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Google Mail für eigene POP3 / SMTP EMail Konten einsetzen

Thun­der­bird, Out­look, Out­look Express, Win­dows Mail, GMX, web​.de, hot­mail und wie sie alle hei­ßen – sie alle erhe­ben den Anspruch, unse­re EMail-Bedürf­nis­se abde­cken zu können.

Aber all die­se Lösun­gen haben aus mei­ner Sicht Nach­tei­le, zum Teil ganz erhebliche.

Als jemand, der nicht nur ger­ne reist und foto­gra­fiert, son­dern auch im IT-Pro­zess­ma­nage­ment tätig ist, beschäf­ti­ge ich mich natür­lich auch pri­vat zwangs­läu­fig mit der Ver­bes­se­rung von täg­li­chen Auf­ga­ben. Und Email gehört nun ein­mal zur täg­li­chen Arbeit am PC wie das Salz auf die Gurke.

Meine 7 Anforderungen an eine moderne EMail-Lösung

  1. Ich möch­te mei­ne Mails auf diver­sen Rech­nern (Note­book, Zuhau­se, in der Fir­ma, bei Freun­den etc.) ver­füg­bar haben.
  2. Ich möch­te auf Rei­sen unein­ge­schränk­ten Zugriff auf mei­ne Mails und Kon­tak­te haben.
  3. Ich möch­te mit mei­ner eige­nen EMail-Adres­se mai­len kön­nen (mail(at)gwegner.de) – nicht unter irgendwas@gmx.de oder ähnlich.
  4. Mei­ne Mails dür­fen kei­ne Wer­bung enthalten.
  5. Ich möch­te eine kom­for­ta­ble Ober­flä­che, die sich wie ein rich­ti­ges Mail-Pro­gramm bedie­nen lässt.
  6. Ich möch­te alle mei­ne Mails auf­he­ben kön­nen und nie erle­ben, dass jemand, der mir eine Mail schickt, die Mel­dung bekommt «das Post­fach des Emp­fän­gers ist lei­der voll…».
  7. Ich möch­te mei­ne Mails direkt auf mein Han­dy bekom­men und wenn ich sie dort lese oder lösche, möch­te ich, dass sich das auch auto­ma­tisch über­all dort wider­spie­gelt, von wo aus ich noch Zugriff auf mei­ne Mails habe.

Heu­te möch­te ich Euch daher ein­mal auf­zei­gen, wie ich das Medi­um EMail nut­ze. Und zwar so, dass die­se Anfor­de­run­gen erfüllt werden.

Ich habe vor eini­ger Zeit zu einer ähn­li­chen The­ma­tik schon ein­mal einen Arti­kel geschrie­ben, der sehr gut ankam. Allein die Anzahl der posi­ti­ven Kom­men­ta­re dazu hat gezeigt, dass doch erheb­li­cher Bedarf besteht, die Nut­zung die­ses so all­täg­li­chen Medi­ums zu verbessern.

Meine Lösung für die moderne Nutzung von EMail

Zunächst ein­mal stellt sich die Fra­ge: Web­mailer oder instal­lier­tes EMail-Pro­gramm. Die Punk­te 1 und 2 schlie­ßen ein instal­lier­tes Pro­gramm ja eigent­lich schon aus, da ich auf belie­bi­gen Rech­nern auf mei­ne Mails zugrei­fen möch­te. Also Web­mailer. Die­ser muss nun aber Punk­te 3–7 erfül­len – und da gibt es stand heu­te aus mei­ner Sicht nur genau einen Dienst, der all die­se Punk­te erfüllt – und das auch noch mit Bra­vour: Goo­gle­Mail, im eng­li­schen Raum GMail genannt.

Ich bin nun kein gro­ßer Anhän­ger von Goog­le, aber das was die Fir­ma mit ihrem EMail-Dienst kos­ten­los zur Ver­fü­gung stellt sucht wirk­lich sei­nes­glei­chen. Ich nut­ze es nun bereits seit eini­gen Jah­ren und bin immer noch genau­so begeis­tert wie am Anfang.

Hier eini­ge Eck­punk­te, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Nun also die Schritt-für-Schritt Anlei­tung, wie Ihr Goo­gle­Mail so ein­rich­tet, dass ihr damit Eure jet­zi­gen EMail-Adres­sen ver­wen­den könnt!

Ja, rich­tig gehört! Ihr könnt wei­ter­hin unter der allen Euren Freun­den bekann­ten gmx, web​.de oder einer @lieschenmueller.de Adres­se mai­len, kein Pro­blem! Ihr könnt auch par­al­lel Euer nor­ma­les EMail-Pro­gramm wei­ter nut­zen (z.B.) Thun­der­bird, um zusätz­lich noch auf einem Rech­ner eine Kopie Eurer EMails zu haben.

GoogleMail einrichten

  1. Öff­net GoogleMail
    Hier sehr ihr auch die Grö­ße des Spei­cher­plat­zes der Euch zur Ver­fü­gung gestellt wird und wie er lau­fend wächst.
  2. Klickt auf Kon­to Erstellen
  3. Tragt Euren Namen und eine gewünsch­te EMail-Adres­se bei Goog­le ein (kei­ne Sor­ge, wir rich­ten nach­her Eure rich­ti­ge ein). Klickt auf «Ver­füg­bar­keit prü­fen!» um zu sehen, ob die Adres­se frei ist.
  4. Deak­ti­viert das «Web­pro­to­koll», wenn ihr nicht möch­tet, dass Goog­le Eure Daten zum Ver­bes­sern sei­ner Such­ergeb­nis­se einsetzt.
  5. Denkt Euch eine Sicher­heits­fra­ge aus und tragt unter «Wort­be­stä­ti­gung» die Buch­sta­ben ein, die ihr dort ent­zif­fert – das ist eine Sicherheitsmaßnahme.
  6. Bestä­tigt die Geschäfts­be­din­gun­gen und schließt das For­mu­lar damit ab.
  7. Ggf. möch­te Euch Goog­le einen Bestä­ti­gungs­code auf Euer Han­dy schi­cken. Dass pas­siert vor allem, wenn ihr die Zei­chen­fol­ge mehr­fach falsch ein­ge­ge­ben habt. Damit ver­hin­dert Goog­le, dass mit dem Ser­vice Miss­brauch getrie­ben wird.
  8. Nun seid ihr angemeldet:
  9. Klickt nun auf «Mein Kon­to Anzei­gen». Goog­le Buzz könnt ihr erst­mal außen vor lassen.
    Klickt daher auf «Zu mei­nem Post­ein­gang…»

Nun seid ihr in der Haupt-Ansicht von Goo­gle­Mail gelan­det und habt bereits 3 Begrü­ßungs­mails von Goog­le erhalten.

Wenn Ihr wollt, könnt ihr die zwei Boxen unten links weg kli­cken, in dem ihr auf das X klickt.

Pro­biert auch ein­mal Drag and Drop aus: Fasst eine der Mails an dem «Anfas­ser» links an, und zieht sie auf einen der Labels links – unter «Wei­te­re» befin­det sich zum Bei­spiel der Papierkorb.

Ihr könnt Goo­gle­Mail auch pri­ma mit der Tas­ta­tur bedie­nen. Mit ? erhal­tet ihr eine lis­te der jeweils mög­li­chen Kürzel.

Aber bevor ihr jetzt anfangt damit zu spie­len, wol­len wir ja noch Eure «rich­ti­ge» EMail-Adres­se einrichten.

Weitere EMail-Konten hinzufügen – Eure «richtige» Adresse nutzen

So, nun gehts ins Ein­ge­mach­te: Ihr wollt Euren nor­ma­len EMail-Zugang mit Goo­gle­Mail nutzen.

  1. Öff­net die Ein­stel­lun­gen, geht auf «Kon­ten und Import»
  2. Die Opti­on ganz oben «EMails und Kon­tak­te Impor­tie­ren» dient nur dem ein­ma­li­gen Import. Benutzt das nur, falls ihr kom­plett auf Eure neue Goo­gle­Mail Adres­se wech­seln wollt.
    Wenn ihr Eure alte(n) Adresse(n) behal­ten wollt, wählt statt­des­sen die 3. Option:
    Nach­rich­ten über POP3 abru­fen und klickt auf «Pop3-EMail-Kon­to hinzufügen»
  3. Füllt im nächs­ten Schritt die gefor­der­ten Anga­ben aus, ins­be­son­de­re sind das die Zugangs­da­ten zu dem bis­he­ri­gen EMail-Pro­vi­der wie EMail-Adres­se, Nut­zer­na­me und den POP-Server.
    Spe­zi­el­le Fra­gen hier­zu beant­wor­tet auch die Goog­le Hil­fe sehr aus­führ­lich.
    Falls ihr die EMails noch mit einem her­kömm­li­chen EMail-Pro­gramm zur loka­len Siche­rung auf einem Rech­ner abru­fen möch­tet, dann setzt den Haken bei «Nach­rich­ten auf dem Ser­ver lassen».
  4. Klickt zum Abschlie­ßen auf «Kon­to hin­zu­fü­gen». Goog­le teilt Euch nun mit, ob der Abruf geklappt hat.
  5. Ihr wer­det nun gefragt, ob ihr Nach­rich­ten auch mit Eurer eige­nen Adres­se sen­den wollt. Wählt hier «Ja» aus und bestä­tigt mit «Nächs­ter Schritt».
  6. Und nun kommt der Knack­punkt: Ihr wer­de gefragt, ob ihr über den Mail­ser­ver von Goog­le sen­den möch­tet, oder über Euren eige­nen Mail­ser­ver. Schon Ers­te­res funk­tio­niert ziem­lich gut, der Emp­fän­ger sieht Eure rich­ti­ge EMail-Adres­se, aber es erscheint noch ein «Gesen­det über GoogleMail».
    Bei der zwei­ten Opti­on ist spä­ter nicht mehr sicht­bar, dass ihr über Goo­gle­Mail gesen­det habt. Wenn ihr also Zugangs­da­ten für Euren SMTP-Ser­ver habt, dann wählt Opti­on 2. Kei­ne Angst, das ist nichts beson­de­res, die müsst ihr in jedem «nor­ma­len» EMail Pro­gramm auch ein­tra­gen – falls Ihr sie nicht parat habt, könnt ihr dort dort auch in den Ein­stel­lun­gen fün­dig werden.
  7. Füllt nun die Fel­der mit den ent­spre­chen­den Daten aus und klickt dann auf «Kon­to hin­zu­fü­gen».
  8. Im letz­ten Schritt sen­de Euch Goog­le nun eine Mail mit einem Bestä­ti­gungs­link an eure «ech­te» Email-Adres­se – so ist gewähr­leis­tet, dass es auch Eure ist. Ruft Eure Mails jetzt ein­mal ganz nor­mal ab und bestä­tigt dann den Link.
  9. FERTIG!
    Nach all dem (sieht viel aus, ist es aber nicht – jedes nor­ma­le EMail-Pro­gramm muss mit den glei­chen Daten ein­ge­rich­tet werden!)

Übri­gens: Genau so könnt ihr bis zu 4 wei­te­re EMail-Kon­ten hin­zu­fü­gen und so alle Eure mails in Goo­gle­Mail sammeln!

Geht nun wie­der zurück auf mail​.goog​le​.com und klickt ein­mal auf «Aktua­li­sie­ren».

Voi­là!! Alle Eure Mails sind von Goog­le abge­ru­fen wor­den und nun in Goo­gle­Mail ver­füg­bar. Und wenn ihr selbst eine Mail ver­fasst, nimmt das Pro­gramm Eure eben ange­ge­be­ne Absen­der-Adres­se, das heißt, Goog­le tritt nicht in Erscheinung.

Neu: GoogleMail dazu bringen, dass es auf Knopfdruck auch externe Konten abruft

Lan­ge konn­te man mit dem Aktua­li­sie­ren-Link Goog­le nicht dazu bewe­gen, auch die extern ein­ge­bun­de­nen Kon­ten auf Kom­man­do abzu­ru­fen. Hier war man auf die Aktua­li­sie­rungs­zy­klen von Goog­le ange­wie­sen oder man muss­te umständ­lich in den Ein­stel­lun­gen einen rela­tiv ver­steck­ten Link klicken.

Neu ist, dass man genau die­se Funk­ti­on jetzt über Goo­g­leL­abs frei­schal­ten kann! (Goo­g­leL­abs ist eine Samm­lung von «Plug­ins» für Goo­gle­Mail, die man sich indi­vi­du­ell ein­rich­ten kann.

Geht zur Akti­vie­rung in den Ein­stel­lun­gen auf den Rei­ter «Labs» und sucht dort nach «POP-Kon­ten aktua­li­sie­ren». Akti­viert die­ses Modul. Ab jetzt ruft ein klick auf Aktua­li­sie­ren im Haupt­fens­ter auch die exter­nen Kon­ten mit ab.

Fazit

Mit die­ser Lösung seid ihr voll­stän­dig mobil! Über­all, wo ihr aufs Inter­net zugrei­fen könnt, habt ihr auch Eure EMails und Kon­tak­te dabei. Es funk­tio­niert sogar auf dem Han­dy­brow­ser. Vor­bei sind die Zei­ten, bei denen es bei jedem Rech­ner­wech­sel ein Akt war, alle Emails auf den neu­en Rech­ner zu bekom­men. Auch auf Rei­sen habt ihr alles dabei. Vor­bei sind die Zei­ten, in denen ihr im Urlaub auf Euern gmx-Account aus­wei­chen muss­tet, weil ihr auf den «rich­ti­gen» nicht online zugrei­fen konntet.

Spielt ein­mal mit der Ober­flä­che. Sie lässt sich wie ein «ech­tes» Mail-Pro­gramm bedie­nen. Erstellt zum Bei­spiel mal eine neue Email und zieht eine Datei hin­ein (funk­tio­niert mit den neus­ten Ver­sio­nen der Browser).

Über den Spei­cher­platz braucht Ihr Euch kei­ne Sor­gen zu machen, mit 7 GB Spei­cher­platz für EMails kommt man eine gan­ze Wei­le hin. Und nicht zu ver­ges­sen: Alle ver­sand­ten Mails sind Wer­be­frei.

Und last but not least: Wenn ihr ein Android-Han­dy habt, oder ein ande­res Han­dy mit Inter­net-Anbin­dung – dann habt ihr auch mobil Eure Mails immer dabei. Nie wie­der stol­pert ihr über Mails, die ihr schon längst gele­sen oder gelöscht habt, nur weil ihr an einem ande­ren Rech­ner seid.

Hier noch einen Tipp, wie ihr vom Brow­ser aus schnell auf Eure EMail zugrei­fen könnt: 

Ich habe mir dafür ein Lese­zei­chen oben in die Fire­fox-Lese­zei­chen­leis­te gelegt und dann in sei­nen Eigen­schaf­ten den Titel gelöscht. Übrig bleibt dann nur das klei­ne Icon. So kann ich alle mög­li­chen Diens­te in der Leis­te platz­spa­rend unter­brin­gen und schnell dar­auf zugreifen.
Goo­gle­Mail ist bei mir immer in einem Rei­ter offen und wird auto­ma­tisch gela­den, wenn Fire­fox gestar­tet wird.

Nach so viel Begeis­te­rung nun noch etwas Refle­xi­on: War­um macht Goog­le das? War­um schen­ken sie uns die­ses tol­le Programm?

Nach eini­ger Zeit bekommt ihr in Goo­gle­Mail rechts ziel­ge­rich­te­te Wer­be­ban­ner ein­ge­blen­det (noch­mal: die Wer­bung erscheint nicht in EMails, wie z.B. bei GMX und Kon­sor­ten). Über die Wer­bung finan­ziert Goog­le die Ent­wick­lung der Diens­te, die sie zur Ver­fü­gung stellen.

Mich stört es jeden­falls nicht. Ich freue mich jeden Tag, dass ich so ein tol­les Werk­zeug kos­ten­los für Email nut­zen kann. Und nein, Goog­le zahlt mir nichts für die­sen Artikel… :-)

Mei­ne 7 Anfor­de­run­gen an EMail wer­den mit die­ser Lösung voll erfüllt. Was sagt ihr? Habt ihr Goo­gle­Mail schon mal getes­tet? Wäre das für Euer «EMail-Erleb­nis» auch eine Ver­bes­se­rung? kommt ihr mit der Anlei­tung klar?

Lasst es die ande­ren Leser und mich in den Kom­men­ta­ren wissen!

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