Einer der wichtigsten Aspekte einer individuellen Afrika Reise ist die Vorbereitung. Unser Trip nach Botswana, über den wir in Afrika Hautnah berichten und von dem ihr ja schon viele Fotos gesehen habt, wäre nicht möglich gewesen, ohne eine exakte Planung im Vorfeld der Reise. Da ich immer wieder gefragt werde, wie wir das alles organisiert haben, möchte ich Euch heute einige Tipps geben, falls ihr selbst einmal eine solche Reise unternehmen möchtet.
Afrika, speziell Botswana ist nicht wie andere Reiseziele. Hier hält man sich zum großen Teil in Nationalparks auf. Wenn man – wie wir – mit dem 4x4 unterwegs ist mit eigenem Dachzelt, dann ist man zwar nicht auf teure Lodges angewiesen, sondern kann im Dachzelt schlafen, einen Stellplatz benötigt man aber dennoch und das kann kompliziert werden.
In den Nationalparks ist wildes campen streng verboten, de facto wird man gar nicht eingelassen, wenn man nicht lückenlose Buchungen für alle Nächte vorweisen kann. Zusätzlich benötigt man dann noch Permits für die Nationalparks, diese erhält man nur bei einigen Parks am Eingang, für Moremi und Chobe z.B. muss man sie sich z.T. im mehrere Tagesreisen entfernten Maún ausstellen lassen. Da die Camps meist nur wenige Stellplätze verfügbar haben, muss man frühzeitig buchen bzw. seine Strecken dann entsprechend planen.
Die Buchung selbst ist auch nicht einheitlich, sondern hängt stark davon ab, ob es sich um ein privates oder öffentliches Camp handelt. Bei manchen kann man per Email anfragen, bei anderen ist noch Fax oder gar der Postweg erforderlich. Von der Bezahlung will ich gar nicht sprechen, den die muss selbstverständlich im Voraus geleistet werden. Insgesamt können sich diese Vorgänge über Wochen und gar Monate hinziehen.
Apropos Strecken: als nicht Ortskundiger fällt es sehr schwer einzuschätzen, wie lange man für einzelne Strecken benötigt. Die meisten Karten und Reiseführer geben keine genauen Informationen darüber, wie die jeweilige Beschaffenheit der Routen ist. Zusätzlich ist diese auch stark von der Jahreszeit abhängig.
Für uns war der planerische «Berg», der vor uns lag, eigentlich alleine in der der kurzen Zeit nur schwer zu bewältigen oder er wäre mit unglaublichen Unsicherheiten und einem immensen Zeitaufwand verbunden gewesen.
Wir waren daher unglaublich froh, als wir bei unseren Recherchen auf Hans Schoelink trafen. Seit 1996 bereist er mehrmals im Jahr Afrika im 4x4 und hat sich diese Leidenschaft mit seiner Firma Come-Along-Safari.com zum Beruf gemacht. Er bietet allen Afrika-Reisenden eine extrem persönliche und kompetente Unterstützung bei der Planung ihrer Trips.
Die Rundum-Beratung («Cheetah-Selbstfahrer-Beratung») kostet derzeit 299,-€ (wenn man auch das Fahrzeug über ihn anmietet – was ich empfehlen würde) und beinhaltet folgende Leistungen (ich zitiere hier von come-along-safari.com):
- Planung der Route mit Weblinks, Kilometerabständen und vielen Tipps per Skype, Email oder Telefon
- GPS Karten (PDF) von den zu besuchenden Ländern
- GPS-Route z.B. MapSource & Tracks4Africa, z.B. für Google Earth
- 24 Stunden/Tag erreichbar per Telefon, SMS oder Internet während der Safari
- Im Notfall Organisation eine Evakuierung per Flugzeug (MedEvac)
- Gratis Garmin GPSMAP 62 mit dem aktuellen Tracks4Africa Kartenmaterial (für max. 30 Tage)
- Gutschein für einen GPS-kurs mit GPS-expert.nl
- Hilfe bei Reservierungen von Campingplätzen und ‘festen’ Unterkünften im südlichen Afrika
- Ein Probe Reiseroute
Natürlich war auch ich am Anfang skeptisch, ob das mit der Rundum-Betreuung alles so klappen würde, der genannte Preis ist ja nicht gerade übertrieben, wenn man bedenkt, dass alleine die Tracks4Africa Karten schon knapp 100€ kosten, man ggf. noch das GPS anschaffen müsste und vor allem unglaublich viel Zeit und Nerven spart und mit ziemlicher Sicherheit im Endeffekt auch noch eine bessere Tour macht, da man von Hans’ Ortskenntnis profitiert. Aber es war wirklich so. Der Kontakt war jederzeit super nett und persönlich, Hans hat sich echt bemüht, das Unmögliche möglich zu machen und das GPS hat toll funktioniert – und es hatte sogar schon unsere persönliche Route eingespeichert, als es uns per Paketdienst erreichte. Es war alles so perfekt geplant, dass wir ihn unterwegs nicht mehr in Anspruch nehmen mussten. Aber es war gut zu wissen, dass er zur Not für uns da gewesen wäre.
Vielleicht noch ein Wort zu dem 4x4: wir haben extrem gute Erfahrung mit dem Toyota Hilux DC 4x4 gemacht. Er kam von Bushlore, der größten und renommiertesten Firma für 4x4 Rental in Südafrika. Ein super zuverlässiges Auto, das da unten so ziemlich jeder fährt. Die Autos könnt ihr Euch bei Hans’ Partner SelfDrive4x4.com ansehen. Zunächst hatten wir natürlich auch mit einem Landy geliebäugelt – alleine wegen der Fotos – aber die Vernunft hat gesiegt – und das war auch gut so.
Ich würde das hier alles nicht schreiben, wenn Hans uns nicht wirklich immens geholfen hätte. Es stand völlig außer Frage, dass wir auch für unsere diesjährige Reise nach Namibia, Botswana und Südafrika wieder auf seine Hilfe zurückgreifen würden. Die letzten Wochen haben wir damit verbracht, gemeinsam mit ihm eine mehrwöchige Kalahari Route zu organisieren – viele Camps waren leider schon ausgebucht und es war wieder einmal alles andere als einfach – aber dank Skype / Email und seiner Geduld haben wir jetzt einen Plan.
Fazit:
Eine individuelle Reise durch das südliche Afrika zu planen ist kein Kindergeburtstag und man profitiert unglaublich davon, wenn man dafür auf professionelle Hilfe zurückgreift. Nichts ist schlimmer, als wenn man zwei Tage durch Tiefsand gefahren ist und dann vor dem Eingang zum Nationalpark steht und nicht hinein gelassen wird, weil irgend ein Permit fehlt. Die Regeln sind dort extrem streng und ohne Permits und Camp-Buchungen kommt man nun mal nicht rein. Da helfen weder gute Worte noch ein Bakschisch. Ein GPS mit den aktuellen Tracks4Afrika Karten ist eine absolute Grundvoraussetzung. Diese Investition müsstet ihr auf jeden Fall ohnehin einplanen. Denkt noch nicht einmal daran, mit eurem Smartphone dort irgendetwas erreichen zu können. Nein, auch nicht mit Offline-Karten…
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Erfahrungsbericht dem einen oder anderen einen wertvollen Tipp geben, der selbst vor der Aufgabe steht, eine solche Reise planen und organisieren zu wollen!
Weitere Fotos und ganz viele Infos zu unserer Reise findet ihr in unserer Erzählung «Afrika Hautnah» – viel Spaß beim Lesen!
Afrika Hautnah – unsere Botswana Reise
Zurück aus Afrika. 3 Wochen mit Allrad und Dachzelt durch die endlose Weite Botswanas. Vorbei an der mystischen Kalahari, quer durch die sagenumwobenen Magkadikadi-Pans, hoch zum grünen Juwel in dieser sonst so trockenen Gegend: dem Okavango-Delta. Durch den Moremi-Nationalpark über Savuti zum Elefantenparadies Chobe Nationalpark am Sambesi, der wenige Kilometer später die weltberühmten Victoria-Fälle speist. […]
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Alle Inhalte © Gunther Wegner
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Über meine Zusammenarbeit mit externen Partnern habe ich hier ausführlich geschrieben. Danke!