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Kamera und Objektiv Empfehlung für Einsteiger – Diana lernt Fotografieren! – Folge 1

Sag mal, wel­ches Equip­ment brau­che ich denn eigentlich?

Unse­re neue Foto­gra­fie-Rei­he rich­tet sich an DSLR-Foto­gra­fie-Ein­stei­ger, die ent­we­der gera­de mit der Foto­gra­fie begon­nen haben oder damit anfan­gen wol­len. In den kom­men­den Fol­gen erhal­tet ihr Tipps zum Kauf der Kame­ra, ihr lernt das Zusam­men­spiel von Blen­de, Zeit und ISO sowie die Ein­stel­lung der Kame­ra. Natür­lich erhal­tet ihr auch Tipps um Moti­ve ins «rech­te Licht» zu rücken und zur Bear­bei­tung in Lightroom.

Die Idee zu die­ser Rei­he kam mir (Dia­na), da ich zum einen tat­säch­lich end­lich mal rich­tig foto­gra­fie­ren ler­nen möch­te (und ich ja bei Gun­ther an der Quel­le sit­ze ;-)) und zum Ande­ren wir natür­lich immer wie­der Emails von Foto-Ein­stei­gern mit ent­spre­chen­den Fra­gen zu Equip­ment, Ein­stel­lun­gen etc. erhal­ten, die ich mir als Ein­stei­ge­rin auch selbst stelle.

Neu: Diana lernt Fotografieren – als Buch oder E‑Book!

Voll­stän­dig über­ar­bei­tet, der kom­plet­te Work­flow von der Aus­wahl der rich­ti­gen Kame­ra bis hin zur Bear­bei­tung und Orga­ni­sa­ti­on der Bil­der am Rech­ner. Drei­mal so umfang­reich wie die alte Online-Serie!

 

Daher möch­te ich Euch mit die­ser Rei­he an mei­nem von Gun­ther «ange­zapf­ten» Wis­sen teil­ha­ben las­sen und hof­fe, dass ihr Spaß an den Fol­gen haben wer­det, etwas lernt und natür­lich Lust bekommt, selbst los zuzie­hen um zu fotografieren! :-)

Bevor ihr aller­dings zum Foto­gra­fie­ren los­zie­hen könnt, braucht ihr, wie bei fast jedem Hob­by, wenigs­tens ein biss­chen Equip­ment. Falls nicht schon eine DSLR im Schrank liegt oder man sich die­se von «Vat­tern» oder «Mut­tern» aus­lei­hen kann, müsst ihr eine ent­spre­chen­de Kame­ra anschaffen.

Und hier kommt meist schon die ers­te Hür­de: Wel­che Kame­ra und Objek­tiv ist denn als Ein­stei­ger über­haupt geeig­net? Wie ver­mei­det ihr es «zwei­mal zu kaufen»?

Es gibt unzäh­li­ge Spie­gel­re­flex­ka­me­ras und Objek­ti­ve – für den klei­nen Geld­beu­tel bis hin zu Luxus­aus­füh­run­gen. Meist ist das eige­ne Bud­get auch nicht unbe­schränkt, so dass man vor der Qual der Wahl steht. Ich bin in der glück­li­chen Situa­ti­on, dass ich Gunther’s Kame­ras mit­be­nut­zen darf und er durch eige­nes Expe­ri­men­tie­ren schon die gan­zen Fehl­käu­fe durch hat… Aber wenn das nicht der Fall wäre, wür­de ich mir genau die­se Fra­ge stel­len. Daher habe ich mir Gun­ther mal «geschnappt» und ein klei­nes Inter­view mit ihm geführt:

Welche Kamera soll ich kaufen?

Dia­na: Wel­che Kame­ra wür­dest Du mir als Ein­stei­ge­rin emp­feh­len? Vor allem möch­te ich die Kame­ra nicht gleich durch eine «Fort­ge­schrit­te­ne» Kame­ra erset­zen müs­sen, sobald ich etwas siche­rer im Foto­gra­fie­ren bin!

Gun­ther:
 Gut, dass Du fragst. Der Kame­ra-Kauf ist sicher­lich am Anfang eines der span­nends­ten aber auch mit den meis­ten Unsi­cher­hei­ten behaf­te­ten The­men. Jeder erzählt Dir etwas Ande­res – alle vor­an die Ver­käu­fer, die in der Regel nur Dein Bes­tes wol­len: Dein Geld. Es wird heu­te lei­der immer schwie­ri­ger, eine gute Bera­tung im Fach­ge­schäft zu fin­den – am ehes­ten bie­ten das die klei­nen, noch unab­hän­gi­gen Foto­händ­ler, kei­nes­falls die gro­ßen Ket­ten. Hier springt das Inter­net ein: in hun­der­ten Foren fin­dest Du Erb­senPixel-Zäh­ler, die Dir genau erklä­ren kön­nen, war­um Du nun die­ses oder jenes Modell neh­men musst und war­um das ges­tern noch aktu­el­le mit dem Erschei­nen eines Nach­fol­gers nun schon nichts mehr taugt. Dei­ne Ver­wir­rung wird durch das Stu­di­um der Foren in der Regel dann auch eher grö­ßer, als klei­ner. Und das schlimms­te: Du wirst in dem Glau­ben bestärkt, dass eine «bes­se­re» Kame­ra Dir auto­ma­tisch zu «bes­se­ren» Bil­dern ver­hel­fen wird. Und da Dein Bud­get (wie das der meis­ten) ja nun beschränkt ist, wird der Umkehr­schluss fatal: Du denkst, mit der «güns­ti­gen» Kame­ra die Du Dir jetzt kaufst, könn­test Du ja gar kei­ne «groß­ar­ti­gen» Bil­der machen, das blie­be ja den Pro­fi-Model­len vor­be­hal­ten. Die gute Nach­richt ist: das ist alles Quatsch.

Die heu­ti­gen Kame­ras brin­gen alle eine Bild­qua­li­tät, die vor 5 Jah­ren noch kei­ne Pro­fi-Kame­ra für zig­tau­send Euro geleis­tet hat. Und schon vor 20 Jah­ren wur­den groß­ar­ti­ge Fotos gemacht. Viel bes­ser, als das, was heu­te größ­ten­teils ent­steht. Die Kame­ra ist nicht der limi­tie­ren­de Faktor.

Trotz­dem möch­te ich Dir nun ein paar Tipps geben, die Dir den Kame­ra-Kauf erleich­tern werden.

Zuerst ein­mal sind zwei Fak­to­ren für eine (Einsteiger-)Kamera wichtig:

  1. Die Kame­ra soll­te einen guten Sen­sor haben. Wie ich oben erläu­tert habe, sind heu­te eigent­lich alle Sen­so­ren ver­hält­nis­mä­ßig «gut» – aber im Detail unter­schei­den sie sich aller­dings schon noch etwas. Mit dem ent­spre­chen­den Wis­sen soll­test Du natür­lich ver­su­chen, den bes­ten Sen­sor für Dein Geld zu bekom­men. Der Sen­sor beein­flusst vor allem das Rausch­ver­hal­ten und Dyna­mik­um­fang der Kame­ras. Die­se Grö­ßen wer­den vor allem beim Foto­gra­fie­ren in Grenz­si­tua­tio­nen (Dun­kel­heit, star­ke Kon­tras­te etc.) rele­vant. Da es kei­nen ein­fa­chen «Mess­wert» dafür gibt, müss­test Du nun stun­den­lang irgend­wel­che Dia­gram­me stu­die­ren oder alle mög­li­chen Kame­ras in Grenz­si­tua­tio­nen aus­pro­bie­ren. Oder Du ver­lässt Dich hier auf mei­ne Emp­feh­lung :-) Viel­leicht an die­ser Stel­le noch ein Wort zu der «Mess­grö­ße», die die Kame­ra­her­stel­ler so ger­ne nut­zen, um auf Kun­den­jagd zu gehen: den Mega­pi­xeln. Lass Dich dadurch nicht blen­den. Eine höhe­re Mega­pi­xel Anzahl führt erst­mal nicht zu bes­se­rer Qua­li­tät, son­dern eher zu schlech­ter. 16MP sind da ein sehr guter Kom­pro­miss, die meis­ten Kame­ras haben heu­te 24MP. Das ist schon defi­ni­tiv mehr als Du brauchst.
  2. Für fast genau­so wich­tig wie den Sen­sor erach­te ich die Bedie­nung der Kame­ra. Sie soll­te Dir nicht im Wege ste­hen, son­dern im Gegen­teil, Dich beim Foto­gra­fie­ren unter­stüt­zen und Dein Ler­nen för­dern. Das heißt, das Bedien­kon­zept soll­te selbst­er­klä­rend sein und wich­ti­ge bzw. oft gebrauch­te Funk­tio­nen soll­ten nicht tief im Menü ver­steckt sein, son­dern direkt an der Kame­ra erreichbar.
  3. Ganz maß­geb­lich für den Bild-Look ist vor allem das Objek­tiv. Noch viel ent­schei­den­der, als die Kame­ra selbst. Und natür­lich, dass Du mit Kame­ra und Objek­tiv umzu­ge­hen weißt. Dazu kom­men wir dann noch in den nächs­ten Folgen.

Wie ich schon sag­te, die aktu­el­len Kame­ras sind eigent­lich alle gut. Eine kon­kre­te Emp­feh­lung für ein Modell zu geben ist nicht immer ganz ein­fach. Grund­sätz­lich ken­ne ich mich mit Nikon Kame­ras am bes­ten aus, da ich sie selbst ein­set­ze, habe aber z.B. auf Work­shops und Coa­chings immer wie­der die Gele­gen­heit auch Kame­ras ande­rer Mar­ken wie Canon und Sony in die Hand zu neh­men und habe frü­her selbst mit Canon fotografiert.

Beden­ke bei dem Kame­ra­kauf, dass für die «gro­ßen» Her­stel­ler Nikon und Canon spä­ter am ein­fachs­ten Zube­hör zu erhal­ten ist. Der Gebraucht­markt an Objek­ti­ven ist rie­sig und es gibt vie­le Infor­ma­tio­nen im Netz. Je exo­ti­scher eine Kame­ra, umso schwie­ri­ger wird es, dazu Zube­hör oder Infor­ma­tio­nen zu erhalten.

Mei­ne Emp­feh­lung lau­tet dar­über hin­aus, nicht zu den „ganz klei­nen“, rei­nen Ein­stei­ger­ka­me­ras zu grei­fen, unab­hän­gig von der Mar­ke. Kau­fe lie­ber ein etwas grö­ße­res, nicht ganz aktu­el­les Modell, ger­ne auch gebraucht, als das neus­te „klei­ne“ Modell, ver­mut­lich kos­tet es ähn­lich viel.

Kon­kret wür­de ich z.B. bei Nikon ein etwas älte­res Modell der 5x00er Serie dem neus­ten Modell der 3x00er Serie vor­zie­hen. Der Unter­schied zwi­schen nach­fol­gen­den Model­len der glei­chen Serie ist in der Regel viel klei­ner, als der Unter­schied zwi­schen den ein­zel­nen Seri­en. Die rei­nen Ein­stei­ger­ka­me­ras haben zum Teil sogar den glei­chen Sen­sor wie die grö­ße­ren Model­le, sind an eini­gen Stel­len aber schmerz­haft in der Bedie­nung ein­ge­schränkt. Z.B. fehlt der 3x00er Serie bei Nikon das Klapp­dis­play, auf das ich auf kei­nen Fall ver­zich­ten wol­len wür­de, da es extrem gute Diens­te leis­tet. Wei­ter­hin ist der Auto­fo­kus ein­ge­schränkt und eini­ge Funk­tio­nen feh­len. Dadurch wach­sen die­se Ein­stiegs­mo­del­le nicht mit Dir mit, Du kommst schnell an ihre Gren­zen und wür­dest Dir rela­tiv zügig eine „fort­ge­schrit­te­ne“ Kame­ra kau­fen wol­len, was wir ja ver­mei­den wollen.

Nikon D5200 mit 35mm f/1.8

Daher soll­test Du lie­ber eine Klas­se dar­über, also im geho­be­nen Ein­stei­ger­seg­ment, nach einer Kame­ra suchen. Hier kann ich die Nikon D5300 und Nikon D5500 emp­feh­len. Die­se Kame­ras haben einen sehr guten Sen­sor und ein gutes Bedien­kon­zept und wei­sen zudem eine gute Ver­ar­bei­tung des Gehäu­ses auf. Die neu­es­te Kame­ra der Serie, die D5600 fin­de ich gar nicht so span­nend, da sie kaum Neue­run­gen gegen­über der D5500 bringt, teil­wei­se sogar Rück­schrit­te und dafür ver­hält­nis­mä­ßig teu­er ist. Der­zeit wäre die D5500 oder D5300 vom Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis mei­ne Emp­feh­lung. Aber auch die älte­ren Model­le (D5100, D5200) haben immer noch ihre Berech­ti­gung, die Unter­schei­de zwi­schen den Kame­ras die­ser Rei­he lie­gen eher im Detail als in der Bild­qua­li­tät, dar­über kannst Du in mei­nen Test­be­rich­ten mehr erfahren.

Nikon D5200 – Info-Screen

Die Sen­so­ren der D5x00 Kame­ras sind übri­gens die­sel­ben Sen­so­ren, die auch ihre bei­den gro­ßen Schwes­tern D7000 und D7100 und D7200 haben, sind aber deut­lich güns­ti­ger und auch bes­ser für Anfän­ger geeig­net. Ich habe mal einen Ver­gleich zwi­schen der D5200 und der Vor­gän­ge­rin D5100 und zu der D7000 durch­ge­führt. Ent­schei­de Dich zwi­schen altem und neu­en Modell vor­nehm­lich nach den Funk­tio­nen, die Dir wich­tig sind – die Bild­qua­li­tät die­ser Kame­ras ist so gut wie gleich. Die D5500 bringt als ent­schei­den­de Neue­run­gen das ergo­no­mi­sche­re Gehäu­se und natür­lich auch WLAN, Film­auf­nah­men mit 60 Bil­dern pro Sekun­de in Full HD (bei der D5100 und D5200 «nur» 30 Bilder).

Bei den geho­be­nen Ein­stei­ger­ka­me­ras, über die wir hier spre­chen, fin­de ich, bekommt man bei Nikon der­zeit am meis­ten für sein Geld. Die Hap­tik und Ver­ar­bei­tung der Kame­ras, sowie das Bedien­kon­zept, sind sehr gut, das wirst Du mer­ken, wenn Du beim Händ­ler mal Kame­ras ver­schie­de­ner Her­stel­ler im glei­chen Seg­ment in die Hand nimmst. Sen­sor und Auto­fo­kus sind auch top.

Die High­lights der D5x00er Serie noch­mal zusammengefasst:

Welches Objektiv soll ich kaufen?

Dia­na: Ok, damit hät­te ich dann schon die Kame­ra! Und wie sieht es mit einem Objek­tiv aus?

Gun­ther: Eini­ge unter­schät­zen die Bedeu­tung des Objek­ti­ves und ver­su­chen beim Kame­ra­kauf ein mög­lichst güns­ti­ge­res mit­ge­lie­fer­tes (sog. «Kit»-) Objek­tiv zu erhal­ten. Dies sind meist sehr ein­fa­che Zoom-Objek­ti­ve, die sich schnell als limi­tie­ren­der Fak­tor herausstellen.

Die bes­te Kame­ra nützt Dir nichts, wenn Du kein gutes Objek­tiv hast. Das ist viel­leicht ver­gleich­bar mit einer Ste­reo­an­la­ge: Du kannst die geils­te Anla­ge zu Hau­se ste­hen haben aber ohne gute Boxen hört sich die Musik trotz­dem schei­ße an.

Es ist schon ok, wenn man bei einem sol­chen «Kit»-Angebot, das mit­ge­lie­fer­te Objek­tiv «mit­nimmt». Dann wür­de ich aber emp­feh­len ein Ange­bot mit dem 18–105mm Objek­tiv zu wäh­len, das kannst Du dann z.B. als Rei­se­zoom ein­set­zen, wenn Du einen wei­ten Brenn­wei­ten­be­reich abde­cken willst, ohne Objek­ti­ve wech­seln zu müssen.

Mei­ne Emp­feh­lung an Dich ist aber, wenn Du wirk­lich foto­gra­fie­ren ler­nen willst, und Dich abseits vom «knip­sen» auch etwas künstlerisch/kreativ bei der Motiv­wahl aus­to­ben willst (und dafür kaufst Du Dir ja eine Spie­gel­re­flex, oder?) ein Objek­tiv mit bes­se­rer opti­scher Leis­tung zu kau­fen. Kei­ne Angst, das muss nicht die Welt kos­ten – auch wenn nor­ma­ler­wei­se bei Objek­ti­ven die Prä­mis­se «you get what you pay for» gilt. Eine güns­ti­ge Fest­brenn­wei­te ist z.B. das 35mm, f/1.8, es hat eine her­vor­ra­gen­de opti­sche Leis­tung und ermög­licht für wenig Geld auch ein tol­les «Frei­stel­len» von Moti­ven, bedingt durch die gro­ße Blen­den­öff­nung von f/1.8 im Ver­gleich zu den f/3.5 des Kit-Objek­ti­ves – aber dazu spä­ter mehr.
Die maxi­mal mög­li­che Blen­den­öff­nung steht auf dem Objek­tiv: bei einem 35mm 1.8 wäre das Blen­de f/1.8, also eine sehr gro­ße Öff­nung, bei dem 18–105 3.5–5.6 wären es bei 18mm Blen­de f/3.5, bei 105mm schon nur noch f/5.6.
Je grö­ßer die Zahl, umso klei­ner die Blen­den­öff­nung, umso grö­ßer die Schär­fen­tie­fe, umso schlech­ter kann man also «frei­stel­len», sprich, den Hin­ter­grund unscharf bekom­men. Aber natür­lich kannst Du ein Objek­tiv mit Offen­blen­de f/1.8 jeder­zeit auf klei­ne­re Blen­den abblen­den, um mehr Schär­fen­tie­fe zu erhal­ten – nur umge­kehrt geht das halt nicht.

Ich emp­feh­le Dir, so oft es geht, mit einer sol­chen Fest­brenn­wei­te los­zu­zie­hen, um Foto­gra­fie­ren zu ler­nen. Mit der Fest­brenn­wei­te lernst Du Dein foto­gra­fi­sches Auge zu schu­len und Dir die Moti­ve zu «erar­bei­ten». Ein Zoom hin­ge­gen, ver­lei­tet dazu, sich ein Objekt ein­fach «ran­zu­ho­len» – und führt meist zu schlech­te­ren Ergebnissen.

Hier mal ein Ver­gleichs­bild, mit dem es even­tu­ell etwas deut­li­cher wird:

Hier mal mit einem Stan­dard-Zoom (in die­sem Fal­le, aus Erman­ge­lung eines «Kit-Objek­ti­ves», das Nik­kor 18–200 f/3.5–5.6, das schon eine deut­lich bes­se­re Bild­qua­li­tät hat, als ein Kit-Objek­tiv) – bei der Blen­de f/4.2 (wei­ter «auf» geht bei 35mm nicht) – und danach mit dem oben emp­foh­le­nen 35mm f/1.8 bei Offen­blen­de f/1.8.

Zoom Objek­tiv bei 35mm, maxi­ma­le Blen­den­öff­nung f/4.2

35mm Fest­brenn­wei­te mit Offen­blen­de f/1.8 – deut­lich bes­se­re Freistellung.

Die Fest­brenn­wei­te hat fol­gen­de Vor­tei­le gegen­über einem Kit-Objektiv:

Dies soll natür­lich nicht hei­ßen, dass es kei­ne guten Zoom-Objek­ti­ve gibt. Bei guten opti­schen Zooms bewegt ihr Euch aber in ganz ande­ren Preis­re­gio­nen. Ein Bei­spiel wäre das Sig­ma 18–35 f/1.8. Die­ses Objek­tiv ist qua­si die 35mm Fest­brenn­wei­te für DX auf Ste­ro­iden. Es erwei­tert den Brenn­wei­ten­be­reich zum Weit­win­kel hin und bie­tet als ers­tes Objek­tiv über­haupt in die­sem Brenn­wei­ten­be­reich eine durch­ge­hen­de Licht­stär­ke von f/1.8 sowie eine her­vor­ra­gen­de Abbil­dungs­leis­tung. Mehr dazu fin­dest Du in mei­nem Test­be­richt. Als Neu­ein­stei­ger emp­feh­le ich Dir trotz­dem erst­mal mit dem oben 35mm f/1.8 von Nikon zu star­ten. Die Inves­ti­ti­on ist gering – spä­ter, wenn Du die Tech­ni­ken beherrscht, kannst Du immer noch auf das (deut­lich teu­re­re) Sig­ma umstei­gen und das 35er wie­der verkaufen.

Brauche ich noch weiteres Equipment?

Dia­na: Brau­che ich neben Kame­ra und Objek­tiv am Anfang noch wei­te­res Equipment?

Gun­ther: Auf jeden Fall brauchst Du Spei­cher­kar­ten. Ich wür­de emp­feh­len, zwei Spei­cher­kar­ten (32GB oder gleich 64GB) zu kau­fen. Ein Sta­tiv sehe ich am Anfang noch nicht als unbe­dingt not­wen­dig an, dazu kom­men wir dann in Fol­ge 5. Übe erst­mal tags­über zu foto­gra­fie­ren, bevor Du Dich der (zuge­ge­be­ner­ma­ßen span­nen­den) Nacht­fo­to­gra­fie zuwen­dest. Zum The­ma Sta­tiv wer­de ich Dir in den kom­men­den Wochen aber noch ein wenig mehr erzäh­len. Nur kurz vor­weg als Info: wich­tig bei einem Sta­tiv ist, dass es sta­bil ist und Du mit ihm mög­lichst weit run­ter­kommst, die Aus­zugs­hö­he hin­ge­gen, ist eher unin­ter­es­sant. In mei­ner Foto­ta­sche gebe ich übri­gens auch vie­le Tipps und Ein­bli­cke, wel­ches Equip­ment ich so einsetze.

Dia­na: Ver­ste­he – ich fas­se also noch­mal zusam­men, auf was ich beim Kame­ra­kauf ach­ten soll:

Gun­ther:  Genau. Ein Tipp viel­leicht noch von mir. Vie­le Händ­ler ver­su­chen Euch einen «Schutz­fil­ter» für das Objek­tiv zu ver­kau­fen. Ich rate Euch davon ab. Kauft kei­nen Schutz­fil­ter (Sky­light oder UV-Fil­ter). Die «Fil­ter-Funk­ti­on» die­ser Fil­ter ist für die Digi­tal­fo­to­gra­fie nicht mehr rele­vant. Die­se Fil­ter besit­zen aller­dings zusätz­li­che Bre­chungs­flä­chen und ver­schlech­tern die Bild­qua­li­tät Eurer auf­wän­dig kon­stru­ier­ten Objek­ti­ve. Fil­ter mit sehr guten opti­schen Eigen­schaf­ten, kos­ten ein Schwei­negeld. Soll­te euch tat­säch­lich mal die Front­lin­se kaputt­ge­hen (was wirk­lich sehr, sehr sel­ten ist) kos­tet deren Aus­tausch oft weni­ger, als ein wirk­lich guter Filter.

Dia­na: Dan­ke für den Tipp und das Interview! :)

Bevor es in den kom­men­den Fol­gen dann ans foto­gra­fie­ren geht, wid­men wir uns in der nächs­ten Fol­ge erst mal den wich­ti­gen The­men zur Blen­den­ein­stel­lung, Belich­tung, Kame­ra­ein­stel­lun­gen etc. Denn das kann ich mir näm­lich immer nicht so gut mer­ken, obwohl ich beim Foto­gra­fie­ren immer wie­der fest­stel­le, dass das doch ver­dammt wich­tig ist und gro­ßen Ein­fluss auf mei­ne Fotos hat! ;-)

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