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Ein Panorama-Fotobuch erstellen – Lightroom vs. Saal Digital

Ich möch­te mal wie­der ein Foto­buch erstel­len. Das ist jedes mal so ein Pro­jekt, dass ich viel zu lan­ge vor mir her schie­be. Ich weiß gar nicht so genau war­um. Wahr­schein­lich habe ich auf­grund von trau­ma­ti­schen Erfah­run­gen in der Ver­gan­gen­heit immer noch Angst vor der vie­len Arbeit und ver­schwen­de­ten Lebens­zeit, wäh­rend ich über die Abstür­ze unvoll­kom­me­ner Spe­zi­al-Pro­gram­me flu­che. Na gut – wir schrei­ben das Jahr 2014 und das letz­te Foto­buch habe ich sogar auf dem Tablet erstellt – und auch das hat ja eigent­lich ganz gut geklappt. Aber Trau­ma­ta wird man eben nicht so schnell los. :-) Also – ab in’s kal­te Wasser!

Ich muss mich wohl ein­fach noch öfter posi­tiv kon­di­tio­nie­ren, damit die Lust auf ein neu­es Foto­buch nicht erst beim Machen kommt, son­dern schon vor­her da ist. Über die Ergeb­nis­se freue ich mich im nach­hin­ein ja ohne­hin immer sehr!

Dies­mal will ich es rich­tig groß. Knapp einen Meter (84 cm) soll das Buch breit sein, wenn es auf­ge­schla­gen ist. Gera­de ange­mes­sen für mei­ne Pata­go­ni­en-Pan­ora­men. :-)

Als Anbie­ter wäh­le ich dies­mal Saal Digi­tal, da ich von denen ein Gut­schein habe. Dabei kommt mir ent­ge­gen, dass sie in die­sem über­brei­ten A3-Pan­ora­ma For­mat dru­cken, die Bil­der als Echt­fo­to aus­be­lich­tet wer­den und mit fla­cher Pan­ora­ma-Bin­dung (Lay­flat) gebun­den wer­den (die­ses For­mat bekommt natür­lich auch bei ande­ren Anbietern).

Nach­dem der Druck-Dienst­leis­ter fest­steht, muss ich mir nun über­le­gen, mit wel­cher Soft­ware ich das Buch desi­gne. Am nahe lie­gens­ten wäre natür­lich die Soft­ware des Anbie­ters, die ich mir kos­ten­los von sei­ner Sei­te laden kann. Ob der geschenk­te Gaul nun die bes­te Wahl ist, weiß ich natür­lich nicht. Alter­na­ti­ven wären Ligh­t­room oder das in der Crea­ti­ve Cloud ent­hal­te­ne pro­fes­sio­nel­le Lay­out Pro­gramm Indesign.

Lightroom eine Chance geben?

Ado­be Ligh­t­room wäre ja eigent­lich das idea­le Tool, um mal schnell ein Foto­buch zu erstel­len. Da ich sowie­so die Aus­wahl und Bear­bei­tung mei­ner Fotos in Ligh­t­room mache, könn­te ich mir so sogar einen extra Export spa­ren und die Bil­der direkt aus einer Samm­lung her­aus in das Foto­buch Lay­out bringen.

Lei­der sind die Mög­lich­kei­ten, die Ligh­t­room dazu bie­tet – trotz des mit Ligh­t­room 4 ein­ge­führ­ten «Buch»-Moduls, eher beschei­den bzw. nicht zu ende gedacht.

Das Lightroom Buch-Modul

Die­ses zu nut­zen, wäre nahe­lie­gend, doch der Ver­such schei­tert lei­der im Ansatz. Ligh­t­room arbei­tet nach wie vor aus­schließ­lich mit einem Druck-Anbie­ter zusam­men und zwar mit Blurb. Nichts gegen den Anbie­ter, aber als Kun­de hät­te ich schon ger­ne die Wahl. Lei­der bie­tet Blurb weder ein Echt­fo­to-Druck noch eine Lay­flat-Bin­dung an. Dazu kommt, dass die Aus­wahl an Grö­ßen und Aus­füh­run­gen recht ein­ge­schränkt ist. Eine so gro­ße Grö­ße, wie ich sie haben möch­te, haben sie auch gar nicht im Programm.

Zwar kann man im Ligh­t­room-Buch-Modul die Aus­ga­be als PDF wäh­len – und so theo­re­tisch ande­re Dienst­leis­ter, die einen PDF-Upload unter­stüt­zen, nut­zen, aller­dings las­sen sich auf für die PDF-Aus­ga­be kei­ne benut­zer­de­fi­nier­ten Buch­grö­ßen anle­gen, son­dern auch wie­der nur die ein­ge­schränk­ten For­ma­te von Blurb. Die­se sind der­zeit lei­der nur: 18 x 18, 20 x 25, 25x20, 33 x 28, 30 x 30.

Hat man sich auf ein sol­ches For­mat fest­ge­legt, kann man bei Ligh­t­room schnell aus eine Viel­zahl von Lay­outs wäh­len und man kann Text hin­zu­fü­gen. Lei­der las­sen sich Bil­der nur in das fes­te Ras­ter der vor­han­de­nen Lay­outs plat­zie­ren und nicht völ­lig indi­vi­du­ell. Aber auch damit könn­te ich leben.

Es bleibt vor allem das Pro­blem, mit den ein­ge­schränk­ten Grö­ßen. Damit erle­digt sich das The­ma Ligh­t­room-Buch-Modul für vie­le Pro­jek­te lei­der schon im Ansatz. Und das ist scha­de, da man mit dem Buch-Modul ansons­ten für die meis­ten Foto­buch-Pro­jekt recht schnell und effi­zi­ent zum Ziel kom­men wür­de. Soll­tet ihr es trotz­dem mit Ligh­t­room ver­su­chen wol­len, fin­det ihr hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung.

Da ich den Pata­go­ni­en-Bild­band ja nun wie gesagt in 42 x 28 cm machen möch­te, trifft das auch auch mein Vor­ha­ben zu. Ade also, Ligh­t­room Buch Modul.

Das Lightroom Druckmodul

Noch möch­te ich mich aller­dings nicht ganz geschla­gen geben. Ein von vie­len unter­schätz­ter Ansatz ist die Nut­zung des Ligh­t­room Druck-Moduls für die Erstel­lung eines Fotobuchs.

Bei Druck­auf­trag stellt man hier «JPG-Datei» ein, dann als Auf­lö­sung 300ppi und «Benut­zer­de­fi­nier­te Datei­ab­mes­sun­gen». Ich gebe hier direkt die Grö­ße der Dop­pel­sei­ten ein: 84,60 cm x 27,60 cm. Die­se Grö­ße ent­neh­me ich den Anga­ben der Anbie­ters für den «PDF-Upload». Es ist wich­tig, hier die exak­ten Grö­ßen inklu­si­ve Beschnitt­rand zu nut­zen und nicht etwa die die werb­li­chen «Außen­ma­ße» des Buchs.

Wählt man hier als «Lay­out­stil» Benut­zer­de­fi­nier­tes Paket, so kann man die Bil­der sogar (im Gegen­satz zum Buch-Modul) recht frei plat­zie­ren. Um wenigs­tens gewis­se Anhalts­punk­te zu haben, blen­de ich mit alle Hilfs­li­ni­en und Ras­ter unter «Linea­le, Ras­ter und Hilfs­li­ni­en» ein. So ras­ten die Bil­der an den Hilfs­li­ni­en bereits plat­zier­ter Bil­der ein – lei­der kann man aber kei­ne eige­nen Hilfs­li­ni­en defi­nie­ren – weder auf Ein­zel­sei­ten, noch sei­ten­über­grei­fend. Bil­der dür­fen die Sei­te auch nicht über­lap­pen, dafür kann man aber den Bild­aus­schnitt auch hier mir der Strg-Tas­te inner­halb des Rah­mens verschieben.

Soweit so gut. Ich kann nun die Bil­der frei plat­zie­ren, aber schwie­rig wird es z.B. wenn ich zwei oder drei Ein­zel­bil­der in exakt glei­cher Grö­ße  auf eine Sei­te brin­gen möch­te, da es eben kei­ne vor­ge­fer­tig­ten Lay­outs wie im Buch­mo­dul gibt und man auch kei­ne indi­vi­du­el­len Hilfs­li­ni­en ein­rich­ten kann.

Text kann man lei­der auch nicht frei plat­zie­ren – aller­höchs­tens noch über ein Was­ser­zei­chen, dass man mit Meta­da­ten des jewei­li­gen Bil­des befüllt. So lie­ßen sich über Umwe­ge Bild­un­ter­schrif­ten rea­li­sie­ren, aller­dings wenig kom­for­ta­bel und ohne jeg­li­che Frei­heits­gra­de in der Gestaltung.

Ner­vig ist auch, dass man eine sol­che Dop­pel­sei­te immer nur in Gän­ze auf dem Bild­schirm sehen kann. Ein her­ein­zoo­men, um z.B. dif­fi­zi­le­re Arran­ge­ments vor­zu­neh­men, ist lei­der auch nicht möglich.

Nach den ers­ten 6 Dop­pel­sei­ten ver­ab­schie­de ich mich also auch von die­sem Ansatz und gebe nun der Soft­ware von Saal-Digi­tal eine Chan­ce, bevor ich mich wie­der an InDe­sign set­ze und alles manu­ell mache.

Ihr merkt schon – wenn sich die Ent­wick­ler des Ligh­t­room-Buch-Moduls mal mit denen des Druck­mo­duls zusam­men­ge­tan hät­ten, hät­te aus dem Ligh­t­room Ansatz durch­aus etwas wer­den kön­nen. Aber lei­der kann man die­se bei­den «Wel­ten» der­zeit nicht mit­ein­an­der kombinieren.

Der Fotobuch-Designer von Saal Digital

Grund­sätz­lich hät­te ich ja ger­ne nach wie vor ein vom Anbie­ter unab­hän­gi­ges Pro­gramm, um effi­zi­ent und in guter Qua­li­tät ein Foto­buch zu erstel­len. Ich möch­te ja nicht jedes mal umler­nen müs­sen, nur da ich bei einem ande­ren Anbie­ter bestelle.

Da der Ligh­t­room Ansatz, wie oben beschrie­ben, aller­dings nur ein­ge­schränkt funk­tio­niert und auch nicht jeder von Euch ein aus­ge­wach­se­nes Lay­out­pro­gramm wie Inde­sign zur Ver­fü­gung hat (und bedie­nen kann), ent­schei­de ich mich dazu, jetzt der kos­ten­lo­sen Soft­ware des Dienst­leis­ters eine Chan­ce zu geben, bei der ich das Buch dru­cken las­sen werde.

Letz­tes mal hat­te ich ja sogar das Expe­ri­ment gewagt, ein Foto­buch auf dem Tablet zu erstel­len – das hat zwar über­ra­schend gut funk­tio­niert, doch irgend­wie arbei­te ich schon lie­ber am Rech­ner, gera­de, wenn es um die gro­ßen Pan­ora­men geht, die ich in den Pata­go­ni­en Bild­band brin­gen möchte.

Dies­mal ist es also die Saal Design Soft­ware, die ihr Euch kos­ten­los auf der Sei­te von Saal Digi­tal her­un­ter­la­den könnt.

Die Ein­zel­bil­der habe ich im Vor­feld aus Ligh­t­room in vol­ler Auf­lö­sung und Qua­li­tät als JPG im sRGB Farb­raum in einen Ord­ner «Foto­buch» exportiert.

Tja, was soll ich sagen – die Arbeit mit der Soft­ware geht wirk­lich flott von der Hand. Im Gegen­satz zu frü­he­ren Erfah­run­gen mit sol­chen Pro­gram­men (ande­rer Her­stel­ler) stützt es nicht ein­mal ab – das freut freut mich natür­lich sehr und hilft mir sicher­lich ein gro­ßes Stück bei mei­ner Trauma-Bewältigung. :-)

Layouten

Lay­outs kön­nen in der Saal-Soft­ware ent­we­der frei oder basie­rend auf einer Viel­zahl von Vor­la­gen erstellt wer­den – wobei ich die Aus­wahl als eher unüber­sicht­lich emp­fand. Im End­ef­fekt mache ich dann aber auch nichts aus­ge­fal­le­nes, son­dern plat­zie­re meist nicht mehr als 3 Bil­der pro Dop­pel­sei­te. Vor allem möch­te ich ja das gro­ße For­mat für sei­ten­über­span­nen­de Pan­ora­men ver­wen­den, die so hof­fent­lich rich­tig zur Gel­tung kommen.

In der Saal-Soft­ware kann man übri­gens auch eige­ne Hilfs­li­ni­en ein­zeich­nen, indem man (wie in Design­pro­gram­men üblich) die­se mit der Maus «aus dem Line­al her­aus­zieht». Lei­der scheint das aber nicht sei­ten­über­grei­fend zu gehen – das wäre noch eine net­te Ergän­zung für eine nächs­te Version.

Schön ist auch, dass die Soft­ware den Beschnitt­be­reich an den Sei­ten­rän­dern rot ange­zeigt, falls die Bil­der hier nicht aus­rei­chend über­lap­pen. Beim Druck sol­cher Bücher emp­fiehlt es sich immer mit einem sol­chen Beschnitt­be­reich von in der Regel ca. 3mm zu arbei­ten. Das heißt, man lässt die Bil­der bewusst etwas über den Sei­ten­rand hin­aus­ra­gen. Die Sei­ten wer­den dann mit die­ser Über­lap­pung gedruckt, und die Über­lap­pung dann spä­ter weg­ge­schnit­ten. Nur so kann sicher­ge­stellt wer­den, dass die Fotos auch wirk­lich bis zum Rand rei­chen. Auf­grund von mecha­ni­schen Tole­ran­zen beim Schnei­den könn­te es sonst pas­sie­ren, dass beim Schnitt noch unbe­druck­tes Papier an den Rän­dern «durch­blit­zen» würde.

Mit der roten War­nung weist die Soft­ware den Benut­zer also auf sol­che dro­hen­den Pro­ble­me hin. Noch bes­ser wäre aller­dings, wenn er auch ange­zeigt bekä­me, wenn direkt anein­an­der gren­zen­de Bil­der nicht direkt «ansto­ßen». Hier pas­siert es mir eini­ge Male, dass ein wei­ßer «Blit­zer» zwi­schen den Bil­dern bleibt, obwohl sie eigent­lich ein­ras­ten soll­ten. Nur durch genaue Ansicht im Zoom-Modus kann ich die­se sehen und dann ggf. manu­ell kor­ri­gie­ren. Das pas­siert übri­gens auch am Mit­tel­falz, wenn man ein Bild for­mat­fül­lend auf die lin­ke Sei­te und eines for­mat­fül­lend auf die rech­te Sei­te plat­ziert. Hier soll­te man immer noch ein­mal nach­schau­en oder zumin­dest den Hin­ter­grund auf eine dunk­le Far­be set­zen, damit im Fal­le eines Fal­les hier nicht das Weiß «durch­blitzt». Letz­te­res emp­fiehlt sich eigent­lich bei allen rand­lo­sen Sei­ten mit voll­flä­chig fül­len­den Bil­dern. Der Her­stel­ler der Soft­ware soll­te die­ses Ver­hal­ten ein­mal prüfen.

Lay­outs mit gleich­gro­ßen und gleich­ver­teil­ten Bil­dern sind natür­lich kein Pro­blem. Ob mit oder ohne Rand.

Hier sieht man auch schon den Bereich des Anschnitts außen her­um, als blass­ro­te Linie.

Und selbst­ver­ständ­lich las­sen sich auch gro­ße Bil­der sei­ten­über­grei­fend platzieren.

Große Bilder

Apro­pos: immer wie­der span­nend ist, wie sol­che Pro­gram­me mit gro­ßen Bil­dern umge­hen. Und wenn ich groß schrei­be, dann mei­ne ich groß. Es gibt sogar Soft­ware von Ado­be, die auch heu­te noch Pro­ble­me mit den 36 MP Bil­dern der D800 hat. Bei sol­chen groß­for­ma­ti­gen Foto­bü­chern wäre das ein KO-Kriterium.

Das For­mat die­ses Buchs beträgt in der Brei­te 85 Zen­ti­mer­ter. Und ein sol­ches Foto­buch schaut man sich nicht aus der Ent­fer­nung an, wie ein Bild, das an der Wand hängt. Nein – man sitzt direkt davor. Das heißt, hier brau­chen wir alles an Auf­lö­sung, was wir krie­gen können.

Daher habe ich für die sei­ten­über­grei­fen­den Bil­der fast immer Pan­ora­men ver­wen­det, die ich aus 5–10 (manch­mal sogar mehr) Ein­zel­bil­dern zusam­men­ge­setzt habe. Schnell kommt man so auf Auf­lö­sun­gen von 100 Mega­pi­xeln und mehr.

Bei zu gro­ßen Bil­dern zeigt die Saal Soft­ware dann irgend­wann ein rotes Kreuz in der Vor­schau an. Was die Gren­ze für «zu groß» ist, erfährt man, wenn man ver­sucht ein sol­ches Bild trotz­dem in das Buch einzufügen:

Bei 150 Mega­pi­xeln ist also Schluss. Und das ist mei­ner Mei­nung nach auch völ­lig okay so. 150 Mega­pi­xel wären im 3:2 For­mat 15.000 x 10.000 Pixel – die­ses For­mat könn­te man in 300 dpi auf 1,27 Meter dru­cken! Ganz so groß ist das Buch dann doch nicht. Aber ihr seht, für solch groß­for­ma­ti­ge Bücher braucht man schon etwas Auflösung.

Übri­gens: für 300 dpi bei 84 x 28 benö­tigt man zwar «nur» 33 MP. Da DSLRs aber im 3:2 For­mat auf­neh­men, wären schon ein Sen­sor mit 66 Mega­pi­xeln von­nö­ten, um ein 300 dpi Bild auf eine Dop­pel­sei­te eines sol­chen Foto­buchs zu brin­gen. Und da ist dann noch kein Bild­aus­schnitt gewählt. Ihr seht, das Arbei­ten mit Hoch­auf­lö­sen­den Pan­ora­men macht hier abso­lut Sinn.

Saal macht also mit der Ober­gren­ze von 150 MP alles rich­tig. Um so unver­ständ­li­cher, dass bei ande­ren Anbie­tern immer noch deut­lich nied­ri­ge­re Gren­zen gelten.

Ich habe ein­mal bei Petra Vogt, einer abso­lu­ten Exper­tin im Bereich von Foto­bü­chern, nach­ge­fragt, wo denn hier die Gren­zen bei den ande­ren Anbie­tern liegen.

Von ihr erfuhr ich, dass z.B. bei CEWE die Ober­gren­ze nur bei 18 MP niegt. Das ist defi­ni­tiv zu wenig und wird bei die­sen Druck­grö­ßen schon sehr, sehr eng, selbst wenn man sei­ne Bil­der nicht beschnei­det. Die CEWE Soft­ware wird lei­der von einer Viel­zahl von Anbie­tern genutzt, näm­lich allen, die die CEWE Foto­bü­cher ver­kau­fen, z.B. auch Ama­zon, Bud­ni, DM etc. Hier müss­te man dann trick­sen: also alle Beschnit­te schon in Ligh­t­room set­zen, sei­ten­über­span­nen­de Pan­ora­men als zwei Bil­der aus­ge­ben und spä­ter zusam­men­set­zen, etc. Aber ganz ehr­lich – will man das und muss das sein? Das muss natür­lich jeder für sich selbst ent­schei­den – ich kann das aller­dings für mich mit einem kla­ren «nö» beantworten.

Fujifilm/ip.labs, deren Soft­ware z.B. von Fuji­Di­rekt, Foto­kas­ten, Pho­to Dose, Lidl etc. ein­ge­setzt wird, kann immer­hin auch Auf­lö­sun­gen bis 160 MP verarbeiten.

Ihr soll­tet also auf jeden Fall dar­auf ach­ten, dass Eure Bil­der in ent­spre­chen­der Qua­li­tät vor­lie­gen und der Anbie­ter auch mit hohen Auf­lö­sun­gen umge­hen kann, wenn ihr gro­ße Foto­bü­cher dru­cken lasst. Ansons­ten kommt das böse Erwa­chen, wenn ihr das Buch vor Euch lie­gen habt. Und das ist dann scha­de ums Geld und die vie­le Arbeit, die da drin steckt.

Wie bekommt man nun alle Bil­der in einer Grö­ße von maxi­mal 150 MP ausgegeben?

Ganz ein­fach – mit einer ent­spre­chen­den Ein­stel­lung beim Ligh­t­room Export:

Jetzt fragt ihr Euch sicher­lich, war­um ich 149 MP als Ober­gren­ze ein­ge­stellt habe? Nun bei 150 hat die Soft­ware bei eini­gen Bil­der immer noch geme­ckert… Viel­leicht auch noch etwas für einen Bugfix.

Okay, aber das sind Klei­nig­kei­ten. Im Gro­ßen und Gan­zen ist alles selbst­er­klä­rend und funk­tio­niert ganz prima.

Beschriftungen und Texte

Das Ein­fü­gen und bear­bei­ten von Text-Boxen funk­tio­niert pro­blem­los. Man kann sie belie­big plat­zie­ren. Eini­ge Schrift­ar­ten wer­den mit­ge­lie­fert, durch eine ent­spre­chen­de Ein­stel­lung in den Vor­ein­stel­lun­gen kann man das Pro­gramm aber auch anwei­sen, alle auf dem Sys­tem instal­lier­ten Schrift­ar­ten zu ver­wen­den­den. Man erhält dann zwar eine War­nung, dass nur die mit­ge­lie­fer­ten Schrift­ar­ten eine per­fek­te Dar­stel­lung garan­tie­ren, aber ich habe kei­ne Pro­ble­me fest­stel­len können.

Mit dem Beschrif­tungs­werk­zeug gene­rie­re ich am Ende dann noch den Text für den Buch­rü­cken und den hin­te­ren Deckel.

Speichern und Exportieren

Man kann die Pro­jek­te jeder­zeit zwi­schen­drin spei­chern, und man kann ein Vor­schau-PDF gene­rie­ren. Lei­der las­sen sich das Pro­jekt nicht in vol­ler Auf­lö­sung als PDF aus­ge­ben, das wäre natür­lich pri­ma, dann könn­te man die Soft­ware auch für ande­re Zwe­cke ver­wen­den. Aber ich ver­mu­te, der Anbie­ter möch­te genau das ver­hin­dern. Scha­de eigent­lich. Gut ist aber, dass es über­haupt einen PDF Export gibt (auch nicht selbst­ver­ständ­lich bei ande­ren Anbie­tern) – lässt sich doch damit das zu erwar­ten­de Ergeb­nis wesent­lich bes­ser prü­fen, als in der Vor­schau der Software.

Der Bestellvorgang

Vor der Bestel­lung erfolgt noch eine Plau­si­bi­li­täts-Prü­fung des Pro­jek­tes. Hier wer­den z.B. Lee­re Text­bo­xen erkannt und feh­len­der Über­lap­pun­gen beim Anschnitt. Danach wählt man noch, ob man das Buch in einer Geschenk­box möch­te oder nicht, und wenn ja, ob die­se weiß oder schwarz sein soll.

Fer­tig.

Die Zah­lung erfolgt bequem per Rech­nung oder Lastschrift.

Fazit

Es ist scha­de, dass Ligh­t­room im Bereich Foto­buch-Erstel­lung nach wie vor nicht annä­hernd die Mög­lich­kei­ten und den Bedien­kom­fort bie­tet, die die kos­ten­lo­se Soft­ware der Foto­buch-Dienst­leis­ter, hier im Bei­spiel, Saal Digi­tal, heu­te bie­ten. Wür­de Ado­be sich zumin­dest von der unse­li­gen exklu­si­ven Bin­dung an Blurb sei­tens der unter­stütz­ten For­ma­te lösen und freie For­ma­te erlau­ben, wür­de das sicher­lich vie­le dazu moti­vie­ren trotz eini­ger Lay­out-Ein­schrän­kun­gen Ligh­t­room auf für Foto­bü­cher zu nut­zen. Ver­steht mich nicht falsch: Von mir aus kann Ado­be Exklu­si­vi­tä­ten mit Blurb haben was den Druck­be­reich und die Ver­mark­tung angeht – ist mir völ­lig egal. Aber Ligh­t­room ist eben nicht die kos­ten­lo­se Soft­ware irgend­ei­nes Druck­dienst­leis­ters son­dern eine Stan­dard­soft­ware für Foto­gra­fen für die der Anwen­der Geld gezahlt hat. Auch für die Foto­buch-Opti­on. Mit dem spä­ter für den Druck beauf­trag­ten Dienst­leis­ter hat die erst­mal gar nichts zu tun. Das wäre so, als wür­de Pre­mie­re nur Vide­os für You­tube expor­tie­ren kön­nen. Oder Pho­to­shop nur Fotos für Face­book. Der PDF-Export des Buch-Moduls macht nur Sinn, wenn wir auch die For­ma­te indi­vi­du­ell fest­le­gen können!

Die Soft­ware von Saal-Digi­tal hat mich sowohl vom Funk­ti­ons­um­fang, der Bedien­bar­keit und der Sta­bi­li­tät posi­tiv über­rascht. Bis auf klei­ne­re Nick­lig­kei­ten, die aber leicht beho­ben wer­den könn­ten, hat so gut wie alles funk­tio­niert wie es soll­te – und das ohne gro­ße Ein­ar­bei­tung. Für die Erstel­lung des Buchs habe ich ins­ge­samt viel­leicht 2 Stun­den gebraucht.

Scha­de ist allen­falls, dass bei dem von mir gewähl­ten Pan­ora­ma-Foto­buch A3-Quer die maxi­ma­le Sei­ten­zahl bei 74 Ein­zel­sei­ten liegt. Ich hät­te noch eini­ges mehr an Mate­ri­al gehabt – denn wenn man schon mal dabei ist… :-)

Nun bleibt abzu­war­ten, wie das Buch hin­ter­her live und in Far­be aus­se­hen wird. Ich wer­de Euch auf dem Lau­fen­den halten!

Bei wel­chem Dienst macht ihr Eure Foto­bü­cher? Seit ihr damit zufrie­den? Ich freue mich über Eure Kommentare!

PS: Wenn ihr alles über die Erstel­lung von Foto­bü­chern ler­nen möch­tet, so emp­feh­le ich Euch das Buch Das eige­ne Foto­buch von der Foto­buch-Exper­tin Petra Vogt.

 

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