild­for­mat (erfreu­li­cher­wei­se u.a. auch 3:2). Wenigs­tens der Blitz lässt sich noch abschalten.

In der Pro­gramm­au­to­ma­tik sieht das schon anders aus – die Kame­ra bie­tet wirk­lich sehr vie­le manu­el­le Ein­stell­mög­lich­kei­ten, u.a.:

Ein­zig den Grad der Rausch­un­ter­drü­ckung kann man sich nicht aus­su­chen, aber das stört mich bis heu­te nicht da ich die­sen ziem­lich opti­mal finde.

Eine der weni­gen Kom­pak­ten, die die Mög­lich­keit bie­tet, RAW-Datei­en zu speichern

An die­ser Stel­le sei erwähnt, dass die Kame­ra die (bei Kom­pakt­ka­me­ras) sel­te­ne Mög­lich­keit bie­tet, die Bil­der zusätz­lich oder aus­schließ­lich im RAW-For­mat zu spei­chern. Die JPG-Kom­pres­si­on lässt sich in drei Stu­fen (super­fein, fein, nor­mal) wäh­len. Zu den RAW-Bil­dern kann ich lei­der nicht viel sagen, da das For­mat bis vor kur­zem nicht von Ligh­t­room unter­stützt wur­de. Das hat sich seit Ver­si­on 3.3 nun aller­dings erfreu­li­cher­wei­se geän­dert. Den mit­ge­lie­fer­ten RAW-Kon­ver­ter von Sam­sung habe ich nicht aus­pro­biert. Die RAW-Datei­en wer­den (zumin­dest auf einer Class 10 SD-Kar­te) erfreu­lich schnell weg­ge­schrie­ben, sind dafür aller­dings auch gut 20 MB groß (also ver­mut­lich abso­lut unkomprimiert).

Im «Smart»-Modus pro­du­ziert die WB2000 etwas blas­se Farben

Neben Smart-Modus und Pro­gramm­au­to­ma­tik bie­tet die Sam­sung auch eine Blen­den- und Ver­schluss­zeit­au­to­ma­tik sowie die Mög­lich­keit, alle Ein­stel­lun­gen manu­ell vor­zu­neh­men. Die Blen­de lässt sich dabei im Bereich F2,4 – F7,2, die Ver­schluss­zeit von 1/2000 – 16s wählen.

Dar­über hin­aus las­sen sich diver­se Sze­ne-Pro­gram­me aus­wäh­len, die erfreu­lich über­sicht­lich sind (Por­trät, Kin­der, Nah­auf­nah­me, Land­schaft, Text, Son­nen­un­ter­gang, Däm­me­rung, Nacht­auf­nah­me, Gegen­licht, Feu­er­werk, Strand & Schnee, Beau­ty-Shot), aber die ich in der Pra­xis bis­lang eher sel­ten genutzt habe.

Die letz­te (Foto-) Ein­stel­lung am Modus­wahl­rad ist der Dua­le Bild­sta­bi­li­sa­tor. In die­sem spe­zi­el­len Modus ist zusätz­lich zu der opti­schen auch eine elek­tro­ni­sche Bild­sta­bi­li­sie­rung aktiv um Ver­wack­lun­gen bes­ser zu kom­pen­sie­ren. Ähn­lich wie im Smart-Modus hat man hier aber nur sehr ein­ge­schränk­te manu­el­le Mög­lich­kei­ten. Der Blitz ist auto­ma­tisch deak­ti­viert und Fokus­ein­stel­lun­gen, Iso-Wert usw. wer­den von der Kame­ra vor­ge­ge­ben. Trotz­dem ist die Funk­ti­on manch­mal durch­aus brauch­bar, aber nichts, das ich häu­fig nutze.

Wie vie­le moder­ne Kom­pakt-Kame­ras, hat auch die Sam­sung eine Gesichts­er­ken­nung. So kön­nen Gesich­ter auto­ma­tisch fokus­siert, geschlos­se­ne Augen erkannt und sogar auto­ma­tisch bei einem erkann­tem Lächeln aus­ge­löst wer­den. Bei Selbst­por­träts gibt die Kame­ra einen Ton von sich wenn Gesich­ter erkannt wer­den. Klingt alles nicht schlecht, aber ich habe es ehr­lich gesagt in der Pra­xis noch nicht genutzt, son­dern nur mal spa­ßes­hal­ber damit rum­ge­spielt. Ver­las­sen wür­de ich mich dar­auf nicht ;-)

Die Blitz­ein­stel­lun­gen gehen von auto/on/off über die Mög­lich­keit rote Augen durch einen Vor­blitz zu redu­zie­ren bis hin zu einem Slow-Modus für ver­län­ger­te Belich­tung für Por­trait­auf­nah­men mit Hin­ter­grund bei Dun­kel­heit. Die Blitz­in­ten­si­tät lässt sich in 5 Stu­fen regeln.

Wei­ter­hin las­sen sich ver­schie­de­ne Foto­sti­le wäh­len. Die Farb­an­he­bung (heißt hier „leb­haft“) fin­de ich dabei noch am prak­tischs­ten, da die Far­ben dann für mei­nen Geschmack eine ange­neh­me Inten­si­tät haben. Die Beto­nung ein­zel­ner Farb­ka­nä­le („klas­sisch“ für mehr braun, „Natur“ für mehr grün usw.), blas­se oder sof­te Auf­nah­men sowie der s/w‑Modus sind auch noch ganz brauch­bar und las­sen sich auch nach­träg­lich bzw. im Bra­cke­ting-Modus (s.u.) anwenden.

Des­wei­te­ren gibt es noch die „Smart Fil­ter-Effek­te“. Dahin­ter ver­ber­gen sich Fisch­au­gen- und Vignet­tie­rungs­ef­fekt sowie Rand­un­schär­fe („Minia­tur­ef­fekt“). Erfreu­li­cher­wei­se kön­nen auch die­se im Rah­men der Bild­be­ar­bei­tung noch nach­träg­lich ange­wen­det werden.

Aufnahmen und Bildqualität

Der Blitz (und das Model) machen eine gute Figur, kei­ne roten Augen

Als ers­tes habe ich natür­lich den Smart-Modus der Kame­ra aus­pro­biert. Hier sind auto­ma­tisch Mehr­feld­mes­sun­gen für Belich­tung und Fokus, Gesichts­er­ken­nung und bei Bedarf auch Makro­mo­dus und Blitz aktiv. Der Auto­fo­kus arbei­tet zuver­läs­sig und vor allem schnell. Bei der Wahl des Iso- Werts ist die Kame­ra eher etwas kon­ser­va­tiv um ein Ver­wa­ckeln zu ver­mei­den – was bei einem Schnapp­schuss ja auch rich­tig ist. Belich­tungs­in­ten­si­tät und Weiß­ab­gleich kann man eben­falls nicht beeinflussen.

Kurz­um: Im Smart-Modus nimmt die Kame­ra einem wirk­lich alles ab. Das führt das aller­dings dazu, dass in eini­gen Situa­tio­nen kei­ne opti­ma­len Bil­der ent­ste­hen. Hier hat­te ich ver­mut­lich etwas zu viel erwar­tet. Ent­täuscht war ich ins­be­son­de­re von den etwas blas­sen Far­ben und von der Tat­sa­che, dass die­se sich im Smart-Modus nicht über die Ein­stel­lun­gen bspw. für die Sät­ti­gung oder Foto­sti­le beein­flus­sen las­sen. Da man auch auf den Weiß­ab­gleich kei­nen Ein­fluss hat, wur­den mei­ne ers­ten Bil­der mit der Kame­ra durch­weg etwas blass und kühl.

Als ich dann die Pro­gramm­au­to­ma­tik mit manu­el­len Ein­stel­lun­gen ver­wen­det habe sah das gleich ganz anders aus und nach ein paar Ver­su­chen kamen rich­tig gute Fotos zustan­de. Die Bild­qua­li­tät im halb­dunk­len Wohn­zim­mer fand ich spon­tan sen­sa­tio­nell – ich mei­ne natür­lich ohne Blitz. So etwas habe ich noch bei kei­ner Taschen­ka­me­ra gese­hen! Zudem waren die Bil­der beim Betrach­ten am Moni­tor erfreu­lich rausch­arm. Hier spiel­te die WB2000 erst­mals ihre Stär­ken aus. Somit wur­den auch die Bil­der nach der Geburt mei­ner Toch­ter im Kran­ken­haus, wie erhofft, dies­mal deut­lich besser.

Der Auto-Weiß­ab­gleich lie­fert zwar oft gute Ergeb­nis­se, aber gera­de bei Kunst­licht oder Misch­licht­ver­hält­nis­sen emp­fiehlt sich ein manu­el­ler Weiß­ab­gleich. Mit ein paar manu­el­len Ein­stel­lun­gen erhält man ins­be­son­de­re bei Frei­licht­auf­nah­men deut­lich wär­me­re Far­ben als mit der Automatik.

Über Auf­nah­men mit Blitz kann ich bis­lang nur posi­ti­ves berich­ten, auch wenn ich den mitt­ler­wei­le deut­lich sel­te­ner benut­ze als mit mei­ner alten Kame­ra. Für beweg­te Moti­ve wie zap­peln­de Kin­der in Innen­räu­men ist er aber natür­lich unum­gäng­lich. Nach ca. 4 Sekun­den ist der Blitz gela­den und für mei­nen Bedarf auch aus­rei­chend hell ohne das Motiv über­zu­be­lich­ten. Meis­tens nut­ze ich hier­für dann tat­säch­lich den Smart-Modus.

Nacht­auf­nah­me mit der WB2000

Nacht­auf­nah­men sind mit der Kame­ra durch­aus auch mög­lich – immer­hin kann man die Belich­tungs­dau­er manu­ell auf bis zu 16s ein­stel­len, womit sich schon ganz inter­es­san­te Bil­der errei­chen lassen.

Wie ein­gangs bereits erwähnt, hat die Kame­ra auch noch ein paar ande­re inter­es­san­te Fea­tures, die ich euch vor­stel­len möchte.

High-Speed-Aufnahmen

Der Bild­sen­sor erlaubt Seri­en­bil­der mit 3, 5 oder 10 fps bei vol­ler Auf­lö­sung. Logisch, dass man hier­für ent­spre­chend gute Licht­ver­hält­nis­se braucht – bei 10 fps beträgt die Belich­tungs­dau­er max. 1/30s. Bei Tages­licht macht das rich­tig viel Spaß! Nach 10 Bil­dern braucht die Kame­ra dann aller­dings eine Pau­se zum Speichern.

Wei­ter­hin gibt es einen Pre­cap­tu­re-Modus, der bei halb gedrück­tem Aus­lö­ser anfängt, Bil­der in einem Ring­puf­fer zu spei­chern. Drückt man den Aus­lö­ser ganz durch, wer­den noch ein paar Bil­der hin­ter­her gespei­chert, so dass man den „ent­schei­den­den Moment“ irgend­wo in der Mit­te der
(maxi­mal) 9 Auf­nah­men drauf haben sollte.

Zu dem Video-Modus kom­me ich spä­ter, aber vor­ab sei schon mal ange­merkt: Auch der hat eine High- Speed-Funk­ti­on. Hier las­sen sich neben den Stan­dard 30 fps auch Bild­ra­ten von 240, 480 oder 1000 fps ein­stel­len. Die Auf­lö­sung geht aber bei jeder Erhö­hung der Frame­ra­te dras­tisch run­ter – bei 1000 fps hat man ehr­lich gesagt lei­der nur noch ein mat­schi­ges Film­chen in Briefmarkengröße.

Pan­ora­men und Zeitraffer-Aufnahmen

Panorama-Funktion

Die Pan­ora­ma­funk­ti­on – mit einem Schwenk aus der Hand aufgenommen.

Ein net­tes Gim­mick ver­birgt sich hin­ter dem erwäh­nens­wer­ten Pan­ora­ma Sze­ne-Modus: Wäh­rend man den Aus­lö­ser gedrückt hält, kann man die Kame­ra schwen­ken und die WB2000 gene­riert dar­aus ein Pan­ora­ma­bild. Das funk­tio­niert wirk­lich ziem­lich gut bis zu einem Win­kel von 180°, sowohl hori­zon­tal als auch ver­ti­kal. Lei­der hat das ent­ste­hen­de Pan­ora­ma dann aber nur eine ver­ti­ka­le Auf­lö­sung von 720 Bild­punk­ten, und sein Ver­wen­dungs­zweck ist somit lei­der doch recht ein­ge­schränkt. Einen Pan­ora­ma­as­sis­ten­ten für selbst gebas­tel­te hoch­auf­lö­sen­de Auf­nah­men gibt es lei­der nicht.

Dafür gibt es noch die „Action-Panorama“-Option, die sich mir aller­dings nicht so rich­tig erschlos­sen hat. Hier soll die Kame­ra wohl ein beweg­tes Motiv beim Schwen­ken auto­ma­tisch erken­nen und dann an unter­schied­li­chen Posi­tio­nen im Bild dar­stel­len. Aus­pro­biert habe ich das aller­dings bis­her noch nicht.

Belich­tung und Fokus blei­ben übri­gens wäh­rend der gesam­ten Rota­ti­on kon­stant. Man soll­te hier also kei­ne zu gro­ßen Dif­fe­ren­zen im Motiv haben und die Ein­mes­sung an einem geeig­ne­ten Punkt durchführen.

Intervall-Aufnahmen

Neben dem Stan­dard-Selbst­aus­lö­ser (mit 2 oder 10 Sekun­den Timer) bie­tet die Sam­sung auch eine Inter­vall-Funk­ti­on. Hier nimmt die Kame­ra über einen Zeit­raum von max. 48 Std. auto­ma­tisch Bil­der in einem belie­bi­gen Inter­vall (Mini­mum: 1 Minu­te) auf, was einer maxi­ma­len Serie von 2880 Auf­nah­men ent­spricht und somit auch die Erstel­lung von Zeit­raf­fer-Fil­men ermöglicht.

Bracketing-Modus

Die­ser bie­tet neben der klas­si­schen Belich­tungs­se­rie auch die Mög­lich­keit, den Weiß­ab­gleich für eine Auf­nah­me in kon­fi­gu­rier­ba­ren Schrit­ten zu vari­ie­ren oder das Bild zusätz­lich in einem alter­na­ti­ven Foto­stil (s.o.) zu spei­chern, den man nach der Auf­nah­me über eine Thumb­nail-Vor­schau aus­wäh­len kann.

Die Belich­tungs­se­rie macht 3 Auf­nah­men hin­ter­ein­an­der mit nor­ma­ler, höhe­rer und nied­ri­ge­rer Belich­tung und ist somit eine hilf­rei­che Unter­stüt­zung für das Erstel­len einer HDR-Auf­nah­me. Der Inter­vall­be­reich ist sym­me­trisch wähl­bar, die Abwei­chung nach oben und unten beträgt maxi­mal 2 EV.

Smart Range

Akti­viert man die­se (lei­der etwas im Haupt­me­nü ver­steck­te) Funk­ti­on, kom­bi­niert die Kame­ra fort­an zwei Auf­nah­men mit unter­schied­li­chen Belich­tungs­ein­stel­lun­gen zu einem Bild um damit den Dyna­mik­um­fang zu erhö­hen (HDR-light sozusagen ;-)

Bei ungüns­ti­gen Licht-Schat­ten-Ver­hält­nis­sen kom­men damit teil­wei­se tat­säch­lich bes­se­re Bil­der zustan­de. Die­ser Modus ist – prin­zip­be­dingt – aller­dings nicht son­der­lich robust gegen unru­hi­ge Hän­de und auch beweg­te Objek­te im Bild füh­ren zu Pro­ble­men. Die Bil­der sehen dann an den ent­spre­chen­den Stel­len komisch aus.
Den Modus soll­te man am bes­ten mit Sta­tiv und etwas Übung ver­wen­den wenn es ange­bracht ist.

Tonaufnahmen

Mit der WB2000 las­sen sich zu Fotos oder auch eigen­stän­dig Ton­auf­nah­men spei­chern, so dass man die Kame­ra auch als Dik­tier­ge­rät miss­brau­chen kann. Ich brau­che das nicht, will es aber der Voll­stän­dig­keit hal­ber erwähnen.

Full HD-Video


Ein High­light der WB2000 ist der Video­mo­dus. Neben Full HD 1080p (1920x1080 16:9) las­sen sich hier auch klei­ne­re Auf­lö­sun­gen (z.B. 640x480 4:3) wäh­len. Bei Full HD hat man die Wahl zwi­schen Stan­dard- und High Qua­li­ty. Als Codec wird H.264 (MP4 / AVCHD) ver­wen­det, die Datei­en lan­den als .mp4 auf der Karte.

Auf­ge­zeich­net wird in Ste­reo mit 30 fps, es sei denn man wählt die High-Speed Auf­nah­me­funk­tio­nen (s.o.) mit 240, 480 oder 1000 fps und nimmt damit die gerin­ge­ren Auf­lö­sun­gen in Kauf.

Auch für die Video­funk­ti­on gibt es eine auto­ma­ti­sche Sze­ne­er­ken­nung wenn man die Auf­nah­me im Smart-Mode star­tet. Im Prin­zip kann man die Video­auf­nah­me aber in jedem Modus über einen sepa­ra­ten Aus­lö­ser star­ten – für die Nut­zung der High­speed-Funk­tio­nen muss man aller­dings expli­zit in den Video­mo­dus schalten.

Vie­le von euch wer­den mit Freu­de lesen, dass der opti­sche Zoom sich wäh­rend der Auf­nah­men ohne Ein­schrän­kung ver­wen­den lässt. Stan­dard­mä­ßig schal­tet die Kame­ra die Ton­auf­zeich­nung wäh­rend der Objek­tiv­ein­stel­lung zwar ab, dies lässt sich aber über das Menü auch anders kon­fi­gu­rie­ren. Ich per­sön­lich fin­de das Motor­ge­räusch übri­gens nicht wei­ter stö­rend (da sind Wind­ge­räu­sche schon eher ein Problem).

Bei kei­ner ande­ren Kame­ra habe ich übri­gens bis jetzt eine Pau­se-Funk­ti­on gese­hen – manch­mal durch­aus prak­tisch! Es las­sen sich bis zu 20 Minu­ten Film am Stück aufnehmen.

Was ich dar­über hin­aus rich­tig cool fin­de: Wäh­rend der Video­auf­nah­me las­sen sich mit dem Bild­aus­lö­ser Fotos in dem gewähl­ten Bild­for­mat (also bis zu 10 MP) spei­chern. Der Puf­fer reicht dabei für max. 6 Fotos, wel­che nach der Auf­nah­me auf die Kar­te geschrie­ben werden.

Zwei Sachen stö­ren mich aller­dings auch, die ich nicht ver­schwei­gen möch­te: Die Belich­tungs­steue­rung ist (zumin­dest im Ver­gleich zu mei­nem Cam­cor­der) nicht son­der­lich smooth, was manch­mal echt nervt weil die Über­gän­ge deut­lich stu­fen­wei­se sicht­bar sind. Min­des­tens genau­so nervt mich die Tat­sa­che, dass ich immer wie­der dar­auf rein­fal­le, dass das lin­ke Mikro genau da ist wo ich nor­ma­ler­wei­se mei­nen lin­ken Zei­ge­fin­ger habe – näm­lich oben links ziem­lich weit am Rand und ich es so doch ab und an aus Ver­se­hen mit dem Fin­ger abschatte.

Alles in allem ist die Video-Funk­ti­on und –Qua­li­tät für eine Kom­pakt-Kame­ra aber abso­lut gelun­gen und macht wirk­lich Freude!

Die Bedienung

Auch ohne Blitz bei sehr wenig Licht erzielt die WB2000 gute Ergebnisse

Posi­tiv ist für mich die Tat­sa­che, dass die Kame­ra auf klas­si­sche Bedien­ele­men­te und nicht auf einen Touch­screen setzt. Zudem gibt es das bereits erwähn­te inno­va­ti­ve Dau­men­wähl­rad für die Aus­lö­ser­ein­stel­lun­gen und einen Rad­kranz um das klas­si­sche Steuerkreuz.

Das Dau­men­wähl­rad heißt eigent­lich „Ver­schluss­mo­dus-Wähl­schal­ter“ und bie­tet – immer den rich­ti­gen Modus vor­aus­ge­setzt – schnel­len Zugriff auf die High­speed-Funk­tio­nen, Pre­cap­tu­re- und Bra­cke­ting-Modus sowie Inter­vall­auf­nah­men und den Selbstauslöser.

Scha­de ist, dass das Rad kei­ne spür­ba­ren Rast­punk­te hat. So ist die Bedie­nung lei­der etwas unge­nau und schwam­mig, was die gute Idee in der Pra­xis ein biss­chen degra­diert. Abge­se­hen davon, dass es geni­al wäre, wenn man den Anwen­dungs­zweck cus­to­mi­zen und hier­über die Belich­tung oder was auch immer regeln könnte.

Die Ein­stel­lung von Ver­schluss­zeit und Blen­de lässt sich hin­ge­gen ange­nehm über den Rad­kranz um das Steu­er­kreuz regeln. Die­sen kann man auch für die Navi­ga­ti­on bei der Bild­be­trach­tung u.a. intui­tiv alter­na­tiv zu dem Steu­er­kreuz verwenden.

Das Steu­er­kreuz bie­tet Zugriff auf ISO‑, Fokus‑, Blitz- und Dis­play­ein­stel­lun­gen. Für die manu­el­le Fokus-Ein­stel­lung ist der Rad­kranz wie­der praktisch.
Um das Steu­er­kreuz ver­sam­meln sich 4 Tas­ten für das Haupt­me­nü mit den Kame­ra­ein­stel­lun­gen, den Video­aus­lö­ser, den Bild­be­trach­tungs­mo­dus und ein Schnell­zu­griffs­me­nü für Belich­tung, Weiß­ab­gleich usw.

Auf der Ober­sei­te der Kame­ra befin­den sich das oben erwähn­te Mini-Dash­board für die Anzei­ge von Spei­cher- und Akku­ka­pa­zi­tät, der Power-Schal­ter und der Modus­wahl­schal­ter mit den Ein­stel­lun­gen P/A/S/M, Smart, Video, Sce­ne und Dual (Image Sta­bi­li­sa­ti­on). Scha­de, dass es hier kei­ne Posi­tio­nen für selbst­de­fi­nier­te Set­ups gibt. Der Zoom­reg­ler befin­det sich direkt am Aus­lö­ser und lässt sich ange­nehm bedienen.

Das Haupt­me­nü ist je nach Kame­ra­mo­dus leicht unter­schied­lich auf­ge­baut (z.B. im Sze­ne- oder Video­mo­dus), aber immer klar über Sym­bo­le am lin­ken Rand in Haupt­grup­pen unter­glie­dert. Das Short­cut-Menü bie­tet schnel­len Zugriff auf die wich­tigs­ten Aufnahmeeinstellungen.

Erwäh­nen möch­te ich noch, dass man die Kame­ra erfreu­li­cher­wei­se kom­plett stumm schal­ten kann, was mei­ne ers­te Wahl ist. Für Freun­de fet­zi­ger Sounds las­sen sich diver­se Klän­ge für dies und das ein­stel­len, die Laut­stär­ken vari­ie­ren etc. Über das Menü mit den Kame­ra­ein­stel­lun­gen lässt sich auch regeln, dass der USB-Anschluss immer auf Rech­ner (alter­na­tiv Dru­cker oder Nach­fra­ge) aus­ge­legt ist und die auf der Kame­ra befind­li­che Soft­ware für den Bild­im­port nicht als zusätz­li­ches CD-Lauf­werk mit Auto­start ein­ge­bun­den wird. So ner­ven die­se (natür­lich nicht sinn­frei­en) Funk­tio­nen nicht län­ger, wenn man sie wie ich nicht nutzt.

Noch ein paar Wor­te zum Smart-Modus: Nach­dem ich anfangs insb. wegen der etwas blas­sen Far­ben im Frei­en ein biss­chen ent­täuscht war, fin­de ich ihn für eini­ge Situa­tio­nen mitt­ler­wei­le echt prak­tisch. Hat man gera­de an diver­sen Ein­stel­lun­gen der Kame­ra rum­ge­fum­melt und möch­te dann ein­fach schnell einen spon­ta­nen Schnapp­schuss machen ohne erst wie­der alle Wer­te ver­stel­len zu müs­sen ist das sogar oft­mals ein ange­neh­mer und vor allem schnel­ler Weg zu einem brauch­ba­ren Foto. Bes­ser als die Gele­gen­heit zu ver­pas­sen! Außer­dem die bes­te Wahl wenn man die Kame­ra mal jeman­dem in die Hand drückt, der damit kei­ne Erfah­rung hat.

Auch hier kam der manu­el­le Modus zu Einsatz

Was sicherlich besser sein könnte

Wie nicht anders zu erwar­ten hat lei­der auch die WB2000 ein paar Macken, die ich euch nicht vor­ent­hal­ten möchte.

Ganz vor­ne weg: Die Kame­ra hat kei­nen Lage­sen­sor, der auto­ma­tisch in den Bil­dern spei­chert, ob sie im Hoch- oder Quer­for­mat auf­ge­nom­men wur­den. Die­se Funk­ti­on ist eigent­lich sta­te-of-the-art – daher war ihr Feh­len für mich schon eine her­be Ent­täu­schung und ist min­des­tens dann unge­mein ner­vig wenn man die Fotos mal direkt von der Kame­ra am Fern­se­her betrach­ten möch­te. Opti­mal wäre eine Was­ser­waa­ge­funk­ti­on wie sie z.B. die Ricoh CX3 bietet.

Wäh­rend die Bedie­nung an sich, d.h. die Menü­struk­tur und Bedien­ele­men­te, mei­ner Mei­nung nach bis auf das schwam­mi­ge Dau­men­rad grund­sätz­lich sehr gelun­gen sind, habe ich erst nach und nach begrif­fen, dass eini­ge Optio­nen sich offen­bar gegen­sei­tig aus­schlie­ßen. So funk­tio­niert z.B. bei manu­el­ler Ein­stel­lung der Bild­pa­ra­me­ter (Schär­fe, Kon­trast, Sät­ti­gung) die Gesichts­er­ken­nung nicht mehr. Das ist dann offen­bar auch der Grund dafür, dass der Smart-Modus die­se Ein­stel­lun­gen nicht berücksichtigt.

Aber es gibt durch­aus noch wei­te­re Bei­spie­le für Inkon­sis­ten­zen. Abge­se­hen davon, dass sich mein Ver­ständ­nis dafür in Gren­zen hält, muss man das erst­mal wis­sen. Mich hat das anfangs sehr irri­tiert und das Hand­buch geht auf die Zusam­men­hän­ge lei­der auch nicht aus­rei­chend ein. Das Hand­buch ist ohne­hin sehr knapp gehal­ten und könn­te wesent­lich bes­ser sein.

Auch die Bat­te­rie­stands­an­zei­ge ist so eine Sache. Es ist mir schon so man­ches Mal pas­siert, dass die Kame­ra mit­ten in einer Video­auf­nah­me (die offen­bar eini­ges an Saft zieht) abge­schal­tet hat. Und das, obwohl zu Beginn der Auf­nah­me noch 2 von 3 Bal­ken in der Anzei­ge sicht­bar waren! Dar­auf kann man sich also nicht wirk­lich ver­las­sen und soll­te die Kame­ra lie­ber regel­mä­ßig laden. Dabei ist der Akku nicht son­der­lich schwach. Erst neu­lich haben wir 300 Auf­nah­men mit einer Akku-Ladung gemacht, davon ca. die Hälf­te mit Blitz und 10 Minu­ten Video.

Trotz­dem kein Ver­gleich zu Casio, die bei vie­len Model­len zu Recht mit einem Durch­hal­te­ver­mö­gen von 1000 Auf­nah­men wer­ben. Das macht denen der­zeit glau­be ich kein ande­rer Her­stel­ler nach.

Ersatz­ak­kus + Lade­scha­le gibt es aller­dings von diver­sen Her­stel­lern für wenig Geld im Handel.

Scha­de fin­de ich, dass der Selbst­aus­lö­ser nicht die Mög­lich­keit bie­tet, gleich 2 oder 3 Auf­nah­men kurz hin­ter­ein­an­der zu machen. Das fand ich bei Casio immer ganz praktisch.

Was ich mir auch noch wün­schen wür­de, wäre die Mög­lich­keit, eige­ne Set­ups zu spei­chern und opti­ma­ler­wei­se direkt über das Modus­wähl­rad abru­fen zu kön­nen wie es bei Kame­ras von Pana­so­nic und Ricoh z.B. teil­wei­se der Fall ist.

Ach ja, und ein Video­ka­bel hät­te bei dem Preis auch dabei sein können.

Dass noch wei­te­res Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al vor­han­den ist ergibt sich den­ke ich aus den ande­ren Pas­sa­gen. Inso­fern bin ich bereits auf den Nach­fol­ger gespannt, in der Hoff­nung dass Sam­sung die­se doch sehr spe­zi­el­le Pro­dukt­rei­he wei­ter ver­folgt und dabei noch ein paar Fort­schrit­te macht.

Zusammenfassung

Positiv

Negativ

Die Konkurrenz

Wie bereits erwähnt, habe ich par­al­lel zur WB2000 auch ein paar ande­re Kom­pakt­ka­me­ras getes­tet. Beson­ders inter­es­sant waren für mich die Ricoh CX3 (von der mitt­ler­wei­le auch der Nach­fol­ger CX4 auf dem Markt ist, die sich von sei­ner Vor­gän­ge­rin aller­dings nur unwe­sent­lich unter­schei­den soll) und die Lumix TZ10 von Pana­so­nic (Nach­fol­ge­rin der TZ7).

Bei­de haben einen deut­lich grö­ße­ren Brenn­wei­ten­be­reich (min­des­tens 10x Zoom), wel­cher aller­dings auch auf Kos­ten der Licht­emp­find­lich­keit des Objek­tivs geht.

Die Ricoh CX3

Bei der Ricoh kommt hin­zu, dass der Auto­fo­kus doch merk­lich lang­sa­mer ist als bei den ande­ren bei­den Model­len. Posi­tiv an der Ricoh fand ich hin­ge­gen z.B. die Cus­to­mi­zing-Mög­lich­kei­ten der Bedien­ele­men­te und das Spei­chern der Lieb­lings­ein­stel­lun­gen auf dafür vor­ge­se­he­nen Modus­wähl­rad­po­si­tio­nen (hat die TZ10 auch).

Beson­ders schick fand ich hier auch die Was­ser­waa­ge-Funk­ti­on, wel­che ich so noch nicht gese­hen hat­te. Bei­de Kame­ras erken­nen die Aus­rich­tung der Kame­ra (hori­zon­tal / ver­ti­kal), was heut­zu­ta­ge eigent­lich selbst­ver­ständ­lich sein sollte.

Die Ricoh CX3 macht wirk­lich gute Bil­der, auch die Licht­emp­find­lich­keit war echt OK. Aber so rich­tig warm gewor­den bin ich damit nicht. Abge­se­hen von der Menü­ge­stal­tung hat mich ins­be­son­de­re die Tat­sa­che gestört, dass die Bild­vor­schau nach einer Auf­nah­me total kör­nig war, d.h. das JPG wur­de nur recht halb­her­zig ger­en­dert. Im rich­ti­gen Bild­be­trach­tungs­mo­dus ist das anders, aber mal ganz ehr­lich: Wer hat schon Lust, nach jedem Bild den Modus zu wech­seln? Ich kann mich ehr­lich gesagt gar nicht mehr groß­ar­tig an ande­re Details erin­nern, da mir das Foto­gra­fie­ren damit nicht wirk­lich Spaß gemacht hat und ich es des­halb auch irgend­wann gelas­sen habe.

Die Panasonic Lumix TZ10


Bei der TZ10 sah das schon anders aus. Mit Pana­so­nic-Kame­ras kom­me ich mitt­ler­wei­le sehr intui­tiv klar, auch wenn ich die Menü­ge­stal­tung bis­wei­len ein wenig ange­staubt und über­la­den fin­de (gera­de die gefühl­ten 100 Szenemodi).

Von dem Gehäu­se war ich abso­lut begeis­tert. Die rote Vari­an­te war optisch genau mein Ding. Trotz Super­zoom super­kom­pakt, kom­plett aus Metall und schön schwer (das ist natür­lich Geschmack­sa­che ). Natür­lich etwas grö­ßer als die WB2000, aber ich fand sie von der Optik und Hap­tik echt total genial.

Auch die Pana­so­nic-typi­schen Schie­be­schal­ter für an/aus und Aufnahme/Wiedergabe fin­de ich eben­so wie die rest­li­chen Bedien­ele­men­te – eben­falls ohne Touch­screen – total klas­se. Alles fühlt sich stim­mig, prä­zi­se und hoch­wer­tig an.

Der hohe Zoom­be­reich in Ver­bin­dung mit dem genia­len Bild­sta­bi­li­sa­tor hat gera­de im Frei­en rich­tig Spaß gemacht. Ich war begeis­tert! Die intel­li­gen­te Auto­ma­tik (also qua­si der „Smart-Mode“) ver­rich­tet gute Diens­te und hat mir gefühlt eben­falls bes­ser gefallen.

Auch bei der Pana­so­nic kann man (bis auf den Fokus) so ziem­lich alles manu­ell ein­stel­len und – per­fekt – sei­ne Lieb­lings-Ein­stel­lun­gen auch auf spe­zi­el­len Modus­wahl­rad­po­si­tio­nen speichern.

Dis­play und Video­mo­dus sind wirk­lich auch sehr gut (kom­men aber an die WB2000 nicht ganz ran). Die Ste­reo­mi­kro­pho­ne sind oben auf dem Gehäu­se mit­tig plat­ziert, so dass man kei­ne Gefahr läuft, die­se mit dem Fin­ger zu ver­de­cken. Deut­lich bes­ser als bei der Sam­sung. Die Belich­tungs­mes­sung und ‑nach­füh­rung haben mir auch bes­ser gefallen.

Eben­falls eine gute Idee: Das Zoo­men ist im Video­mo­dus wesent­lich smoot­her (=lang­sa­mer) als bei Fotos. 

Die Lumix hat sogar einen ech­ten HDR-Modus, wel­cher im Gegen­satz zur Sam­sung 3 Bil­der in Serie zu einem kom­bi­niert und (ver­mut­lich wegen des bes­se­ren Bild­sta­bi­li­sa­tors) deut­lich robus­ter gegen Ver­wack­lun­gen ist. Frei­hand­auf­nah­men sind somit zumin­dest bei Son­ne kein Problem!

Seri­en­auf­nah­men kann die TZ10 eben­falls, aber in gerin­ge­rer Fre­quenz und max. 3 bzw. 5 Bil­der (je nach Kom­pres­si­on) in Fol­ge. Es gibt sogar eine Flash­light-Seri­en­bild-Funk­ti­on – aller­dings dann nur mit 3 MP.

Die GPS-Funk­ti­on der TZ10 möch­te ich natür­lich auch nicht unter­schla­gen. War für mich das ers­te Mal, dass ich so etwas aus­pro­biert habe und bei Auf­nah­men in 2km Umkreis von zu Hau­se natür­lich nur bedingt sinn­voll. Aber trotz­dem reiz­voll und wit­zig. Pica­sa z.B. zeigt rechts neben dem Foto direkt den pas­sen­den Goog­le-Maps Aus­schnitt. Die Posi­ti­ons­be­stim­mung war jetzt nicht meter­ge­nau, aber das ist m. E. auch nicht nötig. Bei Urlaubs­fo­tos kann man sicher trotz­dem gut nach­voll­zie­hen wo man die Auf­nah­men gemacht hat. Das GPS-Modul zieht natür­lich Strom, gera­de wenn man es so ein­stellt, dass auch wäh­rend die Kame­ra aus ist die aktu­el­le Posi­ti­on regel­mä­ßig aktua­li­siert wird.

Nach so viel Lob nun zumin­dest noch mei­ne Haupt­kri­tik: Was mich – gera­de im Ver­gleich zur WB2000 – wirk­lich gestört hat, war die schlech­te­re Licht­emp­find­lich­keit und das bei nicht ganz opti­ma­lem Licht auf­fäl­li­ge Bild­rau­schen. Da hilft es auch nicht, dass man den max. Iso-Wert für die Auto­ma­tik nach unten begren­zen kann. Die WB2000 hat hier ganz klar die Nase vorn, da sie auf­grund des ande­ren Brenn­wei­ten­be­reichs hier­für natür­lich das „bes­se­re“ Objek­tiv und auch den bes­se­ren Bild­sen­sor hat. Das gilt übri­gens auch für Videoaufnahmen.

Und: Wäh­rend die Far­ben der Bil­der mir beim Betrach­ten am Moni­tor oft­mals bes­ser gefal­len haben als von der Sam­sung muss­te ich fest­stel­len, dass bei den bestell­ten Foto­ab­zü­gen das Gegen­teil der Fall war. Die Bil­der der WB2000 wirk­ten durch­weg natürlicher.

Man kann sicher­lich noch jede Men­ge über die Lumix schrei­ben und bei den gan­zen Funk­tio­nen mehr ins Detail gehen. Aber an vie­les kann ich mich heu­te schon gar nicht mehr so rich­tig erin­nern und etli­ches habe ich in den paar Tagen die sie mich beglei­tet hat auch gar nicht aus­pro­biert, so dass ich es hier­bei belas­sen möch­te. Infos und Bei­spiel­bil­der zu der Kame­ra fin­det man im Inter­net aber wie Sand am Meer – die WB2000 ist dage­gen ja deut­lich weni­ger populär.

Fazit

Sowohl die Pana­so­nic Lumix TZ10 als auch die Sam­sung WB2000 sind echt tol­le Kompaktkameras

Sowohl die Pana­so­nic Lumix TZ10 als auch die Sam­sung WB2000 sind echt tol­le Kom­pakt­ka­me­ras, die rich­tig Spaß machen und bei­de eine super Video­funk­ti­on an Bord haben. Die Lumix ist mit ihrem irren Zoom und dem GPS- Modul ein guter Rei­se­be­glei­ter, die Sam­sung eine licht­emp­find­li­che High­speed-Kame­ra, wel­che bei Auf­nah­men mit schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen ohne Blitz ihre Stär­ken zeigt.

Irgend­wel­che Abstri­che muss man lei­der bei jeder Kame­ra machen. Hier hilft ein­fach nur aus­pro­bie­ren und ent­schei­den, wel­ches Modell hin­sicht­lich Funk­ti­ons­um­fang, Bedien­bar­keit, Foto­qua­li­tät und nicht zuletzt Preis für einen per­sön­lich die bes­te Wahl ist.

Die WB2000 ist eigent­lich viel zu scha­de für jeman­den, der ein­fach nur drauf­los knip­sen möch­te, auch wenn sie das natür­lich dank ihres Smart-Modus sehr gut beherrscht. Viel­mehr bie­tet sie ambi­tio­nier­ten Foto­gra­fen eine unglaub­lich brei­te Palet­te an Funk­tio­nen an, mit denen man mit etwas Übung wirk­lich über­durch­schnitt­lich schö­ne Fotos schie­ßen kann. Natür­lich immer im Ver­gleich zu Kame­ras im sel­ben Preissegment.

Gera­de das macht für mich auch den Reiz der Kame­ra aus und so bin ich nach lan­gem Hin- und Her auch zu der Ent­schei­dung gekom­men, dass ich die WB2000 ver­mut­lich doch etwas mehr ver­mis­sen wür­de als die TZ10. An die klei­nen Macken hat­te ich mich mitt­ler­wei­le gewöhnt, und mei­ne ein­gangs erwähn­ten Anfor­de­run­gen hat sie per­fekt erfüllt, so dass mir schluss­end­lich auch der rela­tiv hohe Preis egal war. Ich habe die Ent­schei­dung bis heu­te jeden­falls nicht bereut – nicht zuletzt weil neu­lich beim Ver­gleich der Foto­ab­zü­ge die Sam­sung für mich der kla­re Sie­ger war.

Aktu­el­le Prei­se und tech­ni­sche Details zu den bespro­che­nen Kame­ras fin­det ihr z.B. bei Amazon*:

Vie­len Dank an Jörg für die­sen wirk­lich aus­führ­li­chen und per­sön­li­chen Ver­gleich, der für mich, der die Lumix TZ7 (Vor­gän­ge­rin der vor­ge­stell­ten TZ10) als kom­pak­te Rei­se­be­glei­te­rin ein­setzt, doch sehr inter­es­sant ist. Mit Sicher­heit wer­de ich mit die WB2000 ein­mal genau­er ansehen.

Habt ihr Fra­gen an Jörg? Wir freu­en uns über Eure Kommentare!


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