Im letzten Fotoschnack haben wir Euch gezeigt, wie ihr mit einer DSLR selbst in Deutschland tolle Astro Aufnahmen von Sternen-Nebeln, der Andromeda Galaxie und anderen sog. «Deep Sky» Objekten machen könnt. Im heutigen Video zeige ich Euch, wie ihr sie bearbeitet.
Hier noch einmal der Link zum Fotoschnack, in dem wir die Aufnahme-Technik zeigen und besprechen:
Fotoschnack 20 – Planeten, Sterne und Deep Sky fotografieren
Nach dem Mond in der letzten Folge, haben Paddy und ich uns noch einige kleinere, lichtschwächere aber nicht minder interessante Himmel-Objekte mit der Kamera vorgenommen: den Jupiter mit seinen Monden, den Orion Nebel und unsere Nachbar-Galaxie Andromeda. All diese Aufnahmen machen wir mit einer Spiegelreflex-Kamera (ich hatte die Nikon D600 dabei) und einer Spiegellosen (Paddy […]
Im folgenden Video zeige ich Euch nun, wie ihr die Aufnahmen bearbeitet:
Zusammenfassung
Für die Aufnahme benötigt ihr eine möglichst lange Belichtungszeit. Da eine einzelne Langzeitbelichtung die Sterne zu Strichen werden lassen würde, nimmt man mehrere Bilder auf, und legt diese später übereinander. Im Falle der 200mm, die ich im Beispiel verwendet habe, ist eine Belichtungszeit von 2 Sekunden schon die Grenze, ab der die Sterne leicht zu Strichen werden. 100 Aufnahmen zu 2 Sekunden würden dann zu einer Gesamt-Belichtungszeit von 3 Minuten.
Korrektur: Im Video spreche ich von «Flat-Frames», die Bezeichnung ist in dem Zusammenhang nicht ganz richtig. Die Aufnahmen, die mit der kürzesten Belichtungszeit und geschlossenem Objektiv aufgenommen werden, heißen «Offset- oder Biasframes» und sollten auch mit der entsprechenden Funktion in DeepSkyStacker geladen werden. Flat-Frames werden verwendet, um ggf. Vignettierungen herauszurechnen, diese verwende ich in der Regel nicht.
Eine spezielle Software verschiebt alle Einzelbilder beim sogenannten «Stacking» dann so, dass diese exakt übereinander passen und so eine deutlich längere Belichtungszeit simuliert wird. Im Beispiel setze ich das kostenlose Programm DeepSkyStacker ein. Das Programm ist für Windows, hier habe ich eine Anleitung gefunden, wie ihr es auf dem Mac ggf. zum Laufen bekommt, getestet habe ich es nicht. Es gibt natürlich noch andere Programme, bekannt ist z.B. auch Nebulosity, dieses gibt es auch für den Mac – allerdings ist es nicht kostenlos und bei meinen Tests fand ich es auch deutlich komplexer. Sollte jemand von Euch Erfahrungen mit dem Stacken von Deep Sky Aufnahmen auf dem Mac haben, freue ich mich (und sicher auch die Mac User) über Tipps in den Kommentaren!
Eine hervorragende, im Video nicht besprochene, Möglichkeit, die Einzelbilder mit längeren Zeiten aufzunehmen, und dadurch auch niedrigere ISO-Werte nutzen zu können, bietet eine sogenannte «Nachführ-Einheit». Auf diese montiert man die Kamera und sie gleicht motorisch die Erdrotation aus. Dadurch kann man längere Belichtungszeiten erreichen. Beim Astromaster auf La Palma haben wir hierfür die hervorragende und vor allem sehr kompakte aber doch stabile Polarie von der Firma Vixen eingesetzt. Damit könnt ihr Belichtugszeiten von bis 30 Sekunden am Stück machen und somit von vornherein mit niedrigeren ISO-Werten arbeiten, um weniger Rauschen aufzunehmen. Die im Video gezeigte Technik des Stackens wird dann im Anschluss genauso angewendet, aber Eure Bilder bekommen noch mehr Details und weniger Rauschen, ihr könnt schwächere Objekte aufnehmen und die Nachbearbeitung erfolgt schneller, da nicht so viele Bilder entstehen. Last but not least kann sie auch als «Drehteller» für Zeitraffer eingesetzt werden.
So, nun viel Spaß beim Experimentieren! Lasst mich in den Kommentaren gerne an Euren Ergebnissen, Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben!
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!